Glauben oder Wissen?

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
closs
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#11 Re: Glauben oder Wissen?

Beitrag von closs » Do 12. Sep 2013, 20:21

Pluto hat geschrieben:Es kann nur eine naturwissenschaftliche Methodik geben
Dem wurde doch gar nicht widersprochen. - Hier geht es darum, dass ein christliche Naturwissenschaftler über seine Disziplin hinaus Realität für möglich hält (und sie sogar unter Umständen selbst erfährt). - Innerbetrieblich ändert sich dadurch bei den Wissenschaften nichts.

Pluto
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#12 Re: Glauben oder Wissen?

Beitrag von Pluto » Do 12. Sep 2013, 22:38

closs hat geschrieben:Hier geht es darum, dass ein christliche Naturwissenschaftler über seine Disziplin hinaus Realität für möglich hält (und sie sogar unter Umständen selbst erfährt). - Innerbetrieblich ändert sich dadurch bei den Wissenschaften nichts.
Es gibt leider genügend Fallbeispiele, wo genau das nicht der Fall ist. Das gilt ganz besonders bei Wissenschaftlern die sich haben bekehren lassen: Ekkehard Lönnig, John Hartnett, Keith Wanser, Russel Humphreys, Walther Veith.... Sie alle ware Wissehschaftler die sich vom Glauben zu skurrilen Hypothesen haben verleiten lassen.

Wer es nicht schafft, den Mantel es Glaubens in sener alltäglichen Arbeit zuhause zu lassen, der soll lieber die Hände von der Naturwissenschaft lassen, und gleich Theologe werden. :P
(IMHO)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#13 Re: Glauben oder Wissen?

Beitrag von closs » Do 12. Sep 2013, 22:43

Pluto hat geschrieben:Sie alle ware Wissehschaftler die sich vom Glauben zu skurrilen Hypothesen haben verleiten lassen.
Das soll nicht sein - ich war immer schon vehement gegen Vermischungen (Stichwort: Kreationismus). - Beide Seiten sollten ihre Disziplin diszipliniert vertreten. - Denn wenn einer Golf spielt, gibt es dort andere Regeln, als wenn man Wasserball spielt. Und deshalb darf man nicht mit Golfbällen Wasserball spielen und umgekehrt mit Wasserbällen Golf spielen.

Was gar nicht passieren darf, ist, dass der Golfspieler sagt, es gäbe kein Wasserball und umgekehrt - None of their Business.

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Demian
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#14 Re: Glauben oder Wissen?

Beitrag von Demian » Do 12. Sep 2013, 23:12

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Sie alle ware Wissehschaftler die sich vom Glauben zu skurrilen Hypothesen haben verleiten lassen.
Das soll nicht sein - ich war immer schon vehement gegen Vermischungen (Stichwort: Kreationismus). - Beide Seiten sollten ihre Disziplin diszipliniert vertreten. - Denn wenn einer Golf spielt, gibt es dort andere Regeln, als wenn man Wasserball spielt. Und deshalb darf man nicht mit Golfbällen Wasserball spielen und umgekehrt mit Wasserbällen Golf spielen.

Was gar nicht passieren darf, ist, dass der Golfspieler sagt, es gäbe kein Wasserball und umgekehrt - None of their Business.

Der klassische Humanismus und die romantische Lebenskunst sind die zwei universalen Denkbewegungen, auf die man sich ohne weiteres berufen kann. Natürlich kann man Wissenschaft und Spiritualität vereinen. Novalis:

„Jede Wissenschaft hat ihren Gott, der zugleich ihr Ziel ist.“ - Das allgemeine Brouillon, Materialien zur Enzyklopädistik 1798/99
"Naturforscher und Dichter haben durch eine Sprache sich immer wie ein Volk gezeigt.“ - Die Lehrlinge zu Sais
„Unser ganzes Leben ist Gottesdienst.“ - Fragmente
„Was man liebt, findet man überall und sieht überall Ähnlichkeiten.“ - Glauben und Liebe oder Der König und die Königin
„Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren // Sind Schlüssel aller Kreaturen, // Wenn die so singen, oder küssen // Mehr als die Tiefgelehrten wissen // Wenn sich die Welt ins freie Leben, // Und in die Welt wird zurückbegeben, // Wenn dann sich wieder Licht und Schatten // Zu echter Klarheit wieder gatten // Und man in Märchen und Gedichten // Erkennt die wahren Weltgeschichten, // Dann fliegt vor Einem geheimen Wort // Das ganze verkehrte Wesen fort.“ - Heinrich von Ofterdingen

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#15 Re: Glauben oder Wissen?

Beitrag von closs » Do 12. Sep 2013, 23:35

Demian hat geschrieben: Natürlich kann man Wissenschaft und Spiritualität vereinen
Letztlich wird am Ende alles vereint - aber methodisch geht Deine Aussage nicht.

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#16 Re: Glauben oder Wissen?

Beitrag von Demian » Do 12. Sep 2013, 23:41

Wenn ich mich mit Evolutionsbiologie, Medizin oder sonstetwas beschäftige, dann ist das für mich eine Berührung mit dem Lebendigen. Sicher gibt es eine bestimmte Methodik - es gibt sogar eine Religionswissenschaft :) - aber letztlich ist das Denken ganzheitlich ... organisch, reifend, sich wechselwirkend auf seine verschiedenen Betrachtungen beziehend. Jeder Mensch hat eine Vielzahl an Bezügen und Kontexten, in denen er wirkt ... die Spiritualität versucht das auf einen Nenner zu bringen.

closs hat geschrieben: Letztlich wird am Ende alles vereint - aber methodisch geht Deine Aussage nicht.

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#17 Re: Glauben oder Wissen?

Beitrag von Pluto » Fr 13. Sep 2013, 00:13

closs hat geschrieben:Was gar nicht passieren darf, ist, dass der Golfspieler sagt, es gäbe kein Wasserball und umgekehrt - None of their Business.
Exactly! :D
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#18 Re: Glauben oder Wissen?

Beitrag von seeadler » Fr 13. Sep 2013, 08:41

closs hat geschrieben:
Demian hat geschrieben: Natürlich kann man Wissenschaft und Spiritualität vereinen
Letztlich wird am Ende alles vereint - aber methodisch geht Deine Aussage nicht.

hallo closs und Demian,

wir wäre es denn mit einem praktischen Beispiel zur Unterstreichung der These von Closs, um die Berührungspunkte in Augenschein zu nehmen?!

Ich denke dabei an eine so vielsagende Niederschrift der Bibel wie :

Mt 17,20 Er aber sprach zu ihnen: Wegen eures Kleinglaubens. Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so könnt ihr sagen zu diesem Berge: Heb dich dorthin!, so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein.

oder auch

Lk 18,25 Denn es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher in das Reich Gottes komme.

Die Frage dabei lautet, ist dies nur rein spirituell also geistig geistlich zu verstehen, oder steckt da noch viel mehr in jener Aussage... so dass man eventuell sogar die Wissenschaft hier mit einbeziehen kann?

Derlei biblische Aussagen gibt es einige, auch in Bezug zur Speisung der vier- und fünftausend (Mt. 16,10 und Mk 8,19 ) usw...

man kann natürlich auch gleich ins volle greifen und jenen Vorgang untersuchen:
Mt 14,25 Aber in der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen und ging auf dem See.
26 Und als ihn die Jünger sahen auf dem See gehen, erschraken sie und riefen: Es ist ein Gespenst!, und schrien vor Furcht.
27 Aber sogleich redete Jesus mit ihnen und sprach: Seid getrost, ich bin's; fürchtet euch nicht!
28 Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, bist du es, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser.
29 Und er sprach: Komm her! Und Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu.

ist es wissenschaftlich gesehen möglich, auf dem Wasser zu gehen?

oder auch Phillipus und Jesu Entrückung:

Apg 8,39 Als sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus und der Kämmerer sah ihn nicht mehr; er zog aber seine Straße fröhlich.
Lk 24,51 Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel.

auch hier die Frage, ist dies wissenschaftlich nachvollziehbar, oder muss man dies als eine Metapher verstehen?!

Gruß
Seeadler
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#19 Re: Glauben oder Wissen?

Beitrag von closs » Fr 13. Sep 2013, 09:03

seeadler hat geschrieben: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so könnt ihr sagen zu diesem Berge: Heb dich dorthin!, so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein.
Wenn man die Sache mal grundsätzlich angeht, ergibt sich aus christlicher Sicht imo folgendes:
* Gott ist Geist und schafft die materielle Welt - Geist steht also über Materie.
* Menschliche Wahrnehmung ist relativ.

Bei diszipliniertem Denken KANN es somit sein (obwohl ich es persönlich NICHT glaube), dass sogar die Kurzzeit-Kreationisten recht haben, wonach die Welt 6000 v.Chr. geschaffen wurde - ALLERDINGS um den Preis, dass Gott menschliche Wahrnehmung bewusst als Täuschung angelegt hat. Dann wäre die Setzung der Naturwissenschaft FALSCH, dass das, was sie beobachten, real ist. Da ich NICHT glaube, dass Gott menschliche Wahrnehmung bewusst als Täuschung angelegt hat, schließe ich diese Variante aus - allerdings nur mit meiner geistigen (und übrigens auch wohl begründbaren) Wahrnehmung aus. - Aber wie gesagt: Menschliche Wahrnehmung - auch geistige Wahrnehmung - ist relativ.

Nächster Punkt: Kann Gott mit sogenannten Wundern in die naturalistische Welt eingreifen? - Prinzipiell unter obiger Setzung, dass Geist über Materie steht, ja. Da ich manchmal mit meiner Enkelin Eisenbahn spiele, bin ich dafür Fachmann 8): Ich kann aus dem SChienenwerk jederzeit etwas herausnehmen, also das Schienen-Netz-System außer Kraft setzen, indem ich von "oben" eingreife.

Das sind nichtsdestoweniger alles "Spekulationen" - wobei in geistig anspruchsvolleren Zeiten die geistige "speculatio" ÜBER der naturalistischen Beobachtung stand, da sie mehr Felder erreichen konnte. - Trotzdem: Es ist Spekulation. - Das wichtige dabei: Auch solche Spekulationen dürfen nicht dazu führen, disziplin-interne Methoden außer Kraft zu setzen. Insofern bleibt das Gebot, wissenschaftliche und geistige Methodik streng getrennt zu lassen - zwei Baustellen.

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#20 Re: Glauben oder Wissen?

Beitrag von seeadler » Fr 13. Sep 2013, 09:24

Closs, wenn ich dich richtig verstehe, ist es also deiner Mienung nach wörtlich verständlich unmöglich, dass ich mit Hilfe meines Glaubens an und in Gott einen Gegenstand versetzen also beeinflussen kann?

Frage, bist du gläubig? Wenn ja, wie definierst du deinen Glauben?

Gruß
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