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#21 Re: Urvolk besser

Verfasst: Fr 18. Dez 2020, 13:17
von sven23
Anthros hat geschrieben:
Fr 18. Dez 2020, 12:28
Ruth hat geschrieben:
Fr 18. Dez 2020, 11:51
Dort wird sehr anschaulich beschrieben, wie schwer es war, einem Urvolk das Christentum nahe zu bringen.
Lieber das "Urvolk" mit seiner Religion lassen als ihm das "nahe zu legen", was meint, Christentum zu sein.
Ich war dem Grundgedanken der Missionierung schon immer etwas mißtrauisch gegenüber. Warum muß ein Volk überhaupt "bekehrt" werden? Wenn man sich dann noch anschaut, was die christlich sozialisierten Länder und Staaten im Laufe der Geschichte alles verbrochen haben, dann fragt man sich unwillkürlich, ob es umgekehrt nicht angebrachter wäre.
Die Kolonialisierung in der Neuzeit ging ja immer schön Hand in Hand mit christlicher Missionierung. Staat und Kirche bildeten oft ein unheilvolle Allianz.
Bischof Tutu brachte es mal ganz anschaulich auf den Punkt:

Als die ersten Missionare nach Afrika kamen, besaßen sie die Bibel und wir das Land. Sie forderten uns auf zu beten. Und wir schlossen die Augen. Als wir sie wieder öffneten, war die Lage genau umgekehrt: Wir hatten die Bibel und sie das Land.

Bedenkt man dann noch, dass der gute Jesus überhaupt keine Missionierung wollte, dann wird das Ganze noch fragwürdiger.

Ich will nicht alles schlecht reden. Es gibt heute sicher auch positive Beispiele von Missionsarbeit z. B. in Lateinamerika, wo engagierte Männer und Frauen Basisarbeit leisten, wenn Staat und Gesellschaft versagen.

#22 Re: Behauptung alles Fantasie

Verfasst: Fr 18. Dez 2020, 13:20
von sven23
Anthros hat geschrieben:
Fr 18. Dez 2020, 13:05
sven23 hat geschrieben:
Fr 18. Dez 2020, 12:39
Das ist ja nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern geschichtliche Vergangenheit.
Das ist nur eine Behauptung.
Nee, das nennt man Geschichte. Oder meinst du, Historiker haben sich alles aus den Fingern gesogen?

 
Anthros hat geschrieben:
Fr 18. Dez 2020, 13:05
sven23 hat geschrieben:
Fr 18. Dez 2020, 12:39
Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.
Das ist zwar dein Fazit, das aber die Grundlage für deine Behauptungen ist. 
Warum? Tausende von Religonen, Kulten und Mythen sind Fakten, die man nicht einfach leugnen kann. Möglicherweise hast du einen esoterisch verengten Blick auf die Welt und hast dich noch nie mit der Vielfalt der Möglichkeiten beschäftigt.

#23 Re: Verbote, Gebote … und Gott

Verfasst: Fr 18. Dez 2020, 14:04
von Ruth
sven23 hat geschrieben:
Fr 18. Dez 2020, 13:17
Ich war dem Grundgedanken der Missionierung schon immer etwas mißtrauisch gegenüber. Warum muß ein Volk überhaupt "bekehrt" werden? Wenn man sich dann noch anschaut, was die christlich sozialisierten Länder und Staaten im Laufe der Geschichte alles verbrochen haben, dann fragt man sich unwillkürlich, ob es umgekehrt nicht angebrachter wäre.
Wenn man aber von Kind auf eingepaukt bekommt, dass man dafür von Gott bestraft wird, wenn man nicht missioniert, dann ist es eine Notwendigkeit ... im Grunde, um sich selbst zu retten. Ein Abschnitt der Bibel, der u.a. gerne als Antrieb zur Mission benutzt wurde, ist in Hesekiel 3,16-21

Es erfordert dann tatsächlich ein totales Umdenken, mit Abstand auf solche "Prophezeiungen" zu schauen. Ein Umdenken, zu dem nicht viele fähig sind, weil sie zu sehr in dem Netzwerk gefangen sind.

#24 Re: Verbote, Gebote … und Gott

Verfasst: Fr 18. Dez 2020, 14:17
von Ruedi
Ruth hat geschrieben:
Fr 18. Dez 2020, 14:04
sven23 hat geschrieben:
Fr 18. Dez 2020, 13:17
Ich war dem Grundgedanken der Missionierung schon immer etwas mißtrauisch gegenüber. Warum muß ein Volk überhaupt "bekehrt" werden? Wenn man sich dann noch anschaut, was die christlich sozialisierten Länder und Staaten im Laufe der Geschichte alles verbrochen haben, dann fragt man sich unwillkürlich, ob es umgekehrt nicht angebrachter wäre.
Wenn man aber von Kind auf eingepaukt bekommt, dass man dafür von Gott bestraft wird, wenn man nicht missioniert, dann ist es eine Notwendigkeit ... im Grunde, um sich selbst zu retten. Ein Abschnitt der Bibel, der u.a. gerne als Antrieb zur Mission benutzt wurde, ist in Hesekiel 3,16-21

Es erfordert dann tatsächlich ein totales Umdenken, mit Abstand auf solche "Prophezeiungen" zu schauen. Ein Umdenken, zu dem nicht viele fähig sind, weil sie zu sehr in dem Netzwerk gefangen sind.

Eigentlich wäre es ganz einfach. Erst als ich Hesekiel im Kontext gelesen habe, verstand ich an wen er das gerichtet hatte. Und nein, christliche Missionare waren nicht gemeint.

#25 Re: Verbote, Gebote … und Gott

Verfasst: Fr 18. Dez 2020, 14:55
von Anthros
sven23 hat geschrieben:
Fr 18. Dez 2020, 13:17
Ich war dem Grundgedanken der Missionierung schon immer etwas mißtrauisch gegenüber.
sven23 hat geschrieben:
Fr 18. Dez 2020, 13:17
Warum muß ein Volk überhaupt "bekehrt" werden?
Wenn es wenigstens etwas Überzeugendes wäre. Aber wo der Fanatismus waltet, man habe ja die Wahrheit ...

 
sven23 hat geschrieben:
Fr 18. Dez 2020, 13:17
Wenn man sich dann noch anschaut, was die christlich sozialisierten Länder und Staaten im Laufe der Geschichte alles verbrochen haben,
Nun, Religion ist nicht Politik.

 
sven23 hat geschrieben:
Fr 18. Dez 2020, 13:20
Nee, das nennt man Geschichte.
Wie der "Christ" unmündig am Nuckel "Gottes" saugt, so der Wissenschaftsgläubige an dem, was heute als Geschichtswissenschaft gilt.

 
sven23 hat geschrieben:
Fr 18. Dez 2020, 13:20
Möglicherweise hast du einen esoterisch verengten Blick auf die Welt und hast dich noch nie mit der Vielfalt der Möglichkeiten beschäftigt.
"Esoterik" ist ein Reizwort und wird gerne erniedrigend verwendet, als ob es nur dies gäbe. Die Unterscheidungsfähigkeit liegt daran, wes Geistes Kind man ist.

#26 Gottesnuckel

Verfasst: Fr 18. Dez 2020, 14:57
von Anthros
Ruth hat geschrieben:
Fr 18. Dez 2020, 14:04
Ein Umdenken, zu dem nicht viele fähig sind, weil sie zu sehr in dem Netzwerk gefangen sind.
Ein Umdenken ist erforderlich, nicht mehr am Gottesnuckel saugen zu wollen.
 

#27 Re: Verbote, Gebote … und Gott

Verfasst: Fr 18. Dez 2020, 15:51
von Helmuth
Lena hat geschrieben:
Do 17. Dez 2020, 16:53
Helmuth, Du schreibst total an meinen Worten vorbei. 
Dann drücke dich bitte klarer aus. Ich habe es eben so verstanden, dass erst Gebote eine Gemeinschaft ermöglichen. Was ist nun tatsächlich deine Meinung?

#28 Re: Verbote, Gebote … und Gott

Verfasst: Fr 18. Dez 2020, 16:35
von sven23
Ruedi hat geschrieben:
Fr 18. Dez 2020, 14:17
Ruth hat geschrieben:
Fr 18. Dez 2020, 14:04
sven23 hat geschrieben:
Fr 18. Dez 2020, 13:17
Ich war dem Grundgedanken der Missionierung schon immer etwas mißtrauisch gegenüber. Warum muß ein Volk überhaupt "bekehrt" werden? Wenn man sich dann noch anschaut, was die christlich sozialisierten Länder und Staaten im Laufe der Geschichte alles verbrochen haben, dann fragt man sich unwillkürlich, ob es umgekehrt nicht angebrachter wäre.
Wenn man aber von Kind auf eingepaukt bekommt, dass man dafür von Gott bestraft wird, wenn man nicht missioniert, dann ist es eine Notwendigkeit ... im Grunde, um sich selbst zu retten. Ein Abschnitt der Bibel, der u.a. gerne als Antrieb zur Mission benutzt wurde, ist in Hesekiel 3,16-21

Es erfordert dann tatsächlich ein totales Umdenken, mit Abstand auf solche "Prophezeiungen" zu schauen. Ein Umdenken, zu dem nicht viele fähig sind, weil sie zu sehr in dem Netzwerk gefangen sind.

Eigentlich wäre es ganz einfach. Erst als ich Hesekiel im Kontext gelesen habe, verstand ich an wen er das gerichtet hatte. Und nein, christliche Missionare waren nicht gemeint.
So ist es. Bei Hesekiel bewegen wir uns noch in den rein jüdischen Schriften des AT. Den christlichen Missionsbefehl formulierte erst Matthäus. Entgegen der Anweisung Jesu korrigierte er dessen Aussendungsrede.
Und droht Paulus nicht denjenigen, die die "Wahrheit" kennen, sie aber nicht weitergeben, noch größere Strafen an als denjenigen, die sie (noch) nicht kennen?

#29 Re: Verbote, Gebote … und Gott

Verfasst: Fr 18. Dez 2020, 16:40
von sven23
Anthros hat geschrieben:
Fr 18. Dez 2020, 14:55
Nun, Religion ist nicht Politik.
Seit der Aufklärung sollte es im Idealfall so sein. In voraufklärerischer Zeit war beides auf oft unheilvolle Weise verknüpft.

 
Anthros hat geschrieben:
Fr 18. Dez 2020, 14:55
sven23 hat geschrieben:
Fr 18. Dez 2020, 13:20
Nee, das nennt man Geschichte.
Wie der "Christ" unmündig am Nuckel "Gottes" saugt, so der Wissenschaftsgläubige an dem, was heute als Geschichtswissenschaft gilt.
Und was soll die Alternative zu wissenschaftlicher Heransgehensweise sein?

 

#30 Re: Verbote, Gebote … und Gott

Verfasst: Fr 18. Dez 2020, 16:47
von sven23
Ruth hat geschrieben:
Fr 18. Dez 2020, 14:04
Es erfordert dann tatsächlich ein totales Umdenken, mit Abstand auf solche "Prophezeiungen" zu schauen. Ein Umdenken, zu dem nicht viele fähig sind, weil sie zu sehr in dem Netzwerk gefangen sind.

Ja, das ist bei Sekten ein Riesenproblem. Ein Ausstieg soll so schwer wie möglich gemacht werden. Und wer tatsächlich die Kraft hat auszusteigen, bekommt die geballte Ladung christlichler Nächstenliebe zu spüren.

Aber solche Denkweisen findet man schon bei Paulus:

Der Zorn Gottes wird geoffenbart vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen,
welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten, weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist,
denn Gott hat es ihnen geoffenbart. (Röm 1,18–19)

Nach Paulus kann also jeder Mensch durch eigene Bemühungen Gott erkennen. Wenn er
Gott nicht erkennt, ist dies ein Zeichen seiner Sünde. Es versteht sich von selbst, dass bei
dieser Grundanschauung es auch bei Paulus keine Werte wie Toleranz oder die
Respektierung von Andersgläubigen gibt. Und so finden sich neben positiven Passagen in
seinen Briefen auch viele Hasstiraden gegen Andersgläubige. Es wurde in der
altchristlichen Literatur und bei den Kirchenvätern später geradezu üblich, den
Andersgläubigen alle möglichen sittlichen Verfehlungen pauschal zuzuweisen und alle
Schlechtigkeit auf ihnen zu vereinigen.

Kubitza, Jesuswahn