seeadler hat geschrieben:nun ja,
Halman hat geschrieben:Laut allgemeiner Darstellung wird die "dynamische Masse" unendlich.
Ja Halman, bis zu dem Augenblick, wo v zu c wird, dann ist sie 0. Und das ist ja für mich die Kernfrage : Ist sie 0, weil sie als solche nicht mehr existiert, oder ist sie 0 weil das bestehende Inertialsystem dann keine Wechselwirkung mehr mit jener Masse mehr hat, weil sie sich dem "System" an sich dann entzogen hat?
Leider vermag ich nicht nachzuvollziehen, woraus Du herleitest, dass die Masse bei exakt Lichtgeschwindigkeit 0 beträgt. In der veralteteten Terminologie der "dynamischen Masse" wird die relativistische-/dynamische Masse
unendlich. Die Ruhemasse bleibt davon unberührt, wie aus
Posting #41 hervorgeht, denn die [Ruhe]Masse ist invariant.
Die Energie eines massebehafteten Objektes erreicht bei Lichtgeschwindigkeit einen unendlichen Wert, wie im folgendem Zitat bestätigt wird.
Zitat von Agent Scullie:
zunächst einmal ist die relativistische Massenzunahme eine veraltete Terminologie. In der modernen Sprechweise sagt man nur noch, dass
die Energie bei v->c gegen unendlich geht, der Massebegriff wird nur noch für die Ruhmasse benutzt, d.h. die Masse bleibt unverändert.
(Hervorherbung von mir)
Ferner verweise ich auf seine Postings
#8,
#63 und
#207.
Im Buch
"Die Evolution der Physik" stellte Einstein [oder Infeld] die Relativitätstheorie der newtonischen Mechanik gegenüber. Gem. der klassischen Mechanik war unendlich viel Energie notwendig, um ein Objekt auf unendliche Geschwindigkeit zu bringen. In der Relativitätstheorie ist dies bei Lichtgeschwindigkeit der Fall. Da es technisch unmöglich ist, unendlich viel Energie aufzubringen, können wir sie nicht erreichen.
Ein Proton mit einer Energie von 450 GeV hat eine Geschwindigkeit von 99,9997828% der Lichtgeschwindigkeit, bei 7000 GeV beträgt die Geschwindigkeit 99,9999991% der Lichtgeschwindigkeit, die max. Geschwindigkeit, die derzeit im CERN erreichbar ist (s. hierzu
"Die Entdeckung des Higgs-Teilchens", Hrsg. Harald Lesch, Seiten 92 - 93).
Fundamentaler ist die physikalische Hürde der Kausalität. Da es in der Relativitätstheorie kein bevorzugtes Bezugssystem gibt, würden überlichtschnelle Reisen (=raumartige Weltlinien) zu kausalen Schleifen führen.
In meinem letzten Postings ist mir übrigens ein Fehler unterlaufen. Dort schrieb ich irrtümlich, dass die Formel für bewegte Objekte E²=(mc²)²+
p² (Achtung: falsch!) lauten würde. Korrekt lautet sie E²=(mc²)²+(pc)². Diesen Fehler bitte ich zu entschuldigen.
Falls Dir/Euch solche Fehler in meinen Postings auffallen, bitte ich mich im Intererese der Leserschaft darauf aufmerksam zu machen.
seeadler hat geschrieben:Du erinnerst dich, als ich einmal schrieb, dass, wenn wir die Geschwindigkeit c erreichen würden, wir dann auch kein Teil mehr dieses Universums wären. Und wenn wir es nicht mehr sind, so besteht auch keine Wechselwirkung mehr! (ob wir dies real schaffen können ist hier jetzt nicht die Frage)
Dies leuchtet mir allerdings nicht ein. Würde ein Objekt auf diese Weise vom Universum "entrückt" werden, würden für so ein Objekt überhaupt noch die Gesetze der Physik gelten?
Übrigens, Photonen bewegen sich ja stehts mit Lichtgeschwindigkeit und sind natürlich Teile des Universums.
Stünde unendlich viel Energie zur Verfügung, so könnte man eine Testmasse theoretisch auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigen. Es würde weiterhin den Gesetzen der Physik unterliegen und somit auch der relativistischen Physik. Dass die Energie unendlich wird, ist ja eine Folgerung aus der SRT. Es würde also Teil unserer Welt bleiben, nur eben lichtschnell.
seeadler hat geschrieben:Halman hat geschrieben:seeadler hat geschrieben:
Ist dann die Masse eventuell nichts anderes als ein Ausdruck von Trägheit der Raumzeit gegenüber der Geschwindigkeit c (man spricht ja auch von "träger Masse")
Im 19. Jahrhundert unterschied man zwischen träger - und schwerer Masse. Doch das Eötvös-Experiment bestätigte die Vorhersage der ART, dass es zwischen diesen Massen keinen Unterschied gibt.
Also, wenn ich die Formel m/√ (1-(v/c)²) anwende, ermittle ich meines Wissens eigentlich nicht die Zunahme der "schwere", denn diese ist ja, wie Thomas bereits schrieb, abhängig von der Bechleunigung, also g, sondern die Zunahme der "Trägheit".
Hast Du dir meinen Link zum Eötvös-Experiment angesehen? Träge - und schwere Masse sind zwei Bezeichnungen für genau das Selbe:
Masse. Die Unterscheidung ist längst in die Rumpelkammer der Physik verschwunden.
Dank Loránd Eötvös konnte mit einer Genauigkeit von 5:10^
9 bestätigt werden, dass der Auslenkungswinkel bei allen Messobjekten, egal aus welchen Stoffen sie nun bestanden, immer der selbe war. Es bestand
kein Unterschied zwischen träger - und schwerer Masse. (Siehe hierzu mein Posting
Schwierigkeiten mit Mathematik.)
seeadler hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Diese relativistische Energie zusätzlich mit dem Begriff "Masse" zu belegen, erscheint m. E. sinnfrei. Daher wurde m. K. n. die Terminologie ökononischer gestaltet, indem man nur noch von Energie spricht (abgesehen von der Popularwissenschaft natürlich, die "traditionsverhaftet" ist).
Sinnvollerweise sollte man nur einen Massebegriff verwenden. Diesbezüglich verweise ich auf Sog. relativistische Masse und Ruhemasse.
na ja, weiter oben schreibst du ja m = mc², man kann also jeder Zeit die relativistische Energie als eine Art von Masse bezeichnen, wenn man ohnehin davon ausgeht, dass jegliche Masse nichts weiter ist, als eine - wie ich es schon früher nannte "
in Raum und Zeit gebundene potentielle Enerie"
Davon ging Einstein m. W. aber nicht aus. Diese Hypothese liegt nach meinem bescheidenen Verständnis jenseits der relativistischen Physik.
Abschließend verweise ich auf meinen Beitrag
Schwere Masse existiert nicht / Gravitation ist keine Kraft.