So ungefähr kann man die Vorstellung einer relationalen Zeit umschreiben. Allerdings müssen sich die Objekte dabei nicht durch den Raum bewegen.NIS hat geschrieben:Zeit kann man an Objekten, die durch den Raum bewegt werden messen.
Wenn keine Objekte existieren würden, könnte man Raum und Zeit nicht erkennen oder gar messen.
Das stimmt so nicht, wenn wir vom relationalen Zeitkonzept ausgehen. Demzufolge ist Zeit die Abfolge von Zuständen, die sich z.B. dadurch unterscheiden können, dass die Positionen materieller Objekte unterschiedlich sind, aber nicht nur dadurch.NIS hat geschrieben:Zeit ist somit, Bewegung durch den Raum!
Das hingegen ist eine andere Vorstellung von der Zeit, die sich daraus ableiten lässt, dass Raum und Zeit eine 4-dimensionale Raumzeit bilden, wie es aus der SRT folgt. Beschreibt man zwei Ereignisse P und Q in der Raumzeit durch zwei Inertialsysteme S und S', wobei den beiden Ereignissen im System S die gleiche Ortskoordinate xP = xQ zukomme, dann ist der Unterschied in der Zeitkoordinate tP - tQ in S gleich dem raumzeitlichen Abstand s_PQ zwischen beiden Ereignissen (geteilt durch c), während in dem System S', in dem sich die Ortskoordinaten xP' und xQ' der beiden Ereignisse unterscheiden, der zeitliche Abstand durchNIS hat geschrieben:Mal bewegt man sich schneller durch den Raum, mal langsamer,
umso schneller man sich durch den Raum bewegt, umso langsamer vergeht die Zeit
c² (tQ' - tP')² = s_PQ² + (xQ' - xP')²
gegeben ist, da in jedem Inertialsystem für den raumzeitlichen Abstand der beiden Ereignisse aufgrund der Minkowski-Metrik die Beziehung
s_PQ² = (c Δt)² - Δx²
gilt und der raumzeitliche Abstand s_PQ lorentz-invariant, d.h. vom Inertialsystem unabhängig, ist. Liegen die beiden Ereignisse P und Q z.B. auf der Weltlinie eines Teilchens, das sich im System S' mit der Dreiergeschwindigkeit v = (xQ' - xP') / (tQ' - tP') bewegt, dann verstreicht für das Teilchen zwischen den Ereignissen P und Q die Eigenzeit Ï„ = s_PQ/c, während der zeitliche Abstand beider Ereignisse in S' durch
tQ' - tP' = (1/c) √(s_PQ² + (xQ' - xP')²)
gegeben ist. Stellt man das um zu
τ = s_PQ/c = √(c² (tQ' - tP')² - (xQ' - xP')²) / c
und setzt xQ' - xP' = v (tQ' - tP') ein:
τ = s_PQ/c = √(c² (tQ' - tP')² - v² (tQ' - tP')²) / c
so erhält man
τ = √(c² - v²) (tQ' - tP') / c = √(1 - v²/c²) (tQ' - tP')
dass also die für das Teilchen verstreichende Eigenzeit Ï„ im Verhältnis zur Koordinatenzeitdifferenz tQ' - tP' umso kürzer ist, je größer v ist, d.h. je schneller sich das Teilchen bewegt. Sprich: genau das, was du in die Worte "umso schneller man sich durch den Raum bewegt, umso langsamer vergeht die Zeit" gekleidet hast.
Das ist allerdings ein Resultat der Minkowski-Metrik der Raumzeit und hat erstmal nichts mit einer relationalen Vorstellung von der Zeit zu tun. Man könnte sich die Minkowski-Raumzeit der SRT auch ganz ohne materielle Objekte oder Teilchen vorstellen, die Minkowski-Metrik würde (nach Minkowskis Raumzeit-Konzept) trotzdem gelten. Die Zeit wird da als primordiale Eigenschaft der Natur betrachtet, sie ist nicht erst als Abfolge von Zuständen materielle Systeme definiert wie in der Vorstellung einer relationalen Zeit.
Nicht irgendein "absolutes Verhältnis von Raum und Zeit" ist dasselbe, sondern der raumzeitliche Abstand s_PQ der beiden Ereignisse P und Q ist (für alle Inertialsysteme) derselbe. Dass die Dreiergeschwindigkeit v = Δx/Δt variabel (von Inertialsystem zu Inertialsystem unterschiedlich ist), ist auch kein besonderes Resultat der SRT, das gilt schon nichtrelativistisch bei Newton. Was den Unterschied zwischen SRT und Newton ausmacht, ist, dass die verstreichende Eigenzeit von der Koordinatenzeitdifferenz abweichen kann.NIS hat geschrieben:da das Absolute Verhältnis von Raum / Zeit = 1 [m/s] = const. dasselbe ist,
ist die zu anderen bewegten Objekten Relative Geschwindigkeit variabel!
Was du hier t nennst, ist die Koordinatenzeit des verwendeten Inertialsystems, also z.B. die von S', die ist ganz sicher nicht absolut. Absolut ist die Eigenzeit Ï„, die für das betrachtete Teilchen verstreicht, die ist gleich den Ereignisabstand s_PQ. Je nach gewählten Inertialsystem ist die Koordinatenzeitdifferenz zwischen den beiden Ereignissen unterschiedlich, also relativ.NIS hat geschrieben:(s = A - B, mit A, B bewegte Objekte und der Strecke s[m], t = Absolut )
Erhöht man jetzt die Relative Geschwindigkeit v1 = s / t,
bleibt die Zeit t Absolut konstant, während die Strecke s größer wird und sich somit die Relative Geschwindigkeit erhöht,
die Geschwindigkeit ist dabei, das relative Verhältnis von Raum zur Zeit (v1 = s / t).
Genauer: von Ortskoordinatendifferenz xQ' - xP' und Zeitkoordinatendifferenz tQ' - tP'.NIS hat geschrieben:Geschwindigkeit ist somit immer das Relative Verhältnis von Raum und Zeit (v1 = s / t)