Brauchen Menschen eine Regierung oder sonstige menschliche Oberhäupter ....

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
closs
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#81 Re: Brauchen Menschen eine Regierung oder sonstige menschliche Oberhäupter ....

Beitrag von closs » So 24. Nov 2019, 16:13

Helmuth hat geschrieben:
So 24. Nov 2019, 16:07
Man kann zu Behören stehe wie man wirll, aber ohne sie wäre die Aufrechterhaktung der Ordnung unmöglich.

Ja - aber ich würde nie auf die Idee kommen, eine notwendige irdische Ordnungsmacht mit den Gesetzen eines göttlichen Reichs zu korrellieren - ich trenne das komplett. --- Allerdings kann natürlich das Göttliche ins Irdische einfließen, auch in das Staatswesen. - Oder anders gesagt: Eine irdische Staatsordnung kann nach ihrem Wesen göttlich beeinflusst oder abgrundtief böse sein.

Helmuth hat geschrieben:
So 24. Nov 2019, 16:07
Gott ist kein Gott der Unordnung sonder des Friedens.
Erstmal JA. - UND dann das, was ich an PeB geschrieben habe: Die herrschaftsfreie Schau Gottes - "Anarchie" als "ohne Gesetz, weil es keiner Gesetze bedarf" (Augustinus!). - In anderen Worten: Ich glaube nicht, dass es im Umfeld Gottes so etwas gibt wie Ordnung oder Unordnung, sondern nur noch das EINS.

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sven23
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#82 Re: Brauchen Menschen eine Regierung oder sonstige menschliche Oberhäupter ....

Beitrag von sven23 » So 24. Nov 2019, 16:17

closs hat geschrieben:
So 24. Nov 2019, 11:01
sven23 hat geschrieben:
So 24. Nov 2019, 07:02
Du mußt unbedingt an deiner Lesekompetenz arbeiten.
Ganz typisch: Du bringst ein Argument GEGEN meine Auffassung, das eine Steilvorlage FÜR meine Auffassung ist. - Zur Sache:

Eben WEIL diese Aussage für alle Obrigkeiten gilt, gilt sie auch für "böse" Obrigkeit. - Nun gibt es zwei Deutungen dafür:
1) Gott finde auch "böse" Obrtigkeiten für "gut" ("Stalin ist ein super Kern") - oder
2) Gott will damit etwas anderes sagen - bspw.: "Ich sende Euch auch Prüfungen - auch Prüfungen sind gottgegeben".

Hast Du noch eine dritte Deutung?
Man muss für unsinnige Behauptungen des Paulus keine Deutungen liefern. Du selbst hast zugestimmt, dass Paulus mit dieser Behauptung viel Unheil angerichtet hat.
In deiner Deutung muss man davon ausgehen, dass Gott wollte, dass Unheil entsteht. Wäre wieder ein Beleg dafür, dass die Heilsgeschichte in Wirklichkeit eine Geschichte des Unheils war.

 
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
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#83 Re: Brauchen Menschen eine Regierung oder sonstige menschliche Oberhäupter ....

Beitrag von closs » So 24. Nov 2019, 16:31

sven23 hat geschrieben:
So 24. Nov 2019, 16:17
Man muss für unsinnige Behauptungen des Paulus keine Deutungen liefern.
Möglicherweise sind sie gar nicht unsinnig.

sven23 hat geschrieben:
So 24. Nov 2019, 16:17
Du selbst hast zugestimmt, dass Paulus mit dieser Behauptung viel Unheil angerichtet hat.
Richtig. - Diese Stelle kann ziemlich übel interpretiert werden und wurde es auch in der Kirchengeschichte.

sven23 hat geschrieben:
So 24. Nov 2019, 16:17
In deiner Deutung muss man davon ausgehen, dass Gott wollte, dass Unheil entsteht. Wäre wieder ein Beleg dafür, dass die Heilsgeschichte in Wirklichkeit eine Geschichte des Unheils war.
Da ist durchaus was dran. - "Heilsgeschichte" heißt nicht "Die Welt wird immer besser" (so wie es etwa Fortschritts-Gläubige meinen), sondern "Erkenntnis-Geschichte" - egal, ob diese Erkenntnis im Guten oder im Bösen stattfindet. - Im NT-Sinn gibt es keine Erfüllung im Irdischen, sondern nur ein Reinschmecken in Erfüllung.

Punch
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#84 Re: Brauchen Menschen eine Regierung oder sonstige menschliche Oberhäupter ....

Beitrag von Punch » So 24. Nov 2019, 16:58

closs hat geschrieben:
So 24. Nov 2019, 16:31
sven23 hat geschrieben:
So 24. Nov 2019, 16:17
 
sven23 hat geschrieben:
So 24. Nov 2019, 16:17
In deiner Deutung muss man davon ausgehen, dass Gott wollte, dass Unheil entsteht. Wäre wieder ein Beleg dafür, dass die Heilsgeschichte in Wirklichkeit eine Geschichte des Unheils war.
Da ist durchaus was dran. - "Heilsgeschichte" heißt nicht "Die Welt wird immer besser" (so wie es etwa Fortschritts-Gläubige meinen), sondern "Erkenntnis-Geschichte" - egal, ob diese Erkenntnis im Guten oder im Bösen stattfindet. - Im NT-Sinn gibt es keine Erfüllung im Irdischen, sondern nur ein Reinschmecken in Erfüllung.

In deinem ganzen Denken, das du hier offenbarst, wie viel Utilitarismus ist in dem Kuchen, den du den Usern hier servierst? Im Guten, wie im weniger Guten?

Und einmal Hand auf's Herz, wie viel Utilitarismus steckt denn nun wirklich im Christentum, oder besser - im christlichen Glauben überhaupt? Denn das einfach von der Hand zu weisen, das wäe unredlich argumentiert.

closs
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#85 Re: Brauchen Menschen eine Regierung oder sonstige menschliche Oberhäupter ....

Beitrag von closs » So 24. Nov 2019, 17:09

Punch hat geschrieben:
So 24. Nov 2019, 16:58
Und einmal Hand auf's Herz, wie viel Utilitarismus steckt denn nun wirklich im Christentum, oder besser - im christlichen Glauben überhaupt?
Das ist wieder mal Sprache, ergo: Wie man halt "Utilitarismus" versteht. --- Währest Du auch mit "Teleologie" einverstanden? --- Beiden Begriffen ist gemein, dass sie zielgerichtet sind.

Wärest Du mit "Teleologie" einverstanden, wäre die Antwort: Das Christentum ist voll davon.

Punch
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#86 Re: Brauchen Menschen eine Regierung oder sonstige menschliche Oberhäupter ....

Beitrag von Punch » So 24. Nov 2019, 17:17

closs hat geschrieben:
So 24. Nov 2019, 17:09
Punch hat geschrieben:
So 24. Nov 2019, 16:58
Und einmal Hand auf's Herz, wie viel Utilitarismus steckt denn nun wirklich im Christentum, oder besser - im christlichen Glauben überhaupt?


Wärest Du mit "Teleologie" einverstanden, wäre die Antwort: Das Christentum ist voll davon.

Nein, wäre ich unbedingt nicht. Er ist aber auch ein saftiges Schlitzohr, aber eines in shakespearischer Gestalt und Gestaltung!
(Ein größeres Lob habe ich bald nicht zu vergeben...)

Helmuth
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#87 Re: Brauchen Menschen eine Regierung oder sonstige menschliche Oberhäupter ....

Beitrag von Helmuth » So 24. Nov 2019, 17:33

closs hat geschrieben:
So 24. Nov 2019, 16:13
Ja - aber ich würde nie auf die Idee kommen, eine notwendige irdische Ordnungsmacht mit den Gesetzen eines göttlichen Reichs zu korrellieren - ich trenne das komplett. ---
Ich sehe das komplett anders. Gottes Macht verfügt über alles. Er verfügt und er setzt ein und er setzt ab. Jeder Anteil an Mitgestaltung obliegt ihm. Jede Machtbefugnis und aller Handlungsspielraum wird von ihm nach Maßgabe zugeteilt.

Vielleicht hat er den Spielraum am Anfang zu weit eingräumt, weshalb es ihn dann reute und er die Sintflut kommen ließ. Ich bin überzeugt er verfolgt beharrlich sein Planziel, das Reich Gottes. Auch dieses System wird aber ein Ende haben

Obwohl Gott nun weiß, dass wir bis dahin nie ein vollkommenes System etablieren können gibt er trotzdem alles in unsere Hand und teilt alles zu. Das ist eben sein Wille, vor allem dass wir in allem glauben. Er hat die Erde ganz für den Menschen geschaffen mit dem Befehl sie sich untertan zu machen. Damit es aber funktionert bleibt er über allem der Herr.

Aber eben wie ich sagte alles nach Maßgabe. Würden wir nicht regieren, ich sage, er würde uns zwingen. Man darf nicht meinen, es regiere zu irgendeiner Zeit Dr. Unbekannt oder Prof. Zufall. Was das Volk Gottes nicht macht, es betet kaum und schreit nicht zum Herrn. Es regt sich bloß über himmschreiende Ungerechtigkeit auf. Das ist aber kein Gebet und bewirkt rein gar nichts.

Für diesen Äon ist festgestzt wiwas e er durch sein Wort geoffenbart hat. Über den zukünftigen Äon weiß ich nicht wie es sein wird. Was ich weiß ist, dass Gerechtigkeit sein wird. Dass es keine Ordnung gibt schließe ich aus. Gott bleibt für mich immer ein Gott der Ordnung, und wird diese nach Maßgabe neu festsetzen.

Wenn wir Jesu Gleichnisse studieren wird das Maß dafür sein, wie wir mit dieser Schöpfung verantwortungsvoll umgegangen sind. Das betrifft die Beziehungen untereinander begonnen mit der eigene Familie bis hin zum schnöden Mammon wie man lesen kann. Ich bete kontiuniuerlich: Dein Reich komme, wie im Himmel so auf Erden. Es gibt also immer etwas daran zu arbeiten, und sei es das Gebet.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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#88 Re: Brauchen Menschen eine Regierung oder sonstige menschliche Oberhäupter ....

Beitrag von Tree of life » So 24. Nov 2019, 17:54

closs hat geschrieben:
Fr 22. Nov 2019, 21:20
Aber hier geht es doch um die Frage, wie "Obrigkeit" und "Gott" inhaltlich verbunden sind.
Ich habe nur mal bisher gelesen (noch nicht alle darauf folgenden userposts)- blieb an dem Satz hängen

Aber als ich diesen Satz von dir las, kam mir folgende biblische Aussage in den Sinn:
Lukas 20,25 Er aber sprach zu ihnen: Gebt daher dem Kaiser, was des Kaisers ist,...... und Gott, was Gottes ist!
https://www.bibleserver.com/ELB/Lukas20,20-26

Man sollte nicht das eine mit dem andren vermischen.

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#89 Re: Brauchen Menschen eine Regierung oder sonstige menschliche Oberhäupter ....

Beitrag von Tree of life » So 24. Nov 2019, 18:08

Helmuth hat geschrieben:
So 24. Nov 2019, 07:23
Böse wird sie mehr oder weniger von alleine, weil der Mensch nun mal böse ist.
:facepalm:
Wenn du dich als böse sehen willst, dann ist das DEINE Sache.
Aber hau nicht andere in diesen Topf...
Siehst du auch die andere Seite im Menschen? Oder bist du nur auf das Böse fokusiert?

closs
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#90 Re: Brauchen Menschen eine Regierung oder sonstige menschliche Oberhäupter ....

Beitrag von closs » So 24. Nov 2019, 19:44

Punch hat geschrieben:
So 24. Nov 2019, 17:17
Ein größeres Lob habe ich bald nicht zu vergeben...
"Gegen Angriffe kann man sich wehren, gegen Lob ist man machtlos" (Sigmund Freud)

Helmuth hat geschrieben:
So 24. Nov 2019, 17:33
Ich bin überzeugt er verfolgt beharrlich sein Planziel, das Reich Gottes.
Wo? Auf Erden? In staats-ähnlicher Gestalt? --- Oder doch eher so, wie es die Katholiken mit der "Visio Beatifica" verstehen?

Helmuth hat geschrieben:
So 24. Nov 2019, 17:33
Er hat die Erde ganz für den Menschen geschaffen mit dem Befehl sie sich untertan zu machen. Damit es aber funktionert bleibt er über allem der Herr.
Natürlich - aber all das findet statt im "Fürstentum der Welt". - Das ist so, als würdest Du einem Auto einen perfekten Motor geben, aber es in die Wüste stellen, wo es durch Dünen muss, in denen es ständig stecken bleibt.

Helmuth hat geschrieben:
So 24. Nov 2019, 17:33
Über den zukünftigen Äon weiß ich nicht wie es sein wird. Was ich weiß ist, dass Gerechtigkeit sein wird.
Auf Erden?

Tree of life hat geschrieben:
So 24. Nov 2019, 17:54
Aber als ich diesen Satz von dir las, kam mir folgende biblische Aussage in den Sinn:

https://www.bibleserver.com/ELB/Lukas20,20-26

Man sollte nicht das eine mit dem andren vermischen.
Das ist auch meine Auffassung, weshalb ich das Erdentreiben als Erkenntnis-Feld, aber nicht als den Ort verstehe, in dem das Reich Gottes stattfinden soll.

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