Hat Gott Hierarchien erschaffen ?

Säkularismus
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Tree of life
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#11 Hat Gott Hierarchien erschaffen ?

Beitrag von Tree of life » Mo 22. Mär 2021, 15:03

Ruth hat geschrieben:
Mo 22. Mär 2021, 14:51
Ich denke, wer sich selbst so einen Platz an der Spitze aussucht, der strebt in erster Linie nach Macht. Eine verantwortungevolle Leiter-Position kann, meiner Meinung nach, nur jemand wirklich gut ausfüllen, wenn er/sie selbst zuvor eine Zeitlang auch die untergeordneten Plätze eingenommen hat.
Es gab mal einen Politiker in Ösiland(ich nenne keinen Namen), der verstand die Menschen und ging in die Politik, mit der Absicht, endlich was zu bewegen und zu ändern.
Was dann innerhalb dieser Kreise passierte, man weiß es nicht, weil einem die Einsicht fehlt(aber ich vermute es) jedenfalls wurde er korrupt und war in eine Affäre größeren Ausmaßes verwickelt und wurde verurteilt zu...
Nicht jeder, der Macht hat, mißbraucht sie

Anton B.
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#12 Hat Gott Hierarchien erschaffen ?

Beitrag von Anton B. » Mo 22. Mär 2021, 15:03

Ruth hat geschrieben:
So 21. Mär 2021, 11:11
Was meint Ihr? Wollte Gott Hierarchien von Anfang an, und sind Hierarchien hilfreich, um Gruppierungen von Menschen zusammenzuhalten (Systeme zu bilden) ?
Zumindestens Teil 2 Deiner Frage lässt sich vernünftig begründet positiv beantworten.

Tree of life hat geschrieben:
Mo 22. Mär 2021, 14:05
Meine Gedanken dazu: Wer in einer Hierarchie einen hohen Platz anstrebt, also Chef oder "König" sein möchte, hat auch Verantwortung zu tragen für das, was er tut und ist sicher keine leichte Aufgabe.
Was dann jemand tut in dieser Position, hat er selber zu verantworten...
Missbraucht er sie, sollte er damit rechnen, dass er "gestürzt" wird oder man ihn "entmachtet"
Wenn wir mal von dem alt-orientalischen Despoten und dem bronzezeitlichen Fürsten ausgehen, dann hatten die etwas -- was auch immer -- für ihre Untertanen, im Falle der Fürsten für ihre Gefolgsleute, zu leisten. Besonders der Typus "bronzezeitlicher Fürst" ist da besonders instruktiv: Das war ein auf beiden Seiten freiwilliges Verhältnis, eine beiderseits angestrebte Win-Win-Situation. Konnte der Fürst seinen Teil nicht erfüllen (Gastmähler, Geschenke, Kriegsbeute usw.) suchten seine Gefolgsleute aus Frust das Weite. Im Inselkeltentum wurden Könige ernannt, die für all das inkl. gute Ernten zu sorgen hatte. Bei Erfolglosigkeit wurde der Gute geopfert und ein Nachfolger aufgestellt. Nach diesem Grundprinzip sind einige vorzeitliche Zivilisationen auf dem Erdenball den sprichwörtlichen Jordan herunter gegangen.

Die größte Gefahr für den Herrscher war immer, seinen Part des "Paktes" nicht erfüllen zu können.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#13 Hat Gott Hierarchien erschaffen ?

Beitrag von Tree of life » Mo 22. Mär 2021, 15:38

piscator hat geschrieben:
Mo 22. Mär 2021, 13:08
vorne am Altar standen 8 Stühle, wo schwarz gekleidete Männer Platz nahmen.
Ich hab mir jetzt paar Fotos von NAK angesehn, aber die tragen doch nur Anzüge, wie halt in manchen Büros der "gehobenen" ;) Gesellschaft auch
"Draussen" vor den Toren der himmlischen Stadt, rennens wohl auch in Jeans oder im Jogger beim laufen
I geh ja auch ned in der Allltagskleidung zum Opernball..................eigentlich geh ich gar ned auf den Opernball, alles Gsindl dort(Scherz!!!!!!!!!!!) :D

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#14 Hat Gott Hierarchien erschaffen ?

Beitrag von piscator » Mo 22. Mär 2021, 18:53

Bei trugen die alle schwarze Anzüge. Und jeder hatte anscheinend vorher einen Lehrgang im "bedeutungsvoll kucken " gemacht. Interessant waren deren Frauen - früher Gehülfinnen - genannt, die waren zum Teil aufgebrezelt nach allen Regeln der Kunst, :lol:  wobei die Grenze von elegant zu ordinär leicht verschoben war.

Wie sagt mein Mädel immer? NAK-Adel, die haben halt einen direkten Draht nach oben und lassen das auch die anderen spüren. 
 
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#15 Hat Gott Hierarchien erschaffen ?

Beitrag von Tree of life » Mo 22. Mär 2021, 19:04

piscator hat geschrieben:
Mo 22. Mär 2021, 18:53
Und jeder hatte anscheinend vorher einen Lehrgang im "bedeutungsvoll kucken " gemacht.
Das erinnert mich an so manche Hochzeit, egal ob nun Standesamt oder Kirche, wo ich anwesend war und anschließend die Fotos betrachtete, großteils die Gäste mit ernster Miene und ich dachte so bei mir, die schau drein, als wärens auf ner "Leich" gwesen...
:g222:
Oder war das eher eine bedauernswerte Miene: "Ach wenn die wüßten, was auf sie zukommt, mancher wer froh gwesen, hätte er niemals denn Schritt in die Ehe gemacht" :crazzyy:

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#16 Hat Gott Hierarchien erschaffen ?

Beitrag von piscator » Di 23. Mär 2021, 10:52

In meiner Jugend war Religion eine todernste Sache. Die wenigen Gottesdienste, die ich besuchen musste waren langweilig, der Religionsunterricht in der Schule ein notwendiges Übel und der Konfirmationsunterricht ein Zwang. Die religiösen Menschen in meiner Nachbarschaft empfand ich als nüchtern, kalt, unnahbar, ich hatte immer den Eindruck, dass man gezwungen war, das Leiden Christis im täglichen Leben nachzuempfinden.

Das Ganze hat sich für mich vor ungefähr 30 Jahren geändert, als meine Nichte getauft wurde. Ich hatte die Ehre, Taufpate zu sein und habe ein relativ steifes Zeremoniell erwartet. Zu meiner angenehmen Enttäuschung war das völlig entspannt, das wurde zwei weitere Babies getauft und viele Kinderchen tobten Samstagnachmittags in der Kirche zur Freude aller herum. Es hat sich viel getan. 

Auch in der NAK hat sich in den letzten Jahren viel geändert. Die Gottesdienste sind entspannter geworden.
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#17 Hat Gott Hierarchien erschaffen ?

Beitrag von Tree of life » Di 23. Mär 2021, 14:53

piscator hat geschrieben:
Di 23. Mär 2021, 10:52
.. das wurde zwei weitere Babies getauft und viele Kinderchen tobten Samstagnachmittags
Als ich noch in Gemeinde ging (Freikirche), wurden wir eingeladen in eine andere Gemeinde, ich glaube, es waren Baptisten.
Jedenfalls war es ein "Heilungsgottesdienst" und ein Gastprediger anwesend.
Nach dem Godi wurde zum Gebet aufgerufen für körperliche Heilung, also wer halt Gebet haben möchte..
Meine Freundin stuppste mich an, ich soll doch mit meinem Sohn vor zum Prediger gehn, um für ihn beten zu lassen.
Irgenwie wollte ich nicht so recht, weil die alle da so saßen mit ernster Miene und irgendwie auch "erwartungsvoll", was sich da vorne nun tue..
Dann aber überwand ich doch und ging mit Sohnemann nach vorne, um beten zu lassen...
Der Prediger begann seine Hand aufzulegen und murmelte vor sich, in dem Moment fing mein Sohn zu singen an, so voller Hingabe trillerte er vor sich hin, mir ur peinlich aber die Leute fingen herzhaft zu lachen an über die Situation.
Sohnemann war zwar nicht geheilt worden, aber er bewirkte was bei den Leuts :)

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#18 Hat Gott Hierarchien erschaffen ?

Beitrag von Punch » Di 23. Mär 2021, 15:34

piscator hat geschrieben:
Di 23. Mär 2021, 10:52
In meiner Jugend war Religion eine todernste Sache.

In meiner Jugendzeit fand Religion nicht statt, war eigentlich nicht vorhanden.

Ich erinnere mich noch einiger weniger christlicher Mitschüler, also Christen, die sich zu ihrem Glauben bekannten, viele taten es nicht, aus sehr verständlichen Gründen, oft wurden sie verspottet, ausgegrenzt und gehänselt, sie waren sozusagen Parias.
In sich gekehrte oft sehr ernsthafte junge Menschen, die den Kontakt zu ihren Mitschülern oft mieden.
Meistens ausgesprochen gute  bis sehr gute Schüler, die allerdings wussten, so gut ihre Noten auch waren, zu einem Studium hatten sie sehr selten eine Chance, da wurden die Kindern aus der "Arbeiterklasse" bevorzugt, selbst die Kinder der Intelligencia hatten hier das Nachsehen, es sei denn, der Papa war ein hohes Tier in der Partei, oder die Eltern waren irgendwelche höhere Chargen in der Hierarchie der "Volksarmee", oder ähnliches.

Wir selbst hatten nicht das geringste Interesse für Religion, der liebe Gott erschien und als ein Fabelwesen, irgendein luftiger Wicht aus der Welt des finstersten Aberglaubens, Christen waren für uns seltsame Wesen, die man ungestraft ärgern und hänseln konnte, und das Regime des real existierenden Sozialismus tat alles Erdenkliche, damit das auch in den Köpfen der jungen Menschen so erhalten blieb.

Heute schämt man sich für vieles, was man damals tat, aber wer hätte uns auch aufklären können, oder etwas über Religion erzählen sollen, die damaligen Christen hatten selbst zu viel Angst vor den allgegenwärtigen Stasi-Spitzeln, die es auch unter den Christen gab, als das sie den Mut gefunden hätten, irgendwelche Missionierung zu versuchen.

Wie schon geschrieben, heute schüttelt man den Kopf über sich selbst, wie leicht es war, uns zu manipulieren und dumm zu machen, aber das dieses niemals und nie wieder so geschieht, das habe ich mir dann schon zu den Zeiten geschworen, als ich selbst zu denen gehörte, die von der Stasi verfolgt wurden, von den Bevölkerung ausgegrenzt und verachtet als Klassenfeind und auch Konterrevolutionär, und ein Christ, ausgerechnet ein überzeugter Christ, war einer der wenigen Menschen der mir half, aber da war es schon zu spät.

Das sind dann so endlose Geschichten, Geschichten von Menschen und tiefster Menschlichkeit, wie sie überall und zu jeder Zeit von vielen Menschen erzählt werden können.
Auf das sich diese finsteren Zeiten welcher Diktatur auch immer niemals mehr wiederholen möchte, auch wenn die dunklen Wolken einer neuen (alten) Diktatur heute über unseren Köpfen immer dichter werden.

In diesem Sinne, und der Mensch soll frei sein, niemals ein Sklave eines anderen, oder irgendeines totalitären Ismus.

Edel sei der Mensch, hilfreich und gut, was da auch immer, ich glaube daran -  und an einen Gott, der immer nur ein Nichtgott sein kann.

 

Lena
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#19 Hat Gott Hierarchien erschaffen ?

Beitrag von Lena » Di 23. Mär 2021, 16:19

Das Leben ist eine Todernste Sache. Wir alle müssen am Ende sterben.
 
Psalm 90,12 So lehre ⟨uns⟩ denn zählen unsere Tage, damit wir ein weises Herz erlangen! 

Ganz am Ende, erweist sich der Ernst als das bessere, als die Lust und die Laster es jemals waren. 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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#20 Hat Gott Hierarchien erschaffen ?

Beitrag von Tree of life » Di 23. Mär 2021, 16:37

Lena hat geschrieben:
Di 23. Mär 2021, 16:19
Das Leben ist eine Todernste Sache
Wenn mein Blick stets auf den Tod gerichtet wäre, zieht das runter und nicht hinauf
Wie geht es dir dabei, wenn du mal wieder im Garten verweilst und dich mit der Natur(dem Rasen, Blumen, Vögel befasst?)
Ist es nicht so, dass du dich dann wohl fühlst, deine Gedanken auf die Schönheit gerichtet sind oder denkst du ständig daran, irgendwann ist es aus und vorbei und verfällst in jammern und klagen?
Warum erfreust du dich nicht einfach daran, warum dein Blick stets in die Zukunft gerichtet?

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