Zeus hat geschrieben:Die Daten des Baryzentrums und die Zentrifugalkräfte sind nicht von Interesse bei der Ermittlung der Gezeitenkräfte.
Letztere würden sogar auftreten, wenn der Mond auf seiner Bahn still stehen würde.
Ich verstehe nicht ganz, worauf du und somit auch Janina hinaus willst? Vielleicht hilfst du mir mal auf die Sprünge. Denn das, was ich hier differenziert beschreibe, und bewusst so kleinlich gehalten habe beinhaltet ja noch weit mehr an weiterführenden und brauchbaren Erkenntnissen, als "nur" die Gezeitenkräfte. Es dürfte dir aufgefallen sein, dass ich hier bewusst zwischen der Zentripedalkraft seitens des Mondes, und der durch die Rotation der Erde um das Baryzentrum resultierende Zentrifugalkraft unterscheide. In beiden Fällen, ob nun Zentripedalkraft oder Zentrifugalkraft tritt auf jeden Fall ein Gezeiteneffekt ein. Die Frage jedoch, die sich mir dabei stellt, ist, wie sich das äußert?.
So schrieb ich im Sinne Janinas, dass auf der Mond-abgewandten Seite eine in Richtung Mond wirkende Zentripedalkraft von 3,2*10^-5 m/s² (*M) auf der Erdoberfläche wirkt. Gleichzeitig aber an gleicher Stelle durch die relativ starre Rotation jener Messstelle um das Baryzentrum eine Zentrifugalkraft von etwa -7,8*10^-5m/s² (*M). Daraus heraus rührt ein Überschuss der Zentrifugalkraft von -4,6*10^-5 m/s².
Das ist eine vollkommen andere Aussage, und ergeben somit auch andere Werte, als wenn ich wie janina es offenkundig tat einfach m2*g/R rechne, von der Position des Mondes aus gerechnet. In diesem Fall erhalte ich lediglich den Wert 3,2*10^-5 m/s² (*M).
Ebenso dann logischer Weise auch auf der Erdoberfläche, die sich unmittelbar unter dem Mond befindet. Hier entsteht eine Fliehkraft, resultierend aus der relativ starren Rotation der Erdoberfläche um das Baryzentrum von 1,1*10^-5 m/s² (*M), sowie die nach Janina bezeugte Zentripedalkraft von 3,4*10^-5 m/s² (*M). In diesem besonderen Fall addieren sich Zentripedalkraft und Zentrifugalkraft, weil beides in Richtung Mond ausgerichtet ist. Somit haben wir dnan hier den resultierenden Wert von 4,5*10^-5 m/s², die aber diesmal in Richtung Mond weisen; während jene angesprochenen 4,6*10^-5 m/s² auf der anderen Seite der Erde vom Mond weg gerichtet sind. Wir haben also hier - und das ist für mich interessant - zwei nahezu identische Werte, jedoch mit unterschiedlichen Vorzeichen, und somit in einer jeweils anderen Richtung wirkend.
Eine Gezeitenwirkung entsteht indess auch schon allein durch die Rotation der Erdoberfläche, weil diese sich unterschiedlich auf die jeweilige Position der Erdoberfläche zum Mond auswirkt. Die Werte hierfür sind wiederum ganz andere. Im Mittel liegen sie sogar bei - 5,5*10^-4 m/s² (*M) bezogen auf den mittleren Mondabstand.
Wenn man all diese Kräfte beachtet, wird´s natürlich kompliziert. Das gebe ich gerne zu...... Zumal ich die Sonne hierbei noch weg gelassen habe.
Die Erklärung, oder der Kommentar seitens Janina auf deinen Einwand war ja folgendermaßen:
Zeus hat geschrieben:
Auf populär-wissenschaftlichen Webseiten habe ich nur folgende Erklärung für die Gezeiten gefunden:
Auf der dem Mond zugewandten Seite der Erde ist wegen der kürzeren Entfernung die größere Anziehunfskraft des Mondes maßgeblich, während
auf der Rückseite sich die Zentrifugalkraft mehr bemerkbar macht.
Scheint plausibel, ist aber verwirrend.
Janina antwortet: Populär"wissenschaftliche" Erklärungen haben nicht den Zweck richtig zu sein, sondern den durchschnittlichen Leser zufrieden zu stellen.
Der erste Teil ist deshalb falsch, weil die Anziehungskraftsdifferenz zwischen Mondzugewandter Erdseite und Erdschwerpunkt natürlich auch für die Gegenseite gilt. Der zweite Teil ist falsch, weil er suggeriert, dass die Fliehkraft etwas grundsätzlich anderes wäre als die Anziehungskraftsdifferenz zwischen Mondabgewandter Erdseite und Erdschwerpunkt.
das farblich markierte entspricht dem, was ich schreibe.