Neue Religion

Säkularismus
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SamuelB
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#71 Re: Neue Religion

Beitrag von SamuelB » So 12. Jan 2020, 08:53

Scrypton hat geschrieben:
Sa 11. Jan 2020, 12:09
Es mussten etwa 25 Kilo weg, aber regelmäßiger Sport alleine - den ich noch immer betreibe - hätte eher nicht gereicht. Ich habe die Ernährung umgestellt, ich habe Kalorien gezählt und ich habe Nahrungsmittel ganz grob auch ein- und damit aussortiert.
25 Kilo?! 🤯 Glückwunsch, dass du das geschafft hast. 💪Nein, in so einer Situation war ich noch nie und will da niemals reinkommen. Das abzunehmen braucht natürlich mehr Mühe, als wenn man mal schnell die 2 von Weihnachten runter haben will. Keine Ahnung, ob ich das schaffen würde.
Ohne Sport sähe ich bald auch anders aus. Im normalen Büroalltag, mit den Öffis von Tür zu Tür, schaffe ich nämlich nur um die 2000 Schritt pro Tag. 🤫Die ersten beiden Jahre Lehrjahre konnte ich aus finanziellen Gründen nicht viel machen. Habe einen Billigverein ausprobiert. Die Kurse waren leider derart voll, dass man keinen Platz hatte und oft den Trainer vorn nur gehört, allerdings nicht gesehen hat.😂 In der Zeit hatte ich auch eine andere Körperform. Kratzte manchmal an der Grenze zum Übergewicht... Im dritten Lehrjahr war die Lage viel rosiger und ich habe das gemacht, was ich mir schon lange wünschte: Kampfsportunterricht. Da bin ich bei geblieben. 😍

sven23 hat geschrieben:
Sa 11. Jan 2020, 16:52
Übergewicht wird aber zu einem zunehmenden Problem in westlichen Industriegesellschaften.
🤭 Tatsächlich kenne ich überwiegend Übergewichtige^^, ein paar mit Adipositas. Die meisten haben Kilos zu viel. Und die Gedanken kreisen ums Essen. Bei mir ist das eben nicht so ein riesen Thema.

sven23 hat geschrieben:
So 12. Jan 2020, 07:19
Aber auch aus religiösen Gründen werden Tiere geopfert. Alle fünf Jahre findet in Nepal ein hinduistisches Opferritual statt, das in einem Massaker endet.
Und im Islam: Da habe ich mal zu einer Erzieherin gesagt, wenn sie Zuckerfest veranstalten, dann bitte auch Opferfest.

Meinetwegen kann Religion komplett rausgehalten werden aus der Kita. Kindern Vorschriften übers Essen machen aus rein religiösen Gründen, dafür habe ich kein Verständnis. Wenn sie alt genug sind, sollen sie selbst entscheiden.

Pluto
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#72 Re: Neue Religion

Beitrag von Pluto » So 12. Jan 2020, 09:24

SamuelB hat geschrieben:
So 12. Jan 2020, 08:53
25 Kilo?! 🤯 Glückwunsch, dass du das geschafft hast. 💪Nein, in so einer Situation war ich noch nie und will da niemals reinkommen. Das abzunehmen braucht natürlich mehr Mühe, als wenn man mal schnell die 2 von Weihnachten runter haben will. Keine Ahnung, ob ich das schaffen würde.
Stimmt. 25 Kilo ist eine Menge die da runter muss. Mit zunehmendem Alter wird das abnehmen immer schwerer. Ich bin froh wenn ich mein Gewicht hslten kann.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Claymore
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#73 Re: Neue Religion

Beitrag von Claymore » So 12. Jan 2020, 11:41

sven23 hat geschrieben:
So 12. Jan 2020, 07:19
Das krasse Gegenteil, wie man ein Tier stressfrei und schnell töten kann, zeigt dieser Bauer.
Am Ende wird das Tier aber dennoch getötet. Und zwar nach einem kurzen Leben. Darum geht es -- es ist zwar eine gewisse Verbesserung aber am wesentlichen ändert sich nichts.

Der einzige Fleischkonsum, der grundsätzlich anders zu bewerten ist, ist das Essen von Tieren, die ohne Intention (aus natürlichen Gründen) umgekommen sind. Eine Analogie wäre das Volk der Fore in Papua-Neuguinea. Die haben die Menschen, die sie gegessen haben, nicht bewusst dafür getötet; sondern Menschen, die aus natürlichen Gründen gestorben waren, wurden von den Verwandten gegessen. So instinktiv abstoßend und gefährlich (Kuru) die Praxis ist, ist das trotzdem was grundsätzlich anderes als wenn sie die Menschen ermordet hätten um sie zu essen.

Die Frage ist auch, wie viel Fleisch in der Praxis man noch essen könnte, wenn sich von der Massentierhaltung verabschieden würde. Massentierhaltung ermöglicht erst massenhafte Tierhaltung. Jedes Jahr werden zig Millionen Tiere in Deutschland geschlachtet. Wie soll dieser Level an Konsum mit Tierhaltung auf dem "ethischen" Bauernhof mit Tieren auf der Weide vereinbar sein?

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sven23
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#74 Re: Neue Religion

Beitrag von sven23 » So 12. Jan 2020, 12:29

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Sa 11. Jan 2020, 17:04
Übergewicht ist vor allem auf Kontrollverlust zurückzuführen.

 Richtig, aber es ist belegt, dass dieser Kontrollverlust besonders häufig in den (bildungsfernen) Unterschichten vorkommt.
Die Ursachen liegen natürlich nicht nur in der Bildung. Hier könnten aber Ernährungsampeln und Zuckersteuer helfen, wie das im Ausland praktiziert wird.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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JackSparrow
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#75 Re: Neue Religion

Beitrag von JackSparrow » So 12. Jan 2020, 12:34

Claymore hat geschrieben:
So 12. Jan 2020, 11:41
Der einzige Fleischkonsum, der grundsätzlich anders zu bewerten ist, ist das Essen von Tieren, die ohne Intention (aus natürlichen Gründen) umgekommen sind.
Der Löwe tötet mit seinen Eckzähnen eine Antilope, der Schimpanse tötet mit einem Zweig eine Termite und der Mensch tötet mit einem Bolzenschussgerät ein Rind. Alles völlig natürliche Gründe.

Die Frage ist auch, wie viel Fleisch in der Praxis man noch essen könnte, wenn sich von der Massentierhaltung verabschieden würde.
In Deutschland liegt die durchschnittliche Kinderzahl bei 1,5. Die Frage ist daher, warum ich mich als Mitteleuropäer plötzlich wegen meiner Ernährungsweise schuldig fühlen sollte. Welches Nahrungsmittel wollen wir als nächstes verbieten, wenn wir jeglichen Fleischkonsum abgeschafft haben und feststellen müssen, dass die vegane Weltbevölkerung trotzdem weiterhin wächst?

Wie soll dieser Level an Konsum mit Tierhaltung auf dem "ethischen" Bauernhof mit Tieren auf der Weide vereinbar sein?
Durch eine Tierhaltungssteuer für alle Familien, die mehr als zwei Kinder haben und damit direkt zur Überbevölkerung beitragen.

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sven23
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#76 Re: Neue Religion

Beitrag von sven23 » So 12. Jan 2020, 12:41

Claymore hat geschrieben:
So 12. Jan 2020, 11:41
sven23 hat geschrieben:
So 12. Jan 2020, 07:19
Das krasse Gegenteil, wie man ein Tier stressfrei und schnell töten kann, zeigt dieser Bauer.
Am Ende wird das Tier aber dennoch getötet. Und zwar nach einem kurzen Leben. Darum geht es -- es ist zwar eine gewisse Verbesserung aber am wesentlichen ändert sich nichts.
Richtig, das Tier wird getötet, was aber unvermeidlich ist, wenn man sich von ihm ernähren will.
Ich finde es aber schon ganz entscheidend, wie das Tier gelebt hat und wie es getötet wird. Das gebietet ja allein schon das Tierschutzgesetz, dessen Umsetzung und Kontolle aber oft im Argen liegt. Weniger staatliche Kontrolle ist hier absolut kontraproduktiv.
Die Frage aber, die du hier ansprichst, ist ja eine ganz grundsätzliche: darf man überhaupt Tiere töten, um sie zu essen?



Claymore hat geschrieben:
So 12. Jan 2020, 11:41
Die Frage ist auch, wie viel Fleisch in der Praxis man noch essen könnte, wenn sich von der Massentierhaltung verabschieden würde. Massentierhaltung ermöglicht erst massenhafte Tierhaltung. Jedes Jahr werden zig Millionen Tiere in Deutschland geschlachtet. Wie soll dieser Level an Konsum mit Tierhaltung auf dem "ethischen" Bauernhof mit Tieren auf der Weide vereinbar sein?
Mit Sicherheit würde der Konsum deutlich zurückgehen, allein schon auf Grund des Preises. Wie im Video des "humanen" Bauern gesagt wird, kostet das Kilo Fleisch den Endverbraucher 18 €.
Oder gibt es ein Menschenrecht auf jederzeit verfügbares, billiges Fleisch?
 
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Scrypton
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#77 Re: Neue Religion

Beitrag von Scrypton » So 12. Jan 2020, 14:36

Claymore hat geschrieben:
So 12. Jan 2020, 11:41
sven23 hat geschrieben:
So 12. Jan 2020, 07:19
Das krasse Gegenteil, wie man ein Tier stressfrei und schnell töten kann, zeigt dieser Bauer.
Am Ende wird das Tier aber dennoch getötet. Und zwar nach einem kurzen Leben. Darum geht es
Nein, darum geht es keinesfalls - jedenfalls mir und wohl auch vielen anderen nicht.
Worum es geht ist, dass das Tier - auch wenn es bei nem Rind nur 2 Jahre statt 25 sind - ein weitmöglichst angenehmes Leben führen kann UND am Ende auch nicht in Angst und Panik geschlachtet wird.

Claymore hat geschrieben:
So 12. Jan 2020, 11:41
es ist zwar eine gewisse Verbesserung aber am wesentlichen ändert sich nichts.
Was ist denn das "Wesentliche"? Worin meinst du, in welchem Kern der Sache, liegt denn die Kritik hinsichtlich so vieler Zuchtbetriebe?

Nun... gewiss nicht darin, dass die Nutztiere bei Zeiten geschlachtet werden - denn das werden wie, sie du schon sagst, zwangsläufig. Und trotzdem stehen Demeter-Höfe und andere "Tierfreundliche" Betriebe nie in der Kritik, womit wir fest halten können: Das Wesentliche ist nicht, dass eine(!) Schlachtung vollzogen wird, sondern wie sie vollzogen wird und wie die Tiere, bei denen das passiert, vorher gelebt haben.

"Am Wesentlichen", das ist der Umgang mit diesen Tieren - und daran ändert sich, je nach Betrieb, ganz gewaltig was.

Claymore hat geschrieben:
So 12. Jan 2020, 11:41
Der einzige Fleischkonsum, der grundsätzlich anders zu bewerten ist, ist das Essen von Tieren, die ohne Intention (aus natürlichen Gründen) umgekommen sind.
Nee du, da würde ich passen. Ne 20-25 jährige Kuh, die aufgrund ihrer Altersschwäche - bzw. viel mehr aufgrund einer damit einhergehend eingetretenen Erkrankung - tot umkippt würde ICH nicht mehr essen wollen. Gleiches auch bei einem Hirsch, einer Wildsau und jedem anderen Getier; nix für mich! :D

Meiner Meinung nach ist es schon durchaus ein Unterschied und entsprechend anders zu bewerten, ob man sich Fleisch wie >Huhn< aus Massentierhaltungen tagtäglich reinhaut, weils mit 4-5€ fürs Kilo kaum noch was kostet, oder ob man Fleisch aus artgerechterer Tierhaltung (auch hier: >Huhn<) bewusst bezieht und bereit ist, dafür auch etwas mehr zu geben.

Claymore hat geschrieben:
So 12. Jan 2020, 11:41
Die Frage ist auch, wie viel Fleisch in der Praxis man noch essen könnte, wenn sich von der Massentierhaltung verabschieden würde.
???
Die Fleischexporte hierzulande überwiegen die Fleischimporte in Summe um ein vielfaches; nur bei Schaf, Pute und Schwein ist der Import höher als der Export.

Die Frage ist nicht, wie viel Fleisch man dann noch essen könnte, sondern, wer es sich dann weiterhin noch leisten kann täglich Fleisch zu konsumieren.

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Janina
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#78 Re: Neue Religion

Beitrag von Janina » Mo 13. Jan 2020, 09:28

sven23 hat geschrieben:
Sa 11. Jan 2020, 16:25
Janina hat geschrieben:
Sa 11. Jan 2020, 11:52
sven23 hat geschrieben:
Sa 11. Jan 2020, 07:20
Für eine Religion fehlt der Transzendenzbezug, also Götter und evtl. ein nicht überprüfbares Heilsversprechen.
Das Heilsversprechen ist, dass es gesund wäre (warum man dann aus der Apotheke essen muss, fällt niemandem auf), und tatsächlich die Welt retten würde. Ein Transzendenzbezug ist nicht nötig und würde Buddhisten diskriminieren, denn die haben auch keinen.
So ganz stimmt das nicht, zumindest haben einige Denkrichtungen des Buddhismus einen Transzendenzbezug.

Der Buddhismus kennt transzendente Buddhas, die als Adibuddha (Urbuddha) bezeichnet werden...
Und was bedeutet das? Ich habe jedenfalls keine Ahnung. Das einzige, was sicher transzendent ist, sind e und Bild. Dabei ist die Mathematik gar keine Religion.

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Janina
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#79 Re: Neue Religion

Beitrag von Janina » Mo 13. Jan 2020, 09:42

sven23 hat geschrieben:
So 12. Jan 2020, 12:41
Claymore hat geschrieben:
So 12. Jan 2020, 11:41
sven23 hat geschrieben:
So 12. Jan 2020, 07:19
Das krasse Gegenteil, wie man ein Tier stressfrei und schnell töten kann, zeigt dieser Bauer.
Am Ende wird das Tier aber dennoch getötet. Und zwar nach einem kurzen Leben. Darum geht es -- es ist zwar eine gewisse Verbesserung aber am wesentlichen ändert sich nichts.
Richtig, das Tier wird getötet, was aber unvermeidlich ist, wenn man sich von ihm ernähren will.
Ich finde es aber schon ganz entscheidend, wie das Tier gelebt hat und wie es getötet wird. Das gebietet ja allein schon das Tierschutzgesetz...
Also erstmal völlig unabhängig vom Menschen... Annähernd JEDES Tier auf der Welt stirbt SO:


Ganz wenigen ist es vergönnt, ein Elefant, Pottwal, Blauwal oder Mensch zu sein und an Altersschwäche sterben zu dürfen.
Und wer dann noch Glück hat, kriegt von einem guten Metzger den Bolzen.
Die heile Veganer-Welt gibt es nur an einem Ort: Auf den Zeugen-Jehowas-Hochglanzprospekten.

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#80 Re: Neue Religion

Beitrag von Claymore » Sa 18. Jan 2020, 11:23

JackSparrow hat geschrieben:
So 12. Jan 2020, 12:34
Claymore hat geschrieben:
So 12. Jan 2020, 11:41
Der einzige Fleischkonsum, der grundsätzlich anders zu bewerten ist, ist das Essen von Tieren, die ohne Intention (aus natürlichen Gründen) umgekommen sind.
Der Löwe tötet mit seinen Eckzähnen eine Antilope, der Schimpanse tötet mit einem Zweig eine Termite und der Mensch tötet mit einem Bolzenschussgerät ein Rind. Alles völlig natürliche Gründe.

Die Frage ist auch, wie viel Fleisch in der Praxis man noch essen könnte, wenn sich von der Massentierhaltung verabschieden würde.
In Deutschland liegt die durchschnittliche Kinderzahl bei 1,5. Die Frage ist daher, warum ich mich als Mitteleuropäer plötzlich wegen meiner Ernährungsweise schuldig fühlen sollte. Welches Nahrungsmittel wollen wir als nächstes verbieten, wenn wir jeglichen Fleischkonsum abgeschafft haben und feststellen müssen, dass die vegane Weltbevölkerung trotzdem weiterhin wächst?

Wie soll dieser Level an Konsum mit Tierhaltung auf dem "ethischen" Bauernhof mit Tieren auf der Weide vereinbar sein?
Durch eine Tierhaltungssteuer für alle Familien, die mehr als zwei Kinder haben und damit direkt zur Überbevölkerung beitragen.
Häh?

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