Pluto hat geschrieben:Ich kann nur raten:Zeus hat geschrieben:Was bedeutet "EM-WW" ?
Elektromagnetische Wechselwirkung?

Nein. Angenommen, es würden zwei Teilchen lokal getrennt irgendwo im Universum auftauchen, dann hätten sie keinerlei Beziehung zueiander und würden auch nichts voneinander "wissen".closs hat geschrieben:Für mein Verständnis: Es gibt Teilchenpaare, die in gegenseitiger Abhängigkeit (da verschränkt) im selben Moment an komplett unterschiedlichen Orten des Universums auftauchen - richtig?Pluto hat geschrieben: denn die Eigenschaften der Teilchenpaare werden bei ihrer Entstehung festgelegt.
Die Quantenteleportation basiert auf die Verschränkung von Teilchenpaaren. Dazu hatte ich mal folgendes geschrieben:
Quanteninformation
Da Quantenobjekte weder klassische Teilchen, noch klassische Wellen sind, können wir sie nur anhand der Informationen beschreiben, durch die sich ein Quantenobjekt definiert (eine davon ist der Spin, eine Art quantenmechanischer Drehimpuls).
Bei der Quantenteleportation werden von Alice die Informationen zu Bob übertragen. Dazu sind ein verschränktes Teilchenpaar und ein klassischer Informationskanal notwendig. Das Teilchenpaar wird mittels einer EPR-Quelle erzeugt.

BILDQUELLE
Kristalle aus β-Bariumborat können UV-Photonen teilen und so erhält man verschränkte Photonenpaare mit doppelter Wellenlänge. Da ich hier an meine Grenzen stoße, verweise ich auf den verlinkten Artikel Quanten-Teleportation im Detail.
Ergänzend verweise ich auf das Kapitel „Was ist Quanten-Teleportation“ im Buch Skurrile Quantenwelt (Seite 192 ff):
Wenn von Alice die Informationen des Teilchens T zu Bob übertragen werden, so erhält er keine „billige Kopie“ von Alice, sondern das Quantenobjekt selbst wird durch die Übertragung der Zustände teleportiert, da es ja vollständig durch diese Information beschrieben wird.Zitat von Anton Zeilinger (Spektrum der Wissenschaft 6 (2000): S. 25):
Ein Skeptiker mag einwenden, dass hier nur der Polarisationszustand des Photons übertragen wurde, oder allgemeiner, sein Quantenzustand, aber nicht das Photon "selbst". Doch da ein Photon vollständig durch seinen Quantenzustand charakterisiert wird, ist die Teleportation seines Zustands völlig äquivalent mit der Teleportation des Teilchens selbst.
Oder um es anders zu formulieren: Die Information wird teleportiert und damit ist das Orignal T teleportiert. Bei Alice werden durch die Bell-Messung die Quantenzustände von T zerstört. Es kann nicht geklont werden (No-Cloning-Theorem).
Teilchen, die durch Paar-Erzeugung entstehen, sind miteinander verschränkt. Diese Verschränkung "verknüpft" die Teilchen untrennbar miteinander, auch wenn sie lokal getrennt sind. Lokal getrennt bedeutet, dass die "spukhafte Fernwirkung" nicht durch die Lichtgeschwindigkeit erklärt werden kann. Wir sind z.B. vom Mond 1,28 s lokal getrennt. Ein Signal vom Mond kann uns also erst in 1,28 s. beeinflussen.closs hat geschrieben:Wenn ja,
dies geschieht NICHT durch Informations-Austausch, sondern durch die Verschränkung selbst. - Das müsste eigentlich bedeuten, dass es nicht nur "mindestens 10'000 mal schneller als Licht" passiert, sondern in idealer Gleichzeitigkeit, da ja die Verschränktheit eine untrennbare Indentität ist - richtig?
Bei verschränkten Teilchen "spürt" das Teilchen B instantan, ob Teilchen A gemessen wurde.
Diese Frage verstehe ich in diesem Zusammenhang nicht.closs hat geschrieben:Wie nun würde man erklären, dass eine Identität (meinetwegen 1 Mio Lichtjahre auseinander) stattfinden kann?
Das Ereignis wäre ja 1 Mio Lichtjahre von der Erde lokal getrennt. Die Strahlung kann uns also erst in einer Millionen Jahren erreichen.closs hat geschrieben:Und noch was (Gedanken-Experiment): Wenn dieses Identitäts-Teil 1 Mio Lichtjahre von der Erde entfernt wäre, würde es (hätte es eine Strahlung) 1 Mio Jahre brauchen, bis es bei uns ist?!?