Das Gute und das Böse brauchen einander ...

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Ruth
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#11 Das Gute und das Böse brauchen einander ...

Beitrag von Ruth » Mi 12. Mai 2021, 14:18

Ruth hat geschrieben:
Mi 12. Mai 2021, 11:10

Dazu ist mir auch ein Gleichnis von Jesus aus der Bibel eingefallen, wo man beide Seiten erkennen kann da wo das Böse durch das Gute überwunden wird, und auf der anderen Seite wo das Gute sich vom Bösen verdrängen lässt. … nachzulesen in Matthäus 21, 28-32.



Tree of life hat geschrieben:
Mi 12. Mai 2021, 12:59

Worin erkennst du für dich in diesem Gleichnis das Gute und das Böse?

Der eine Sohn sagt zuerst "nein" (böse) tut dann aber doch das, was der Vater vorgegeben hat (gut)

Der andere Sohn sagt "ja" (gut) , tut es dann aber nicht (böse)

Fazit: Ob gut oder böse hängt von vielen Dingen ab, nicht nur von dem, was vordergründig zu erkennen ist.

Eusebius
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#12 Das Gute und das Böse brauchen einander ...

Beitrag von Eusebius » Mi 12. Mai 2021, 14:18

Ruth hat geschrieben:
Mi 12. Mai 2021, 11:10
Ich würde darum gerne, zusammen mit euch hier darüber nachdenken, wo eigene Erfahrungen aufzeigen, dass das Böse dazu bewegt hat, dass letztendlich Gutes daraus erwirkt wurde.

Da gibt es so so so viele Beispiele in meinem Leben, dass ich sie nicht zählen kann und auch nicht weiß, wo ich damit anfangen soll.

Das Böse treibt mich immer wieder zum Guten hin. Es bringt das Beste an mir zum Vorschein. Ich habe dabei zB auch die Vorstellung, wie ein Bildhauer mit großer Gewalt eine wunderschöne Skulptur aus einem Granitblock herausschlägt. Denn Stein muss mit Gewalt bearbeitet werden, um eine andere Form zu bekommen.

Ein ganz grundsätzliches Schema dabei ist:
Das Böse treibt mich zu selbstschädigendem Verhalten. Darunter leide ich. Aber leiden will ich ja nicht. Das Leid zwingt mich quasi dazu, mir Gedanken zu machen über die Ursachen. Und indem ich sie finde, kann ich auch etwas dagegen unternehmen. Indem ich etwas verändere. Ich werde dadurch bewusster und wachsamer. Somit können die Ursachen angegangen und ausgeräumt werden, auf die ein oder andere Art.

Ein anderes Schema:
Das Böse stellt sich mir entgegen. Dadurch baut sich wiederum in mir ein wachsender Widerstand auf, der mich motiviert und Kräfte freisetzt. Je mehr man mich unter Druck setzt, desto mehr Widerstandskraft baut sich in mir auf. Das bringt mich dann weiter. Ich suche aktiv nach Lösungen und finde die dann auch oft - nicht immer - früher oder später. Mit Gottes Hilfe ist alles möglich. Es gibt immer einen Weg. Man muss ihn nur finden.

Nächstes Schema:
Das Böse erteilt mir auch inhaltlich Lektionen, indem es an mir arbeitet. Ich kann das Böse nicht verstehen, nicht erkennen, wie es arbeitet, wie es denkt, welche Taktiken und Strategien es anwendet, wenn es das nicht an mir tut. Indem es mich angreift, offenbart es sich mir und treibt mich dazu, es anzuschauen, mir darüber Gedanken zu machen, es zu verstehen. Dadurch werde ich natürlich wachsamer und bewusster.

Beispiele:

Das Böse trieb mich schon zu vielen Dingen. In meiner Jugend - das ist mittlerweile mehr als 25 Jahre her - habe ich - wie manch andere auch - mit Betäubungsmitteln "experimentiert". Ich habe auch ziemlich viel geraucht. Die Erfahrungen, die ich damit gesammelt habe, haben mir letztlich bittere Lektionen erteilt, bitter, bitter, bitter. Das Böse (vor allem in mir selbst) trieb mich da hin, das zu tun. Indem ich dem nachgab, was ja so erwünscht und beabsichtigt war, sammelte ich aber Erfahrungen, die mich letztlich völlig und gründlich von diesem Thema befreiten. Darum halte ich seit Jahrzehnten mit äußerster Konsequenz Abstand von allen Berauschungsmitteln, von sehr wenigen Ausnahmefällen mit alkoholischen Getränken abgesehen, bereut habe ich das fast immer. Das letzte Mal, wo ich Alkohol getrunken habe, unabsichtlich, unwissentlich durch einen "alkoholfreien Sekt" ist es mir schlecht bekommen.

Ohne diese Erfahrungen würde ich mich vielleicht auch von solchen Mitteln fernhalten. Entscheidend dabei ist aber das Wort "vielleicht". Vielleicht ist nichts, worauf man bauen kann. Es ist kein Fundament. Es bedeutet, da ist eine Schwachstelle. Mit den schönen und angenehmen Dingen der Welt ist es so, dass man sie bewusst ablehnen und verabscheuen muss, und zwar aus triftigen Gründen. Es reicht nicht aus, kein Interesse zu haben. Oder zu denken: Das mag ich eben nicht. Nein: Man muss es verabscheuen. Oder besser noch fürchten. So dass man sich innerlich aufbäumt und davon rennt mit aller Kraft, wenn es einem begegnet. Denn es bleibt nicht einfach stehen, es rennt einem noch hinterher. Wenn die Verführung nicht funktioniert, rennt es uns noch hinterher und versucht, sich uns aufzudrängen. Es muss eine ganz zwingende, besser noch panische Ablehnung dahinter stehen, damit man im Zweifelsfall wirklich immun dagegen ist. Eine wirklich große und voll bewußt zwingend begründete Entschlossenheit, sich ggf. mit aller Kraft und unter allen Umständen dagegen zu stellen. So eine Art von Entschlossenheit wächst am besten aus Leid. Je schlimmer das Leid, desto fester die Ablehnung. Und Gott ist nicht derjenige, der uns Leid gibt.

Anderes Beispiel:
In einer bestimmten Zeit meines Lebens war mir viel daran gelegen, einen Partner zu finden. Weil sich das einfach nicht einstellen wollte, habe ich mich ernsthaft mit dem Thema "Verführung" befasst. Ich habe es quasi "studiert". Ich will es nicht immer das Böse nennen, weil böse nochmal etwas Spezielles ist. Sondern lieber negativ. Am liebsten verwende ich den Ausdruck "negative Kraft". Ich halte das für passender, treffender, angemessener. Jedenfalls, ich drücke es mal so aus, die negative Kraft hat ein Interesse daran, dass wir uns auf die ihr angenehme und vertraute Art ausleben, und darum unterstützt sie uns grundsätzlich darin, das zu tun. In meinem Fall hat sie mir indirekt - wenn man so will - Methoden der Manipulation und Verführung offenbart, damit ich sie anwende. Sinn und Zweck war nicht, mich darin zu schulen, damit ich sie erkenne und mich dem entziehe. Genau das aber hat es letztlich bewirkt. Weil ich es gelernt und auch angewendet habe, erkenne ich es und kann mich dadurch auch bewusst und sicher davon abgrenzen. Besser aus ihrer Sicht wäre es gewesen, mich unbewusst in Beziehungen hinein zu treiben. So aber habe ich eine Menge dazu gelernt.

Solche Beispiele könnte ich nun noch Viele nennen. Das Böse treibt mich jeden Tag aufs Neue voran. Es mobilisiert alle Kräfte in mir. Es verpasst mir wieder und wieder Tritte und Schläge, damit ich ja nie vergesse, dass es immer da ist und wie schrecklich es ist. Es verhindert dadurch das Schlimmste: Dass ich lau werde, hochmütig und selbstgefällig, träge und zufrieden. Dann gibt es auch keinen Fortschritt mehr sondern es geht eher abwärts. Denn nach unten geht es von alleine. Nach oben muss man doppelt streben, einmal um den Zug nach unten zu überwinden und dann nochmal, um abzuheben. Die Schwerkraft ist immer da.

 

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CoolLesterSmooth
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#13 Das Gute und das Böse brauchen einander ...

Beitrag von CoolLesterSmooth » Mi 12. Mai 2021, 14:30

Ruth hat geschrieben:
Mi 12. Mai 2021, 14:18
Der eine Sohn sagt zuerst "nein" (böse)
Wo verlaufen für dich die Grenzen von "böse", die dich zu dieser Zuordnung führen?
Allgemein fällt es mir wie anderen hier schwer, auf die gestellten Fragen zu antworten, da (neben der im Thread bereits angesprochenen Substantivierung hin zu "das Gute" und "das Böse" die mMn extrem viel Ballast mit sich bringt) die Begriffe für mich unklar sind.
Alles ist entweder "A" oder "nicht A", daher könnte ich einer Einteilung in "gut" und "nicht gut" noch folgen, aber ist denn alles, was "nicht gut" ist, automatisch "böse"? Mir ist nicht vollends klar, wie genau der Begriff "böse" hier verwendet wird.
Dieser Kommentar wurde von einem heimlich bescheidwissenden und unglaublich boshaften Hund mit finsterer Seele, zerfallenem Geist und Aussicht auf finanziellen Gewinn verfasst.

Eusebius
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#14 Das Gute und das Böse brauchen einander ...

Beitrag von Eusebius » Mi 12. Mai 2021, 14:31

Tree of life hat geschrieben:
Mi 12. Mai 2021, 14:10
Doch ist es, denn genau das ist es, wovor Gott A+E gewarnt hat, nämlich nicht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen.

Ja, aber genau das haben Adam und Eva nun mal getan und deshalb müssen wir diese Suppe nun auch auslöffeln.
 
Tree of life hat geschrieben:
Mi 12. Mai 2021, 14:10
Erstens ist "die Bibel" nicht MEINE Richtschnur und zweitens ist darin auch nur geschrieben, wie Menschen das sehn

Meine Richtschnur ist sie auch nicht, aber Gut und Böse ist nun mal das Zentrum und der Kern der Religionen. Wenn man das relativiert, was bleibt dann noch übrig?

Davon abgesehen nenne ich mich nicht Christ.

 

Ruth
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#15 Das Gute und das Böse brauchen einander ...

Beitrag von Ruth » Mi 12. Mai 2021, 14:38

Eusebius hat geschrieben:
Mi 12. Mai 2021, 14:18

Da gibt es so so so viele Beispiele in meinem Leben, dass ich sie nicht zählen kann und auch nicht weiß, wo ich damit anfangen soll.

Super :thmpup: du hast das mit deinen Beispielen sehr gut beschrieben, so dass ich nicht mehr viel erklären muss, worüber ich eigentlich reden wolte... danke dir.

Ich habe selbst viele Jahre meines Lebens darauf gebaut, dass man vor dem Bösen fliehen muss ... soweit wie es geht, und dass man das Gute nur bei Gott finden kann. Ein Mensch täte nichts Gutes und kann es auch nicht tun. Also solle man auf das Jenseits (Himmel) hoffen, und dort "Schätze sammeln", indem man seine Sehnsucht nach der Heimat (Himmel) pflegt, und versucht, so gut wie möglich Gott zu gefallen, damit man dort auch wirklich landet. Gut und Böse im irdischen Leben sei unwichtig ... gäbe es nicht wirklich unter Menschen....
...... soweit das, was ich gelernt habe.

Die Endeckung, dass es sehr wohl darauf ankommt, das irdische Leben zu leben und genießen, aus vollen Zügen ... indem man Gut und Böse selbst kontrolliert und benutzt, um Ausgeglichenheit anzustreben - das war für mich erstmal mehr Befreiung zur Lebensfreude, als das, was man mir bis dahin als "Evangelium" beigebracht hatte.

Darum ist es für mich immer wieder faszinierend, wenn ich neue Facetten entdecke, wie man Gut und Böse nutzen kann, und dabei auch oft seine eigenen Grenzen erweitert.... was ich hier in deinem Beitrag auch gut finde.

Eusebius
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#16 Das Gute und das Böse brauchen einander ...

Beitrag von Eusebius » Mi 12. Mai 2021, 14:41

CoolLesterSmooth hat geschrieben:
Mi 12. Mai 2021, 14:30
Alles ist entweder "A" oder "nicht A", daher könnte ich einer Einteilung in "gut" und "nicht gut" noch folgen, aber ist denn alles, was "nicht gut" ist, automatisch "böse"? Mir ist nicht vollends klar, wie genau der Begriff "böse" hier verwendet wird.

Die Zöllner, die Prostituierten sind böse in dem, was sie tun. Aber im Herzen empfinden sie Reue und können das so überwinden und gut werden.
Die Rechtschaffenen sind gut in dem, was sie tun. Aber sie haben keine Reue und keine Selbstzweifel. Dadurch nehmen sie das Geschenk Gottes durch Jesus Christus nicht an. Sie haben nicht das Gefühl, es zu brauchen.

Ich denke, ein sehr irreführender Punkt ist, dass nicht unterschieden wird zwischen gutem oder bösem Verhalten und einer guten oder bösen Gesinnung.

Gut ist, was Gott liebt und wohlgefällt.
Böse ist, was sein Gegenspieler liebt und ihm wohlgefällt.

Ein Teufel kann äußerst freundlich und sympathisch sein. Er kann einem Menschen helfen, ihm viel Gutes tun, sich um ihn kümmern. Er kann Geschenke machen, sich für andere freuen. Er kann die besten Witze reißen und die beste Stimmung bringen. Und viel viel mehr.
Menschen können eine gute Gesinnung haben und trotzdem sehr negativ sein, ohne sich dessen bewusst zu sein. Heute ist es sogar so weit, dass immer mehr Menschen sich böse verhalten aber meinen, sie würden sich gut verhalten. Weil das Verständnis davon, was gut und böse ist, sich immer mehr verdreht. Das ist dann eine schwierige Sache.
 

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CoolLesterSmooth
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#17 Das Gute und das Böse brauchen einander ...

Beitrag von CoolLesterSmooth » Mi 12. Mai 2021, 15:00

Eusebius hat geschrieben:
Mi 12. Mai 2021, 14:41
Gut ist, was Gott liebt und wohlgefällt.
Böse ist, was sein Gegenspieler liebt und ihm wohlgefällt.
Gibt es irgendetwas, das beiden wohlgefällt bzw irgendetwas, das keinem der beiden wohlgefällt oder sind diese beide Mengen in ihrer Schnittmenge leer und in ihrer Vereinigung allumfassend? 
Dieser Kommentar wurde von einem heimlich bescheidwissenden und unglaublich boshaften Hund mit finsterer Seele, zerfallenem Geist und Aussicht auf finanziellen Gewinn verfasst.

Eusebius
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#18 Das Gute und das Böse brauchen einander ...

Beitrag von Eusebius » Mi 12. Mai 2021, 15:04

Ruth hat geschrieben:
Mi 12. Mai 2021, 14:38
Die Endeckung, dass es sehr wohl darauf ankommt, das irdische Leben zu leben und genießen, aus vollen Zügen ... indem man Gut und Böse selbst kontrolliert und benutzt, um Ausgeglichenheit anzustreben - das war für mich erstmal mehr Befreiung zur Lebensfreude, als das, was man mir bis dahin als "Evangelium" beigebracht hatte.

Hm. Einerseits stimmst Du mir voll zu aber anderseits, was Du da schreibst, das entspricht mir überhaupt nicht. Es ist eigentlich das Gegenteil.

Es ist nicht so, dass ich diese Dinge unter Kontrolle hatte. Ganz im Gegenteil. Rückblickend sehe ich überhaupt keine Kontrolle über meinen Lebensweg. Nicht ich habe das Gute oder Böse benutzt oder kontrolliert sondern es hat mich benutzt und kontrolliert. Niemals würde ich jemandem empfehlen, solche Dinge zu tun, wie ich sie getan habe. Oder dazu ermuntern. Das ist überhaupt nicht nötig. Die Menschen machen das ganz von alleine schon. Im Gegenteil würde ich jedem nur davon abraten, sich zu berauschen. Ich kann doch nicht jemanden in eine Situation empfehlen, womit er sich selbst zerstört. Zu glauben, man könne Gut und Böse kontrollieren, halte ich für ziemlich gefährlich. Es mag möglich sein, wenn man eins mit dem Vater ist und so der Vater durch uns die Kräfte beherrscht, durch Liebe in Weisheit basierend auf Freiwilligkeit. Aber auf dem Weg dorthin kann davon nicht die Rede sein. Gott setzt uns den Weg und die Weichen und wir können versuchen, das Beste dabei herauszuholen.

Die Schwierigkeit dabei sehe ich darin, dass jeder Mensch anders mit seinen Erfahrungen umgeht. Angenommen, es gibt ein Erdbeben und eine Stadt wird zerstört. Manche werden auf die Knie fallen und Gott anbeten, andere werden aufstehen und Gott verfluchen und beschimpfen. Langfristig gesehen muss die negative Kraft sich selbst zerstören. Damit meine ich: Über mehrere Leben und Existenzen hinweg. Aber viele Menschen begreifen es trotzdem nicht. Sie brauchen noch viel mehr Leid und viel mehr Erkenntnisse und Erfahrungen, als es ein Leben bieten kann.

Ich glaube, dass es nicht unbedingt nötig ist, alles zu erfahren und erleben. Das, worauf es ankommt, ist, dass man klar ist, ein gewisse Standhaftigkeit und Bewusstheit hat. Nicht jeder muss so viel Schläge einstecken. Und bei manchen bringt es nichts oder verschlimmert es sogar noch. Die richtigen Informationen zur richtigen Zeit können m.E. auch Wunder bewirken. In der heutigen Zeit gibt es ja keinen Mangel an negativen Erfahrungen. Nur ein tieferes Verständnis fehlt.

Wind kann das Feuer entfachen oder löschen. Wenn der Bogen überspannt wird, reißt er. Gespannt werden muss er aber, damit er seinen Zweck erfüllt.

Lena
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#19 Das Gute und das Böse brauchen einander nicht

Beitrag von Lena » Mi 12. Mai 2021, 15:21

Das Gute braucht das Böse nicht 

Durch das Böse wird das Gute nicht besser 

Das Gute kann durch das Böse mehr geschätzt werden 

Böses mit Gutem zu vergelten ist eine himmlische Erfahrung

Es lohnt sich das Böse in jeder Form zu meiden

Die Seele ruht in Frieden

:Herz:




 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Ruth
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#20 Das Gute und das Böse brauchen einander ...

Beitrag von Ruth » Mi 12. Mai 2021, 15:23

Eusebius hat geschrieben:
Mi 12. Mai 2021, 15:04

Hm. Einerseits stimmst Du mir voll zu aber anderseits, was Du da schreibst, das entspricht mir überhaupt nicht. Es ist eigentlich das Gegenteil.

Vielleicht, weil du es NUR auf deine Erfahrungen anwendest ... ich aber den Kern des Themas (so wie ich es darstellen wollte) darin finde. Ich sage mit meiner Zustimmung nicht: so wie du es machst, ist es (einzig) richtig ... sondern: so wie du mit Gute und Böse umgehst, ist das, was ich meine.
Ansonsten haben wir ein völlig unterschiedliches Leben/Erfahrungen, wo etwas, was du "Gut" oder"Böse" nennst, weil du Böses "überwinden" musstest, und es so tatest, dass das Gute dabei stärker wurde, als das Böse.
Während ich diese beiden Begriffe eine lange Zeit nur so überwinden konnte, indem ich versucht habe, nach bestimmten Vorschriften zu leben, um es irgendwie irgendwann mal in den Himmel zu schaffen. Für mich bedeutete "Leben" und "Freuden" nur, dass ich das, was ich habe genießen kann, meine Chancen nutzen darf, weil mein Leben wichtig ist.

Eusebius hat geschrieben:
Mi 12. Mai 2021, 15:04
Ich glaube, dass es nicht unbedingt nötig ist, alles zu erfahren und erleben. Das, worauf es ankommt, ist, dass man klar ist, ein gewisse Standhaftigkeit und Bewusstheit hat. Nicht jeder muss so viel Schläge einstecken. Und bei manchen bringt es nichts oder verschlimmert es sogar noch. Die richtigen Informationen zur richtigen Zeit können m.E. auch Wunder bewirken. In der heutigen Zeit gibt es ja keinen Mangel an negativen Erfahrungen. Nur ein tieferes Verständnis fehlt.
Deshalb ist für mich das, was für dich Verführung bedeutet, für mich überhaupt nicht wichtig. Ich bin so "brav" gewesen, aus Angst, Fehler zu machen und Gott nicht zu gefallen, dass schon der Gang auf einen Jahrmarkt oder gar Kino für mich etwas ganz Neues war, weil das vorher "verboten" war.

Bei meiner Zustimmung ging es mir eigentlich nur darum, dass du das Thema so beantwortet hast, wie ich es gemeint habe (nachdem das anfangs nur in Frage gestellt wurde).
Wie genau das bei dir abgelaufen ist und noch abläuft, das ist DEIN Leben. Und ich denke, du machst das gut. Perfekt ist kein Mensch, und Gott erwartet das auch nicht. Schließlich hat Gott und geschaffen und weiß wo unsere Grenzen sind. Da kann und muss man sich nicht vor Gott verstecken, wenn man glaubt, Fehler gemacht zu haben. Aber man kann ihn (allezeit) bitten um Hilfe und Begleitung auf dem Weg.

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