Bild(er) von Gott

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Tree of life
Beiträge: 3688
Registriert: Sa 8. Okt 2016, 18:23

#21 Bild(er) von Gott

Beitrag von Tree of life » Di 20. Apr 2021, 12:29

Eusebius hat geschrieben:
Di 20. Apr 2021, 01:25
Gott ist so unfassbar, so groß, was ist ein Bild dagegen?
Und wo hast du das her?
Irgendwie ist das ja auch eine Vorstellung oder hat dir das jemand erzählt oder hast du das gelesen?
Gutes tun für Gott
Was willst du denn Gott Gutes tun?
Man kann seinen Mitmenschen Gutes tun.

Tree of life
Beiträge: 3688
Registriert: Sa 8. Okt 2016, 18:23

#22 Bild(er) von Gott

Beitrag von Tree of life » Di 20. Apr 2021, 12:35

Helmuth hat geschrieben:
Di 20. Apr 2021, 05:35
Man soll ja Gott suchen, bloß nicht in einem Baum oder in einer Katze.
Wobei in denen wohl mehr Gott(Leben) ist, als in einem Buch, in dem du Gott erforschen möchtest.

Lena
Beiträge: 4515
Registriert: So 1. Sep 2013, 18:33

#23 Bild(er) von Gott

Beitrag von Lena » Di 20. Apr 2021, 15:44

Die Natur ist ein lebendiges Bild und offenbart etwas von Gott. 
Die Natur kann wunderbar, herrlich und auch schrecklich sein. 
Das grösste  :Herz: Bild offenbart Gott am Kreuz in Christus Jesus. 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#24 Bild(er) von Gott

Beitrag von sven23 » Di 20. Apr 2021, 16:41

Helmuth hat geschrieben:
Mo 19. Apr 2021, 17:47
sven23 hat geschrieben:
Mo 19. Apr 2021, 17:32
Aber die Bibel selbst arbeitet doch immer wieder mit einer Bildersprache, mit Metaphern. Das fängt ja schon bei der Genesis an.
Ja, und? Wo zeichnet Gott ein Bild über sich? ich meine als Kuh oder als Baum oder als Vogel?
Wenn man es genau nimmt, sagt Gott überhaupt nichts über sich. Die Schreiber stellen Mutmaßungen über ihn an und behaupten, Gott habe dieses oder jenes gesagt oder getan.


Helmuth hat geschrieben:
Mo 19. Apr 2021, 17:47
Jesus sagte schlicht: Gott ist Geist. Und damit ist er auch schon fertig.
Ja klar, weil er es auch nicht besser wußte. Als präexistenter Sohn Gottes hätte er eigentlich aber mehr Insiderwissen haben müssen.

Helmuth hat geschrieben:
Mo 19. Apr 2021, 17:47
Wir sind das Abbild, aber diese Betrachungsweise funktioniert nur unidirektional. Ich kann vom Abbild nicht auf Gott Rückschlüsse ziehen wie seine Gestalt ist, denn Gott hat unsere Gestalt so geformt, dass sie spezifisch für uns passt. Er selbst steht über den Dingen. Er kann erscheinen wie immer er will.
Gott ist ein Formwandler, so wie Odo?
Jedenfalls wollen die Schreiber ja wissen, dass Gott auf einem Thron sitzt. Infolgedessen muss er wohl einen Körper mit einem Gesäß haben. Zu seiner Rechten sitzt sein Sohn.
Und das bis in alle Ewigkeit. Wo man doch heutzutage weiß, wie ungesund sitzende Tätigkeiten sein können.

Helmuth hat geschrieben:
Mo 19. Apr 2021, 17:47
Darin besteht auch unsere Ebenbild.
Ich denke, dass Feuerbach der Wahrheit schon ganz schön nahe gekommen ist, wenn er sagt, dass nicht Gott den Menschen nach seinem Bilde geschaffen hat, sondern umkehrt, der Mensch sich Gott/Götter nach seinem Bilde geschaffen hat. Deshalb gibt es auch so viele verschiedene Götter.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Tree of life
Beiträge: 3688
Registriert: Sa 8. Okt 2016, 18:23

#25 Bild(er) von Gott

Beitrag von Tree of life » Di 20. Apr 2021, 16:47

sven23 hat geschrieben:
Di 20. Apr 2021, 16:41
Und das bis in alle Ewigkeit. Wo man doch heutzutage weiß, wie ungesund sitzende Tätigkeiten sein können.
:lol:

Benutzeravatar
Naqual
Beiträge: 1932
Registriert: Mi 12. Jun 2013, 19:44

#26 Bild(er) von Gott

Beitrag von Naqual » Di 20. Apr 2021, 17:03

Ruth hat geschrieben:
Di 20. Apr 2021, 12:09
Naqual hat geschrieben:
Di 20. Apr 2021, 10:55
Eigentlich ist es unstrittig, dass man Vorstellungen und Bilder von Gott hat und auch haben muss. M.E. auch aus Sicht der Bibel. Wie soll man Gott über alles lieben und wertschätzen, wenn man keine Vorstellung davon hat was man da so zu lieben glaubt.
Eben schrieb ich noch in meinem Beitrag an Eusebius, dass ich keine Bilder von Gott brauche. Und wenn ich jetzt darüber nachdenke, fällt mir auf: ich habe selbst ein Bild in den Beitrag eingefügt. Wie passt das zusammen?
Du wechselt unbewusst die Bedeutung des Begriffs "Bild" im Absatz ohne Bild (das Wort nur verwendet) und dann im Absatz mit Bild. Ich sehe mehr den Zusammenhang dabei: Im ersten Absatz ist es für Dich der Umstand, dass Du kein Bild als Beweis noch als MIttel brauchst um an Gott zu glauben. Also kein von außen vorgegebens Bild. Dem stellst du die innere Erfahrung gegenüber (die dann allerdings eine Vorstellung oder "Bild" schafft). Und schließlich verwendest Du das im Beitrag verwendete Bild, dass dieses einen Teilaspekt Gottes innerlich erfahrbar macht, nur quasi durch ganzheitliche (gefühlsmäßige/verstandesmäßige) Fokussierung auf das "Symbol". Das stimmt ja auch so.
Interessant finde ich hier, dass du schreibst: „…...WAS man da zu lieben glaubt“. Du schreibst nicht: „WEN man zu lieben glaubt“.
Das hat mich jetzt irritiert, weil ich die Formulierungen an diesem Punkt nicht durchdacht hatte. Tatsächlich meint das "Was" bei mir eine ziemliche Herabwertung. Bei Gott geht es immer um ein "Wen" (Subjekt), wenn jemand ohne eine Vorstellung von Gott an diesen glauben will, bleibt eigentlich nichts übrig. Also da kann man nicht einmal mit "wer" danach fragen, selbst als "was" würde da nichts übrigbleiben.
Hat das, was die Beziehung zu Gott ausmacht also nicht mit dem Wesen oder der Gestalt zu tun, die man hinter dem „Bild“ sieht ?
"Bild" hat tatsächliche einige Nachteile. Zum einen es ist nur ein Bild und kein Film. LoL. Nein, ich meine ein Bild hat die Gefahr, in uns "fest" zu werden unabänderlich, das wird dann aber Gott nicht gerecht, weil hier müsste m.E. das Verständnis eigentlich dymnamisch sein. Und wir können nur immer neue Seiten Gottes lernen. Also nicht Steckenbleiben in der Vorstellung, dass Gott der alte Mann mit dem weißen Bart ist.
Es gibt ein schönes Bild: "nur eine leere Schale kann man füllen". Ich liebe die Orientalen und ihre Vergleiche ! :-) Denn das drückts eigentlich aus. Will ich etwas über Gott wissen, müsste ich (im Idealfall) ganz leer sein, weil dann passt mehr Neues in die Schale. Das was dann aber vermittelt wird, ist wieder eine Vorstellung/Bild. Eigentlich ist es so, als wenn man ein Bild sieht, es abzieht und wieder ein neues Bild sieht. Immer wieder. Das müsste eigentlich bescheiden machen und hat nichts mit der platten Vorstellung zu tun, man "habe" den Hl. Geist. Vor allem nicht als entweder-oder. Es ist immer nur graduell ("ein wenig oder ein wenig mehr") und im guten Fall eine nicht unterbrochene Entwicklung.
Deswegen ist für mich die Vorstellung, die Bibel ist verbalinspiriert so abgrundtief verkehrt. Denn die damals hatten als ganze Gesellschaft und religiöse Kultur bestimmte Vorstellungen und Bilder, die sich Gott nur näheren können. So wie ein einzelner dazulernen kann, so gilt dies auch für ganze Gesellschaften und Kulturen. Religionen neigen dazu, sich in das erste Bild zu verlieben und dann stehenzubleiben. Und manche bleiben dann auf dem Stand vor tausenden von Jahren stecken und sind stolz darauf.
Gott ist aber kein Buch, das man "hat", sondern ein Prozess im Selbst. (Wenn "auch nur ein Bild"). Eher die Überlappung von zwei Bewusstseinszuständen zu einem. Das ist das innerlich Erfahrbare. Einem anderen mag vielleicht ein anderes Bild liegen und unwissentlich produziert er gedanklich eine Vision, im Extremfall sogar außerhalb seiner selbst. Ich finde, das ist schon eine irre unterschiedliche Erfahrbarkeit Gottes je nach dem einzelnen den dies betrifft. Wobei das mit der "Überlappung von zwei Bewusstseinszuständen" bereits im NT gelehrt wird. Die hatten bloß diese Begriffe nicht. Bei denen hieß das: "und lasset sie eins sein mit Christus, so wie dieser eins ist mit Gottvater". Innerliches eins sein ist aber genau das!

Ruth
Beiträge: 2572
Registriert: Mi 3. Dez 2014, 12:42

#27 Bild(er) von Gott

Beitrag von Ruth » Di 20. Apr 2021, 17:37

Naqual hat geschrieben:
Di 20. Apr 2021, 17:03
Das hat mich jetzt irritiert, weil ich die Formulierungen an diesem Punkt nicht durchdacht hatte. Tatsächlich meint das "Was" bei mir eine ziemliche Herabwertung. Bei Gott geht es immer um ein "Wen" (Subjekt), wenn jemand ohne eine Vorstellung von Gott an diesen glauben will, bleibt eigentlich nichts übrig. Also da kann man nicht einmal mit "wer" danach fragen, selbst als "was" würde da nichts übrigbleiben.
Dann habe ich deine Formulierung, die du gar nicht bewusst so gewählt hast, ganz anders gedeutet, als du sie deuten würdest, wenn du sie bewusst genutzt hättest. ;)

Ich sehe ich dem "Was" in Bezug auf Gott eher jemand, den man nicht einem "Wer" zuordnen kann, aber trotzdem erfahrbar ist ... wofür es keine wirkliche Bezeichnung gibt, wenn man "Gott" damit beschreiben will. Also "was" als etwas unbeschreibliches, aber dennoch anwesendes.

Mir geht es oft so, dass wenn ich über eine Erfahrung mit Gott reden möchte, dass ich nach Worten suche, die etwas/jemand beschreiben, was eigentlich nicht beschreibbar ist und trotzdem (von mir) wahrgenommen wurde. Oft habe ich nach meiner Wortwahl am Ende das Gefühl, das Ganze abgewertet zu haben, weil es nicht wirklich mit Worten beschrieben werden kann.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#28 Bild(er) von Gott

Beitrag von sven23 » Di 20. Apr 2021, 18:38

Helmuth hat geschrieben:
Mo 19. Apr 2021, 17:47
Jesus sagte schlicht: Gott ist Geist. Und damit ist er auch schon fertig.

Nicht ganz. Jesus sagte auch noch:

Bibelzitat aus Evangelium nach Johannes, Kapitel 14, Vers 7-9 - Elberfelder (1905):7 Wenn ihr mich erkannt hättet, so würdet ihr auch meinen Vater erkannt haben; und von jetzt an erkennet ihr ihn und habt ihn gesehen. 8 Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns. 9 Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen, ...

Der Vater sieht also aus wie Jesus. Jetzt müßte man nur wissen, wie Jesus ausgesehen hat.

Vielleicht so, wie ihn Forensiker für die BBC rekonstruiert haben.

86d9cca7-0001-0005-0000-000000096053_w407_r0.8847826086956522_fpx50.86_fpy39.79.jpg
86d9cca7-0001-0005-0000-000000096053_w407_r0.8847826086956522_fpx50.86_fpy39.79.jpg (31.11 KiB) 1164 mal betrachtet

Quelle
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Tree of life
Beiträge: 3688
Registriert: Sa 8. Okt 2016, 18:23

#29 Bild(er) von Gott

Beitrag von Tree of life » Di 20. Apr 2021, 18:52

sven23 hat geschrieben:
Di 20. Apr 2021, 18:38
Der Vater sieht also aus wie Jesus.
Wenn du und deine Frau die selbe Lebenseinstellung habt, siehst du dann aus , wie deine Frau oder umgekehrt?

JackSparrow
Beiträge: 5501
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 13:28

#30 Bild(er) von Gott

Beitrag von JackSparrow » Di 20. Apr 2021, 20:20

Naqual hat geschrieben:
Di 20. Apr 2021, 17:03
Gott ist aber kein Buch, das man "hat", sondern ein Prozess im Selbst. (Wenn "auch nur ein Bild"). Eher die Überlappung von zwei Bewusstseinszuständen zu einem.
In was genau hoffst du dich zu verwandeln, nachdem sich die beiden Zustände deines Bewusstseins erfolgreich überlappt haben?

Einem anderen mag vielleicht ein anderes Bild liegen und unwissentlich produziert er gedanklich eine Vision, im Extremfall sogar außerhalb seiner selbst.
Im Extremfall liest man in Bibeltexte irgendwelches esoterisches Geschwurbel hinein, das den intellektuell vergleichsweise simpel gestrickten bronzezeitlichen Autoren selbst nie in den Sinn gekommen wäre.

Moses verbietet künstlerische Abbildungen von Göttern, das heißt aus Holz oder Stein oder Bronze bestehende Statuen. Von den Ausschweifungen menschlicher Fantasie ist in dem Gebot nirgends die Rede.

Hier eine Münze aus dem vierten Jahrhundert mit einer Abbildung des Gottes Jahwe auf seinem fahrbaren geflügelten Thron:
Bild

Antworten