"Dynamische relativistische Masse", was ist das?

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Halman
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#151 Re: "Dynamische relativistische Masse", was ist das?

Beitrag von Halman » Do 8. Mai 2014, 19:27

seeadler hat geschrieben:die Raumverzerrung steht in einem unmittelbaren Zusammenhang zur Stärke des Gravitationsfeldes und somit dann auch logischer Weise auch zu jenem Radius, in dem die Raumkrümmung gemessen wird.
Der Begriff Raumverzerrung klingt recht populär ist ist mir aus der Science Fiktion bekannt. Meines Wissens ist er in der Physik weniger geläufig.
Die Raumkrümmung alleine ist noch keine Gravitation. Die Krümmung der Raumzeit ist es, die wir gem. der ART als Gravitation bezeichnen. Es ist also kein Zusammenhang zweier Dinge, sondern zwei Begrifflichkeiten für das Selbe.

seeadler hat geschrieben:Es spielt dabei keine rolle, ob hier ein schwarzes Loch vorliegt, oder ein vollkommen intakter Körper : Wenn die Sonne zu einem SL kollabieren würde, dann wäre der Wert der Raumkrümmung beispielsweise in Höhe der Erdbahn auch nicht anders, wie jetzt, sofern der Massenverlust der Sonne nicht zu groß ist.
Dann sollte der Masseverlust aber wirklich vernachlässigbar klein sein.

seeadler hat geschrieben:genauso wäre auch der "Krümmungsindex" in ihrem jetzigen Oberflächenradius auch nicht anders, wenn sie ein SL werden würde. (wie gesagt, wenn kein Massenverlust vorliegt - was aber in der Regel der Fall ist)
Wieder eine Parallele zwischen uns. :) Vor knapp einem Jahr hatte ich diesen Sachverhalt mal so erklärt:
Zitat von Halman:
Bei gleichem Abstand vom Massezentrum bleibt die Gravitation unverändert. Wenn bspw. unsere Sonne zu einem Schwarzen Loch zusammenstürzen würde (was glücklicherweise nicht möglich ist, da ihre Masse unterhalb der Chandrasekhar-Grenze liegt), dann wäre die raumzeitliche Krümmung dort, wo die Erde ihre Bahn zieht, unverändert. Dort, wo sich in diesem hypothetischem Szenario einst die Photosphäre der Sonne befand, würde die Gravitation immer noch bei 28 g liegen.
Allerdings wäre sie immer stärker, je näher man dem Schwarzen Loch kommen würde. Bei einem Abstand von 2952 m von der Singularität ist die Gravitation so stark, dass selbst Licht der nicht mehr entkommen kann.

seeadler hat geschrieben:Die Krümmung der Raumzeit richtet sich ausschließlich nach der Stärke des Gravitationsfeldes in einem bestimmbaren Abstand.
Hier behandelt Du die "Krümmung der Raumzeit" als eine Größe, die von der "Stärke des Gravitationsfeldes" abhängig wäre, so als wären dies zwei aneinander gekoppelte Dinge. Dem ist aber nicht so. Die Gravitation ist die Krümmung der Raumzeit.

seeadler hat geschrieben:Sie hat nicht primär mit dem SL etwas zu tun.
Die raumzeitliche Krümmung (= Gravitationsfeld) ist allerdings am Schwarzen Loch gekoppelt. Wäre es nicht da, gäbe es auch das Gravitationsfeld nicht.

seeadler hat geschrieben:Das SL entsteht ausschließlich rein optisch durch die Tatsache, dass die Fluchtgeschwindigkeit in einem beliebigen Abstand zum Körper selbst den Wert der Lichtgeschwindigkeit übersteigt. Dabei spielt der Zustand der Masse zunächst keine Rolle.
Damit die raumzeitliche Krümmung stark genug wird, um einen Ereignishorizont zu bilden, ist eine Massedichte erforderlich, die größer ist als bei Neutronensternen.

Es sei daran erinnert, dass Wheeler im Herbst 1967 die Bezeichnung "Black Hole" auf Vorschlag eines Studenten prägte und damit ein "gravitativ vollständig kollabiertes Objekt" bezeichnete.

seeadler hat geschrieben:Darum hatte ich zur Veranschaulichung eine Radius von einem Lichtjahr benutzt. Wenn sich darin eine Masse von etwa 6,3*10^42 kg befindet, dann handelt es sich um ein SL, vollkommen egal, wie sich die darin befindliche Masse verteilt - also egal ob sie unendlich verdichtet ist oder sich auf das Gesamtvolumen verteilt.
Was sollte die Masse daran hindern, weiter zu kollabieren?

seeadler hat geschrieben:Der Krümmungswert erreicht an der Oberfläche bereits den senkrechten Fall - vergleichbar mit dem Durchmesser beim Waschbeckenabfluss, also dort, wo dann das Wasser senkrecht nach unten fällt, vorher fließt das Wasser entlang der Beckenkrümmung.
Die Betrachtung des Schwarzen Loches ist eine höchst nichttriviale Angelegenheit, die mich über meinen Horizont hinausführt. Die Umgebung eines Schwarzen Loches kann, wie Du richtig festgestellt hast, analog zu Gravitationsfeldern anderer kugelsymmetrischer Massezentren betrachtet werden. Hierfür bietet sich die Schwarzschildmetrik an. Allerdings kann hiermit das Schwarze Loch selbst meines Wissens nicht beschrieben werden.
Würde ein Raumschiff in ein Schwarzes Loch stürzen, so würde es gem. Schwarzschildkoordinaten den Ereignishorizont erst nach unendlich langer Zeit erreichen. Dies scheint mir keine adäquate Beschreibung zu sein, aber siehe selbst:
Zitat von Agent Scullie:
In Schwarzschildkoordinaten z.B. ist der gravitative Zeitdilatationsfaktor gegeben durch 1/(1 - rs/r), wobei rs der Schwarzschildradius ist und r die aktuelle Radialkoordinate des Raumschiffes. Für r = rs, sprich: genau am Ereignishorizont, kommt ein unendlich großer Faktor heraus, was u.a. dazu führt, dass das Schiff in Schwarzschildkoordinaten betrachtet das schwarze Loch nie erreicht, sondern auf ewig ein Stück weit außerhalb verbleibt. In anderen Koordinaten, z.B. Eddington-Finkelstein-Koordinaten oder Kruskalkoordinaten, durchfällt das Schiff dagegen durchaus in endlicher Koordinatenzeit den Ereignishorizont und erreicht auch die zentrale Singularität.

Einzig die Beobachtung des entfernten Beobachters, dass der zeitliche Abstand zwischen den bei ihm eintreffenden Lichtsignalen immer größer wird, und niemals Lichtsignale bei ihm ankommen, die nach Überschreitung des Ereignishorizonts ausgesandt wurden, ist koordinatenunabhängig.
Mehr zum Thema Schwarze Löcher findest Du HIER. Eine ausführliche Erklärung findest Du hier. Nun brauchen wir nur noch Janina :Herz: , die uns die fachliche Erklärung verständlich macht. :oops:

seeadler hat geschrieben:Das SL stellt diesen Durchmesser dar, wo die Krümmung den maximalen Wert erreicht hat, wo es also direkt und nicht mehr angewinkelt nach innen geht. Ob es innerhalb dieses Radius eine weitere Krümmung gibt, ist für die äußeren Bereiche vollkommen irrelevant. Denn diese weitere Raumkrümmung ist dann wiederum ein Sonderfall, eine weitere Dimensionierung innerhalb des abgeschlossenen uns vorliegenden Raumes.
Tut mir leid, Agent Scullie, widerspricht Deiner Meinung:
Auch wird die Krümmung der Raumzeit nicht am Schwarzschildradius (=Ereignishorizont) unendlich groß, sondern erst im Zentrum. Am Ereignishorizont bleibt die Krümmung endlich. Mathematisch gesprochen wird die Krümmung durch den Riemannschen Krümmungstensor beschrieben. Dieser ist ein sehr kompliziertes Gebilde, aus dem man aber eine sehr einfache Größe, den Kretschmann-Skalar, konstruieren kann. Dieser hat ein 1/r^6-Verhalten, unendlich groß wird er folglich erst bei r=0, im Zentrum des schwarzen Loches.

seeadler hat geschrieben:Auch die
Pluto hat geschrieben:Das wurde in der einschlägigen Literatur hinreichend und übereinstimmend beschrieben, z. Bsp. hier: Spaghettifizierung
ist eigentlich ein normales Phänomen, welches nicht mit dem SL direkt zu tun hat, sondern eben mit jenem Wert der Gezeitenkraft und der "Roche-Grenze". Mit anderen Worten, bei einem radius von einem Lichtjahr liegt eine Dichte von etwa 10^-6 kg/m³ vor. Wenn hier Jupiter hineingeraten würde, würde man das an ihm nicht merken, er würde keine Spaghettifizierung erleben, weil die Gezeitenkräfte zu schwach wären.
Je größer das Schwarze Loch ist, desto kleiner ist der Gezeiteneffekt. Daher sind Raumfahrer gut beraten, kleine Schwarze Löcher zu meiden. :!:
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#152 Re: "Dynamische relativistische Masse", was ist das?

Beitrag von seeadler » Fr 9. Mai 2014, 10:55

danke Halman, für deine doch sehr detaillierte Antwort, deren ich zu Hoffen nicht mehr gewagt habe (etwas schnulzig, sorry ;) )

Halman hat geschrieben:seeadler hat geschrieben:
Die Krümmung der Raumzeit richtet sich ausschließlich nach der Stärke des Gravitationsfeldes in einem bestimmbaren Abstand.

Hier behandelt Du die "Krümmung der Raumzeit" als eine Größe, die von der "Stärke des Gravitationsfeldes" abhängig wäre, so als wären dies zwei aneinander gekoppelte Dinge. Dem ist aber nicht so. Die Gravitation ist die Krümmung der Raumzeit.

das ist ja eben meine Frage : Newton behauptet, die Gravitation sei eine Eigenschaft der Materie. Logische Schlussfolgerung, keine Gravitation ohne Masse!?

Wir haben aber, wie Thomas auch im anderen thread bestätigte, den Umstand, dass sich auch das massenlose Licht durch die Gravitation beeinflussen lässt. Nun, das Produkt 1 * 0 ergibt immer 0, ganz egal, wie groß die Masse1 ist. Wenn die Masse2 0 ist, so ergibt die Formel G m1 m2 / a² stets 0 . Also kann es nicht die Masse sein, die das Licht gravitativ abzulenken vermag. Wenn hier also ein positiver Wert der Ablenkung entsteht, muss es sich hierbei jeweils um zwei ebenfalls positive Werte handeln, damit eine Ablenkung zustande kommt. Ist nur ein Wert negativ, bzw 0, so gibt es auch keine Ablenkung.

Demnach kann es nicht die Masse selbst sein, die die Raumkrümmung verursacht, und damit auch das Licht selbst zu einer Ablenkung seiner Bahn veranlasst. denn welchen Grund sollte das Licht haben jener Raumkrümmung zu folgen, wenn es dem Licht vollkommen egal ist, ob sich dort eine Masse aufhält oder nicht?
Ich jedenfalls sehe keinen "kausalen Zusammenhang" zwischen einer durch einer Masse verursachten Raumkrümmung (sprich Gravitation) und einem sich ablenken lassenden Photon, welches selbst keine Masse besitzt. Also entweder ist der Zusammenhang zwischen Raumkrümmung und Materie vorhanden, und somit hat dann auch das Licht eine Materie. oder die Gravitation selbst hat nichts mit der Masse zu tun, sondern sie wirkt sowohl auf die Masse als auch auf massenlose Teilchen, dann stimmt aber die Formel G m1 m2 /a² nicht mehr. Sie muss modifiziert, also geändert werden, so dass denn auch eine Masse mit 0 trotzdem angezogen werden kann. Dies halte ich für möglich, wenn man hier den von mir postulierten Gravitationseffekt berücksichtigt
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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#153 Re: "Dynamische relativistische Masse", was ist das?

Beitrag von Zeus » Fr 9. Mai 2014, 13:16

seeadler hat geschrieben:danke Halman, für deine doch sehr detaillierte Antwort, deren ich zu Hoffen nicht mehr gewagt habe (etwas schnulzig, sorry ;) )

Halman hat geschrieben:seeadler hat geschrieben:
Die Krümmung der Raumzeit richtet sich ausschließlich nach der Stärke des Gravitationsfeldes in einem bestimmbaren Abstand.

Hier behandelt Du die "Krümmung der Raumzeit" als eine Größe, die von der "Stärke des Gravitationsfeldes" abhängig wäre, so als wären dies zwei aneinander gekoppelte Dinge. Dem ist aber nicht so. Die Gravitation ist die Krümmung der Raumzeit.

das ist ja eben meine Frage : Newton behauptet, die Gravitation sei eine Eigenschaft der Materie. Logische Schlussfolgerung, keine Gravitation ohne Masse!?

Wir haben aber, wie Thomas auch im anderen thread bestätigte, den Umstand, dass sich auch das massenlose Licht durch die Gravitation beeinflussen lässt. Nun, das Produkt 1 * 0 ergibt immer 0, ganz egal, wie groß die Masse1 ist. Wenn die Masse2 0 ist, so ergibt die Formel G m1 m2 / a² stets 0 . Also kann es nicht die Masse sein, die das Licht gravitativ abzulenken vermag. Wenn hier also ein positiver Wert der Ablenkung entsteht, muss es sich hierbei jeweils um zwei ebenfalls positive Werte handeln, damit eine Ablenkung zustande kommt. Ist nur ein Wert negativ, bzw 0, so gibt es auch keine Ablenkung.

Demnach kann es nicht die Masse selbst sein, die die Raumkrümmung verursacht, und damit auch das Licht selbst zu einer Ablenkung seiner Bahn veranlasst. denn welchen Grund sollte das Licht haben jener Raumkrümmung zu folgen, wenn es dem Licht vollkommen egal ist, ob sich dort eine Masse aufhält oder nicht?
Ich jedenfalls sehe keinen "kausalen Zusammenhang" zwischen einer durch einer Masse verursachten Raumkrümmung (sprich Gravitation) und einem sich ablenken lassenden Photon, welches selbst keine Masse besitzt. Also entweder ist der Zusammenhang zwischen Raumkrümmung und Materie vorhanden, und somit hat dann auch das Licht eine Materie. oder die Gravitation selbst hat nichts mit der Masse zu tun, sondern sie wirkt sowohl auf die Masse als auch auf massenlose Teilchen, dann stimmt aber die Formel G m1 m2 /a² nicht mehr. Sie muss modifiziert, also geändert werden, so dass denn auch eine Masse mit 0 trotzdem angezogen werden kann. Dies halte ich für möglich, wenn man hier den von mir postulierten Gravitationseffekt berücksichtigt
Eine schnelle Antwort:
Newton kann die Ablenkung des Lichts durch Massen noch nicht erklären.
Dafür musst du das modernere allgemeingültige Raumzeit-Modell benutzen.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
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#154 Re: "Dynamische relativistische Masse", was ist das?

Beitrag von seeadler » Fr 9. Mai 2014, 16:01

Danke für die "schnelle Antwort", doch dies ist mir schon bewusst, wurde es ja hier schon von Halman, Thomas und Pluto mehrfach ausführlich beschrieben.

Doch auch hier frage ich mich, ist jene Raumkrümmung real dem Wert der Anziehungskraft proportional, also kann man hier die Krümmungskurve entsprechend den Werten der Beschleunigung nachzeichnen? Oder geht es hier allein um die "träge Masse", die den Raum (die Raumzeit) "demoliert"?
Ich frage dies wegen der Äquivalenz von Energie und Masse und da wiederum differenzierter der relativistischen Masse, oder auch relativistischen Energie. denn wenn die relativistische Masse von der Geschwindigkeit der Masse abhängt, so muss doch dann der Krümmungsindex mit der zunehmenden relativistischen Masse steigen?

oder auch resümierend aus meiner Sicht : Eigentlich spielt doch der Wert der Masse hier selbst keine Rolle, sondern lediglich sein Energiegehalt? Und Energie ist ja niemals 0, Masse dagegen schon. Wenn ich demzufolge statt den Wert der Masse die Energiebeträge einsetze in den Formeln, dann kann auch das Ergebnis niemals 0 sein. Es sei denn ich nehme eine Ausdehnung ebenfalls vom Wert 0. In diesem Fall gibt es dann aber überhaupt keine Kraft mehr, auch keine anderen als den Gravitationskräften?

Gruß
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#155 Re: "Dynamische relativistische Masse", was ist das?

Beitrag von seeadler » Fr 9. Mai 2014, 16:38

nochmals Halman

Halman hat geschrieben:Es sei daran erinnert, dass Wheeler im Herbst 1967 die Bezeichnung "Black Hole" auf Vorschlag eines Studenten prägte und damit ein "gravitativ vollständig kollabiertes Objekt" bezeichnete.

seeadler hat geschrieben:
Darum hatte ich zur Veranschaulichung eine Radius von einem Lichtjahr benutzt. Wenn sich darin eine Masse von etwa 6,3*10^42 kg befindet, dann handelt es sich um ein SL, vollkommen egal, wie sich die darin befindliche Masse verteilt - also egal ob sie unendlich verdichtet ist oder sich auf das Gesamtvolumen verteilt.

Was sollte die Masse daran hindern, weiter zu kollabieren?

Mein Modell negiert nicht die weitere verdichtung, sondern fügt eine automatische Spaltung dessen ein, was man innerhalb des SL als "Masse" bezeichnen könnte; auf diese Weise wird zu keinem Augenblick das lineare Verhältnis zwischen Schwarzsschildradius und sich verdichtender Masse verletzt. ich hatte ja auch dies an hand der Sonne demonstriert, dass sich auch sie zwar weiter verdichten könnte in ihrem SL, sie würde sich aber gleichzeitig derart teilen, dass zum Schluss nur noch "Quanten" von der Planckgröße, seiner Planckdichte usw. übrig bleiben. So können jene Quanten durchaus sehr eng zusammen liegen, keines davon würde jedoch die festgelegten Plackwerte verletzen. Und ich glaube nicht, dass es eine weitere also eine unendliche Verdichtung nach dem Modell von Janina oder Agent Scullie geben wird - weil hierbei ganz einfach die dazu maßgeblichen Kräfte fehlen (meine Meinung)

Halman hat geschrieben:seeadler hat geschrieben:
Das SL stellt diesen Durchmesser dar, wo die Krümmung den maximalen Wert erreicht hat, wo es also direkt und nicht mehr angewinkelt nach innen geht. Ob es innerhalb dieses Radius eine weitere Krümmung gibt, ist für die äußeren Bereiche vollkommen irrelevant. Denn diese weitere Raumkrümmung ist dann wiederum ein Sonderfall, eine weitere Dimensionierung innerhalb des abgeschlossenen uns vorliegenden Raumes.

Tut mir leid, Agent Scullie, widerspricht Deiner Meinung:
Auch wird die Krümmung der Raumzeit nicht am Schwarzschildradius (=Ereignishorizont) unendlich groß, sondern erst im Zentrum. Am Ereignishorizont bleibt die Krümmung endlich. Mathematisch gesprochen wird die Krümmung durch den Riemannschen Krümmungstensor beschrieben. Dieser ist ein sehr kompliziertes Gebilde, aus dem man aber eine sehr einfache Größe, den Kretschmann-Skalar, konstruieren kann. Dieser hat ein 1/r^6-Verhalten, unendlich groß wird er folglich erst bei r=0, im Zentrum des schwarzen Loches.

na ja, zum einen fällt es mir schon schwer, mir eine weitere Krümmung vorzustellen, als den maximal senkrechten Fall, es sei denn wir nehmen hier eine unendlich nach innen gedrehte Spirale, was annehmbar wäre, ansonsten müsste man weitere Dimensionen einführen (was die Wissenschaft ja auch recht locker tut). Zum anderen ist dies aber auch nicht notwendig, wenn man hier mein Modell der fortwährenden Spaltung und Verdichtung beachtet - also etwas, was wir durchaus überall in der Natur zelebriert bekommen : Teilung, Verdichtung und Wachstum! (dies geht auch konform mit meinem vertretenen Modell der "Fraktale" oder des "fraktalen Prinzips" (In Anlehnung -aber nur entfernt - an http://www.sein.de/geist/weisheit/2013/ ... ersum.html Was also sollte ein SL daran hindern, es der Natur gleich zu machen (wie gesagt, wir haben es überall auch im Universum selbst zu beobachten)

Meine Meinung ist, dass die Kraft, die von einem SL auf das umliegende Feld ausgeht, nicht vom Zentrum des SL ausgeht, sondern vom Ereignishorizont. So dass innerhalb des SL eine nach außen wirkende Kraft herrscht, und außerhalb davon eine nach innen wirkende Kraft. Das "Zentrum" der Kraft ist der Ereignishorizont. befindet sich Materie innerhalb des SL, so wird sie sowohl nach außen gezogen, als auch wiederum in sich selbst = die Folge davon ist die Teilung und gleichzeitige Verdichtung.

Ich hab da mal eine eventuell simple Frage : Angenommen, wir könnten durch die Erde fallen, also die Oberfläche würde uns nicht daran hindern. Wie ist das, wird unsere Geschwindigkeit real größer werden, wird die Beschleunigung zunehmen - oder eher abnehmen, je mehr wir uns dem Zentrum nähern, und im Zentrum selbst wäre die Beschleunigung quasi 0 weil sie nach allen Richtungen gleich ist ? (von einer homogenen Massenverteilung ausgehend)

Gruß
Seeadler
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#156 Re: "Dynamische relativistische Masse", was ist das?

Beitrag von Zeus » Fr 9. Mai 2014, 17:16

seeadler hat geschrieben:Danke für die "schnelle Antwort", doch dies ist mir schon bewusst, wurde es ja hier schon von Halman, Thomas und Pluto mehrfach ausführlich beschrieben.
Warum dann deine Erwähnung des obsoleten Newton?
seeadler hat geschrieben:... also kann man hier die Krümmungskurve entsprechend den Werten der [d]Beschleunigung[/d] Masse + Impuls nachzeichnen?
Nein, das Modell wurde eigentlich nur deshalb erdacht, weil die daraus resultierende Mathematik so grausam kompliziert ist. :lol:
seeadler hat geschrieben:Oder geht es hier allein um die "träge Masse", die den Raum (die Raumzeit) "demoliert"?
Masse + Impuls. Der Faktor sqrt( 1/(1-v²/c²) steckt im Impuls.
seeadler hat geschrieben:Ich frage dies wegen der Äquivalenz von Energie und Masse und da wiederum differenzierter der relativistischen Masse, oder auch relativistischen Energie. denn wenn die relativistische Masse von der Geschwindigkeit der Masse abhängt, so muss doch dann der Krümmungsindex mit der zunehmenden relativistischen Masse steigen?
Was meinst du mit "Krümmungsindex"?
Ich würde sagen, die Delle in der Raumzeit-Ebene müsste ausgeprägter werden.
seeadler hat geschrieben:oder auch resümierend aus meiner Sicht : Eigentlich spielt doch der Wert der Masse hier selbst keine Rolle, sondern lediglich sein Energiegehalt?
(Energiegehalt)² = (mc²)² + (pc)²
seeadler hat geschrieben:Und Energie ist ja niemals 0,
Warum nicht?
seeadler hat geschrieben: Masse dagegen schon. Wenn ich demzufolge statt den Wert der Masse die Energiebeträge einsetze in den Formeln dann kann auch das Ergebnis niemals 0 sein. Es sei denn ich nehme eine Ausdehnung ebenfalls vom Wert 0. In diesem Fall gibt es dann aber überhaupt keine Kraft mehr[...]
Wie schade... :lol:
Zuletzt geändert von Zeus am Fr 9. Mai 2014, 22:27, insgesamt 1-mal geändert.
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#157 Re: "Dynamische relativistische Masse", was ist das?

Beitrag von Zeus » Fr 9. Mai 2014, 20:03

seeadler hat geschrieben:Ich hab da mal eine eventuell simple Frage : Angenommen, wir könnten durch die Erde fallen, also die Oberfläche würde uns nicht daran hindern. Wie ist das, wird unsere Geschwindigkeit real größer werden, wird die Beschleunigung zunehmen - oder eher abnehmen, je mehr wir uns dem Zentrum nähern, und im Zentrum selbst wäre die Beschleunigung quasi 0 weil sie nach allen Richtungen gleich ist ? (von einer homogenen Massenverteilung ausgehend)
Richtig.
Die Beschleunigung würde bis Erreichen des Zentrums der Erde abnehmen und danach in zunehmende Bremsung ausarten. Ich hab's mal eben nachgerechnet, du kämst nach 42 Minuten in Australien an. :D
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#158 Re: "Dynamische relativistische Masse", was ist das?

Beitrag von Pluto » Fr 9. Mai 2014, 22:57

seeadler hat geschrieben:Also kann es nicht die Masse sein, die das Licht gravitativ abzulenken vermag. Wenn hier also ein positiver Wert der Ablenkung entsteht, muss es sich hierbei jeweils um zwei ebenfalls positive Werte handeln, damit eine Ablenkung zustande kommt. Ist nur ein Wert negativ, bzw 0, so gibt es auch keine Ablenkung.
Das ist auch vollkommen richtig. Licht breitet sich immer auf einer geraden Linie aus. In der nicht euklidischen Raum-Zeit nennt man das eine Geodäte. Genauso wie auf der Erde der kürzeste Abstand zwischen zwei Punkten ein Bogen durchläuft, so folgt das Licht der durch Massereiche Objekte gravitativ gekrümmten Raum-Zeit.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#159 Re: "Dynamische relativistische Masse", was ist das?

Beitrag von seeadler » Sa 10. Mai 2014, 05:21

Zeus hat geschrieben:seeadler hat geschrieben:
Masse dagegen schon. Wenn ich demzufolge statt den Wert der Masse die Energiebeträge einsetze in den Formeln dann kann auch das Ergebnis niemals 0 sein. Es sei denn ich nehme eine Ausdehnung ebenfalls vom Wert 0. In diesem Fall gibt es dann aber überhaupt keine Kraft mehr[...]

Wie schade...

ich denke mal, dies war sarkastisch gemeint? Warum? Denn wenn ich die angesprochenen Planckwerte richtig deute, so kommen wir bei ihnen an den Grenzbereich, wo sie in die Singularität übergehen, also dann nicht mehr wirksam werden. Das heißt, in dieser Größe, Dichte und entsprechenden Temperatur heben sich alle bis dahin noch geltenden Kräfte auf. Die Kräfte, und damit meine ich dann schlussendlich die starken Bindungskräfte sind dann 0 ? Beim Erreichen des Schwarzsschildes, bei der entsprechenden Komprimierung bis zu diesem Radius sind es zunächst die Gravitationskräfte, die dann innerhalb des SL (nicht nach außen (wie beschrieben)) nicht mehr wirksam werden. Sie werden erst in dem Moment wieder wirksam innerhalb des SL, wenn sich die Materie teilt.... Wie geschrieben nehme ich an, dass die nach außen wirkende "Gravitationskraft" von der Masse im Ereignishorizont her rührt, und nicht von der innerhalb des SL. ich schrieb ja schon zu Halman früher, dass ich annehme, dass hier sich die Masse von der Masse außen dahin gehend unterscheidet, dass es keine Wechselwirkung mehr gibt. Also kann der Einfluss auch nicht von innen kommen, sondern von jenem Grenzbereich.
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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#160 Re: "Dynamische relativistische Masse", was ist das?

Beitrag von Zeus » Sa 10. Mai 2014, 13:15

Pluto hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:Also kann es nicht die Masse sein, die das Licht gravitativ abzulenken vermag.
Es ist aber letzten Endes doch die Masse, denn diese ist die Ursache der Verformung des Raums. Der Raum ist nur das Medium. :mrgreen:
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