Pluto hat geschrieben:Nee, du. Für mich ist ganz klar, dass das Ei zuerst da war.
Warum? Weil schließlich Hühner Nachkommen von Dinosaurier sind (am Knochengerüst deutlich zu erkennen) und die Dinos ebenfalls schon Eier legten.
![Zwinkern ;)](./images/smilies/icon_e_wink.gif)
Das Ei ist unbestritten evolutiv sehr viel älter als das Huhn.
Na gut, dann formulieren wir die Frage um: "Was war eher, die Henne oder das Hühnerei - oder evtl sogar der Hahn?"
oder: "Was war zuerst da, der Dinosaurier (bzw eine noch frühere eierlegende Art, falls es sie geben sollte) oder deren Ei?"
Ich denke auch nicht, dass es ein Wirkung ohne Ursache gibt, deshalb glaube ich, dass das was wir als Zufall bezeichnen, ebenfalls eine Ursache hat, aber eben eine die wir nicht erklären können (bspw eine Mutation in einem Gen). Oder aber es handelt sich um Einflüsse die wir kennen, jedoch (noch) nicht in der LAge sind zu messen oder zu steuern(bspw das Wetter).
Daher meinte ich ja auch mit meiner "Definition" von Zufall, dass es sich (zumindest im allgemeinen Sprachgebrauch) um ein Ereignis handelt, das "unerwartet" eintritt, entweder "ganz unvermittelt", weil wir es gar nicht erwartet haben (und es nach unserem Empfinden von Wahrscheinlichkeit auch nicht zu erwarten gewesen wäre) - oder es tritt anders ein, als es normalerweise zu erwarten gewesen wäre.
Dann müssen wir entweder die Erwartungshaltung (bzw die zugrundeliegend Vorstellung der Regelmässigkeit) revidieren, wenn solche "Zufälle" häufig auftreten.
Oder bei Einzelfällen eben zugeben, dass es nun mal Ausnahmen gibt.
Bezogen auf das Universum heisst das nun, dass es irgendwann einmal "zufällig" aus Nichts entstanden wäre. "Zufällig", weil nach allen uns bekannten Gesetzmässigkeiten normalerweise aus "Nichts" kein "Universum" entsteht, dh es wäre die einzige Ausnahme dieser Regelmässigkeit und käme daher völlig überraschend und unerwartet.
Da dieser "Zufall" aber nur eine unbeweisbare Hypothese ist und er eine absolut verblüffende und einmalige Ausnahme aller uns bekannten Regeln (dass aus "nichts" nicht einfach irgendetwas entsteht und schon gar kein Universum) darstellen würde, halte ich diese Hypothese für (gelinde gesagt) ziemlich wacklig. (zu wacklig, als dass ich darauf ein Weltbild aufbauen würde)
barbara hat geschrieben:Heisenberg war der Meinung, dass es echten Zufall gibt - zum Beispiel wenn man den genauen Zerfallszeitpunkt eines radioaktiven Atoms kennen will, bleibt nichts anderes übrig, als zu warten und zu gucken, wann es passiert. Und er meinte explizit, dass es nicht noch irgend eine verborgene Ursache gäbe, die man bisher noch nicht fand, sondern dass das in der Tat ein echt zufälliger Moment ist. Ursachenlos. (Jene strukturelle Ursache, die in der Instabilität radioaktiver Atome begründet ist, reicht eben nur, um Halbwertszeiten bei grossen Mengen von Atomen vorauszusagen - aber nicht, um den Zerfallszeitpunkt individueller Atome vorauszusagen)
Dasselbe gilt für das Postulat, dass etwas "völlig ohne Ursache" geschehen sein müsste. Denn nach allem, was wir an Gesetzmässigkeit kennen, wäre dies für mich eine genauso wacklige Hypothese.
Der "Zufall" , was den Zerfallszeitpunkt instabiler Systeme betrifft, ist etwas völlig anderes, denn "Instabilität" bezeichnet ja ausdrücklich einen Zustand, der sich jederzeit ändern kann und das kann auch beobachtet werden und ist zu erwarten.