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Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Eusebius
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#341 Bild(er) von Gott

Beitrag von Eusebius » Sa 8. Mai 2021, 10:04

Naqual hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 09:26
die gehörten sich abgetrieben, bevor sie geboren wurden, es wäre für alle besser.

Das habe ich jetzt überlesen.

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sven23
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#342 Bild(er) von Gott

Beitrag von sven23 » Sa 8. Mai 2021, 10:36

JackSparrow hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 09:52
sven23 hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 08:25
Wer das alttestamentarische Gottesbild bevorzugt, neigt eher zu einer gewissen "Herzlosigkeit" bzw. Empahtielosigkeit gegenüber seinen Mitmenschen.
Nun müssen wir noch Ursache und Wirkung in die richtige Reihenfolge bringen.

Wer eher zu einer gewissen "Herzlosigkeit" bzw. Empahtielosigkeit gegenüber seinen Mitmenschen neigt, der wird das alttestamentarische Gottesbild bevorzugen.

Und einen strafenden Jesus. Wobei hier sicher auch das Geschlecht eine Rolle spielt, da Männer testosteronabhängig eher ein Bedürfnis nach Rache oder Gerechtigkeit verspüren und Frauen eher ein Bedürfnis nach Versöhnung.
Ja, auch umgekehrt wird ein Schuh daraus. :clap:
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sven23
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#343 Bild(er) von Gott

Beitrag von sven23 » Sa 8. Mai 2021, 10:36

Eusebius hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 10:04
Naqual hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 09:26
die gehörten sich abgetrieben, bevor sie geboren wurden, es wäre für alle besser.

Das habe ich jetzt überlesen.

Das gilt dann aber gerechterweise auch für Gläubige.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Naqual
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Beitrag von Naqual » Sa 8. Mai 2021, 10:48

Eusebius hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 10:04
Naqual hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 09:26
die gehörten sich abgetrieben, bevor sie geboren wurden, es wäre für alle besser.
Das habe ich jetzt überlesen.
Da hatte ich auch gezuckt innerlich beim Schreiben. Es nur so: die Spannweite geht im Extremfall bis zu einem Adolf Hitler oder einen Mengele. Und in den Extremen tuen sich grundsätzliche ethische Probleme "vom Feinsten" auf. Selbst aus der Sicht umfassender Liebe. ("Legitimität des Tyrannen-Mords")

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Beitrag von Eusebius » Sa 8. Mai 2021, 10:53

Naqual hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 10:48
Da hatte ich auch gezuckt innerlich beim Schreiben. Es nur so: die Spannweite geht im Extremfall bis zu einem Adolf Hitler oder einen Mengele. Und in den Extremen tuen sich grundsätzliche ethische Probleme "vom Feinsten" auf. Selbst aus der Sicht umfassender Liebe. ("Legitimität des Tyrannen-Mords")

Glaubst Du wirklich, das Leben und Wirken solcher Extremausnahmen ist nur Zufall?
Oder glaubst Du wirklich, ein Ereignis wie ein Weltkrieg oder die Shoah hätte sich mit dem Mord an einigen wenigen Individuen verhindern lassen?

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sven23
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Beitrag von sven23 » Sa 8. Mai 2021, 11:49

Eusebius hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 10:53
Naqual hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 10:48
Da hatte ich auch gezuckt innerlich beim Schreiben. Es nur so: die Spannweite geht im Extremfall bis zu einem Adolf Hitler oder einen Mengele. Und in den Extremen tuen sich grundsätzliche ethische Probleme "vom Feinsten" auf. Selbst aus der Sicht umfassender Liebe. ("Legitimität des Tyrannen-Mords")

Glaubst Du wirklich, das Leben und Wirken solcher Extremausnahmen ist nur Zufall?
Oder glaubst Du wirklich, ein Ereignis wie ein Weltkrieg oder die Shoah hätte sich mit dem Mord an einigen wenigen Individuen verhindern lassen?
Ich denke schon, dass die Weltgeschichte sich ohne Hitler anders entwickelt hätte. Sicher hatte er auch für seine Expansions- und Völkermordpläne eifrige Helfer auf allen Ebenen, das ist unbestritten so.
War der sich auf den Protestanten Luther berufende Katholik Hitler nun ein Gläubiger oder Atheist?
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Beitrag von Eusebius » Sa 8. Mai 2021, 11:57

sven23 hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 11:49
Ich denke schon, dass die Weltgeschichte sich ohne Hitler anders entwickelt hätte. Sicher hatte er auch für seine Expansions- und Völkermordpläne eifrige Helfer auf allen Ebenen, das ist unbestritten so.
War der sich auf den Protestanten Luther berufende Katholik Hitler nun ein Gläubiger oder Atheist?

Ich denke nicht. Bzw. nicht grundsätzlich. Aber das hängt jetzt mit unseren Weltanschauungen zusammen. Ein Ereignis wie ein Weltkrieg ist nach meiner Weltanschauung unvermeidlich. Es hätte dann eben einen andern "Hitler" gegeben. Die Dinge nehmen ihren Lauf. Es ist wie im Theater: Das Stück wird aufgeführt. Verunglückt ein Schauspieler, wird der nächste eingesetzt. Wer das ist, wie er heißt - völlig egal.
Lies mal Pickers Tischgespräche. Hitlers Worte wurden über einige Jahre akribisch genau stenographiert. Kann man alles Wort für Wort nachlesen.
Er ist übrigens auch ein gutes Beispiel für "Schicksal". Wie viele Attentate auf ihn hat man versucht..... Wie durch ein Wunder überlebte er wieder und wieder und wieder.

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sven23
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Beitrag von sven23 » Sa 8. Mai 2021, 12:40

Eusebius hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 11:57
sven23 hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 11:49
Ich denke schon, dass die Weltgeschichte sich ohne Hitler anders entwickelt hätte. Sicher hatte er auch für seine Expansions- und Völkermordpläne eifrige Helfer auf allen Ebenen, das ist unbestritten so.
War der sich auf den Protestanten Luther berufende Katholik Hitler nun ein Gläubiger oder Atheist?

Ich denke nicht. Bzw. nicht grundsätzlich. Aber das hängt jetzt mit unseren Weltanschauungen zusammen. Ein Ereignis wie ein Weltkrieg ist nach meiner Weltanschauung unvermeidlich.
Nach meiner nicht. Gut, beim 1. Weltkrieg lief es darauf hinaus, weil alle Staaten an der Krankheit eines übersteigerten Nationalismus litten. Es bedurfte nur eines kleinen Funkens in Form eines Attentats, um einen Anlaß zu liefern. Der Grund war jedoch ein anderer.
Beim 2. Weltkrieg hängt die Rassenideologie ganz eng mit der Person Hitler zusammen. Ohne ihn hätte es die Völkermorde in dieser extremen Form wahrscheinlich nicht gegeben.


Eusebius hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 11:57
Es hätte dann eben einen andern "Hitler" gegeben. Die Dinge nehmen ihren Lauf. Es ist wie im Theater: Das Stück wird aufgeführt. Verunglückt ein Schauspieler, wird der nächste eingesetzt. Wer das ist, wie er heißt - völlig egal.
Das wäre dann ein deterministisches/fatalistisches Weltbild, in dem der Mensch keinen Einfluss mehr hat. Wer aber sollte der perverse Regisseur eines solch abscheulichen Schauspiels sein?


Eusebius hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 11:57
Wie viele Attentate auf ihn hat man versucht..... Wie durch ein Wunder überlebte er wieder und wieder und wieder.
Deshalb sprach Hitler ja auch von der Vorsehung. Er sah sich also im Bunde mit einer göttlichen Macht. Womöglich glaubte er, in ihrem Auftrag zu handeln. War das nun Ausdruck eines religiösen Wahns oder einfach nur eine psychische Störung ohne religiösen Hintergrund?
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Beitrag von Naqual » Sa 8. Mai 2021, 12:45

Eusebius hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 10:53
Glaubst Du wirklich, das Leben und Wirken solcher Extremausnahmen ist nur Zufall?
Oder glaubst Du wirklich, ein Ereignis wie ein Weltkrieg oder die Shoah hätte sich mit dem Mord an einigen wenigen Individuen verhindern lassen?
Zufall war es nicht, dass Hitler an Dich Macht kam. Das war eine Kombination verschiedener Faktoren in der Gesellschaft, dem politischen System und der jüngsten Geschichte. Auch die faktische Selbstentmachtung des Parlaments (dies wiederum Folge einer nicht gewachsenen, jungen Demokratie) spielte eine massive Rolle. Aber radikal zentralistische Systeme haben den Vorteil, dass wenn Du das Zentrum auschaltest (den "Kopf") ist das Problem überwunden. Wobei der Kopf sicher mehr ist als ein einzelner. In einer pluralistischen Demokratie ist es anderes. Also wenn jemand ausfällt, ist sofort der Nächste da zum Besetzen des freien Postes. Da kannst Du sogar ganze Parteien austauschen ohne dass es zu großen Änderungen käme.

Zu den Weltkriegen hätte es nicht kommen müssen. Aber das wäre eine längere eigene Diskussion. Aber das es so ist, läßt sich aus der Faktenlage von damals sogar gut demonstrieren. Wobei manche durchspielbare Alternativen nicht viel besser gewesen wären (z.B. ein Sieg der Kommunisten bei den Wahlen 1933 und die enge Anlehnung des Deutschen Reiches an das stalinistische Rußland). Es geht schon noch über Entscheidungen und nicht um das Abspulen eines göttlichen Drehbuchs ("Schicksal").

Die Shoah ist ein extra Thema. Ebenfalls. Und ich denke, die Juden sind die letzten, die aufgrund jahrhunderterlange Verfolgungserfahrungen, nur die Nazis als (ausgeräumte) Gefahr sehen. Auch wenn eine gewisse "Shoah-Denk-Zentrierung" da ist. Dies aber alles andere als Vorwurf. Es ist einfach die schwere Verarbeitung kollektiv erfahrener unglaublicher Gräuel. Aber es ist zu befürchten, dass der Same für (weitere) spätere Katastrophen schon wirksam gelegt ist über den Palästinenser-Konflikt. Man kann eben nicht mal eben zweistellige Millionenzahlen in ein Land holen und meinen, die bisherigen Einwohner lassen sich da mit Demokratie abspeisen, wissend, sie sind in wenigen Jahrzehnten in einer minimalen Minderheit. Auch bei Wahlen und Entscheidungen. Ihnen dann vorzuhalten, die Palästinenser wären damals mit nichts einverstanden gewesen geht an an der Sache vorbei. Und mit der Ausnahme von südamerikanischen Terroristengruppen, gab es im letzten halben Jahrhundert keine Terrorgruppierung, die nicht irgendwie eine Verbindung zum Palästinsener-Konflikt gehabt hätte, sei es RAF, Al Kaida oder Isis (Isil). Und da kann man eben nicht einfach die Hände in den Schoß legen und sagen, egal was wir machen, da wird ein "Schauspiel abgespult, das eh gespielt wird, egal mit welchen Schauspielern". Austauschbar sind nur die unfreiwilligen Komiker wie der Trump-Schwiegersohn, der mal eben auszog um das Nahost-Problem zu lösen und überhaupt keine politische Ahnung von der Vielseitigkeit des Problems hat. Aber er ist auch schon vergessen. Kein Wunder.

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Beitrag von Eusebius » Sa 8. Mai 2021, 21:20

sven23 hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 12:40
Beim 2. Weltkrieg hängt die Rassenideologie ganz eng mit der Person Hitler zusammen.

Nichts daran war neu.
sven23 hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 12:40
Wer aber sollte der perverse Regisseur eines solch abscheulichen Schauspiels sein?

Satan
sven23 hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 12:40
War das nun Ausdruck eines religiösen Wahns oder einfach nur eine psychische Störung ohne religiösen Hintergrund?

Aus meiner Sicht: Nichts davon.

 

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