Münek hat geschrieben:Von wem definiert? Und wieso zwingend definiert? Wie kommst Du darauf?
Vom Menschen. - Das heisst ja nicht, dass es Gott geben muss - denn der Mensch kann nur wahrnehmen, also nie wissen. - Wenn aber die spirituelle Wahrnehmung darauf hinweist, dass Materie Folge von Geist ist, somit die naturalistische Welt geschaffen ist: Wie könnte der Schöpfer der naturalistischen Welt primär Teil dieser naturalistischen Welt sein? - Aus meiner Sicht logisch nicht möglich.
Man kann sagen, dass es Gott nicht gäbe - aber man nicht sagen, dass Gott primär Teil der naturalistischen Welt sein.
Münek hat geschrieben:Nicht den abstrakten Begriff "Gott", sondern eine als solche real angenommene Wesenheit = Person = Geistwesen zu definieren, wäre doch dann gerade wegen ihrer absoluten Unbegreiflichkeit überhaupt nicht möglich. Dazu gehört natürlich auch das Begriffsmerkmal der Dir wichtigen "Transzendenz", welches gewiss nicht zwingend ist!
Da bist Du auf den Spuren von Thomas von Aquin, der gemeint hat, dass man viel mehr darüber sagen könne, was Gott NICHT ist, als darüber, was Gott ist.
Insofern ist auch hier die Argumentation, dass Gott primär NICHT Teil der Schöpfung sein kann (dann hätte sich ja Gott selber geschaffen), weshalb er nicht-naturalistischen Wesens sein muss - das aber genau ist die Bedeutung des Wortes "Transzendenz".
Zeus hat geschrieben:Das klingt so, als wolltest du behaupten, weil es das Wort "Gott" gibt, muss es auch ihn geben.
Nein - auch spirituelle Wahrnehmung ist nur Wahrnehmung und deshalb der ontologischen Differenz zur Realität unterworfen. - Das Wort "Gott" ist Folge geistiger Plausibilität, aber nicht als sicher beweisbar - kann ja auch nicht gehen, denn: Wie wollte man Transzendentes innerhalb des Naturalismus nachweisen? Oxymoron.
Darkside hat geschrieben: ist "der Alte" sicherlich eine deutliche und gewollte Anspielung auf "Gott"
Also doch Person.
Darkside hat geschrieben:Diesen hat er aber lediglich in Spinozas Gottesdefinition gemeint
Da bin ich nicht gut genug drin - wichtig wäre hier, Spinozas Lehre von dem zu unterscheiden, wie er rezipiert wurde/wird.
"Wahres Wissen von einem derartigen Gegenstand erklärt, weshalb er existiert und weshalb er so ist und nicht anders sein kann. Dieses Wissen ist abgelöst von Raum und Zeit („sub specie aeternitatis“) und damit unvergänglich und unwandelbar" (wiki) - das zumindest klingt sehr platonisch. - Wäre Gott als Teil der naturalistischen Welt denkbar, der abgelöst ist "von Raum und Zeit („sub specie aeternitatis“) und damit unvergänglich und unwandelbar"?