Wer, was, wie könnte Gott und sein Plan mit der Menschheit sein ?

Säkularismus
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R.F.
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#11 Wer, was, wie könnte Gott und sein Plan mit der Menschheit sein ?

Beitrag von R.F. » Do 10. Jun 2021, 15:53

Ruth hat geschrieben:
Mi 9. Jun 2021, 10:58
Was wäre, wenn ….

Gedanken, aus diesem Thread entstanden:

Ruth hat geschrieben:
Di 8. Jun 2021, 18:00
.... wenn es gar nicht Gottes Absicht ist, sich den Menschen zu offenbaren. Wenn Gott es gar nicht anstrebt, von den Menschen verehrt und (an)erkannt zu werden?
Vielleicht will Gott ja nur den Menschen in seiner jeweiligen Situation helfen, das eigene Leben zu verstehen und Probleme zu bewältigen ... den Blick erweitern über die Grenzen hinaus .... so dass sie miteinander zurecht kommen, es schaffen, Liebe zu üben.

Ein Gedanke, der mir auch so erst bewusst wurde, als ich ihn aufgeschrieben hatte.

Für mich würde dieser Gedankenanstoß so einige ungelöste Fragen auflösen … darum möchte ich ihn hier mit Euch gerne weiterdenken.


Mir wurde von Anfang an ein Gott dargestellt und gelehrt, der die Menschheit dafür erschaffen hat, um (s)einen (höheren) Plan auszuführen.

Bedingung sei, in eine Beziehung zu Gott zu treten, damit Gott mich als Werkzeug zu diesem Plan machen kann.

Es hieß, dem Plan Gottes kann man nichts entgegen setzen. Ob man sich von Gott gebrauchen ließe, schon. Entscheidet man sich dagegen oder überhaupt Gott zu ignorieren, geht es einem schlecht.

…. so mal grob dargestellt.
- - -
An der Natur selbst kann man den mit dem Menschen verfolgten Plan nicht erkennen. Doch für Paulus stand jedenfalls fest, dass die Natur die Existenz Gottes beweist (Römer 1,19-20). Wie bereits einige Male geschrieben, musste sich Paulus mit der mindestens sechshundert Jahre zuvor von den Griechen in Umlauf gebrachten Evolutionshypothese auseinander setzen.

Bei der Menge des sich bis heute angesammelten Wissen über das Leben sollte man eigentlich annehmen, dass die behauptete Selbstentstehung des Lebens widerlegt ist. Dass die Wissenschaft und Religion zu dieser Einsicht bis jetzt nicht bereit sind, hat keine naturwissenschaftlichen Gründe.

Gott hat sich also sehr wohl dem Menschen offenbart. Will man über das mit dem Menschen verfolgte Ziel erfahren, muss man jedoch in der am meisten verbreiteten und verachtenden Schrift, der Bibel lesen. Den biblischen Schriften zufolge wurde der Mensch als gottähnliches Wesen geschaffen, zunächst noch sterblich. Unsterblichkeit sollte der Mensch erst später erlangen.

Steht zwar nicht ausdrücklich geschrieben, doch einiges spricht für die Annahme dass mit den unsterblichen Menschen die abgefallenen Götter (Satan und dessen Anhänger) ersetzt werden sollen. Wer die Schrift kennt, weiß, dass diese Absicht Gottes nicht im Sinne des bekannten Widerständlers ist.

Ruth
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#12 Wer, was, wie könnte Gott und sein Plan mit der Menschheit sein ?

Beitrag von Ruth » Do 10. Jun 2021, 16:07

R.F. hat geschrieben:
Do 10. Jun 2021, 15:53
Den biblischen Schriften zufolge wurde der Mensch als gottähnliches Wesen geschaffen, zunächst noch sterblich. Unsterblichkeit sollte der Mensch erst später erlangen.


Steht zwar nicht ausdrücklich geschrieben, doch einiges spricht für die Annahme dass mit den unsterblichen Menschen die abgefallenen Götter (Satan und dessen Anhänger) ersetzt werden sollen. Wer die Schrift kennt, weiß, dass diese Absicht Gottes nicht im Sinne des bekannten Widerständlers ist.
Nach oben

Das sind interessante Gedanken, wie ich sie zuvor noch nicht gehört habe.

Du meinst also, die Menschen seien darum von Gott erschaffen, weil Gott Ersatz für etliche abgefallene Engel brauchte.
Diese hat er aber erst einmal sterblich erschaffen, um auszulesen, welche davon geeignet sind, und nicht in der Gefahr, den gleichen Fehler wie die Engel zu machen.... (?)

Unsterblich wurden sie dann durch .... (?) ... Jesus ?

Eusebius
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#13 Wer, was, wie könnte Gott und sein Plan mit der Menschheit sein ?

Beitrag von Eusebius » Do 10. Jun 2021, 17:08

Ruth hat geschrieben:
Mi 9. Jun 2021, 10:58
Was wäre, wenn Gott gar nicht sich selbst präsentieren will, damit Er von ihnen geehrt und angebetet wird, sondern die Menschen einfach unterstützen will, ihr Leben zu leben, dass es „gut“ sei ? Wenn Er ihren Blick über ihren begrenzten Horizont hinaus schenken will, damit sie lernen, "tiefer" zu schauen, Grenzen zu überwinden, ein Gleichgewicht zu "Gut und Böse" herzustellen (?)

… es gibt da natürlich noch etliche Unterthemen, die eine eigene Richtung haben. Aber zunächst geht es (mir) einmal darum: „was würde sich an (deinem) Gottesbild ändern, und was bewirken in (deinem) Leben, wenn es so wäre ?

Hm, wer sagt denn eigentlich, dass er von uns geehrt und angebetet werden will? Angebetet, um etwas zu bekommen. Die Ehre geben. Nein, das glaube ich nicht, dass es Gott darum geht. Sondern allein darum, geliebt zu werden. Er hat kein Ego, er ist die Demut, also was bringt ihm das, verehrt zu werden? Um Liebe geht es und um Sehnsucht, um den alles überwältigenden Drang nach Nähe zu ihm, zu seiner Liebe und seiner Nähe. Das ist nicht: Du bist der Größte, Schlauste, Mächtigste, Schönste etc... sondern: Du bist der Wundervollste und ich will bei Dir sein, sofort und für immer.

Wer möchte denn, dass man sich vor ihm beugt um ihm die Ehre gibt? Dass man ihn "vergöttert" - "anbetet" und "anhimmelt"? Wollte Jesus denn, dass man ihm Statuen errichtet und sich davor verbeugt? Sicher: Es tut uns allen gut, Gott die Ehre zu geben, ihn zu loben und erheben. Ihn anzuerkennen und wertzuschätzen. Das brauchen wir doch sehr. Das würde uns wirklich helfen. Gott freut sich ja, wenn wir an ihn denken. Aber es ist nicht so, dass er das will oder erwartet oder sich wünscht. Sondern er wünscht sich unsere Liebe. Verehrung kann auch ein Zeichen von Liebe sein, aber Verehrung zu fordern oder erwarten hat für mein Verständnis mit Demut nichts zu tun.

Bevor ich also auf Deine Frage antworten kann, wäre es wichtig, das vorher noch zu klären. Was meinst Du dazu, Ruth?

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sven23
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#14 Wer, was, wie könnte Gott und sein Plan mit der Menschheit sein ?

Beitrag von sven23 » Do 10. Jun 2021, 17:32

Eusebius hat geschrieben:
Do 10. Jun 2021, 17:08
Hm, wer sagt denn eigentlich, dass er von uns geehrt und angebetet werden will?
Lena sagt das. :lol:
Aber sie kann sich auf die Bibel berufen, wo Gott ja angeblich den Menschen offenbart hat, was er von ihnen erwartet.


Eusebius hat geschrieben:
Do 10. Jun 2021, 17:08
Sondern allein darum, geliebt zu werden.
Dann hätte man ihm besser seine Gemahlin Aschera lassen sollen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Ruth
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#15 Wer, was, wie könnte Gott und sein Plan mit der Menschheit sein ?

Beitrag von Ruth » Do 10. Jun 2021, 18:08

Eusebius hat geschrieben:
Do 10. Jun 2021, 17:08
Hm, wer sagt denn eigentlich, dass er von uns geehrt und angebetet werden will?
In den biblischen Aussagen über Gott kann man das schon so verstehen.

Eusebius hat geschrieben:
Do 10. Jun 2021, 17:08
Wer möchte denn, dass man sich vor ihm beugt um ihm die Ehre gibt? Dass man ihn "vergöttert" -
Menschen möchten das schon sehr oft. Das wäre dann eine sichtbare Huldigung, wärend "Liebe" eher etwas ist, das eher unsichtbar stattfindet ... von innen heraus.

Eusebius hat geschrieben:
Do 10. Jun 2021, 17:08
Gott freut sich ja, wenn wir an ihn denken. Aber es ist nicht so, dass er das will oder erwartet oder sich wünscht. Sondern er wünscht sich unsere Liebe. Verehrung kann auch ein Zeichen von Liebe sein, aber Verehrung zu fordern oder erwarten hat für mein Verständnis mit Demut nichts zu tun.
Genau so ist mMn die Liebe. Liebe kann man geben ... nicht erwarten. Man empfängt Liebe dann, wenn die eigene Liebe ein Echo bewirkt. Die Gegenliebe kann also nur stattfinden, wenn die empfangene Liebe "angekommen" ist. Am Anfang geht erst einmal die Liebe hin zu dem Menschen. Wenn diese von beiden Seiten stattfindet, können die Seelen sich vereinen. Wenn es ein Echo ist, weil einer so viel Liebe gibt, dann kann es passieren, dass das Echo irgendwann verstummt.

Auf Gott bezogen sehe ich das so, dass er einfach Liebe gibt, weil die Liebe sein Antrieb ist. In der Bibel steht irgendwo: "Gott IST LIebe" Das was wir Menschen Gott an Liebe geben können ist praktisch ein Echo auf die Liebe, die er gegeben hat. Gott erwartet sie nicht von den Menschen, sondern er gibt, bis es "angekommen" ist, und gibt wieder, bis es ein Echo schafft. Das Echo ist quasi die Bestätigung des Menschen, dass Gottes Liebe ins Herz getroffen hat.
Zuletzt geändert von Ruth am Do 10. Jun 2021, 18:52, insgesamt 1-mal geändert.

Anthros

#16 hündisch

Beitrag von Anthros » Do 10. Jun 2021, 18:31

R.F. hat geschrieben:
Do 10. Jun 2021, 15:53
Bedingung sei, in eine Beziehung zu Gott zu treten, damit Gott mich als Werkzeug zu diesem Plan machen kann.
Anders ausgedrückt: Weit verbreitet ist es, hündische Ergebenheit als "Beziehung" zu "Gott" auffassen zu sollen.
 

piscator
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#17 Wer, was, wie könnte Gott und sein Plan mit der Menschheit sein ?

Beitrag von piscator » Do 10. Jun 2021, 18:43

Erwin schreibt:
An der Natur selbst kann man den mit dem Menschen verfolgten Plan nicht erkennen. Doch für Paulus stand jedenfalls fest, dass die Natur die Existenz Gottes beweist (Römer 1,19-20). Wie bereits einige Male geschrieben, musste sich Paulus mit der mindestens sechshundert Jahre zuvor von den Griechen in Umlauf gebrachten Evolutionshypothese auseinander setzen.
Sehr interessant lieber Erwin. Wo genau in der Bibel steht denn, dass sich Paulus mit der 'Evolutionshypothese' der alten Griechen auseinandersetzen musste? Oder gibt es etwa römische Geschichtsschreiber, die ähnliches angedeutet haben?



 
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Lena
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#18 Wer, was, wie könnte Gott und sein Plan mit der Menschheit sein ?

Beitrag von Lena » Do 10. Jun 2021, 19:40

Eusebius hat geschrieben:
Do 10. Jun 2021, 17:08
Um Liebe geht es und um Sehnsucht, um den alles überwältigenden Drang nach Nähe zu ihm, zu seiner Liebe und seiner Nähe.

:Herz: Ja und Amen! 

Für einige sind ja wir die gefallenen Engel und sind hier, um zu erkennen, dass der Erzengel, der den Streit im Himmel entfacht hat,
nicht besser ist und es nicht besser meint mit uns, als der eine, wahre Gott. 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Anthros

#19 Wer, was, wie könnte Gott und sein Plan mit der Menschheit sein ?

Beitrag von Anthros » Do 10. Jun 2021, 20:36

Lena hat geschrieben:
Do 10. Jun 2021, 19:40
... und es nicht besser meint mit uns, als der eine, wahre Gott. 

Während viele damit ringen, Gott zu erkennen, scheint es dir ganz leicht zu fallen. - Ob diese dir das abnehmen würden?

R.F.
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#20 Wer, was, wie könnte Gott und sein Plan mit der Menschheit sein ?

Beitrag von R.F. » Sa 12. Jun 2021, 11:22

piscator hat geschrieben:
Do 10. Jun 2021, 18:43
Erwin schreibt:
An der Natur selbst kann man den mit dem Menschen verfolgten Plan nicht erkennen. Doch für Paulus stand jedenfalls fest, dass die Natur die Existenz Gottes beweist (Römer 1,19-20). Wie bereits einige Male geschrieben, musste sich Paulus mit der mindestens sechshundert Jahre zuvor von den Griechen in Umlauf gebrachten Evolutionshypothese auseinander setzen.
Sehr interessant lieber Erwin. Wo genau in der Bibel steht denn, dass sich Paulus mit der 'Evolutionshypothese' der alten Griechen auseinandersetzen musste? Oder gibt es etwa römische Geschichtsschreiber, die ähnliches angedeutet haben?
Hallo Piscator!

Dazu zunächst Römer 1,19-20 (Luther):

Denn was man von Gott erkennen kann, ist unter ihnen offenbar; denn Gott hat es ihnen offenbart. 20 Denn sein unsichtbares Wesen – das ist seine ewige Kraft und Gottheit – wird seit der Schöpfung der Welt, wenn man es wahrnimmt, ersehen an seinen Werken, sodass sie keine Entschuldigung haben.

Doch Welterklärungen ohne Gott gab es lange vorher (Psalm 14,1).

146 v. Chr. geriet Griechenland unter römische Herrschaft. Als Paulus um das Jahr 57 seinen Brief an die Römer schrieb, stand Rom auch unter dem Einfluss von Religionen und Philosophien Griechenlands. Paulus hat z.B. die Vorstellungen zur Herkunft und Vielfalt der Arten des Philosophen Anaximander sicher gekannt. Genau gegen diese Lehre wendet sich Paulus in seinem Brief.

Paulus wusste mit Sicherheit um den Einfluss der griechischen Weltvorstellungen auf die römische Kultur. Wie dem Bibelleser bekannt, hatte die Ur-Gemeinde hatte eine Reihe von örtlichen Gemeinden in Griechenland, zum Bespiel in Korinth und Thessalonich. Dass es sich bei den Gemeindemitglieder ausschließlich um Ungebildete handelte, kann sicher nicht angenommen werden. Noch dümmer als die meisten heutigen Christen waren die zur Zeit Paulus sicher nicht.

Dass Paulus um die Bedeutung des biblischen Schöpfungsbericht wusste, wird kaum bestritten werden können. Die erste Schrift der Bibel beginnt mit der Schöpfung. Mit der Widerlegung dieses Teils der Bibel verliert die Schrift ihre Grundlage. Da können naturalistisch orientierte Gläubige noch so sehr das Gegenteil behaupten.

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