http://www.spektrum.de/alias/theoretisc ... ng/1208495
Zitate aus obigem Link:
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Die in den Jahren gewachsene Beziehung ist allerdings oberflächlich. Sobald Forscher versuchen, hinter die Maske zu blicken, und fragen, was die Mathematik bedeutet, stoßen sie auf eine scheinbar undurchdringliche Mauer aus Paradoxien. Kann wirklich etwas ein Teilchen und gleichzeitig eine Welle sein? Ist Schrödingers Katze tatsächlich zugleich tot und lebendig? Ist es möglich, dass selbst die denkbar behutsamste Messung ein Teilchen quer durchs Universum beeinflusst?
Um mit diesen Ungereimtheiten irgendwie umzugehen, flüchten sich viele Physiker in die "Kopenhagener Interpretation" – formuliert von Niels Bohr, Werner Heisenberg und ihren Kollegen, als sie die Quantentheorie in den 1920er Jahren in ihre heutige Form brachten.
Man komme nur dann vorwärts, so das Fazit mancher, wenn man das abstrakte Gebilde aufgebe und von vorne beginne. Dabei ist man sich keinesfalls einig darin, wie ein solcher Neustart der Quantentheorie vonstattengehen sollte. Eine Ansicht teilt man allerdings: Physiker betrachteten die Quantentheorie im vergangenen Jahrhundert aus dem falschen Blickwinkel, weshalb deren Schatten sonderbar, unförmig und schwer zu entschlüsseln war.
Im Gegensatz zu den Experten in diesem Forum scheinen sich andere über Begründung und Formulierung der Quantentheorie keineswegs einig zu sein:
"Der allerbeste Ansatz wird derjenige sein", sagt Christopher Fuchs vom Perimeter Institute for Theoretical Physics in Waterloo, Kanada, "der eine Geschichte erzählen kann – buchstäblich eine Geschichte, in einfachen Worten –, so überzeugend und so meisterhaft in ihren Bildern, dass die Mathematik der Quantenmechanik mit all ihrer technischen Exaktheit ganz selbstverständlich dabei herausfällt."
Au ja, diese Anregung möchte ich an die Foristen weitergeben...
Überprüft man jedoch eines der beiden Photonen, wird auch der Zustand des Partnerteilchens instantan bestimmt – selbst wenn es sich bereits Lichtjahre entfernt befindet.
Eine unmittelbare Wirkung über beliebig große Distanzen scheint die Relativitätstheorie zu verletzen, bemerkten 1935 Einstein und seine Kollegen, der zufolge sich nichts schneller als das Licht bewegen darf. Dieser Widerspruch sei ein Beleg dafür, behaupteten die Wissenschaftler, dass die Quantentheorie unvollständig war.
Die anderen Pioniere hielten aber daran fest. Laut Erwin Schrödinger, der den Begriff der "Verschränkung" prägte, sei diese Eigenschaft das wesentliche Merkmal der Quantenmechanik, "dasjenige, das ein vollständiges Abrücken von klassischen Gedankengängen erzwingt". Schließlich konnte das Paradoxon aufgelöst werden: Messungen an einem verschränkten System ließen sich nicht dazu nutzen, so wies man nach, um damit Informationen schneller als mit Lichtgeschwindigkeit zu übertragen. In den 1980er Jahren belegten Experimente an verschränkten Photonen dann tatsächlich das unintuitive Verhalten.
Hätte mich sehr gewundert, wenn ein solcher Satz nicht gekommen wäre. Einsteins Geist würgt die Forschung ab...