Erklärt Einstein die Gravitation?

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seeadler
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#101 Re: Erklärt Einstein die Gravitation?

Beitrag von seeadler » Mi 11. Mär 2015, 13:55

Pluto hat geschrieben:seeadler hat geschrieben:
Das war Leistungsstufe. und dort hatte sie jeweils ein Zusatzdiplom erworben.Studiert hat sie Chemie und Biologie. "leider" kam das Kind dazwischen, ansonsten hätte sie noch ihren Doktor in Chemie vollendet.
Zeige ihr die Vorträge von Susskind. Vielleicht kann sie dir helfen, die Gedanken von Einstein besser nach zu vollziehen.

äh ja, sie war es, die mir zu Weihnachten ein Buch mit den wichtigsten Erkenntnissen Einsteins schenkte, aus dem ich hier auch schon zitierte, von den Autoren Prof. Dr.Dr.h.c. Wolfgang Weidlich und dem Diplomphysiker aus Heidelberg Andreas Wünschmann "E=mc² Eine Formel verändert die Welt". Ich habe ihr auch schon ein paar Dinge daraus erklärt, zum Beispiel den Zusammenhang zwischen seinen Formeln und den Funktionen des rechtwinkligen Dreiecks...usw...das, was ich das "trigonometrische Prinzip" bezeichne....

Mein Problem ist, ich gehe vollkommen anders an die Gedanken Einsteins heran, ich säume das Pferd von hinten auf.
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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Halman
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#102 Re: Erklärt Einstein die Gravitation?

Beitrag von Halman » Mi 11. Mär 2015, 14:04

Hi Pluto,

hast Du inzwischen das Buch "A journey into gravity and spacetime" von John A. Wheeler?
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#103 Re: Erklärt Einstein die Gravitation?

Beitrag von Pluto » Mi 11. Mär 2015, 14:18

Halman hat geschrieben:Hi Pluto,

hast Du inzwischen das Buch "A journey into gravity and spacetime" von John A. Wheeler?
Nee.... :oops:
Ich habe mir zu dem Thema 15 Stunden Videos von Leonard Susskind gegönnt. :D

Zur SRT: https://www.youtube.com/watch?v=toGH5BdgRZ4 + Teile 2, 3 & 4
Zur ART: https://www.youtube.com/watch?v=JRZgW1YjCKk + Teile 2, 3, & 4
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Halman
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#104 Re: Erklärt Einstein die Gravitation?

Beitrag von Halman » Mi 11. Mär 2015, 14:36

Pluto hat geschrieben:Nee.... :oops:
Ich habe mir 10 Stunden Videos von Leonard Susskind reingezogen. :D
Okay.

Da hier über Tensoren gesprochen wurde, verlinke ich mal eine fachliche Erklärung hierzu. Leider kann ich diese nicht qualifiziert kommentieren, weil ich sie schlicht und ergreifend nicht verstehe. Aber User, die über Tensoren diskutieren, sollten damit weniger Probleme haben: Tensoren #13
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#105 Re: Erklärt Einstein die Gravitation?

Beitrag von Zeus » Mi 11. Mär 2015, 15:14

Halman hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Nee.... :oops:
Ich habe mir 10 Stunden Videos von Leonard Susskind reingezogen. :D
Okay.

Da hier über Tensoren gesprochen wurde, verlinke ich mal eine fachliche Erklärung hierzu. Leider kann ich diese nicht qualifiziert kommentieren, weil ich sie schlicht und ergreifend nicht verstehe. Aber User, die über Tensoren diskutieren, sollten damit weniger Probleme haben: Tensoren #13
Hiert findet ihr eine mMn recht verständliche Beschreibeung (in englischer Sprache) von Tensoren :
http://en.wikipedia.org/wiki/Tensor
mit anschaulichen Graphiken wie zum Beispiel diese:
Bild
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#106 Re: Erklärt Einstein die Gravitation?

Beitrag von ThomasM » Mi 11. Mär 2015, 16:42

Halman hat geschrieben: Da hier über Tensoren gesprochen wurde, verlinke ich mal eine fachliche Erklärung hierzu. Leider kann ich diese nicht qualifiziert kommentieren, weil ich sie schlicht und ergreifend nicht verstehe. Aber User, die über Tensoren diskutieren, sollten damit weniger Probleme haben: Tensoren #13
Tensoren sind ein recht kompliziertes mathematisches Werkzeug. Auf dem Niveau, auf dem wir hier diskutieren, spielt die genaue mathematische Bedeutung kaum eine Rolle.
Man muss nur daran denken, dass man eine Gleichung, wie die der ART nicht einfach mit Dreisatz behandeln darf. Es handelt sich um eine abgekürzte Schreibwewise für 16 gekoppelte Differentialgleichungen.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#107 Re: Erklärt Einstein die Gravitation?

Beitrag von seeadler » Mi 11. Mär 2015, 19:59

Nebenbei, interessant finde ich jene Argumentation von Halman in seinem Dialog mit Agent Scully Einstein Cartan Gleichung in Bezug zu Gμν = 8πGTμν in Relation zu unserer hier mehrfach angesprochenen Formel Bild
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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#108 Re: Erklärt Einstein die Gravitation?

Beitrag von Pluto » Mi 11. Mär 2015, 20:55

seeadler hat geschrieben:Nebenbei, interessant finde ich jene Argumentation von Halman in seinem Dialog mit Agent Scully Einstein Cartan Gleichung in Bezug zu Gμν = 8πGTμν in Relation zu unserer hier mehrfach angesprochenen Formel Bild
Eine detaillierte Begründung für den Term 8Ï€G/c^4 kannst du hier entnehmen. Die Mathematik ist allerdings nicht trivial.
Einfacher erklärt wird das in diesem englischen Video ab 1:48:00.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#109 Re: Erklärt Einstein die Gravitation?

Beitrag von Halman » Mi 11. Mär 2015, 22:31

ThomasM hat geschrieben:Tensoren sind ein recht kompliziertes mathematisches Werkzeug. Auf dem Niveau, auf dem wir hier diskutieren, spielt die genaue mathematische Bedeutung kaum eine Rolle.
Das sehe ich auch so, zumal Du dann hier nur noch mit Janina, Pluto und Zeus fachsimpeln könntest. ;)

ThomasM hat geschrieben:Man muss nur daran denken, dass man eine Gleichung, wie die der ART nicht einfach mit Dreisatz behandeln darf. Es handelt sich um eine abgekürzte Schreibwewise für 16 gekoppelte Differentialgleichungen.

Gruß
Thomas
Danke für die Erkärung, die ist für mich sehr aufschlussreich (noch ein Puzzelteil aus meiner Sicht).

Hier wurde ja schon erwähnt, dass die Tensoren Differentialgleichungen enthalten, allerdings konnte ich diese Information nicht verarbeiten.

Aus Wheelers Buch "Gravitation und Raumzeit" konnte ich entnehmen, dass die Infinitesimalrechnung für die einsteinischen Feldgleichungen von zentraler Bedeutung ist. 16 gekoppelte Differentialgleichungen zur Beschreibung der Metrik sind natürlich sehr komplex.

Da ich dies mathematisch nicht nachvollziehen kann, begnüge ich mich mit einer laienhaften naturphilosphischen Betrachtung. Damit fehlt mir zwar das exakt-naturwissenschaftliche Verständnis, aber ein qualitatives Grundverständnis ist besser als Nichts. Bei aller Bescheidenheit kann ich immerhin herleiten, dass die Metrik der Raumzeit an Energiedichte ρ und Druck 3p gekoppelt ist und zwar unabhängig davon ob ρ massebehaftet ist. Ich fasse zusammen: Die Metrik der Raumzeit gibt ihre Geometrie an und Gravitation wird gem. der ART sinnvollerweise über eine geometrische Funktion beschrieben, denn Gravitation ist die Krümmung der Raumzeit.

In meinem Buch Kosmische Impressionen wird dies von Prof. W. Thirring angerissen:
Zitat von Prof. Walter Thirring aus Kosmische Impressionen (Seite 43):
Dieses Feld wird durch ein quadratisches Schema mit vier Zeilen und vier Spalten (eine Matrix oder Tensor 2ter Stufe) beschrieben. Von seinen 4 x 4 = 16 Komponenten sind allerdings nur 10 voneinander unabhängig und jede hat seine eigene Quelle. In der entsprechenden Quellenmatrix ist die Energiedichte (das wir auch mit E bezeichnen) die größte Komponente.
Im folgendem Text leitere Thirring die Formel E + 3p ab. E steht hier vereinfach für die Energie. Jedes Massezentrum repräsentiert gem. E=mc² Energie

Inwiefern sind 10 der 16 gekoppelten Differentialgleichungen voneinander unabhängig? Welche Quellen haben sie? Gehören dazu die Strömungen der Energiedichte (wie z.B. die Magmaströmungen), die Temperatur und magnetisches Feld?

In der "Matrix" mit den 16 Komponenten sind in der Tensor-Formel (s. u.) 12 Komponenten auf 0 gesetzt. Eine Komponente ist die Energiedichte ρ und drei Komponenten sind der Druck 3p.

In Thirrings Formel (die er für sein populärwissenschaftliches Buch entwickelt hat) steht E für ρ. In Wikipedia habe ich die Schreibweise ρc² gesehen:
Bild
Formelquelle

Darf ich E = ρc² schreiben? Darf ich sagen, dass Geometrie der Raumzeit (also die Gravitation) an ρc² + 3p gekoppelt ist?

Wenn nun jemand nach dem "Mechanismus" für die Gravitation fragt (@seeadler beschäftigt offenbar diese Frage), müssen wir das konstatieren, dass dieser leider nicht in den einsteinischen Feldgleichungen beschrieben wird, oder übersehe ich hier etwas Wichtiges?


@seealder
Da hier u.a. auch über das sehr bedeutsame Äquivalenzprinzip gesprochen wurde, verlinke ich an dieser Stelle ein mMn sehr aufschlussreiches Essay in Form eines 72-seitigen PDF-Dokumentes: Äquivalenzprinzip & Schleifen-Quantengravitation. Darin wird u.a. erklärt:
Zitat aus Einsteins Äquivalenzprinzip (Seite 18-19):
In der ART ist die Reaktion von Körpern auf Gravitationseinwirkung rein geometrisch erklärt – Massen verzerren die Geometrie von Raum und Zeit, und alle Körper folgen den geradestmöglichen Bahnen in dieser verzerrten Raumzeit. Daß alle Körper in einer gegebenen Situation die gleiche Fallbeschleunigung erfahren, liegt daran, daß ihre Bewegung direkt von den Eigenschaften der sie umgebenden Raumzeit bestimmt wird

... Insgesamt ist Gravitation ein Aspekt der Geometrie von Raum und Zeit.

Zum Äquivalenzprinzip
Nimm an, Du sitzt in einer Kabine ohne Fenster, Du hast also keine Möglichkeit etwas über die Außenwelt zu erfahren. Bälle fallen darin zu Boden und Du hast Gewicht. Befindet sich die Kabine auf der Erde oder in einer Rakete im Weltraum, die beschleunigt? Beides wäre möglich, da beide Fällle äquivalent sind (Äquivalenzprinzip).
Wenn die Raketentriebwerke ihre Arbeit einstellen, würden Bälle in der Kabine nicht mehr zu Boden fallen, auch Dein Gewichtszustand wäre augenblicklich beendet. Dieser Fall ist äquivalent mit dem freien Fall einer Kabine. Auch hier ist es unmöglich einen Unterschied festzustellen - es gilt Einsteins Äquivalenzprinzip.


@Zeus
Danke für den Link.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#110 Re: Erklärt Einstein die Gravitation?

Beitrag von Pluto » Mi 11. Mär 2015, 23:04

Halman hat geschrieben:In der "Matrix" mit den 16 Komponenten sind in der Tensor-Formel (s. u.) 12 Komponenten auf 0 gesetzt. Eine Komponente ist die Energiedichte ρ und drei Komponenten sind der Druck 3p.

In Thirrings Formel (die er für sein populärwissenschaftliches Buch entwickelt hat) steht E für ρ. In Wikipedia habe ich die Schreibweise ρc² gesehen:
Bild
Formelquelle

Darf ich E = ρc² schreiben? Darf ich sagen, dass Geometrie der Raumzeit (also die Gravitation) an ρc² + 3p gekoppelt ist?
Ja, gewiss. ρ (Rho) ist das Symbol für Dichte, steht hier also für die Energiedichte pro Flächeneinheit.
Du glaubst doch nicht im ernst, dass Thirring hier irren könnte. :o

Halman hat geschrieben:... Insgesamt ist Gravitation ein Aspekt der Geometrie von Raum und Zeit.
:thumbup:

Halman hat geschrieben:Zum Äquivalenzprinzip
Dieser Fall ist äquivalent mit dem freien Fall einer Kabine. Auch hier ist es unmöglich einen Unterschied festzustellen - es gilt Einsteins Äquivalenzprinzip.
Praktisch hast du recht, aber rein theoretisch stimmt es nicht ganz... ;)
In der Rakete wirkt die Beschleunigung gleichmäßig auf den gesamten Raum in der Kabine.
Stünde die Kabine auf der Erde, dann wäre die Gravitationskraft, die ja proportional zur Entfernung vom Erdmittelpunkt ist, an den Füßen ein ganz kleines Bisschen größer als am Kopf. Messbar ist dieser Unterschied allerdings (noch) nicht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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