Bild(er) von Gott

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Eusebius
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#331 Bild(er) von Gott

Beitrag von Eusebius » Fr 7. Mai 2021, 22:02

SamuelB hat geschrieben:
Fr 7. Mai 2021, 20:38
Hallo zusammen,

bitte Gottesbilder, der Gefallene gehört auch dazu, hier diskutieren und nicht im Spuk-Thread. Ich habe sortiert. 
Dankeschön!

Kannst Du das vielleicht da hin verschieben?

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sven23
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#332 Bild(er) von Gott

Beitrag von sven23 » Sa 8. Mai 2021, 06:40

Lena hat geschrieben:
Fr 7. Mai 2021, 11:16
Vielleicht wäre auch das eine Möglichkeit?

Zeige mir, wie du bist und ich sehe darin, wie du dir Gott vorstellst. 

Oder umgekehrt: zeige mir, woran du glaubst, und ich sage dir, wer du bist.

Aber solche pauschalen Verkürzungen sind problematisch. Ich kenne viele Atheisten, die in ihrem Handeln und menschlichen Umgang viel "christlicher" sind, als so mancher Bibelchrist.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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sven23
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#333 Bild(er) von Gott

Beitrag von sven23 » Sa 8. Mai 2021, 06:43

Eusebius hat geschrieben:
So 2. Mai 2021, 21:24
Lena hat geschrieben:
So 2. Mai 2021, 21:03
Betropftes Rosenblatt.jpg (71.28 KiB) 3 mal betrachtet

Was genau erinnert Dich daran an Gott?
Vielleicht sind das die Tränen Gottes über seine mißratene Schöpfung.
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SamuelB
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#334 Bild(er) von Gott

Beitrag von SamuelB » Sa 8. Mai 2021, 07:42

sven23 hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 06:40
Oder umgekehrt: zeige mir, woran du glaubst, und ich sage dir, wer du bist.
Auf das Forum bezogen, finde ich, dass die geäußerten Gottesvorstellungen zum User, zu den Beiträgen, passen.

sven23 hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 06:40
Aber solche pauschalen Verkürzungen sind problematisch. Ich kenne viele Atheisten, die in ihrem Handeln und menschlichen Umgang viel "christlicher" sind, als so mancher Bibelchrist.
Atheisten könnte man nach ihrem Menschenbild fragen. Vllt liest man Menschenbilder auch ab und zu zwischen den Zeilen heraus. 😇 Das muss man nicht religiös einordnen, schon, um die Ablehnung der Person zu respektieren.

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sven23
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#335 Bild(er) von Gott

Beitrag von sven23 » Sa 8. Mai 2021, 08:25

SamuelB hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 07:42
sven23 hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 06:40
Oder umgekehrt: zeige mir, woran du glaubst, und ich sage dir, wer du bist.
Auf das Forum bezogen, finde ich, dass die geäußerten Gottesvorstellungen zum User, zu den Beiträgen, passen.
Ich glaube auch, eine gewisse Korrelation ausgemacht zu haben.
Wer das alttestamentarische Gottesbild bevorzugt, neigt eher zu einer gewissen "Herzlosigkeit" bzw. Empahtielosigkeit gegenüber seinen Mitmenschen.
Wer eher ein "liberaleres", moderneres Gottebild vertritt, neigt eher zu einem humanistischen Menschenbild.

Das ist mein perönlicher Eindruck auf Basis der Beiträge.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Naqual
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#336 Bild(er) von Gott

Beitrag von Naqual » Sa 8. Mai 2021, 09:26

sven23 hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 06:40
Oder umgekehrt: zeige mir, woran du glaubst, und ich sage dir, wer du bist. Aber solche pauschalen Verkürzungen sind problematisch. Ich kenne viele Atheisten, die in ihrem Handeln und menschlichen Umgang viel "christlicher" sind, als so mancher Bibelchrist.

Auch der Atheist hat moralische Vorstellungen, die er hoch schätzt und ehrt, quasi sein "Gott". Und diesen "Gott" kann man auch beschreiben. Also man könnte z.B. ihn als Humanisten beschreiben. Eine Ameise ist eine Ameise, egal wie man sie benennt. Und so auch Gott. (Wobei meine Vorstellung beinhaltet, dass Gott in jedem wirkt, egal ob an ihn geglaubt wird oder nicht. Und auch beim Tiefgläubigsten ist die Gottesvorstellung nicht identisch mit Gott selbst.)

Ansonsten auch bei Atheisten gibt es jene und solche. Manche die man hoch schätzen sollte, manche, die gehörten sich abgetrieben, bevor sie geboren wurden, es wäre für alle besser.

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Naqual
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#337 Spuk-Erscheinungen

Beitrag von Naqual » Sa 8. Mai 2021, 09:34

sven23 hat geschrieben:
Fr 7. Mai 2021, 16:53
Lena hat geschrieben:
Do 6. Mai 2021, 18:08

Ich finde in der Bibel keine Stelle, die von einem Gott und seinem Sohn spricht.
Gott und Sohn sind das gleiche Wesen, in einer andern Art. Es gibt nur einen Gott.

Eben, und an den glaubte auch Jesus.

Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Mk, 15,34

Oder soll man glauben, dass Jesus hier Selbstgespräche geführt hat?

Ergänzend:
Hätte "Markus" der Evangelist, die Trinitätslehre gekannt, hätte er zwingend schreiben müssen "Mein Vater, Mein Vater (oder Mein Geist, Mein Geist) warum hast Du mich verlassen?"
Wenn Markus aber die Trinitätslehre nicht kannte, wie war dann Jesus Gott in seinen Vorstellungen?

Abgesehen davon, dass Gott und Sohn durchaus in Bibelstellen vorkommen. z.B. Wir haben einen Gott und einen Herren (wobei bei Paulus Herr=Christus, also der Sohn, ist). Hinzu kommt, dass sprachlich "Sohn Gottes" immer zwei voraussetzt in der Vorstellung der Zeitgenossen, denen kann man dann schlecht vorschreiben, sie sollten "Gott und sein Sohn" sagen, damit es zwei seien.

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Naqual
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#338 Bild(er) von Gott

Beitrag von Naqual » Sa 8. Mai 2021, 09:40

sven23 hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 08:25
SamuelB hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 07:42
sven23 hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 06:40
Oder umgekehrt: zeige mir, woran du glaubst, und ich sage dir, wer du bist.
Auf das Forum bezogen, finde ich, dass die geäußerten Gottesvorstellungen zum User, zu den Beiträgen, passen.
Ich glaube auch, eine gewisse Korrelation ausgemacht zu haben.
Wer das alttestamentarische Gottesbild bevorzugt, neigt eher zu einer gewissen "Herzlosigkeit" bzw. Empahtielosigkeit gegenüber seinen Mitmenschen.
Wer eher ein "liberaleres", moderneres Gottebild vertritt, neigt eher zu einem humanistischen Menschenbild.

Das ist mein perönlicher Eindruck auf Basis der Beiträge.

Ich verstehe Deinen Beitrag recht gut und gebe Dir recht. Nur: das eigentliche Problem ist, dass der "normale Christ" (der statistische Durchschnitt) Gott die Eigenschaften des AT und des NT gibt und die Widersprüche verdrängt. Gott ist da einfach vielfältig. So wie der Mensch gut und böse ist, so wird dann auch Gott beschrieben, man nennt es aber dann trotzdem: Gott ist nur gut.
Darum fällt es z,.B. wegen der Verdrängung nicht auf, dass Gott von uns verlangt 7 x 70 mal zu verzeihen, ohne Vergeltung zu üben, dann aber selbst in der Satisfaktionstheorie sogar die Opferung eines Unschuldigen verlangt, um überhaupt vergeben zu können. Der Widerspruch hat mich immer total fasziniert, weil er nicht krasser vorhanden sein könnte.
Da ist der Vater dann das blutgeile Monster und der Sohn der sich für alle anderen bereitwillig und selbstlos opfert. Und beides sei eins. "Das ist das Mysterium" legitimiert dann die Verdrängung die Aktion.
Der Nachteil: "Gott" wird neutralisiert, weil er wird "vermenschlicht" in Bezug auf gut und böse. Er wird nicht anderes beschrieben. Damit wirkt der "edle Gedanken" (der Christus) nicht mehr. Er wurde für den Menschen platt gemacht. Was es braucht ist aber eine widerspruchsfreie und schlüssige Vorstellung des "Gottes der Liebe", damit dieser wie ein Funke mehr im Menschen selbst entfacht.

JackSparrow
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#339 Bild(er) von Gott

Beitrag von JackSparrow » Sa 8. Mai 2021, 09:52

sven23 hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 08:25
Wer das alttestamentarische Gottesbild bevorzugt, neigt eher zu einer gewissen "Herzlosigkeit" bzw. Empahtielosigkeit gegenüber seinen Mitmenschen.
Nun müssen wir noch Ursache und Wirkung in die richtige Reihenfolge bringen.

Wer eher zu einer gewissen "Herzlosigkeit" bzw. Empahtielosigkeit gegenüber seinen Mitmenschen neigt, der wird das alttestamentarische Gottesbild bevorzugen.

Und einen strafenden Jesus. Wobei hier sicher auch das Geschlecht eine Rolle spielt, da Männer testosteronabhängig eher ein Bedürfnis nach Rache oder Gerechtigkeit verspüren und Frauen eher ein Bedürfnis nach Versöhnung.

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sven23
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#340 Spuk-Erscheinungen

Beitrag von sven23 » Sa 8. Mai 2021, 10:02

Naqual hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 09:34
Ergänzend:
Hätte "Markus" der Evangelist, die Trinitätslehre gekannt, hätte er zwingend schreiben müssen "Mein Vater, Mein Vater (oder Mein Geist, Mein Geist) warum hast Du mich verlassen?"
Wenn Markus aber die Trinitätslehre nicht kannte, wie war dann Jesus Gott in seinen Vorstellungen?
Beim ältesten Evangelisten Markus ist Jesus ja noch mehr Mensch als Gott. Er wird als Rabbi, bzw. Lehrer bezeichnet. Er war nicht allwissend und konnte in seiner Heimat keine Wunder vollbringen, war also auch nicht allmächtig. Die Vergottung beginnt erst mit der (erfundenen?) Auferstehung, entspringt also einer "nachösterlichen" Tradition, wie Theologen sagen. Die Vergottung steigert sich im Laufe der Zeit immer mehr und war in einem heidenchristlichen Umfeld eher zu verkaufen als in einem jüdischen Umfeld.

Anstößig war es auch, wenn bei Markus berichtet wird, dass Jesus einen Reichen, der ihn
gut nennt, zurechtweist: „Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein.“ (Mk
10,18) Hier antwortet Jesus in bester rabbinischer Tradition, doch Matthäus kann dies
natürlich nicht so stehen lassen und ändert, indem er den von Markus übernommenen
Text verfälscht: „Was fragst du mich über das Gute? Einer ist der Gute.“ (Mt 19,17) Der
Jesus des Johannes wird dagegen später prahlen: Wer unter euch kann mich einer Sünde zeihen? (Joh 8,46)

Kubitza, Der Jesuswahn
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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