Glauben oder Wissen?

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#21 Re: Glauben oder Wissen?

Beitrag von closs » Fr 13. Sep 2013, 09:47

seeadler hat geschrieben: ist es also deiner Mienung nach wörtlich verständlich unmöglich, dass ich mit Hilfe meines Glaubens an und in Gott einen Gegenstand versetzen also beeinflussen kann?
Es ist prinzipiell möglich (da Gottes Geist über der Materie steht UND dieser Geist prinzipiell übertragen werden kann). - Geistig halte ich es trotzdem so gut wie ausgeschlossen, da wir deshalb in der Welt sind, dass wir INNERHALB der Welt gestalten - also nicht mit Hilfe äußerer geistiger Einflüsse. EINE Ausnahme gibt es: Wenn Gott in einem Menschen für die Welt ein Zeichen setzen will (siehe wundersame Brotvermehrung - prinzipiell möglich - sollte aber auf KEINEM Fall Grundlage der eigenen Glaubenserwartung sein).

seeadler hat geschrieben: Wenn ja, wie definierst du deinen Glauben?
Als Gewissheit, dass es eine personale Macht über uns gibt, aus der alles (auch die Zeit) kommt und in die alles geht (Alpha und Omega).

Benutzeravatar
Demian
Beiträge: 3533
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:09

#22 Re: Glauben oder Wissen?

Beitrag von Demian » Fr 13. Sep 2013, 11:05

closs hat geschrieben:(siehe wundersame Brotvermehrung - prinzipiell möglich - sollte aber auf KEINEM Fall Grundlage der eigenen Glaubenserwartung sein)

Müsste so ein Gott heute nicht ganz andere Wunder wirken?

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#23 Re: Glauben oder Wissen?

Beitrag von closs » Fr 13. Sep 2013, 12:25

Demian hat geschrieben:Müsste so ein Gott heute nicht ganz andere Wunder wirken?
Kann sein - es geht hier erst mal um Grundsatzfragen. - Darüber hinaus: Der Mensch neigt ja dazu, etwas NICHT für ein Wunder zuhalten, wenn es technisch erklärbar ist - eigentlich auch lustig.

Für mich ist es ein Wunder, wenn meine 86jährige Mutter mit ihrem in Australien befindlichen Enkel skypen kann (incl. Kamera) und ihm über 14.000 km sagt, dass er sich endlich mal die Haare schneiden lassen soll, weil sie ihn sieht. :lol:

ThomasM
Beiträge: 5866
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 19:43

#24 Re: Glauben oder Wissen?

Beitrag von ThomasM » Mo 16. Sep 2013, 12:28

Hallo Seeadler
seeadler hat geschrieben:Closs, wenn ich dich richtig verstehe, ist es also deiner Mienung nach wörtlich verständlich unmöglich, dass ich mit Hilfe meines Glaubens an und in Gott einen Gegenstand versetzen also beeinflussen kann?
Ich weiss nicht wie Closs das beantworten würde, aber ich würde sagen:

Kann schon sein, dass man mit Glauben alleine einen Gegenstand physisch bewegen kann, ABER
dann war kein Christ, nicht ein einziger, weder die Apostel, noch die Urgemeinde, noch die Mitglieder der ganzen christlichen Gemeinschaften und schon gar nicht die Leute von den 7-Tage Adventisten gläubig genug.

Ihnen allen, ohne Ausnahme seit 2000 Jahren, und auch Dir Seeadler und mir, fehlt es an Glauben.

Was schließe ich daraus:
Wenn der Glaube seit 2000 Jahren nicht ausreicht, warum hat Jesus dann so etwas gesagt? Ich würde daraus schließen: Er meinte gar nicht die physische Bewegung, er meinte das, was Christen seit 2000 Jahren immer wieder beobachten. Dass nämlich Dinge, die man menschlich für unmöglich gehalten haben, geschehen und gelingen. Die physische Bewegung war ein Bild für das, was Gott eigentlich meint.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Benutzeravatar
seeadler
Beiträge: 4649
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:24
Kontaktdaten:

#25 Re: Glauben oder Wissen?

Beitrag von seeadler » Di 17. Sep 2013, 08:19

ThomasM hat geschrieben:Kann schon sein, dass man mit Glauben alleine einen Gegenstand physisch bewegen kann, ABER
dann war kein Christ, nicht ein einziger, weder die Apostel, noch die Urgemeinde, noch die Mitglieder der ganzen christlichen Gemeinschaften und schon gar nicht die Leute von den 7-Tage Adventisten gläubig genug.

Nun, Jesus hatte demonstriert, was man mit dem Glauben allein alles bewirken kann, siehe Feigenbaum, siehe auf dem Wasser gehen, siehe Brotvermehrung, und und und...

Nun kann man sich da natürlich fein heraus reden und sagen "Ja, halt mal, das konnte Jesus ja nur, weil er zugleich Gott war!" - ich würde darauf hin sagen: "Nein! Der der so etwas meint, hat das Leben und Wirken des Menschen Jesus Christus nicht verstanden. Jesus hat all dies, was wir heute noch so gerne als "Wunder" abtun in seiner Verbindung mit Gott getan, vollkommen unabhängig von seiner eigenen göttlichen Erscheinung. Er hat dies im vollkommenen Glauben und somit der Übereinstimmung mit dem Willen Gottes getan, wobei Gott - und nicht Jesus Christus - hier offenbart werden sollte. Nur wir Menschen sehen meistens nur das, was uns mit unseren Sinnen geboten wird (Prämisse der Wissenschaft) und wollen nicht wahrnehmen, dass da weit mehr ist. Also machen wir Jesus Christus wie Achilles oder Zeus, oder Herkules, Herakles und wie sie alle heißen mögen zu einer auf Erden wandelnden Gottheit. In dieser Beziehung unterschiedet sich dann Jesus Christus in keinster Weise von irgend welchen heidnischen Göttern, die man mal eben auf der Erde spazieren lassen ging.

Jesus Christus war für uns Menschen und zu unserem Vorbild in erster Linie ein Menschensohn, so, wie du und ich. Als mensch hatte Jesus Christus hier auf Erden gewirkt .... um den anderen Menschen, denen er ein Vorbild sein wollte klar zu machen : "Dies könnt ihr auch, und noch viel mehr, als das, was ich getan habe!" (steht sogar so wörtlich irgendwo im Neuen Testament)

Natürlich ist das, was du als Erklärung anbietest ebenfalls richtig :
ThomasM hat geschrieben:Dass nämlich Dinge, die man menschlich für unmöglich gehalten haben, geschehen und gelingen. Die physische Bewegung war ein Bild für das, was Gott eigentlich meint.

allerdings läufst du bei jener Auslegung Gefahr, eine Abwertung dessen vorzunehmen, was hier geschehen ist, nämlich du begibst dich hier auf die rein spirituelle, also geistige schiene, die demnach überhaupt keinen Einfluss auf unsere materielle Welt haben kann - und somit lässt du dies zwar als eine Ausnahmeerscheinung zu, was da in der Schrift steht, sie hat aber keine wirklich praktischen Auswirkungen.... sondern stets nur einen psychologischen Hintergrund.

Aber ich gebe dir vollkommen recht mit deiner Aussage, was der Kraft des Glaubens anbelangt. Denn wir haben bisher tatsächlich noch nicht WIE JESUS geglaubt, und sind DESHALB nicht im Stande, Dinge zu vollbringen, von denen Jesus klar sagte : Dies könnt Ihr auch!

Und darüber, lieber Thomas :
ThomasM hat geschrieben:und auch Dir Seeadler und mir, fehlt es an Glauben.

bin ich schon einigermaßen überrascht. denkst du wirklich, dass du meinen Glauben kennst? Und dass du deshalb urteilen kannst über meine Fähigkeiten?

Lieber Thomas:

Es geht bei all solchen Dingen nicht um den Nachahmeffekt, also darum, zu beweisen, dass man dies auch könnte! Vielmehr brauchst du, um dies zu können nicht nur den Glauben an und in Gott, sondern vor allem muss das, was du tun möchtest mit dem Willen Gottes übereinstimmen. Und dies tut es auch in dem Moment, wo du wahrhaft mit Gott verbunden bist - ansonsten besteht diese Verbindung noch nicht. Soll heißen, ich persönlich käme niemals auf die Idee, wie man ja auch schon im Vorgängerforum von mir gefordert hat, zu beweisen, dass ich so etwas kann, auf dem Wasser zu laufen, nicht desto trotz weiß ich, dass ich es könnte, wenn es der Wille Gottes erfordert. Es geht hier um die Verherrlichung Gottes und nicht um die Verherrlichung meiner Person oder meines Glaubens - das hat Jesus immer wieder betont.

Aber, Thomas, mit eben jener Energie mc², die jeder Mensch aufgrund seiner Verbindung zur Gesamtmasse des Universums in sich trägt - was ich immer wieder schrieb - kannst du real einen Berg versetzen (Atombombeneffekt). Dies kannst du jedoch nicht aus dir selbst heraus. Würdest du dies tun, wärst du augenblicklich nicht mehr unter den Seienden.

Gruß
Seeadler
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

Benutzeravatar
Demian
Beiträge: 3533
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:09

#26 Re: Glauben oder Wissen?

Beitrag von Demian » Di 17. Sep 2013, 10:34

closs hat geschrieben:
Demian hat geschrieben:Müsste so ein Gott heute nicht ganz andere Wunder wirken?
Kann sein - es geht hier erst mal um Grundsatzfragen. - Darüber hinaus: Der Mensch neigt ja dazu, etwas NICHT für ein Wunder zuhalten, wenn es technisch erklärbar ist - eigentlich auch lustig.

Natürlich ... Hermann Hesse sagte es schön in seinen Politischen Betrachtungen (!): „Der Inder sagt «Atman», der Chinese sagt «Tao», der Christ sagt «Gnade». Wo jene höchste Erkenntnis da ist (wie bei Jesus, bei Buddha, bei Plato, bei Laotse), da wird eine Schwelle überschritten, hinter der die Wunder beginnen.“


Antworten