Ist das Wetter zufällig oder von Gott gemacht?

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Heliaia
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#31 Re: Ist das Wetter zufällig oder von Gott gemacht?

Beitrag von Heliaia » So 4. Aug 2013, 22:38

Pflanzenfreak hat geschrieben:
Heliaia hat geschrieben: Und aus persönlicher Erfahrung :wenn ich mal extrem sauer/enttäuscht bin dann gibts hier oft Donner und Gewitter ,kann es mir irgendwer bestreiten und widerlegen ?
Jep!Das Wetter läßt sich ganz locker beeinflussen .
Bin ich jetzt deswegen Gott ? :mrgreen:
Und wenn nicht warum nicht ?
...weil Dein Gewitter nicht bis zu mir durchkommt :lol: :lol:
he he ,na und ?
dann bin ich eben ne örtliche Gottheit -ist doch eh in der ganzen Welt so üblich =es gibt diverse Gottheiten und diese bringen dann jeweils das gute Wetter :P
wieso? -hättest du denn gerne Gewitter gehabt ? :lol:
ich könnts ja versuchen ,auch wenn ich gerade gar nicht verärgert bin
wo bist du denn Pflanzerle ?
und wieviel Gewitter solls denn werden ?
nur etwas Grummeln oder doch die volle Palette ?
An individual who breaks a law that conscience tells him is unjust, and who willingly accepts the penalty of imprisonment in order to arouse the conscience of the community over its injustice, is in reality expressing the highest respect for the law

closs
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#32 Re: Ist das Wetter zufällig oder von Gott gemacht?

Beitrag von closs » So 4. Aug 2013, 23:50

sven23 hat geschrieben:Dann bleibt die göttliche Fügung ein reines Phantasieprodukt.
Aus der naturalistischen Ideologie heraus kann man das wahrscheinlich so sehen.

Pluto hat geschrieben:Kann man wirklich, ganz allgemein das Wetter IMMER als göttliche Vorsehung auslegen
Wenn man das Wort Vor-Sehung wörtlich nimmt, ist ALLES Vorsehung - weil es vorher-gesehen ist. - Aber man kann die Wertung herausnehmen, dass deshalb was passieren muss. - Wenn Gott vorher-sieht, dass Du morgen früh Erdbeermarmelade zum Frühstück isst, ist das auch Vor-Sehung.

Mich stört der sanktionierende Beigeschmack des Worte und ziehe die wertfreie Bedeutung vor.

Pluto hat geschrieben:Handelt Gott dann nicht in diesem Sinne willkürlich und beliebig?
Willkürlich in Bezug auf wen? Welches Maß legt man da an, um Gott Willkür und Beliebigkeit zu unterstellen?

Pluto hat geschrieben:Da will ich lieber an einen Gott der Barmherzigkeit glauben der nicht das Wetter nach seinem Gutdünken steuern will oder kann.
Das ist auch richtig so - geht mir genauso. - Und nochmal: Gott sitzt da nicht irgendwo und greift am 7. August in Zürich ins Wetter ein - das klingt so situativ. - Nein - aus der Überzeitlichkeit gibt es nichts Situatives. - Da ist von Alpha bis Omega alles rund, bevor überhaupt Alpha beginnt. - Fällt mir schwer, das so zu erklären, dass es verständlich ist.

Pluto
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#33 Re: Ist das Wetter zufällig oder von Gott gemacht?

Beitrag von Pluto » Mo 5. Aug 2013, 00:00

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Handelt Gott dann nicht in diesem Sinne willkürlich und beliebig?
Willkürlich in Bezug auf wen? Welches Maß legt man da an, um Gott Willkür und Beliebigkeit zu unterstellen?
Wir können das IMMER nur aus unserer Sicht tun, und wenn er nicht immer das Wetter steuert, dann erscheint es uns willkürlich. Das ist das einzige, was für uns zählen kann, ganz egal, ob es für Gott so ist. Wenn man Gott unterstellt darauf keine Rücksicht zu nehmen, dann müsste man ihn als rücksichtlos bezeichnen.

closs hat geschrieben:Fällt mir schwer, das so zu erklären, dass es verständlich ist.
Eben weil wir uns mit der Erklärung so schwer tun, nennen wir es die Beliebigkeit Gottes.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#34 Re: Ist das Wetter zufällig oder von Gott gemacht?

Beitrag von closs » Mo 5. Aug 2013, 01:17

Pluto hat geschrieben:Wir können das IMMER nur aus unserer Sicht tun
Vielleicht unterscheidet uns das wirklich. - Denn wenn es um geistige Fragen geht, sollte man versuchen, es mit den Augen des Anderen zu sehen - konkret:

In der Thread-Frage (als beliebiges Beispiel) nimmt man
A: die eigene Sicht ein ("Wie würde ich es als Mensch sehen, wenn ich Gott ausklammern würde")
B: die Sicht Gottes ein ("WIe würde es Gott sehen - auf der Basis dessen, was man von Gottes Wesen weiß")
C: erneut die eigene Sicht ein ("Wie sehe ich es als Mensch unter Einbeziehung meines (subjektiven) Wissens um das Wesen Gottes")

Variante C ist dann natürlich auch die "eigene Sicht", aber sie ist nicht mehr egozentrisch.

Pluto hat geschrieben:Eben weil wir uns mit der Erklärung so schwer tun, nennen wir es die Beliebigkeit Gottes.
Das Wort "Beliebigkeit" hat den falschen Zungenschlag, weil es im allgemeinen Sprachverständnis das "Gschmäggle" vermittelt, da würde einer (hier Gott) nach "Tagesform" entscheiden. - Das aber wäre falsch - deshalb gefällt mir "Fügung" besser, weil dieses Wort den Beigeschmack des planvollen Zusammenfügens hat, das uns nicht verständlich sein muss. - Nur weil WIR etwas nicht verstehen, heißt das nicht, dass das Gegenüber (hier Gott) keinen Plan hat.

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#35 Re: Ist das Wetter zufällig oder von Gott gemacht?

Beitrag von Pluto » Mo 5. Aug 2013, 01:31

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wir können das IMMER nur aus unserer Sicht tun
Vielleicht unterscheidet uns das wirklich. - Denn wenn es um geistige Fragen geht, sollte man versuchen, es mit den Augen des Anderen zu sehen - konkret:
In der Thread-Frage (als beliebiges Beispiel) nimmt man
B: die Sicht Gottes ein ("Wie würde es Gott sehen - auf der Basis dessen, was man von Gottes Wesen weiß")
Das hättest du gern, nicht wahr?
Dabei wissen wir doch rein gar nichts über Gott. Wir glauben (m Sinne von "vermuten") es nur zu wissen.

Das Wort "Beliebigkeit" hat den falschen Zungenschlag, weil es im allgemeinen Sprachverständnis das "Gschmäggle" vermittelt, da würde einer (hier Gott) nach "Tagesform" entscheiden. - Das aber wäre falsch -
Nein. Ich habe das Wort ganz bewusst so gewählt.
Aus unserer Sicht tut Gott was er will, wann er will, und das is genau der Sinn der Belibigkeit!

Nur weil WIR etwas nicht verstehen, heißt das nicht, dass das Gegenüber (hier Gott) keinen Plan hat.
Ach das Argument schon wieder. Warum wir Gott ncht verstehen: Es ist so als wollten wir einer Ameise erklären wie ein Coputer funktioniert.

Aber das ist ein Strohmann-Argument was nur verbergen soll, dass der Andere auch nicht wirklich etwas über Got weiß!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#36 Re: Ist das Wetter zufällig oder von Gott gemacht?

Beitrag von closs » Mo 5. Aug 2013, 09:33

Pluto hat geschrieben:. Wir glauben (m Sinne von "vermuten") es nur zu wissen.
Korrekt - es ist kein naturwissenschaftlich-objektives Wissen. Nur trifft hier wieder einmal folgendes zu: Eine geistige plausible Realität, die NICHT objektiv wissbar ist, wird ihre Existenz nicht danach richten, ob wir wissen oder vermuten.

Pluto hat geschrieben:Aus unserer Sicht tut Gott was er will, wann er will, und das is genau der Sinn der Belibigkeit!
Bei Beschränkung auf die eigene Wahrnehmungs-Einschränkung ist das vertretbar. Nur zementiert diese Wertung das Postulat der eigenen Wahrnehmungs-Beschränkung - es ist somit Ausdruck einer Selbst-Beschränkung und nicht Ausdruck einer (etwaigen) Realität, die wahrnehmungs-beschränkt ausgeklammert wird.

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#37 Re: Ist das Wetter zufällig oder von Gott gemacht?

Beitrag von Pflanzenfreak » Mo 5. Aug 2013, 09:53

Heliaia hat geschrieben:wieso? -hättest du denn gerne Gewitter gehabt ? :lol:
...zumindest lieber als diese Hühnereigrossen Hagelkörner vor einer Woche...
wo bist du denn Pflanzerle ?
am Fusse der schwäbischen Alb...
und wieviel Gewitter solls denn werden ?
nur etwas Grummeln oder doch die volle Palette ?
...ein paar schicke Blitze wären schon ganz schön und so´n eher entferntes Grummeln und dann ein schöner, sanfter, ergiebiger, warmer Regen...
:lol: :lol: :lol:

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#38 Re: Ist das Wetter zufällig oder von Gott gemacht?

Beitrag von Pluto » Mo 5. Aug 2013, 10:01

closs hat geschrieben:Korrekt - es ist kein naturwissenschaftlich-objektives Wissen. Nur trifft hier wieder einmal folgendes zu: Eine geistige plausible Realität, die NICHT objektiv wissbar ist, wird ihre Existenz nicht danach richten, ob wir wissen oder vermuten.
Das viellecht nicht.
Aber solche Aussagen öffnen Tür und Tor für die Beliebigkeit unserer Wahrnhemungen. Man denkt sich etwas aus, beschreibt es, und sagt dann, "...aber du kannst es nicht sehen/anfassen/messen. Es ist so als würde ich behaupten im Kofferraum meines Autos lebt ein rosarotes Einhorn, welches sich unsichtbar macht, sobald man den Deckel öffnet.
Philisophisch ausgedrückt: Solche Existenzen sind der Gipfel des Solipsismus* schlechthin.

*Solipsismus :=Illusion einer eigenen imagninären Welt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#39 Re: Ist das Wetter zufällig oder von Gott gemacht?

Beitrag von closs » Mo 5. Aug 2013, 10:23

Pluto hat geschrieben:*Solipsismus :=Illusion einer eigenen imagninären Welt.
Komischerweise ist das genau das, was ich dem Naturalismus vorwerfe, weil er die Welt über den Teilbereich erklären will, der im Sinne naturwissenschaftlicher Methodik verifizierbar ist.

Pluto hat geschrieben:Aber solche Aussagen öffnen Tür und Tor für die Beliebigkeit unserer Wahrnhemungen.
Das stimmt auch und ist das Hauptargument gegen "Speculatio", also den Versuch, über Naturwissenschaft hinaus die Welt zu begreifen. - Deshalb gibt es (beispielsweise) auch so einen erbitterten Kampf zwischen Spiritualität und Spiritismus.

Das war übrigens auch ein Grund, warum man zu meiner Zeit die größten Studenten-Flaschen in der Germanistik gefunden hat: Naturwissenschaft? Zu schwer. - Fremdsprachen? Kann man nicht daheim bleiben. - Germanistik? Deutsch kann ich ja schon. - Allerdings hat sich das Feld dann sehr schnell gelichtet. Aber anfangs war's tatsächlich so.

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#40 Re: Ist das Wetter zufällig oder von Gott gemacht?

Beitrag von Pluto » Mo 5. Aug 2013, 10:43

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:*Solipsismus :=Illusion einer eigenen imagninären Welt.
Komischerweise ist das genau das, was ich dem Naturalismus vorwerfe, weil er die Welt über den Teilbereich erklären will, der im Sinne naturwissenschaftlicher Methodik verifizierbar ist.
Wenn man nach der Realität forscht, geht nichts üden Wert einer Messung. :P

ist das Hauptargument gegen "Speculatio", also den Versuch, über Naturwissenschaft hinaus die Welt zu begreifen. - Deshalb gibt es (beispielsweise) auch so einen erbitterten Kampf zwischen Spiritualität und Spiritismus.
Übrigens, ich vermisse seit heute früh mein rosarotes Einhorn.
Hast du es vielleicht irgendwo gesehen? :?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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