seeadler hat geschrieben:Das ist die relativ einfache Rechnung, bei der dann in etwa die beschleunigung von 1,076*10^-6 m/s² herauskommt, wendet man jene Gleichung an :

So, vergleichen wir doch mal die Rechnung:
http://www.4religion.de/viewtopic.php?p=149697#p149697
Delta a = GM/r1² - GM/r2²
hier ist r1 der Abstand Mond-Erdvorderseite, und r2 der Abstand Mond-Erdrückseite.
Lässt sich umschreiben zu r1 = r+R und r2 = r-R, mit r = Abstand Erdmittelpunkt-Mond, und R = Erdradius.
Dein a_g ist die Hälfte davon, denn das ist die Differenzbeschleunigung von Erdkante zu Erdmittelpunkt. Daher ergibt sich der halbe Wert wie bei mir.
Ach ja, da wo das ungefähr-Zeichen steht, wurde eine Funktion durch ihre Taylorreihe (bis zum 1. Glied) ersetzt. Für R<<r geht das, und gilt "ungefähr".
seeadler hat geschrieben:Hier ist klar zu erkennen dass dann einmal der Erdmittelpunkt selbst eine Rolle spielt, dann aber auch der gemeinsame Schwerpunkt des Systems. Die Fliehkräfte entstehen in meinem beispiel durch die Rotation der Erde um jenen gemeinsamen Schwerpunkt.
Darum muss ich jetzt doch fragen, welche Bedeutung haben dann denn die doch erheblich höheren Fliehkräfte bei den Gezeiten?
Die Frage ist berechtigt.
Eine Rotation um das Baryzentrum lässt sich zerlegen in eine Rotation um den Erdmittelpunkt + eine Bahnkurve der Erde um das Baryzentrum. Bei dieser Bahnkurve spielt die Anziehungskraft des Mondes die zentrale Rolle, und daraus ergibt sich die Gezeitenkraft wie bereits beschrieben.
Die überlagerte Erdrotation um den Erdmittelpunkt ergibt in der Tat eine nicht zu vernachlässigende Fliehkraft. Weil dieser Anteil aber in alle Richtungen gleich wirkt, führt er nicht zu einer "Zigarrenverzerrung". Daher kann der Eigenrotationsanteil weggelassen werden.
Stell dir einfach vor, durch die Rotation der Erde würden alle Ozeane gleichmäßig mit derselben Kraft angehoben werden. Da passiert keine Verschiebung, es tut sich nichts.