Gottlos glücklich

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Pluto
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#141 Re: Gottlos glücklich

Beitrag von Pluto » Do 24. Okt 2013, 16:13

closs hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass dem Menschen irgendwelche Gesetze "angeboren" sind.
Doch - glaube ich schon. Ebenbildlichkeit ist angeboren.

Magdalena61 hat geschrieben:Alle Werte werden von den Eltern und sonstigen Erziehern übernommen.
Dann wäre der Mensch als geistiges Vakuum geboren, das gefüllt werden muss - glaube ich nicht. - Allerdings kann man sehr wohl ebenbildliche Anlagen im Menschen fördern oder versauen.
Das Angeborene bildet eben nur ein Teil des Charakters, es ist sozusagen das Gerüst, dass dann im Laufe des Erwachsenwerdens von der Umwelt geprägt und geformt wird.

Übrigens gibt es dazu ein sehr interessantes Buch von Steven Pinker, einer der weltweit führenden Psychologen und Kognitionswissenschaftler.
Auf Deutsch erhältich beim Berlin Verlag.
Das unbeschriebene Blatt. Die moderne Leugnung der menschlichen Natur. (2003)
ISBN 3-8270-0509-4.

http://www.amazon.de/Das-unbeschriebene ... 3827005094
Ein Zitat aus dem Buch:
Im vergangenen Jahrhundert wurden sittliche Grundsätze auf Fundamenten erstellt, wie
- "Das Unbeschriebene Blatt" (alle Menschen kommen gleichermaßen "unbeschrieben" auf die Welt; der menschliche Charakter und seine Individualität gründen auf unterschiedlicher Erfahrung, Erziehung und Kultur). Stimmt nicht, alle grundlegenden Begabungen und Temperamente werden zu einem nicht unerheblichen Anteil vererbt.
- "Der edle Wilde" (der Mensch sei von Natur aus friedliebend und selbstlos) - ein Mythos...
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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lovetrail
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#142 Re: Gottlos glücklich

Beitrag von lovetrail » Do 24. Okt 2013, 16:18

Magdalena61 hat geschrieben:
lovetrail hat geschrieben:Worin besteht also unsere Hoffnung?
Ich verstehe nicht, worauf du hinaus willst. Was meinst du?

Ich meine es im Sinne von 1.Pet.3,15

lg lovetrail
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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#143 Re: Gottlos glücklich

Beitrag von closs » Do 24. Okt 2013, 17:02

Pluto hat geschrieben:Das Angeborene bildet eben nur ein Teil des Charakters, es ist sozusagen das Gerüst, dass dann im Laufe des Erwachsenwerdens von der Umwelt geprägt und geformt wird.
Ja - genauso. - Anscheinend hat die Wissenschaft inzwischen einen Ausgleich zwischen Freud und Jung gefunden.

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#144 Re: Gottlos glücklich

Beitrag von Pluto » Do 24. Okt 2013, 17:05

closs hat geschrieben: Ja - genauso. - Anscheinend hat die Wissenschaft inzwischen einen Ausgleich zwischen Freud und Jung gefunden.
Ich verstehe nicht wieso zwischen Freud und Jung.
Egal. Wenn du die Möglichkeit hast, kann ich dier das Buch von Pinker wärmstens empfehlen. Ich nabe die englische Orginalausgabe (Taschenbuch).
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#145 Re: Gottlos glücklich

Beitrag von barbara » Fr 25. Okt 2013, 06:17

Magdalena61 hat geschrieben: Warum meinen so viele Christen, die gerade mal einige Monate oder Jahre in der Schule Gottes sind, sie seien bereits dazu qualifiziert, das große Wort zu führen und die Welt zu belehren und zu korrigieren? Sind sie denn begabter oder schlauer als Jesus? :shock:
Warum lernen sie nicht in der Stille, bis der HERR selbst ihnen Aufgaben zuteilt?


dieselbe Sorte Kritik musste allerdings auch Jesus von den Geistlichen seiner Zeit hören: was bildet sich dieser Zimmermannssohn eigentlich ein, wie kann der nur, wie arrogant ist der denn...?


Magdalena61 hat geschrieben: dann kann er ja das tun, womit schon viele der heutigen Gläubigen angefangen haben, als sie noch nicht gläubig waren, obwohl sie wirklich an der Existenz Gotes zweifelten: Um Erkenntnis bitten.

Wenn man Christen um Erkenntis bittet kommt leider des öftern nicht viel Schlaues raus. Also nichts, das gut genug wäre, um es zur Richtschnur seines Lebens zu machen. Leider.

gruss, barbara

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#146 Re: Gottlos glücklich

Beitrag von barbara » Fr 25. Okt 2013, 06:20

piscator hat geschrieben: Gehen wir mal davon aus, dass die Bibel Gottes Wort ist. Dann verwechseln diese Gläubigen Gottes Wort mit Gottes Wörtern. Ist ja auch einfacher, Gottes Wörter kann man wörtlich nehmen, während man Gottes Wort mit viel Gehirnschmalz auslegen muss.

Fehlender Gehirnschmalz ist in der Regel weniger das Problem als die fehlende Herzensbildung. Heute wie damals, wenn man das Beispiel vom Samariter nimmt und die Reaktion der hohen Geistlichen, die den Überfallenen sehen, mit viel Intellekt die Situation gegen eine Kriterienliste abgleichen, und nicht helfen - im Gegensatz zum Samariter, der Mitgefühl hat und sich nicht lange mit mentalen Kunststückchen aufhält, sondern tut, was getan werden muss.


gruss, barbara

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#147 Re: Gottlos glücklich

Beitrag von piscator » Fr 25. Okt 2013, 12:19

barbara hat geschrieben:
piscator hat geschrieben: Gehen wir mal davon aus, dass die Bibel Gottes Wort ist. Dann verwechseln diese Gläubigen Gottes Wort mit Gottes Wörtern. Ist ja auch einfacher, Gottes Wörter kann man wörtlich nehmen, während man Gottes Wort mit viel Gehirnschmalz auslegen muss.

Fehlender Gehirnschmalz ist in der Regel weniger das Problem als die fehlende Herzensbildung. Heute wie damals, wenn man das Beispiel vom Samariter nimmt und die Reaktion der hohen Geistlichen, die den Überfallenen sehen, mit viel Intellekt die Situation gegen eine Kriterienliste abgleichen, und nicht helfen - im Gegensatz zum Samariter, der Mitgefühl hat und sich nicht lange mit mentalen Kunststückchen aufhält, sondern tut, was getan werden muss.

... das sind wahrscheinlich diejenigen, die beim Wort "Nächstenliebe" den Zollstock auspacken und nachmessen, wer wirklich am Nächsten steht :lol:
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#148 Re: Gottlos glücklich

Beitrag von barbara » Sa 26. Okt 2013, 10:01

piscator hat geschrieben: ... das sind wahrscheinlich diejenigen, die beim Wort "Nächstenliebe" den Zollstock auspacken und nachmessen, wer wirklich am Nächsten steht :lol:

Das ist so. :D

Wobei allerdings auch Jesus den "Nächsten" durchaus auch im geometrischen Sinn verstanden hat: wenn in deiner unmittelbaren Nähe was schief läuft, so kannst du helfen - und sei es nur etwas Simples wie einer Topfpflanze, die am Vertrocknen ist, etwas Wasser zu geben - auch wenn durch diese Geste nicht alles Unglück der Welt gemildert wird, sondern nur grad hier und jetzt. Aber das muss reichen - und reicht offenbar.

gruss, barbara

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#149 Re: Gottlos glücklich

Beitrag von piscator » Sa 26. Okt 2013, 13:25

barbara hat geschrieben:Wobei allerdings auch Jesus den "Nächsten" durchaus auch im geometrischen Sinn verstanden hat: wenn in deiner unmittelbaren Nähe was schief läuft, so kannst du helfen - und sei es nur etwas Simples wie einer Topfpflanze, die am Vertrocknen ist, etwas Wasser zu geben - auch wenn durch diese Geste nicht alles Unglück der Welt gemildert wird, sondern nur grad hier und jetzt. Aber das muss reichen - und reicht offenbar.

Anstatt zu helfen, könnte man beispielsweise auch beten, dazu muss man nicht mal das Haus verlassen ... :mrgreen:

Und wenn man schon mal das Haus verlässt, dann kann man anhand der letzten Überschwemmung seinen Kindern zeigen, wie wundervoll es Gott eingerichtet hat, dass die Entlein auch mal durchs Dorfzentrum schwimmen können, um die zarten Seelchen der gläubigen Kinder zu erquicken.

Dass in der Zwischenzeit die Bewohner in der Innenstadt versuchen ihre mühsam zusammengesparten Habseligkeiten zu retten, ist tragisch, aber aus geistlicher Sicht nicht zu vermeiden.
Was können Menschen, die nicht errettet sind und überdies am Sabbat arbeiten, auch anderes erwarten? Immerhin hilft denen die Erinnerung an das kalte Wasser, das ihnen bis zum Bauch steht, später die Qualen in Feuersee besser zu ertragen.
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