Was ist ein guter Mensch?

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Tree of life
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#61 Was ist ein guter Mensch?

Beitrag von Tree of life » Mi 31. Mär 2021, 22:35

Helmuth hat geschrieben:
Mi 31. Mär 2021, 21:36
Er sieht ins Herz, was dein wahres Motiv für eine Tat ist.
Warum tut ein Christ, was er tut? Warum ändert er sich?
Warum folgten die Israeliten Moses Gott?

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Naqual
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#62 Was ist ein guter Mensch?

Beitrag von Naqual » Do 1. Apr 2021, 08:38

Tree of life hat geschrieben:
Mi 31. Mär 2021, 20:10
Naqual hat geschrieben:
Mi 31. Mär 2021, 19:56
Wobei man dann vielleicht vom Kompetenzbereich her einen gewohnteren, bescheideneren Rahmen nehmen kann als die Sintflut
Funktioniert auch mit der Sintflut(ich sehe die nicht als ein reales Ereignis)
Wasser schwemmte die Sünde weg (Johannes d. T.)
Ich kann auch das Ägyptensinnbild verstehn
Lots Frau erstarrte zur Salzsäule= Schau nach vorn, nicht zurück, lass es hinter dir
Äh, dann hatte ich Dich erst falsch verstanden von der Methode her.
Ich dachte Du versetzt Dich in die Position Gottes in der Bibelstelle bei der Sintflut. Dann kommt ja der Satz, dass er es sich anders überlegt hat und die Menschen nicht mehr vernichten will, sie sind ja böse. Wenn man diesen "inneren Positionswechsel" vollzieht, kommt man dann in einen sowohl emotionalen wie kognitiven Widerspruch mit dem Gesagten und zwar sehr hart und anschaulich.
Deinem Ansatz bin ich schon mal begegnet im Zusammenhang mit Petrus, der auf dem Meer läuft und bei der ersten Welle erschrickt und untergeht. Es war eine Möglichkeit die Kritik der historisch-kritschen Theologie zu umgehen, in dem man es gleichnishaft und gar nicht mehr historisch verstand.
 

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Naqual
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#63 Was ist ein guter Mensch?

Beitrag von Naqual » Do 1. Apr 2021, 08:57

Helmuth hat geschrieben:
Mi 31. Mär 2021, 21:36
Naqual hat geschrieben:
Mi 31. Mär 2021, 19:51
Und dass ein nicht bekehrter, Gottes Hilfe ablehnender Mensch Gutes tun kann, lässt sich "empirisch" ganz leicht belegen.
Ich habe den Unterschied Gut sein und Gutes tun schon erklärt. Dazu vielleicht ein Beispiel. ...

Daher: Etwas Gutes tun und gut sein sind zwei Paar Schuhe. Ihr findet sicher bessere Beispiele, aber wenn ihr den Unterschied prinzipiell erkannt habt, dann versteht ihr auch was ich meine. Und so bewertet uns Gott. Er sieht ins Herz, was dein wahres Motiv für eine Tat ist.

Zweifelsohne ist es ein Unterschied zwischen gut sein und Gutes tun. Nur: In deinem So-sein muss bereits Gutes sein, sonst könntest Du nichts Gutes tun. „Gutes tun“ beinhaltet hier schon die rechte Motivation. In diesem Sinne wirst Du im Vergleich Christen und Nichtchristen Schwierigkeiten haben, die Christen auf eine erfahrbar höhere Ebene des Gutseins zu versetzen. Das müsste man in der Realität dann ja schon auch sehen.

Natürlich kann ein Nichtchrist gut SEIN. Im Sinne von es ist auch Gutes in ihm. Und mehr haben Christen eben auch nicht zu bieten. Tut mir leid.

Naqual hat geschrieben:
Mi 31. Mär 2021, 17:09
Humanismus ist schlicht: "Respekt vor der Würde des Menschen, seiner Persönlichkeit und seinem Leben, Toleranz, sowie Gewissens- und Gewaltfreiheit"

Ich hoffe, Du bist auch Humanist in diesem Sinne.

Hierauf bist Du nicht eingegangen (und Punch hat sich schon fast schief gelacht über die Vorstellung der gute Helmuth könnte Humanist sein).
Die Definition, die ich verwendet habe ist eigentlich recht breit anerkannt. Gibt es etwas, das Du in der Aufzählung nicht vertreten kannst? Wenn ja was?
M.E. dürfte es in der heutigen Zeit extrem schwer sein eines der genannten Dinge abzulehnen (z.B. wer würde sagen, er lehnt Toleranz ab). Denn der Humanismus hat unsere Kultur erheblich geprägt und mittlerweile vollständig durchdrungen.
Wenn Du alles grundsätzlich akzeptierst („Aber’s bei Randnotizen sind zulässig) bist Du Humanist. Ob Du es so wahrhaben willst, ist eine ganz andere Frage.

Ich kenne keine Gruppe innerhalb der Kirchen, die so viele Feindbilder hat wie der evangelikale Flügel bei den protestantischen Konfessionen. Und dies sicher aus Unwissenheit heraus.

Punch
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#64 Was ist ein guter Mensch?

Beitrag von Punch » Do 1. Apr 2021, 09:56

Naqual hat geschrieben:
Do 1. Apr 2021, 08:57
 
Naqual hat geschrieben:
Mi 31. Mär 2021, 17:09
Humanismus ist schlicht: "Respekt vor der Würde des Menschen, seiner Persönlichkeit und seinem Leben, Toleranz, sowie Gewissens- und Gewaltfreiheit"

Ich hoffe, Du bist auch Humanist in diesem Sinne.

Hierauf bist Du nicht eingegangen (und Punch hat sich schon fast schief gelacht über die Vorstellung der gute Helmuth könnte Humanist sein).
Die Definition, die ich verwendet habe ist eigentlich recht breit anerkannt. Gibt es etwas, das Du in der Aufzählung nicht vertreten kannst? Wenn ja was?
M.E. dürfte es in der heutigen Zeit extrem schwer sein eines der genannten Dinge abzulehnen (z.B. wer würde sagen, er lehnt Toleranz ab). Denn der Humanismus hat unsere Kultur erheblich geprägt und mittlerweile vollständig durchdrungen.
Wenn Du alles grundsätzlich akzeptierst („Aber’s bei Randnotizen sind zulässig) bist Du Humanist. Ob Du es so wahrhaben willst, ist eine ganz andere Frage.

Ich kenne keine Gruppe innerhalb der Kirchen, die so viele Feindbilder hat wie der evangelikale Flügel bei den protestantischen Konfessionen. Und dies sicher aus Unwissenheit heraus.

Begreift der Helmut nicht, darf er vielleicht auch nicht begreifen. Zum Beispiel, das der Humanismus (jedenfalls der Renaissance-Humanismus) eindeutig christliche Wurzeln hat ( Erasmus von Rotterdam , Boccaccio, Francesco Petrarca, Papst Pius II und Melanchthon seien hier stellvertretend genannt) , eigentlich gab es diese Strömungen schon seit der Antike, und was bedeutet dieser Humanismus nun eigentlich, was stellt er dar, was will dieser Humanismus?

Das Gesellschaftsideal des Humanismus beschreibt letztlich, dass jeder Mensch seine bestmögliche Persönlichkeitsentwicklung ausleben kann – er beschreibt das Streben nach Menschlichkeit.

Zentrales Kennzeichen des Humanismus wäre vielleicht noch,  die Würde des Menschen in den Fokus zu stellen. Der Humanismus vertrat also beispielsweise Prinzipien, dass jeder Mensch seine Meinung äußern kann, Entscheidungen frei treffen kann ohne gewaltsam bestraft zu werden.

Und das damals schon, zu Zeiten des Spätmittelalters, wäre man diesen Weg weiter gegangen, das Christentum sähe heute vielleicht anders aus, den ewigen Schandfleck der Inquisition hätte es vielleicht nie gegeben. Und einen Luther wohl auch nicht.

Aber so verbiesterte und geistig verknöcherte Ekelbarden wie Helmuth wollen nicht menschlich sein, lehnen Menschlichkeit ab, haben Angst vor der Menschlichkeit, die (F)rohe Botschaft hat gefälligst unmenschlich daher zu kommen, und dann wundern sich diese Albträume der Menschheit auch noch, wenn man sie als verwesende Relikte einer längst vergangenen Epoche auslacht und verspottet, denn sie haben sich nichts anderes als Hohn und Häme selbst verdient.

Nun denn, soll er sich hier und in seinem verpfuschten Leben weiterhin als ewig dräuender Übelchrist der Unmenschlichkeit zelebrieren, als ewig drohender Zeigefinger der in Richtung Hölle weist, als ein im Herzen erfrorener Scharfrichter eines mordversessenen Gottes, die Zeit ist über so in der Seele  tote Geisteszwerge schon lange hinweg geschritten, eine Zukunft haben sie nicht, diese fanatischen und fundamentalistischen Verkünder einer menschenfeindlichen und menschenfernen Drohbotschaft, denn wer nicht menschlich sein will, der wird eben auch als Unmensch behandelt.

Schmeiße dein Buch der Toten (vulgo die Bibel) aus dem Fenster, Helmuth, und werde einfach wieder Mensch, einfach nur ein humaner Mensch unter humanen Menschen.


 

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#65 Was ist ein guter Mensch?

Beitrag von Tree of life » Do 1. Apr 2021, 09:59

Naqual hat geschrieben:
Do 1. Apr 2021, 08:38
Deinem Ansatz bin ich schon mal begegnet im Zusammenhang mit Petrus, der auf dem Meer läuft und bei der ersten Welle erschrickt und untergeht.
Ja, weil ich sehe das wieder als ein "Bild".
Sobald der Blick des Petrus nicht mehr nach vorne gerichtet ist auf "Jesus"(also sein Ziel) , das er erreichen will, sondern der Blick wieder auf die Umstände, kommt er ins Zweifeln und wanken (ich schaff das nicht, ich kann das nicht) und bekommt Angst. Oft braucht man dann Hilfe von anderen, die einem "an der Hand" nehmen und behilflich sind(Engel ;) )
Wenn du dein Ziel immer im Auge behältst, egal was da kommen mag, zweifle nicht an dem Umständen (Problemen) und versinke nicht darin.

Da gibt es noch die Erzählung vom Sturm am See, wo Jesus ganz gelassen bleibt, nicht in Panik gerät wie die Jünger.
Jeder hat so seine "Stürme" des Lebens, mal weniger starke , mal heftige.
Aber wie reagiert man dann?

Tree of life
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#66 Was ist ein guter Mensch?

Beitrag von Tree of life » Do 1. Apr 2021, 10:17

Naqual hat geschrieben:
Do 1. Apr 2021, 08:57
und Punch hat sich schon fast schief gelacht über die Vorstellung der gute Helmuth könnte Humanist sein
Mir kam grade so ein Gedanke zu Humanist.
Humanist ist jeder, der nicht mehr instinktiv wie ein Affe reagiert, sondern seinen Verstand benützt und sein Handeln reflektiert

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#67 Was ist ein guter Mensch?

Beitrag von JackSparrow » Do 1. Apr 2021, 10:32

Tree of life hat geschrieben:
Do 1. Apr 2021, 10:17
Funktioniert auch mit der Sintflut(ich sehe die nicht als ein reales Ereignis)
Dann ist Jesu Stammbaum auch nicht real?

Lukas 3,36 Sem, Noach, Lamech

Humanist ist jeder, der nicht mehr instinktiv wie ein Affe reagiert, sondern seinen Verstand benützt und sein Handeln reflektiert
Was ist mit Affen, die instinktiv ihren Verstand benutzen und ihr Handeln reflektieren?
Zuletzt geändert von JackSparrow am Do 1. Apr 2021, 10:49, insgesamt 1-mal geändert.

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#68 Was ist ein guter Mensch?

Beitrag von Tree of life » Do 1. Apr 2021, 10:45

Punch hat geschrieben:
Do 1. Apr 2021, 09:56
darf er vielleicht auch nicht begreifen.
Es geht nicht um das "Begreifen"
Es ist so und ich weiss das aus eigener Erfahrung.
Die Bibel ist in den Augen der Christen "das Wort Gottes" und alles, was da drin steht, kann nur von Gott sein(alles andere wird ausgeschlossen)
Und jede Ansicht eines anderen, die nicht mit den Texten des Buches kompatibel ist(also belegbar) ist "teuflisch".
Denn der Teufel will ja alles verdrehen und alles, wo nicht Christ drauf steht(du musst bekennen und mit dem Herzen glauben Röm 10,10 ) ist ein Antichrist, egal wieviel Gutes du tust...
Und dann hast du auch noch diese Aussage:

Warnung vor Irrlehrern

7 Denn viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen, die nicht bekennen, dass Jesus Christus im Fleisch gekommen ist.
Das ist der Verführer und der Antichrist.
8 Seht euch vor, dass ihr nicht verliert, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangt.
9 Wer darüber hinausgeht und bleibt nicht in der Lehre Christi, der hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, der hat beide, den Vater und den Sohn.
10 Wenn jemand zu euch kommt und bringt diese Lehre nicht, nehmt ihn nicht auf in euer Haus und grüßt ihn auch nicht.

11 Denn wer ihn grüßt, der hat teil an seinen bösen Werken.


https://www.bibleserver.com/LUT/2.Johannes11

Der Christ trichtert sich das in sein "Hirn " ein, glaubt , das wäre eine Anordnung Gottes und handelt so.
Würde er es nicht tun, könnte Gott ihn deswegen mal bestrafen oder was weiss ich
Verstehst du nun? Sie dürfen gar nicht anders denken, da kannst mit Argumenten kommen, wie du willst, du wirst immer der Antichrist sein oder Verführer.
Eigentlich sollte man diese Menschen "bedauern" nicht über sie herziehn.
Sie sind Gefangene..
Schon der letzte Satz aus dem von mir Zitierten ist krass und krank

Tree of life
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#69 Was ist ein guter Mensch?

Beitrag von Tree of life » Do 1. Apr 2021, 10:58

JackSparrow hat geschrieben:
Do 1. Apr 2021, 10:32

Was ist mit Affen, die instinktiv ihren Verstand benutzen und ihr Handeln reflektieren?
Dieser Affe würde dann vielleicht nicht mehr spontan seinen Kumpel eine in die Fresse haun, wenn der Kumpel ihm sein "Leckerli" aus der Hand reisst?
Was meinst du?
Dann ist Jesu Stammbaum auch nicht real?
Das brauche ich nicht zu beachten, wenn ich für mich was nützliches aus dem Buch lernen will

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#70 Was ist ein guter Mensch?

Beitrag von Naqual » Do 1. Apr 2021, 11:20

Punch hat geschrieben:
Do 1. Apr 2021, 09:56
Zentrales Kennzeichen des Humanismus wäre vielleicht noch,  die Würde des Menschen in den Fokus zu stellen. Der Humanismus vertrat also beispielsweise Prinzipien, dass jeder Mensch seine Meinung äußern kann, Entscheidungen frei treffen kann ohne gewaltsam bestraft zu werden.

Der Humanismus ist religiös neutral. Er ist keine Religion oder Konfession. Sondern eher eine gesellschaftspolitische Bewegung, die besonders seit der Aufklärung an Zugkraft gewonnen hat. Die meisten westlichen Staaten (wenn nicht alle) haben humanistische Werte in ihren Verfassungen niedergeschrieben. Aber auch diese Werte sind religiös "neutral" und eher sogar Ausdruck von Nächstenliebe. Nächstenliebe nicht auf der Ebene persönlicher Beziehungen, sondern auf gesellschaftlicher Ebene, z.B. um die egoistische Macht mancher berechtigt zu beschränken.

Gegen Humanisten zu wettern ist so, als wenn man sagt "ein wahrer Christ darf nicht Mitglied beim ADAC sein". Denn der ADAC hat mit Gott nichts am Hut.
Ich würde auch nicht davor warnen, die Bundesbahn zu benutzen. Die haben sich noch nie zu Gott bekannt in irgendwelchen Presseverlautbarungen. Also gottlos. MIt denen kann man allenfalls zur Hölle fahren.



 

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