Janina hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Janina hat geschrieben:Wenn Entropie zunimmt - wo kommt sie her?
Aus der Wechselwirkung der Felder.
Nein.
Es war natürlich eine Fangfrage. Ein Witz.
Entropie nimmt zu, d.h. sie wird größer, und zwar von ganz alleine. Alleine durch den Zeitablauf wird sie immer mehr.
Das ist so nicht richtig. Dass die Entropie überhaupt zunehmen kann, liegt daran, dass der aktuelle Zustand des Universums ein Nichtgleichgewichtszustand ist. Wäre das Universum vollständig im thermodynamischen Gleichgewicht, so hätte die Entropie ihren maximal möglichen Wert, und könnte nicht weiter zunehmen.
Dass die Entropie tatsächlich mit der Zeit zunimmt, liegt daran, dass ein in einem Nichtgleichgewichtszustand befindliches System - wie die Universum in seinem aktuellen Zustand - dem thermodynamischen Gleichgewicht entgegegenstrebt, in dem die Entropie maximal und daher größer als im aktuellen (Nichtgleichgewichts-)Zustand ist. Das Szenario, dass die Entropie in ferner Zukunft im ganzen Universum ihren Maximalwert erreicht, bezeichnet man als Wärmetod des Universums.
Nach diesem Wärmetod nimmt die Entropie nicht mehr weiter zu, sie ist dann ja bereits maximal. Man könnte nun allerdings ein relationales Konzept der Zeit vertreten, wonach die Zeit keine primordiale Eigenschaft des Universums ist, sondern erst durch die Abfolge von Zuständen definiert wird (Uhren würden demnach keine Zeit messen, sondern diese erst definieren). Nach dem Wärmetod des Universums würde die Zeit somit nicht mehr existieren. Mit dem relativistischen Konzept der Raumzeit verträgt sich das allerdings nicht besonders gut.
Janina hat geschrieben:Die Frage, wo etwas herkommt, kann sich sinnvollerweise NUR auf Erhaltungsgrößen beziehen. Und da Entropie keine ist, ist die Frage sinnlos.
Beim Universum suchen wir z.B. nach dem Symmetriebruch in der Materie-Antimaterie-Verteilung. Wie kommt es dass wir nur Materie sehen, wenn doch die Baryonenzahl eine Erhaltungsgröße ist?
Ein angenommener Urknall aus dem Nichts sollte gleichermaßen Materie sowie Antimaterie hervorbringen, da die Baryonenzahl des Nichts = 0 ist
Das ist so nicht korrekt. Wenn man den Urknall als Anfangssingularität versteht, an der die Raumzeit ihren Anfang nimmt, dann gibt es nicht vor dem Urknall nichts, sondern "vor dem Urknall" ist dann gar nicht definiert. Entsprechend gibt es auch keinen Zustand vor dem Urknall, dem man eine Baryonenzahl (egal ob 0 oder ungleich 0) zuschreiben könnte. Man kann daher irgendeinen beliebigen Wert der Baryonenzahl als Anfangsbedingung annehmen - so etwas wird aber von Kosmologen als unschön angesehen, weswegen man lieber annimmt, dass die Baryonenzahl anfangs 0 war und durch irgendeinen Mechanismus ("Baryogenese") ungleich 0 wurde.
Janina hat geschrieben:Nachweis von Wirkungen ohne Ursache ist etwas komplizierter als nur die Beugung am Spalt zu bemühen. Hier kommt man zwar an der Kopenhagener Deutung nicht vorbei, nach der ein Vorgang nicht exakt berechnet werden kann, und als physikalische Beschreibung nur Wahrscheinlichkeiten angegeben werden können. Aber diese Deutung lässt die Möglichkeit verborgener Parameter offen
Nein, die Kopenhagener Deutung, die aussagt, dass ein Quantensystem vollständig durch seinen quantenmechanischen Zustand (bzw. seine Wellenfunktion) beschrieben wird, lässt keine Möglichkeit verborgener Parameter (die ja bedeuten, dass der quantenmechanische Zustand eben nicht vollständig beschreibt, weil es zusätzlich noch die verborgenen Parameter gibt) zu. Die Kopenhagener Deutung und die Deutung der verborgenen Parameter sind zwei Deutungen der Quantentheorie, beide werden durch die Quantentheorie zugelassen, aber nicht voneinander, da sie sich gegenseitig ausschließen.
Janina hat geschrieben:die dennoch für kausale Folgen sorgen, auch wenn sie sich unserem Blick entziehen. Lediglich die experimentell bestätigte Verletzung der Bellschen Ungleichung beweist die Nichtexistenz der verborgenen Parameter
Nein, tut sie nicht, nur die von
lokalen verborgenen Parametern. Nichtlokale verborgene Parameter wie in der Bohmschen Mechanik sind weiterhin möglich (freiliche stünden die im Widerspruch zur Speziellen Relativitätstheorie).