Frieden (stiften)

Säkularismus
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Ruth
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#11 Re: Frieden (stiften)

Beitrag von Ruth » Do 21. Nov 2019, 12:10

Frieden stiften ... wie geht das?

Es kann schwierig sein, den Frieden für sich selbst, das eigene Herz, zu finden.

Wie funktioniert es denn, Frieden an andere weiterzugeben, wenn man schon Mühe damit hat, den Frieden für sich selbst zu finden?
In der Bibel wird von dem Frieden, den Gott schenken kann, als einen solchen, der alle Vernunft übersteigt, erzählt.

Philipper 4,7 LUT
Und der Friede Gottes, welcher höher ist denn alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christo Jesu!

Meine Mutter hat früher uns Kindern oft ihre Ermahnung zum richtigen Handeln, mit Bibelversen bespickt. So dass wir entsprechende Bibelverse schon auswendig kannten, und sie nur Andeutungen dazu geben musste, damit wir verstehen. Wenn es um "Streit oder Nichtstreiten" ging, dann sagte sie nur "soviel an euch liegt ...."

....als Erinnerung an diesen Spruch:
Römer 12,18 LUT
Ist's möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden.

Damit assoziierte sie uns immer, dass es möglich ist, mit allen Menschen in Frieden zu leben, ohne zu streiten. Also, wenn ich es will, dass kein Streit entsteht, dann ziehe ich mich aus jeglicher Provokation heraus und ignoriere sie. Heute denke ich, so einfach ist das nicht. Frieden muss auch möglich sein, wenn man eine Meinungsverschiedenheit ausfechtet.

Gibt es da Erfahrungen, wie man mittendrin im Streit mit Frieden begegnen und damit Frieden stiften kann ?

Wenn man dann noch einen Schritt weiter geht, dann stellt sich mir die Frage, ob es auch möglich ist, Frieden zu stiften, zwischen Streitenden und bei Unfrieden-Stiftern, als Außenstehender - also NICHT involviert, in den Konflikt zwischen anderen Partnern, in meinem Umfeld.

Hat da jemand Erfahrungen und Tipps, wie das funktionieren kann?

JackSparrow
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#12 Re: Frieden (stiften)

Beitrag von JackSparrow » Fr 22. Nov 2019, 10:57

Ruth hat geschrieben:
Do 21. Nov 2019, 12:10
Gibt es da Erfahrungen, wie man mittendrin im Streit mit Frieden begegnen und damit Frieden stiften kann ?
1) Man unterwirft sich. Erfahrungsgemäß funktioniert auf diese Weise beispielsweise ein Wolfsrudel.

2) Man sorgt für ein Gleichgewicht der Kräfte. Erfahrungsgemäß funktionierte dies beispielsweise zwischen Sowjetunion und USA 45 Jahre lang.

Wenn man dann noch einen Schritt weiter geht, dann stellt sich mir die Frage, ob es auch möglich ist, Frieden zu stiften, zwischen Streitenden und bei Unfrieden-Stiftern, als Außenstehender - also NICHT involviert
Wenn du anfängst Frieden zu stiften, bist du involviert. Siehe oben Punkt 1 und 2.

Ziska_Deleted

#13 Re: Frieden (stiften)

Beitrag von Ziska_Deleted » Fr 22. Nov 2019, 14:30

Manchmal ist auch jede Mühe vergeblich.

“Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben,
wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt“.

Jesus sagte: 
Matthäus 10:11-14 Wenn ihr in eine Stadt oder ein Dorf geht, findet heraus,
wer eurer Botschaft würdig ist. Haltet euch dort auf, bis ihr weiterzieht.
12 Betretet ihr das Haus, dann begrüßt die Bewohner.

13 Wenn das Haus es verdient, soll es den Frieden bekommen, den ihr ihm wünscht.
Wenn aber nicht, dann soll euer Frieden zu euch zurückkommen.
14 Wo man euch nicht aufnimmt und euch nicht zuhört,
da schüttelt den Staub von euren Füßen, wenn ihr das Haus oder die Stadt verlasst.“
 

Tree of life
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#14 Re: Frieden (stiften)

Beitrag von Tree of life » Fr 22. Nov 2019, 14:59

Ruth hat geschrieben:
Do 21. Nov 2019, 10:37
Naja - ich weiß ... ist ein wenig blumig ausgedrückt.
Aber es gefällt mir, wie du es beschreibst :)

Tree of life
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#15 Re: Frieden (stiften)

Beitrag von Tree of life » Fr 22. Nov 2019, 15:12

Ziska hat geschrieben:
Fr 22. Nov 2019, 14:30
Aus der Bibel zitiert:

Wenn ihr in eine Stadt oder ein Dorf geht, findet heraus,
wer eurer Botschaft würdig ist
Hallo Ziska!

Ich häng mich da grade an dem Wort "würdig" auf.
Wer legt fest , oder sagen wir mal so: Wie sollte ein Mensch beurteilen/erkennen können, wer nun würdig ist und wer nicht?

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Naqual
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#16 Re: Frieden (stiften)

Beitrag von Naqual » Fr 22. Nov 2019, 18:03

Nachdem der Begriff Frieden mich gereizt hat, habe ich mal nach "Ursachen des Friedens" gesurft im Internet. Eigenartig, da kommt immer Ursachen des Krieges, so als wenn sich keiner mit dem beschäftigt was für Frieden ursächlich ist. Was ist Frieden?

Ich würde einfach mal sagen: wenn alle Beteiligten sich einig sind, Interessenkonflikte ohne Druck auf die anderen zu lösen. Gesellschaftlich und politisch ist es wohl so.

Im eigenen Selbst: ist "im Frieden sein" eigentlich eine Meinungsbildung zur Bedürfnisbefriedigung, an derem Ende eine klare Entscheidung steht. Negatives Paradebeispiel wäre der Esel der zwischen zwei gleichgroßen Futterhaufen steht und sich nicht entscheiden kann bis er verhungert (Krieg in sich selbst bis zum Tod).

Eine andere Möglichkeit des Friedens ist das Nichtvorhandensein von Argwohn, Angst oder Wut gegenüber anderen. Oder vielleicht besser formuliert, da positiv: Das Vorhandensein von Liebe, Demut, Gebenwollen, Vergebung.  In "Plattdeutsch" quasi: Friede ist der innere Zustand der Liebe der Beteiligten zueinander.

Was meinst Du?

Ziska_Deleted

#17 Re: Frieden (stiften)

Beitrag von Ziska_Deleted » Fr 22. Nov 2019, 19:05

Tree of life hat geschrieben:
Fr 22. Nov 2019, 15:12
Ziska hat geschrieben:
Fr 22. Nov 2019, 14:30
Aus der Bibel zitiert:

Wenn ihr in eine Stadt oder ein Dorf geht, findet heraus,
wer eurer Botschaft würdig ist
Hallo Ziska!

Ich häng mich da grade an dem Wort "würdig" auf.
Wer legt fest , oder sagen wir mal so: Wie sollte ein Mensch beurteilen/erkennen können, wer nun würdig ist und wer nicht?

Das würden die Jünger an der Reaktion der Menschen erkennen, wenn sie ihnen die gute Botschaft vom Königreich Gottes überbringen.
Diejenigen, die positiv reagierten, waren also würdig, noch mehr zu hören.
Diejenigen, die ablehnend reagierten, zeigten sich als unwürdig...

Tree of life
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#18 Re: Frieden (stiften)

Beitrag von Tree of life » Fr 22. Nov 2019, 20:11

Ziska hat geschrieben:
Fr 22. Nov 2019, 19:05
Diejenigen, die ablehnend reagierten, zeigten sich als unwürdig
Ich erinnner mich da an ein Gebet, daß ich in einer KK vernommen hatte:
"Herr ich bin nicht würdig, daß du einkehrst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund..."

Wenn jemand die "frohe Botschaft" nicht annehmen will, darf ich dann trotzdem mit ihm befreundet bleiben, ihn zum Essen einladen/seine Einladung annehmen, mit ihm ins Kino gehn oder soll ich den Kontakt gänzlich abbrechen?

Ruth
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#19 Re: Frieden (stiften)

Beitrag von Ruth » Fr 22. Nov 2019, 20:16

Naqual hat geschrieben:
Fr 22. Nov 2019, 18:03
Nachdem der Begriff Frieden mich gereizt hat, habe ich mal nach "Ursachen des Friedens" gesurft im Internet....
....
Was ist Frieden?
Ich liste dann mal, zum Überblick auf, was du an Ursachen hier genannt hast ....
Naqual hat geschrieben:
Fr 22. Nov 2019, 18:03
Eigenartig, da kommt immer Ursachen des Krieges, so als wenn sich keiner mit dem beschäftigt was für Frieden ursächlich ist.
Die Abwesenheit von Krieg ist Ursache zum Frieden.
Naqual hat geschrieben:
Fr 22. Nov 2019, 18:03
Ich würde einfach mal sagen: wenn alle Beteiligten sich einig sind, Interessenkonflikte ohne Druck auf die anderen zu lösen. Gesellschaftlich und politisch ist es wohl so.
Einigkeit untereinander ist Ursache des Friedens
Naqual hat geschrieben:
Fr 22. Nov 2019, 18:03
Im eigenen Selbst: ist "im Frieden sein" eigentlich eine Meinungsbildung zur Bedürfnisbefriedigung, an derem Ende eine klare Entscheidung steht. Negatives Paradebeispiel wäre der Esel der zwischen zwei gleichgroßen Futterhaufen steht und sich nicht entscheiden kann bis er verhungert (Krieg in sich selbst bis zum Tod).

Einigkeit mit sich selbst und Entscheidungs- Freudigkeit und - Freiheit ist Ursache zum Frieden.

Naqual hat geschrieben:
Fr 22. Nov 2019, 18:03
Eine andere Möglichkeit des Friedens ist das Nichtvorhandensein von Argwohn, Angst oder Wut gegenüber anderen.

Unvoreingenommenheit, Annahme der "Anderen", Vertrauen ... ist Ursache von Frieden
Naqual hat geschrieben:
Fr 22. Nov 2019, 18:03
Das Vorhandensein von Liebe, Demut, Gebenwollen, Vergebung.
Du hast es selbst zusammengefasst:
Naqual hat geschrieben:
Fr 22. Nov 2019, 18:03
Friede ist der innere Zustand der Liebe der Beteiligten zueinander.

Naqual hat geschrieben:
Fr 22. Nov 2019, 18:03

Was meinst Du?

Ich denke, all die Dinge, die du aufgezählt hast, sind Ursachen zum Frieden ... und wahrscheinlich noch viel mehr.
Wahrscheinlich ist Frieden genauso zu begründen, wie "Gut und Böse". Man kann das Gute erst erkennen, wenn man erlebt hat, was Böse ist ... oder umgekehrt.

Der Unfrieden zeigt den Mangel an Frieden - und man sucht nach Frieden, entwickelt eine Leidenschaft dafür, dem Frieden nachzujagen.

Das ist übrigens auch die Aufforderung der diesjährigen Jahreslosung, ist mir gerade eingefallen:
Psalm 34,15
Suche Frieden und jage ihm nach!

Da, wo man Unfrieden/Krieg/Streit entgegenwirkt, aus dem Herzen heraus - da kann Frieden entstehen.
Zuletzt geändert von Ruth am Fr 22. Nov 2019, 20:27, insgesamt 1-mal geändert.

Ziska_Deleted

#20 Re: Frieden (stiften)

Beitrag von Ziska_Deleted » Fr 22. Nov 2019, 20:26

Tree of life hat geschrieben:
Fr 22. Nov 2019, 20:11
Ziska hat geschrieben:
Fr 22. Nov 2019, 19:05
Diejenigen, die ablehnend reagierten, zeigten sich als unwürdig
Ich erinnner mich da an ein Gebet, daß ich in einer KK vernommen hatte:
"Herr ich bin nicht würdig, daß du einkehrst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund..."

Wenn jemand die "frohe Botschaft" nicht annehmen will, darf ich dann trotzdem mit ihm befreundet bleiben, ihn zum Essen einladen/seine Einladung annehmen, mit ihm ins Kino gehn oder soll ich den Kontakt gänzlich abbrechen?
Mit wem du Umgang haben möchtest, wirst du selber entscheiden müssen.
Hauptsache sie tun dir gut und hindern dich nicht deinen Glauben an Gott auszuüben.
Es ist doch eine Tatsache: Manche tun einem gut, andere eben nicht...
 

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