Die Kirche

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
erbreich
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#31 Re: Die Kirche

Beitrag von erbreich » Sa 7. Dez 2019, 14:36

Laodizea hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 00:48
Dein unbegründeter Streit ist auch Öl
aber ins Feuer gegossen!
Ich habe keine Ahnung, was dir geschehen ist inzwischen, warum du den geraden Weg verbiegen willst.
Was leitet dich, was drängt dich zum Streit?

Liebe Laodizea

Streit suche ich ganz bestimmt nicht, Laodizea. 
Es zeigt sich im Laufe der Gespräche, dass wir unterschiedliche Anschauungen haben bezüglich der Bibel und bezüglich der Person Jesu. 
Darf das nicht sein? Müssen wir einer Meinung sein, um einig zu sein?
Steht das Einssein nicht über den Ansichten und Meinungen?

Da es hier so gut hinpasst, erlaube ich mir die Ansprache meines christlichen Freundes und Mentors Johannes Oberteufer wiederzugeben, die er vor gut vier Jahren anlässlich meiner Buchvernissage zum Buch "Dem Leben vertrauen - Der innere Weg" gehalten hat. Johannes wird diesen Monat 82 Jahre alt, wir kennen uns seit 20 Jahren. Er war Diakon und vor seiner Pensionierung 30 Jahre lang evang. Gemeindeleiter und Prediger. Für mich einer der erstaunlichsten Menschen, die ich bisher im Laufe meines Lebens kennenlernen durfte. Wenn ich heute einen Menschen von ganzem Herzen und mit Hochachtung "Christ" nennen kann, dann ihn. Hier sein persönliches Statement: 

Ansprache (leicht bearbeitete und von Johannes Oberteufer autorisierte Fassung)
 
Ueli hat mich darum gebeten, anlässlich seiner Buchvernissage etwas zu sagen. Ich bin auch so ein ernsthafter Typ, wie Ueli es von sich sagt, und es ist immer gefährlich: Wenn zwei Ernsthafte zusammenkommen, dann ist manchmal auch ein wenig Sturheit mit dabei. Und zwei so sture Böcke…
 
Als ich heute Morgen die Losung gelesen habe, dachte ich sofort: Genau das ist es! Im Lehrtext heisst es: „Da hat Jesus seine Jünger gefragt: ‚Was habt ihr auf dem Weg verhandelt?’ Sie aber schwiegen, denn sie hatten auf dem Weg miteinander verhandelt, wer der Grössere sei.“ Also, wenn Ueli aufsteht, dann ist er der Grössere…
 
Nein, jetzt aber ernsthaft, denn wir sind ja zwei ernsthafte Typen: Ich habe Ueli in einem Seelsorgeprogramm kennen gelernt, wo ich ihn begleiten durfte und wir sind dann Freunde geworden. Wir sind miteinander einen Weg gegangen, waren oft unterwegs und haben viel miteinander diskutiert wenn wir unterwegs waren. Ich weiss noch gut, irgendwo da oben, ob Wasen im Emmental, auf einer Sitzbank am Waldrand sagte mir Ueli: „Johannes, ich muss wieder zu meinen religiösen Wurzeln zurückgehen. Und das ist der Buddhismus.“
 
Päng! Das war für mich, als evangelikal geprägter Christ, eine grosse Herausforderung. Es hätte ohne weiteres zu einem Bruch kommen können. Und Ueli hat damals auch einige solche Brüche erlebt, dass ihn Menschen verlassen haben, denn für uns Evangelikale ist der Buddhismus… uff! ...man hat zwar überhaupt nichts gewusst vom Buddhismus, aber man hat gedacht, dass er das Böse ist, und für viele war er sogar okkult.
 
Ich glaube, ich habe drei Mal leer geschluckt und dann…, um es kurz zu machen: Das Buch, dessen Veröffentlichung wir hier feiern, heisst „Dem Leben vertrauen“. Und ich glaube, dass die Rückkehr zum Buddhismus für Ueli wirklich ein solcher Vertrauensschritt gewesen ist. Ein Schritt, zu seinem Ursprünglichsten, zu seinem Innersten zurück zu gehen.
 
Ich bin heute sehr froh darüber, dass auch ich dort auf der Sitzbank am Waldrand auf mein Innerstes hören und fühlen konnte, dass unsere Freundschaft wegen so etwas – wegen Lehrmeinungen oder Rechthaben oder der Meinung, die Wahrheit exklusiv zu besitzen – nicht auseinanderbrechen durfte.
 
Und so habe ich damals zuerst einmal ziemlich viel ausgehalten und habe mich konfrontieren lassen mit buddhistischen Lehren. Ueli hat diese Lehren auch sehr gekonnt und kompetent weitergegeben, so dass ich nach und nach die Theorie und die meditative Praxis des Buddhismus ein wenig kennen lernen konnte. Und so erkannte ich mehr und mehr, dass der buddhistische Weg gar nicht so antichristlich ist.
 
Gleichzeitig wurde jedoch mein fest gegründeter Glaube ziemlich erschüttert. Ich bin durch innere Krisen hindurchgegangen und mein Gottesbild, welches so klar und fest gewesen ist, wurde plötzlich verschwommen und manchmal verschwand dieses Bild gänzlich und ich wusste nicht mehr, wer dieser Gott ist.
 
Heute sehe ich, dass dies alles für mich ein unglaublich wichtiger Prozess gewesen ist, denn die hebräische Bibel, das Alte Testament, sagt: „Du sollst dir kein Gottesbild machen.“ Weil Gott völlig über unser Denken hinaus geht.
 
Gerade im evangelikalen Raum, da weiss man so viel und für alles hat man eine Antwort, und dies alles ist mir damals davon geschwommen. Dazu will ich mich aber nun nicht mehr weiter äussern.
 
Ich möchte dir, Ueli, einfach danke sagen dafür, dass du deinem Herzen gefolgt bist und dass ich, als dein Freund, auch meinem Herzen folgen durfte. Christus, der auch jetzt das Zentrum meines Lebens ist und der von sich sagt: „Ich bin das Leben“, erhält plötzlich eine ganz andere Dimension, als nur der liebe Heiland, der mir die Sünden vergibt. Und dafür will ich dir danken, Ueli. 
 
Ich bin froh, dass wir miteinander bis heute mit Respekt diesen Weg gehen können und dass nicht der eine oder der andere besser und klüger sein und das Richtigere haben will als der andere und dass wir einander zuhören und vom Gehörten profitieren und daran reifen können.

Das, Laodizea, ist für mich gelebter Glaube.
 

Ruth
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#32 Re: Die Kirche

Beitrag von Ruth » Sa 7. Dez 2019, 14:55

erbreich hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 14:36

Ansprache (leicht bearbeitete und von Johannes Oberteufer autorisierte Fassung)
 
Ueli hat mich darum gebeten, anlässlich seiner Buchvernissage etwas zu sagen. Ich bin auch so ein ernsthafter Typ, wie Ueli es von sich sagt, und es ist immer gefährlich: Wenn zwei Ernsthafte zusammenkommen, dann ist manchmal auch ein wenig Sturheit mit dabei. Und zwei so sture Böcke…
 
Als ich heute Morgen die Losung gelesen habe, dachte ich sofort: Genau das ist es! Im Lehrtext heisst es: „Da hat Jesus seine Jünger gefragt: ‚Was habt ihr auf dem Weg verhandelt?’ Sie aber schwiegen, denn sie hatten auf dem Weg miteinander verhandelt, wer der Grössere sei.“ Also, wenn Ueli aufsteht, dann ist er der Grössere…
 
Nein, jetzt aber ernsthaft, denn wir sind ja zwei ernsthafte Typen: Ich habe Ueli in einem Seelsorgeprogramm kennen gelernt, wo ich ihn begleiten durfte und wir sind dann Freunde geworden. Wir sind miteinander einen Weg gegangen, waren oft unterwegs und haben viel miteinander diskutiert wenn wir unterwegs waren. Ich weiss noch gut, irgendwo da oben, ob Wasen im Emmental, auf einer Sitzbank am Waldrand sagte mir Ueli: „Johannes, ich muss wieder zu meinen religiösen Wurzeln zurückgehen. Und das ist der Buddhismus.“
 
Päng! Das war für mich, als evangelikal geprägter Christ, eine grosse Herausforderung. Es hätte ohne weiteres zu einem Bruch kommen können. Und Ueli hat damals auch einige solche Brüche erlebt, dass ihn Menschen verlassen haben, denn für uns Evangelikale ist der Buddhismus… uff! ...man hat zwar überhaupt nichts gewusst vom Buddhismus, aber man hat gedacht, dass er das Böse ist, und für viele war er sogar okkult.
 
Ich glaube, ich habe drei Mal leer geschluckt und dann…, um es kurz zu machen: Das Buch, dessen Veröffentlichung wir hier feiern, heisst „Dem Leben vertrauen“. Und ich glaube, dass die Rückkehr zum Buddhismus für Ueli wirklich ein solcher Vertrauensschritt gewesen ist. Ein Schritt, zu seinem Ursprünglichsten, zu seinem Innersten zurück zu gehen.
 
Ich bin heute sehr froh darüber, dass auch ich dort auf der Sitzbank am Waldrand auf mein Innerstes hören und fühlen konnte, dass unsere Freundschaft wegen so etwas – wegen Lehrmeinungen oder Rechthaben oder der Meinung, die Wahrheit exklusiv zu besitzen – nicht auseinanderbrechen durfte.
 
Und so habe ich damals zuerst einmal ziemlich viel ausgehalten und habe mich konfrontieren lassen mit buddhistischen Lehren. Ueli hat diese Lehren auch sehr gekonnt und kompetent weitergegeben, so dass ich nach und nach die Theorie und die meditative Praxis des Buddhismus ein wenig kennen lernen konnte. Und so erkannte ich mehr und mehr, dass der buddhistische Weg gar nicht so antichristlich ist.
 
Gleichzeitig wurde jedoch mein fest gegründeter Glaube ziemlich erschüttert. Ich bin durch innere Krisen hindurchgegangen und mein Gottesbild, welches so klar und fest gewesen ist, wurde plötzlich verschwommen und manchmal verschwand dieses Bild gänzlich und ich wusste nicht mehr, wer dieser Gott ist.
 
Heute sehe ich, dass dies alles für mich ein unglaublich wichtiger Prozess gewesen ist, denn die hebräische Bibel, das Alte Testament, sagt: „Du sollst dir kein Gottesbild machen.“ Weil Gott völlig über unser Denken hinaus geht.
 
Gerade im evangelikalen Raum, da weiss man so viel und für alles hat man eine Antwort, und dies alles ist mir damals davon geschwommen. Dazu will ich mich aber nun nicht mehr weiter äussern.
 
Ich möchte dir, Ueli, einfach danke sagen dafür, dass du deinem Herzen gefolgt bist und dass ich, als dein Freund, auch meinem Herzen folgen durfte. Christus, der auch jetzt das Zentrum meines Lebens ist und der von sich sagt: „Ich bin das Leben“, erhält plötzlich eine ganz andere Dimension, als nur der liebe Heiland, der mir die Sünden vergibt. Und dafür will ich dir danken, Ueli. 
 
Ich bin froh, dass wir miteinander bis heute mit Respekt diesen Weg gehen können und dass nicht der eine oder der andere besser und klüger sein und das Richtigere haben will als der andere und dass wir einander zuhören und vom Gehörten profitieren und daran reifen können.
 
wow ... danke Erbreich, für das veröffentlichen des Statements von Johannes Oberteufer.

Es ist sehr eindrücklich. Vor allem auch für mich persönlich. Da mein Glaubensweg ähnlich verlief. Und es ist immer aufbauend, ähnliche Geschichten zu hören, wie man sie selbst erlebt hat. Es muss zwar nicht sein, um den richtigen Glauben bescheinigt zu bekommen, aber es bestärkt doch auf dem Weg, wenn man sich nicht nur als Einzelgänger zwischen vielen Festgelegten ist.

Ich hatte zwar keinen "Ueli", aber mehrere Menschen im Forum, die dazu beigetragen haben, dass ich mich auch mal auf Pfade wagte, die nicht von Vorläufern ausgetreten waren. Inzwischen habe ich so viele gute Erfahrungen auf diesem Weg gemacht, dass es mir scheint, ich wäre, gerade durch diese Abweichung von festgefahrenen Wegen, viel näher zu Gott gekommen.

erbreich
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#33 Re: Die Kirche

Beitrag von erbreich » Sa 7. Dez 2019, 16:20

Ruth hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 14:55
Inzwischen habe ich so viele gute Erfahrungen auf diesem Weg gemacht, dass es mir scheint, ich wäre, gerade durch diese Abweichung von festgefahrenen Wegen, viel näher zu Gott gekommen.

Ja, so erlebe ich es auch. Und eben in meinem persönlichen Fall auch umgekehrt: Durch die Hinwendung zum christlichen Weg (nach 20 Jahren Buddhismus) habe ich auch den buddhistischen Weg neu und tiefer erfahren. Was bin ich denn nun heute? Christ? Buddhist? Braucht es diese Etiketten? Einst schrieb ich:

Nicht das Gewordne ist der Sinn
Denn das Gewordne schwindet hin
Doch durch Werden und Vergehn
Führt der Weg den wir hier gehn

Ich geh den Weg zur Freiheit hin
Die in mir lebt als der Ich bin
Und nur in dem Ich bin
Macht mein Weg des Lebens Sinn

Ich bin und war und werde sein
...?...
Es bleibt geheim
Für Gross und Klein

Mein langjähriger (verstorbener) buddhistischer Meditationslehrer Dr. Rewata Dhamma Sayadaw hat 1996 vor Christen einen Vortrag gehalten zum Thema Was Buddhisten von ihren christlichen Freunden erwarten. Dieser Vortrag beschreibt gut, was ich von meinen Freunden und Bekannten - und zwar sowohl von meinen christlichen wie von meinen buddhisti-schen und von meinen nicht religiösen Freunden und Bekannten - auch erhoffe. Was Rewata Dhamma in dieser Rede sagt, kann ich durch meinen eigenen Weg in beiden Religionen nur unterstützen:
 
Liebe Freunde
 
Der große buddhistische König Ashoka, der der im 3. Jh. vor Christus in Indien lebte, liess ein Edikt in eine Steinsäule meisseln. Diese Säule steht bis zum heutigen Tag an einem besonderen Ort in Sarnah nahe Varanasi. Die Übersetzung der Inschrift lautet:
 
Wer die Religion eines anderen nicht achtet,
der achtet seine eigene  nicht.
Wer die Religion eines anderen achtet,
der achtet seine eigene.
 
Dieses Edikt enthält den Kernpunkt meiner Botschaft an Sie alle bezüglich dessen, was ein Buddhist von an-deren Buddhisten und von Christen erwartet, ebenso wie von den Anhängern jeder anderen Religion.
 
Anhaftung
 
Der Buddha sprach von vier Arten der Anhaftung, die zu menschlichem Leiden führen: es gibt die Anhaftung an Sinnesobjekte, an Ansichten oder Ideen, an Riten und Zeremonien und an das Selbst. Wenn wir allmählich immer mehr unseren eigenen Ansichten und philosophischen Vorstellungen verhaftet sind, unseren religiösen Riten und Zeremonien, dann können wir die Fähigkeit zur Offenheit verlieren und dazu, uns gegenüber anderen mit unterschiedlichen Standpunkten flexibel und tolerant zu verhalten. Je mehr wir uns an unsere persönlichen Überzeugungen und Ansichten festklammern, desto weniger sind wir naturgemäss in der Lage, auf diejenigen anderer wirklich hinzuhören. Wir können ausserdem selbstsüchtig werden und überempfindlich gegen Kritik. Wenn dann unsere Überzeugungen angegriffen, in Frage gestellt oder verworfen werden, sind wir anfällig dafür, wütend zu reagieren und für unsere Wut zu leiden. Der Buddha warnte stets vor jeder Art von Anhaftung, da dies die Grundursache allen Leidens ist. Wenn wir übermässig an unseren eigenen religiösen Überzeugungen und Praktiken hängen, dann wenden wir viel Zeit und Geld auf, um diese Überzeugungen durch Teilnahme an religiösen Riten und Zeremonien zu bestätigen. Dadurch sind wir so sehr unserem eigenen religiösen Glauben und den Zeremonien verhaftet, dass es uns oft nicht mehr gelingt, diejenigen anderer zu bedenken und wertzuschätzen. Diese Situation ist bedauerlich und entsteht dadurch, dass wir blindlings und gefühlsbetont an dem von uns für richtig Befundenen haften und damit den Standpunkt anderer ohne jede Objektivität sehen.
 
Objektives Studium
 
Ich möchte also hier sagen, dass wir jedwedes Studium einer anderen als unserer eigenen Religion objektiv vornehmen müssen, wenn es unsere Bemühung wirklich lohnen soll, wenn es Wissen, Einsicht und Verständnis erbringen soll. Und noch bevor wir ein solches Studium beginnen, müssen wir bereits tiefes Verständnis und tiefe Einsicht in unsere eigene Religion erlangt haben. Als Buddhist erwarte und wünsche ich also für meine christlichen Brüder und Schwestern überall, dass sie sich tiefes Wissen und Wertschätzung des Christentums aneignen mögen. Wenn Sie die Lehren Christi ganz und gar verstehen, dann werden Sie unzweifelhaft ein mehr als oberflächliches Verständnis der Lehren Buddhas erlangen können. Und Sie werden dann auch die sehr allgemein gültige und zeitlose Bedeutung der Lehren des Buddha zu schätzen wissen. Deren Kern ist kurz zusammengefasst:
 
Lerne Gutes zu tun,
lass ab davon, Böses zu tun
und läutere deinen Geist.
Dies ist die Lehre aller Buddhas.
 
Sowohl Buddhismus als auch Christentum sind sehr alte, anerkannte Religionen, und beide verkünden höchst tiefgründige und doch nachvollziehbare und praktikable Lehren, die von vielen Millionen Menschen seit Urzeiten vertrauensvoll angenommen worden sind. Wenn es uns gelingen soll, in einen schwungvollen Dialog einzutreten, der es uns ermöglicht, eine wirkliche Wertschätzung dieser beiden uralten Religionen zu erlangen, dann müssen wir zuallererst mit den notwendigen Anstrengungen fortfahren, unsere eigene Religion eingehend zu studieren und zu erforschen. Wenn wir uns jedoch an unsere eigene Religion und ihre Lehren klammern unter Ausschluss jeder anderen, dann haben wir unseren Geist und unsere Augen für alles Verschiedene und möglicherweise Nützliche verschlossen. Wir sind dann geistig isoliert und es fällt uns sehr viel schwerer, andere religiöse Systeme und Traditionen sowie ihren spirituellen Nutzen objektiv wahrzuneh-men. Daher empfehle ich, dass wir alle gezielte Anstrengungen unternehmen, um zuerst unsere eigenen religiösen Überzeugungen und Praktiken zu erforschen. Der Inder Dr. Raymond Pannikar, ein katholischer Priester, sagte einmal:
 
Ich ging fort (aus Rom) als Christ;
ich stellte fest (in Indien), dass ich ein Hindu bin;
und ich kehre als Buddhist (nach Rom) zurück,
ohne dass ich jemals aufgehört habe,
ein Christ zu sein.
(R. Pannikar: Glaube und Überzeugung –
Eine multireligiöse Erfahrung)
 
Weisheit und Wahrheit
 
Man kann sich der Antwort auf die Frage "Was ein Buddhist vom Christentum erwartet" auf viele verschieden Weise nähern. Die Antwort ist jedoch sehr einfach für jeden, der den Buddhismus zwecks Erweiterung seines eigenen Wissens erforscht und um sich seines vielfältigen geistlichen Nutzens zu erfreuen. Ein Buddhist erwartet lediglich Toleranz und die Freiheit von Argwohn und Angst. Toleranz kann nur aus der Erkenntnis aufgrund richtigen Verstehens entwickelt werden. In Bezug auf das Christentum kann die erforderliche Erkenntnis dadurch erlangt werden, dass wir die Lehren Christi gründlich untersuchen. Mit der Fortentwicklung unserer Wahrnehmungsfähigkeit werden unser Verständnis und unser Einblick in seine Lehre klarer und tiefer werden. Diese Einsicht wird uns auch darin bestärken, tolerant zu sein. Buddhisten sagen, dass Weisheit und Mitgefühl als Tugenden Hand in Hand gehen müssen, da sie einander ergänzen und zusammen ausgeübt werden sollten. Genauso ist es, wenn Ihre Einsicht in Christi Lehren anwächst und Ihr Verständnis sich vertieft. Sie werden dann mit der Zeit wahre Liebe  und Mitgefühl in Ihrem Herzen haben, und es wird sich ganz selbstverständlich und sofort Toleranz entwickeln. Ich möchte hier besonders betonen, dass man ein aufrichtiges Verständnis von der Botschaft Christi erlangen sollte. Wenn wir uns ängstlich an die Lehren und Doktrinen unserer eigenen Religion klammern und uns nur auf sie verlassen, indem wir alle anderen ausklammern, wenn wir aus blindem Glauben heraus an ihnen festhalten, dann werden wir die Wahrheit in jeder anderen Religion nicht sehen können. Wahrheit ist Wahrheit, und sie hängt nicht ab von Zeit oder Raum, von Kultur oder Ort, obwohl die Menschen ihr verschiedenen Ausdruck verleihen und sie von vielfältigen Gegebenheiten beeinflusst sein mag. Im Johannesevangelium wird Jesus zitiert:
 
„Ihr sollt die Wahrheit wissen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“
 
Dies ist ein höchst lohnendes Ziel für alle Menschen, überall und zu jeder Zeit. Es ist sehr wichtig, die Wahrheit zu wissen. Das ist jedoch nicht durch blinden Glauben zu erreichen. „Sehen heisst glauben“ - das ist die Rolle der Einsicht, deren Pflege niemand von uns vernachlässigen sollte.
 
Argwohn und Furcht
 
Nun möchte ich etwas zu der zweiten Erwartung von Buddhisten an Christen sagen, nämlich zu Freiheit von Argwohn und Furcht. Argwohn und Furcht hängen eng zusammen. Diese Gefühle gehören zur menschlichen Natur. Wenn wir etwas neuem begegnen oder etwas, das ausserhalb unserer Kenntnis und Erfahrung liegt, dann betrachten wir es natürlich mit Argwohn und Furcht – einfach weil wir es noch nicht verstehen. Die Gefühle von Argwohn und Furcht sind jedoch tatsächlich ein Hindernis für unser Verständnis. Als Buddha noch auf Erden wandelte, kamen die Kalamas zu ihm und äusserten ihre Zweifel über religiöse Lehren. Der Buddha antwortete auf ihre Kritik und ihre Fragen und sagte:
 
Ihr Kalamas, wenn ihr etwas nicht aus euch selber heraus versteht, dann werdet ihr stets Argwohn und Zweifel darüber hegen. Ich sage euch deshalb „ehi passiko“ – „kommt und seht“ selber, bevor ihr euch entscheidet, es anzuerkennen.
 
Ich möchte auch meine hier versammelten christlichen Freunde einladen zu ehi passiko – kommt und seht die Lehren Buddhas selber an, bevor ihr auch nur den Versuch macht, sie anzuerkennen. Der Buddha hat während seiner 45-jährigen Schaffenszeit vieles gelehrt. Wenn Sie bei Ihrer Erforschung aber etwas finden, das für Sie persönlich nützlich ist, dann nehmen sie es sich zu Herzen. Befolgen Sie es und lassen Sie den Rest beiseite. Buddhismus ist streng genommen keine Religion in dem Sinne, in dem der Begriff Religion allgemein verstanden wird. Buddhismus ist eher eine Lebensweise, die auf der Bemühung um Weisheit beruht. Es ist also ehrlich gesagt nicht notwendig, Buddhist zu werden, wenn Sie Buddhismus praktizieren wollen. Der Buddha hat oft gesagt:
 
Ich bin nur ein Führer, der euch den Weg zur Befreiung zeigt. Ihr aber müsst selber für euer eigenes Heil sorgen. 
 
Der Buddha wird nicht als ein Erlöser der Menschen betrachtet, sondern als ein Führer und Lehrer, dessen Beispiel jeder folgen kann. Während sehr vieler Lebenszyklen hat der Buddha viele Übungen moralischer Vollkommenheit und viele Entbehrungen praktiziert, bis seine Mühen Frucht trugen und ihn befähigten, sein Ziel der Erleuchtung zu erlangen. Wenn auch wir frei von aller Unterjochung und allem Leid sein und zu Weisheit und Erleuchtung gelangen wollen, dann können wir, unabhängig von unseren Lebensumständen, seinem Beispiel folgen. Obwohl der Buddha niemanden erretten kann, ist er doch ein anregendes Vorbild dafür, wie die Weisheit erlangt werden kann, die dann Erleuchtung und Befreiung bringt. Wenn Sie wirklich dem Buddhismus nachgehen wollen, dann tun Sie es mit offenem und forschendem Verstand. Jedes Gefühl von Argwohn, das Sie anfänglich haben mögen, wird dabei verschwinden. Und wenn Ihr Urteil nicht mehr von Argwohn gefärbt ist, gibt es auch keine Furcht mehr. Furcht ist ein großes Hindernis für jeden, der sich auf einem spirituellen Pfad befindet. Wenn jemand von einem anderen spirituellen Weg spricht oder von einer anderen religiösen Lehre, dann wird uns fast immer bange, und wir denken, dass vielleicht unsere religiösen Überzeugungen bedroht sind, oder dass wir konvertieren könnten, oder dass wir die Sicherheit unseres religiösen Glaubens verlieren könnten. Das nun kommt daher, dass unsere eigenen starken Überzeugungen bezüglich unserer eigenen Religion in einem emotional begründeten Glauben und emotionaler Anhänglichkeit wurzeln. Und eben diese falsche Anhänglichkeit ist es, die Furcht in uns erzeugt. Ich hoffe aufrichtig, dass Sie die Lehren des Buddha untersuchen, bevor Sie sich deren Praktizierung hingeben – dann werden zweifellos Argwohn und Furcht verschwinden. Heute praktizieren viele christ-liche Mönche, Nonnen und Laien in ihrem täglichen Leben buddhistische Meditation, und ihr Leben wird dadurch bereichert. Manche von ihnen sagen, dass ihr Verständnis ihres christlichen Glaubens und seiner Lehren sich durch die Meditation vertieft und verstärkt habe. Darum möchte ich meinen christlichen Freunden sagen: Haben Sie keine Angst oder keinen Argwohn gegen das Praktizieren von Buddhismus. Buddhismus ist ein gesunder Weg zur Erreichung unserer eigenen Befreiung. Es ist ein Weg zu Glück und Wohlbefinden.
 
Mögen alle Wesen glücklich sein.

Sorry, das ist jetzt ein langer Post geworden, aber mir schien, auch dieser Vortrag könnte dich interessieren. Und zu guter letzt noch der Hinweis - für alle hier Lesenden und am interreligiösen Dialog interessierten - ein Buchtipp zum Thema:

Kuschel, Karl-Josef
Leben ist Brückenschlagen
– Vordenker des interreligiösen Dialogs
Patmos Verlag (2011)
 
Der Klappentext:
Der Dialog der Religionen ist angesichts der heutigen Weltsituation dringender denn je. Die Geschichte gehört Menschen, die zusammenbringen, was früher getrennt war; die Lebenswege gehen, die früher versperrt waren. Menschen somit, die zu Wandlungen und Weiterentwicklungen fähig sind. Vor-Denker eben, die anderen voraus sind in Problembewusstsein und Lösungswillen. Ihre Geschichte offenlegen heisst, eine Geschichte der Hoffnung erzählen. Deren Pointe lautet: Neue Wege zu gehen ist möglich, allen Konflikten, Widerständen, Verurteilungen und Ausgrenzungen zum Trotz. Es hat Menschen gegeben, die diese Wege gegangen sind: Das will dieses Buch zeigen. Sie ermutigen zur Nachfolge – heute und in Zukunft! (Karl-Josef Kuschel)
 
Das Buch besteht aus zwölf Kapiteln. Nach dem ersten Kapitel Europa entdeckt die Religionen der Welt – Historische Streiflichter stellt uns Karl-Josef Kuschel elf Persönlichkeiten vor. Dazu der Umschlagtext:

Die Einzelporträts von herausragenden Gestalten aus allen religiösen Traditionen illustrieren die noch junge Geschichte interreligiöser Verständigung. Karl-Josef Kuschel erzählt dramatische Lebensgeschichten von Dichtern und Wissenschaftlern, Theologen und Übersetzern, die oftmals gegen heftige Widerstände die Grundlagen für fruchtbare Begegnungen zwischen den Religionen schufen. Eindrucksvoll belegen diese Geschichten: Nicht den Traditionswächtern gehört die Zukunft, sondern den Kühnen und Mutigen.

Ich wünsche uns allen diese Kühnheit und den zu diesem Unterfangen notwendigen Mut!

Ruth
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#34 Re: Die Kirche

Beitrag von Ruth » Sa 7. Dez 2019, 17:47

erbreich hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 16:20
Sorry, das ist jetzt ein langer Post geworden, aber mir schien, auch dieser Vortrag könnte dich interessieren.

Ja danke - hab ihn gelesen, und zwei markanten Abschnitte herauskopiert:
erbreich hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 16:20
Wahrheit ist Wahrheit, und sie hängt nicht ab von Zeit oder Raum, von Kultur oder Ort, obwohl die Menschen ihr verschiedenen Ausdruck verleihen und sie von vielfältigen Gegebenheiten beeinflusst sein mag.
Die Frage nach der Wahrheit wird auch im Forum immer wieder hin und her gewälzt. Viele meinen, die Wahrheit festlegen zu können, auf Worte, wie sie es selbst formulieren. Dabei ist klar, dass die Wahrheit nicht an der Ausdrucksweise gemessen werden kann, sonder sie IST einfach da. Das, was Menschen wahrnehmen, ist nur ein Schatten von der Wahrheit - oder auch ein Sonnenstrahl, der uns erleuchtet.

erbreich hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 16:20
Wenn jemand von einem anderen spirituellen Weg spricht oder von einer anderen religiösen Lehre, dann wird uns fast immer bange, und wir denken, dass vielleicht unsere religiösen Überzeugungen bedroht sind, oder dass wir konvertieren könnten, oder dass wir die Sicherheit unseres religiösen Glaubens verlieren könnten. Das nun kommt daher, dass unsere eigenen starken Überzeugungen bezüglich unserer eigenen Religion in einem emotional begründeten Glauben und emotionaler Anhänglichkeit wurzeln. Und eben diese falsche Anhänglichkeit ist es, die Furcht in uns erzeugt.

Für mich war auf meinem Glaubensweg das Thema "Loslassen" wichtig. Ich merkte im Laufe der Zeit, dass in diesem Thema fast alle Probleme gelöst werden können. Bindungen, auch wenn sie noch so vorbildlich zu sein scheinen, machen unbeweglich und erlahmen irgendwann. Entweder versucht man dann, auszubrechen aus dem Kreis der Gebundenheit, oder man resigniert und wird handlungsunfähig. Ein Spruch wurde mir mal auf einer Postkarte geschickt (frei zitiert):

"Lass los, was du liebst. Bleibt es fern, dann war es nie deins. Kommt es zurück, dann gehört es dir wirklich. " (Verfasser ist mir unbekannt)

JackSparrow
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#35 Re: Die Kirche

Beitrag von JackSparrow » Sa 7. Dez 2019, 21:55

Ruth hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 17:47
Das, was Menschen wahrnehmen, ist nur ein Schatten von der Wahrheit
Könntest du die Wahrheit nicht erkennen, dann könntest du auch Nichtwahrheiten nicht erkennen und könntest demzufolge auch nicht sagen dass das, was du wahrnimmst, nicht die Wahrheit sei.

Ruth
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#36 Re: Die Kirche

Beitrag von Ruth » So 8. Dez 2019, 10:57

JackSparrow hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 21:55
Ruth hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 17:47
Das, was Menschen wahrnehmen, ist nur ein Schatten von der Wahrheit
Könntest du die Wahrheit nicht erkennen, dann könntest du auch Nichtwahrheiten nicht erkennen und könntest demzufolge auch nicht sagen dass das, was du wahrnimmst, nicht die Wahrheit sei.

Ich habe ja auch gar nicht gesagt, dass man gar nichts von der Wahrheit erkennen kann.

Ein Schatten ist ja schon auch eine Spur von dem, was den Schatten wirft, zeigt also schon, dass es von der Wahrheit zeugt.
Man könnte auch sagen: ein Spiegelbild - das dann vielleicht schon ein wenig deutlicher ist - und trotzdem nur ein Bild von dem, was es darstellt.

Tree of life
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#37 Re: Die Kirche

Beitrag von Tree of life » So 8. Dez 2019, 11:56

Ruth hat geschrieben:
So 8. Dez 2019, 10:57
Ein Schatten ist ja schon auch eine Spur
Vielleicht so:

Ein Baum.
Erst sehn wir nur den Samen, dann sehen wir die Entwicklung.
Erst den Stamm, dann Äste, dann Blätter und Blüten
Die Wurzeln , tief in der Erde, sind von außen nicht wahrnehmbar , dazu müßte man ihn ausgraben...
Was man aber weiß, ist, daß er Wurzeln hat.

Oder so: Ein Geschehen, 2 oder 3 Menschen berichten mir davon, wie sie es wahrgenommen haben.
Aber wie es sich wirklich abspielte, also die Wahrheit, kann ich nicht beuteilen, weil ich nicht dabei war.
Ich weiß nur das, was diese Personen mir berichtet haben und das waren unterschiedliche Wahrnehmungen, aber ich konnte doch einen gemeinsamen "Kern" erkennen, worum es ging, nur Deteils waren verschieden.

Ruth
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#38 Re: Die Kirche

Beitrag von Ruth » So 8. Dez 2019, 12:06

Tree of life hat geschrieben:
So 8. Dez 2019, 11:56
Ruth hat geschrieben:
So 8. Dez 2019, 10:57
Ein Schatten ist ja schon auch eine Spur
Vielleicht so:

Ein Baum.
Erst sehn wir nur den Samen, dann sehen wir die Entwicklung.
Erst den Stamm, dann Äste, dann Blätter und Blüten
Die Wurzeln , tief in der Erde, sind von außen nicht wahrnehmbar , dazu müßte man ihn ausgraben...
Was man aber weiß, ist, daß er Wurzeln hat.

Oder so: Ein Geschehen, 2 oder 3 Menschen berichten mir davon, wie sie es wahrgenommen haben.
Aber wie es sich wirklich abspielte, also die Wahrheit, kann ich nicht beuteilen, weil ich nicht dabei war.
Ich weiß nur das, was diese Personen mir berichtet haben und das waren unterschiedliche Wahrnehmungen, aber ich konnte doch einen gemeinsamen "Kern" erkennen, worum es ging, nur Deteils waren verschieden.

Ja, danke Tree of Life, für die Beispiele.

Die Wahrheit hat viele Schattierungen. Auch da, wo die Worte etwas anderes sagen, als das, was man sieht. Wenn man zB jemanden fragt, wie es ihm geht, und dieser sagt, dass es ihm gut geht - man aber deutlich erkennen kann, dass er leidet - dann ist die Wahrheit nicht in den Worten ... aber die Worte vielleicht auch keine Lüge, weil derjenige sich mit seinem Leid arrangiert hat, und wirklich meint, es geht ihm gut.

Oder da, wo eine Familie ein perfektes Bild nach außen abgibt - aber das Ehepaar im dauernden Streit ist und die Kinder verprügelt werden, oft hungern müssen und Hausarrest bekommen. Da ist die Wahrheit ziemlich versteckt hinter einer Fassade, die schön aussieht, aber von innen her stark bröckelt, dass sie bald zusammenfällt.

erbreich
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#39 Re: Die Kirche

Beitrag von erbreich » Mo 9. Dez 2019, 13:02

erbreich hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 16:20
Nicht den Traditionswächtern gehört die Zukunft, sondern den Kühnen und Mutigen.
Ich wünsche uns allen diese Kühnheit und den zu diesem Unterfangen notwendigen Mut!
...dieser Mut kann durchaus auch innerhalb einer religiösen Tradition als "mutiger Glaube" zum Tragen kommen.
Siehe den Essay "Mutiger Glaube" von Nyanaponika Mahathera...

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janosch
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#40 Re: Die Kirche

Beitrag von janosch » Mo 9. Dez 2019, 14:31

Tree of life hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 02:17
janosch hat geschrieben:
Fr 6. Dez 2019, 17:45
 Genau, deswegen gründete Christus keine Kirche, wie wir heute kennen, das taten nur die Katholiken!
Christus gründete eine Gemeinschaft , eine Art Familie....einen Tempel aus Fleisch und Blut (Leib Christi-ER als Haupt) und Johannes der Täufer sagte: ER wird euch mit heiligem Geist und Feuer taufen.

Paulus war eigentlich der jenige, der abermals damit begann, Aufseher(Leiter) ein zu berufen, Luther übersetzt es mit Bischöfe und Diakone und er war es, der seine Botschaften nach "Rom" brachte.

Christus Gründete keine „Gemeinschaft"! Ein „Familie" im dem sinn auch nicht... Nein, er wollte sogar das diese „Gemeinden" zerstört wird...sonst bleibt sein Botschaft in Vier wänden hängen, nur für bestimmte „genoßen"! JA,  Es wurde auch zerstört,  denk an die 7 gemeinde! Blieb nur die Geister davon! 
Und daran jeder Christus Nachfolger messen kann! 

Später, mit dem  Komplett  "Vollkommenen Wort“ das Evangeliums,  war den Weg frei für die ganze Welt!  


Sonst müssen wir auch diese Gemeinde (Gemeinschaft)  suchen und hingehören...Das ist aber unmöglich!

Genau das tat die RKK Christentum, damit auch ein Kapitale Fehlre begangen. Sie versuchte das „Glauben“ Dogmatisieren.  Und tat es auch....es wurde alle Denominationen ein Verhängnis!
zB. Trinität, Erfindung die Kirchen Hierarchie...und selbstverständlich die  „Judaismus“,  das Jesus ein „Jude" sein sollte! ... Luther blieb auch Katholik, betonte es selbst!  Wieso sollte daß nicht nützen, auf sein Gunsten, als Lehrer?? War er eine? Oder wurde von die Kirche ausgebildet? 

Unabhängig davon was Paulus wollte,  nicht daß was heute die Christentum, "die Kirche“ tat und sein Botschaft bis heute mißbraucht. 
Erstens, nicht mal Versteht, weil sie/wir  leben nicht mehr Zeit Paulus! 
Ein Leib Christi, Tempel, Moment aus ein unsichtbare Geistlichen Tempel, die, die  seinen Gießt in sich tragen, gehören dazu. Bauen kann auch keine mehr!
Entweder man drinnen oder draußen.  Der Fundament ist SEHR wichtig! Deine Glaubens Fundament ist gleiche wie meine?? 

Der Teufel Liegt ins details!  
GOTT um so mehr.... 

Aufseher? Hmm...JA, das stimmt, Petrus war auch in "Hirte Dienst“ berufen, unter seine „gleichen"...Unter die  abtrünnigen Juden! 

Paulus wurde für den Heiden Berufen...aber spätestens, erstehen das Evangelium war ein Rassen Trennung nicht mehr möglich,  unter dem Völker! Ja es geht um Christus Geist und nicht um Religionen!  

Christus Wollte damit die ganze  Menschheit verändern...Ein HERR ein Gott Eine Glaube..."Christus Nachfolger“  zu sein, sollte ein Lebens Art sein!
Die gemeinde wurde Zweitrangig...Versammlung Ort für Gleichgesinnten...Freuen, Amüsieren , Sprechen, auch zusammen Beten und der HERR Loben...
Aber es wurde von die RKK unterwandert...Mittlere weile Jeder Denominationen wurde mit dem Kirche, durch sog. Kirchen „Gesetzen" die ganze Welt unter Einfluss gestellt! ALLE... inkl. ZJ bis zum STA-s! 

Ohne diese „Gesetzen" kann keine „Vereine“ oder  Gemeinschaft bilden! 

 

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