Halman hat geschrieben:seeadler hat geschrieben:
Ein Satellit, der die Erde im Orbit mit konstanter Geschwindigkeit von 7,9 km/s umkreist schwebt scheinbar kräftefrei. Ihr sagt hingegen, "er fällt um die Erde". Damit habe ich aber ein Problem. Denn beim Fallen ändert sich die Geschwindigkeit, sie nimmt zu. Die Geschwindigkeit des Satelliten nimmt aber nicht zu.
Er "fällt" gewissermaßen dennoch zur Erde. Im Spezialfall der kreisförmigen Umlaufbahn ist die Geschwindigkeit allerdings konstant; doch bereits bei der elliptischen Umlaufbahn (auch davon sprach Prof. H. Haber) ist sie es nicht.
Umlaufbahnen und freier Fall haben etwas gemeinsam: Die Gesamtenergie (kinetische Energie + potentielle Energie) bleibt konstant.
Erinnerst Du dich eine meine einfache Formel: Eg=Ek+Ep
Hi Halman,
ich noch mal, das mit Eg=Ek+Ep ist mir bekannt. Allerdings hast du vergessen zu erwähnen, dass zwar die Energie konstant bleibt, aber das Verhältnis von kinetischer Energie zu potentieller Energie bei einer elliptischen Bahn wie auch beim direkten freien Fall sich permanent verändert. Für mich ein wichtiger Aspekt. Und gerade bei jener genannten Kreisbahn ist es genau jeweils die Hälfte. Trotzdem, beim freien Fall wie auch der elliptischen Bahn ändert sich der Wert der Beschleunigung kontinuierlich. Es ändert sich somit auch die einwirkende Kraft. Bei der Kreisbahn bleibt die Kraft dagegen konstant
Halman hat geschrieben:John A. Wheeler lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass diese Testmasse frei schwebt, da keine Kräfte auf sie einwirken.
Angenommen, man könnte mit einem Erdschiff so wie ein Bumerang hin und her pendeln (84 min), dann würde man sich wie der Anstreicher fühlen. Könnte man die Umgebung nicht wahrnehmen, so hätte man keinen Zweifel daran im Raum zu ruhen, da keine Kräfte zu spüren sind und man frei schwebt. Einzig und allein die Geometrie der Raumzeit determiniert die Bewegung und zwar genau dort, wo sich das Erdschiff (oder die Testmasse) befindet. Dieser "Griff der Raumzeit" ist keine Kraft im klassischem Sinne, daher spürt man auch keine Kraft.
Ich nenne das mit dem Argument des gekrümmten Raumes einen "Kunstgriff". Denn normaler Weise spüren wir schon, wenn sich die Kräfte permanent ändern. Würden wir statt im freien Raum zu fallen, dagegen uns in einem Raumschiff ebenso im freien Raum befinden, jenes raumschiff dabei die gleiche Beschleunigung erzeugen würde, aus eigener Kraft heraus, so würde uns diese Beschleunigung sehr wohl in unserem Sitz zurück drücken, respektive unsere Trägheit hätte etwas dagegen beschleunigt zu werden, auch wenn es exakt die gleiche Beschleunigung ist, wie beim freien Fall.
Also in diesem fall spüren wir sehr wohl die einwirkende Kraft, aufgrund unseres Widerstandes - im anderen Fall aber nicht.
Das bedeutet doch, dass dies dnan gleichsam ein aktiver Vorgang ist, seitens der fallenden Masse und der Gegenmasse auf die man zufällt?!.
Könnten wir also jene Kraft, die unser Raumschiff antreibt und beschleunigt, gleichermaßen auch auf uns einwirken lassen, auf jede einzelne Zelle unseres Körpers, so dürfte es dann keine Trägheitskraft mehr geben, die jener Kraft entgegen wirkt?
Halman hat geschrieben:Auch Satelliten, die eine elliptische Umlaufbahn beschreiben, ändern ihre Geschwindigkeit und sind doch völlig gewichtslos und schweben frei im Raum. Schaue doch bitte rein, wie schön Prof. H. Haber es erklärt.
Da Du ja so gerne Gleichungen magst, greife ich mal die Gleichung auf, die Haber den Zuschauern nicht "erspart". Sie ist recht einfach:
G (Gewicht, nicht Gravitation)
KS (Schwerkraft)
KT (Summe aller Trägheitskräfte)
Die Gleichlung lautet:
G = KS + KT
Kurz daraus bezieht Haber sich auf das d’Alembertsche Prinzip, gem. die die Summe aller Kräfte gleich null ist.
An dieser Stelle kommen die äußeren Kräfte Ka hinzu. Nach dem d’Alembertschen Prinzip gilt:
KS + KT +Ka = 0
Wenn man diese Gleichung umstellt, erhalten wir:
KS + KT = -Ka
Wie Du unschwer erkennen kannst (s. blaue Hervorhebung) können wir schreiben:
G = -Ka
Darauf folgt, dass das Gewicht eines Körpers gleich der Summe aller äußeren Kräfte ist.
Aus dem Minuszeichen folgt, dass der Gewichtsvektor entgegengesetzt ist (also eine Umkehr um 180°).
wie ich schon schrieb, ich habe mir das Video längst angeschaut und auch entsprechende Notizen dazu gemacht, unter anderem jene Formeln von ihm angewendet, näher betrachtet. Die Schwerkraft geht ja dann deshalb gegen 0, weil sich der Körper - ich nenne es jetzt mal so - mit allen Zellen auf diese Kraft einlässt und sie in Geschwindigkeit umsetzt. Die Trägheit wird dabei deshalb ausgeschaltet, weil jede einzelne Zelle jene Kraft selbsttätig, also von sich aus in Geschwindigkeit umwandelt; vollkommen unabhängig von allen anderen Zellen. Dies ist nicht so, wenn der Körper als ganzes erfasst und beschleunigt wird, wie in einem Fahrzeug oder Flugzeug oder zug usw....