Wir schaffen es

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
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Lena
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#1 Wir schaffen es

Beitrag von Lena » Mi 16. Jan 2019, 10:51

Pluto hat geschrieben:
Di 15. Jan 2019, 11:51
Ich bin zuversichtlich, dass wir zwar kein Paradies auf Erden schaffen können, aber wir können es schaffen in Frieden nebeneinander zu leben.

Wir können es hier im Forum versuchen.

Auf gehts :D.

Ich glaube das es Menschen gibt die es miteinander schaffen. Menschen die es gut mit anderen Menschen meinen.

Dazu gehört viel Lob aber leider auch manchmal ein Tadel. Für einen Menschen der Menschen liebt, tut der Tadel auszusprechen mehr weh, als es jenen schmerzt der ihn empfängt.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

ThomasM
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#2 Re: Wir schaffen es

Beitrag von ThomasM » Mi 16. Jan 2019, 13:48

Lena hat geschrieben:
Mi 16. Jan 2019, 10:51
Ich glaube das es Menschen gibt die es miteinander schaffen. Menschen die es gut mit anderen Menschen meinen.
Das ist mir zu allgemein. Damit meinst du entweder alle oder niemanden.

Ich nehme mich selber als Beispiel. Im allgemeinen bin ich ein ziemlich friedliebender, sachlich orientierter Typ. Ich habe sachliche, auf hohem intellektuellen Niveau stattfindende Auseinandersetzungen gerne.

Aber wehe, du triffst einen wunden Punkt bei mir. Dann kann ich ziemlich giftig sein.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Lena
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#3 Re: Wir schaffen es

Beitrag von Lena » Mi 16. Jan 2019, 14:34

Thomas, es geht auch weniger allgemein. Ich rede von jenen Menschen, denen man ihren wunden Punkt benennen kann, ohne das sie giftig werden. Warum sollte man giftig werden? Hat der Schütze recht, was soll man sagen - hat er unrecht, was soll man sich aufregen?
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

ThomasM
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#4 Re: Wir schaffen es

Beitrag von ThomasM » Do 17. Jan 2019, 09:51

Lena hat geschrieben:
Mi 16. Jan 2019, 14:34
Ich rede von jenen Menschen, denen man ihren wunden Punkt benennen kann, ohne das sie giftig werden. Warum sollte man giftig werden? Hat der Schütze recht, was soll man sagen - hat er unrecht, was soll man sich aufregen?
Ich kenne den Typus der Manager oder Politiker, die in der Lage sind, selbst bei der hinterhältigsten Provokation ruhig zu bleiben und mehr oder weniger emotionslos zu reagieren. Je höher du in der Machtkette kletterst, desto mehr Fähigkeiten musst du in diesem Gebiet haben (ich habe sie nicht).
Aber ich habe nicht den Eindruck, dass das die Menschen sind, die wir als Vorbilder nehmen müssen. Für mich erweckt sich eher der Eindruck, dass diese Menschen Masken tragen, um ihre tief verborgenen Gefühle nicht sichtbar werden zu lassen.

Das mit dem wunden Punkt ist nicht ganz so einfach. Meistens steckt eine Vergangenheit dahinter und auch vielfältige Assoziationen. Ob der Schütze bei den Assoziationen richtig eingeordnet ist, ist oft unklar, aber es ist schwer anzunehmen, dass der Schütze die positive Ausnahme der ansonsten so weit in die Vergangenheit rechende Erfahrung ist.

Nehmen wir ein Beispiel: Eines der Dinge, die mich bei Christen am meisten stört ist Gesetzlichkeit, also die befreiende Botschaft Jesu dazu nutzt, wieder ein Korsett aus Geboten und Verboten um andere Menschen zu legen. Das mich das stört liegt in meiner eigenen Vergangenheit, wo ich mit einer gesetzlichen Botschaft niemals Christ geworden wäre. Für mich ist die befreiende Wirkung der Botschaft Jesu der Kern des NT.
Schreibt ein Christ jetzt also einen Beitrag, in dem die Gesetzlichkeit aus allen Buchstaben trieft, dann regt mich das auf. Oft ist es auch so, dass dieser Mensch die Gesetzlichkeit so sehr verinnerlicht hat, dass er nur Gesetze wahrnimmt, wenn er das Wort Liebe Jesu im Munde führt. Diese Erfahrung habe ich so oft gemacht, dass es meiner Meinung nach unwahrscheinlich ist, dass der Schreiber anders ist, wenn er bestimmte gesetzliche Formulierungen immer und immer wieder betont.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Ruth
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#5 Re: Wir schaffen es

Beitrag von Ruth » Fr 18. Jan 2019, 12:55

Manchmal bedeutet "Frieden schaffen" auch nur, manchen Menschen aus dem Weg zu gehen.

Ich bin der Meinung, dass ich nicht mit JEDEM Menschen "zusammenleben" soll, der irgendwann mal meinen Weg kreuzt.
Manche Menschen benehmen sich auf eine Weise, dass ich für mich befinde, dass ich ihnen besser aus dem Weg gehe. Sie kreuzen vielleicht manchmal meinen Weg, aber ich muss nicht mit ihnen kommunizieren, wenn das nicht gerade notwendig ist.

Es gibt da natürlich manche Menschen, mit denen MUSS ich ab und zu kommunizieren. Weil sie in meine ganz allgemeinen Tagesabläufe eingebunden sind - wie zB bei der Arbeit, in öffentlichen Verkehrsmitteln, beim einkaufen ... etc. Aber auch hier würde ich die Kommunikation bei Menschen, die offensichtlich nicht zum Frieden (im Zusammenhang mit mir) beitragen, auf das nötigste beschränken.

Es ist meine Art, auch eine Kommunikation zu beenden, wenn ich merke, dass sie in eine weniger friedliche Richtung läuft. Man muss nicht alles ausdiskutieren, in Punkten, wo man merkt, dass die Meinungen voneinander abweichen. Ich muss keinen Menschen zu meiner Meinung bekehren - und bin auch nicht willens, mich zur absoluten Meinung eines anderen zu bekehren.

Alles in Allem sehe ich den Frieden auch unter dem obersten Gebot Jesu: die Liebe (Wertschätzung, Respekt) untereinander. Das wird auch manchmal erst dann erreicht, wenn man sich von einer Diskussion zurückzieht - also, die andere Meinung einfach respektiert, auch wenn man sie nicht nachvollziehen kann.

Es gibt da allerdings noch Fälle, wo ich sehe, dass jemand einem anderen Menschen schaden will, zB wenn einer jemandem bescheinigt, dass er falsch liegt und mit seiner Meinung von Gott verurteilt werden würde. Da sehe ich mich dazu gedrängt, dem "Opfer" beizustehen, indem ich mich gegen eine Manipulation stelle. Das tue ich auch, wenn ich nicht die gleiche Meinung zum Thema habe - einfach um dem Betroffenen zu zeigen, dass er nicht alleine steht, sondern genauso das Recht hat, respektvoll behandelt zu werden, wie jemand, der meine Meinung teilt.

... und was Gott denkt und wie er jemanden beurteilt, das kann kein Mensch genau ergründen. Selbst dann nicht, wenn jemand glaubt, die Bibel genau richtig verstanden zu haben.
Zuletzt geändert von Ruth am Fr 18. Jan 2019, 13:17, insgesamt 2-mal geändert.

Pluto
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#6 Re: Wir schaffen es

Beitrag von Pluto » Fr 18. Jan 2019, 13:03

ThomasM hat geschrieben:
Mi 16. Jan 2019, 13:48
Aber wehe, du triffst einen wunden Punkt bei mir. Dann kann ich ziemlich giftig sein.
Wissen wir!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Lena
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#7 Re: Wir schaffen es

Beitrag von Lena » Fr 18. Jan 2019, 16:02

ThomasM hat geschrieben:
Do 17. Jan 2019, 09:51
Für mich erweckt sich eher der Eindruck, dass diese Menschen Masken tragen, um ihre tief verborgenen Gefühle nicht sichtbar werden zu lassen.

Könntest Du auch diese Möglichkeit in Betracht ziehen, Thomas?

Das es Menschen gibt die ihre verborgenen Gefühle aus Respekt dem Mitmenschen gegenüber zurückstellen? Weil sie zu tiefst überzeugt sind, das es nicht zum besseren Verständnis führt, ihre negativen Emotionen zum Vorschein zu bringen. Menschen die sich selber in der Gewalt haben, also Herr über sich sind und sich nicht von ihren Gefühlen bestimmen lassen. Masken hört sich negativ an. Werden sie aus guten Beweggründen getragen, so sehe ich nichts verwerfliches darin.

Menschen die ihre schlechten Gefühle überwinden indem sie trotzdem freundlich bleiben wären somit die Bösen.
Und die Menschen die ihre schlechten Gefühle ausleben und unfreundlich sind so gesehen die ehrlichen.

Mit welchen ist der Umgang gemütlicher :)?
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
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#8 Re: Wir schaffen es

Beitrag von Scrypton » Fr 18. Jan 2019, 16:57

Lena hat geschrieben:
Fr 18. Jan 2019, 16:02
ThomasM hat geschrieben:
Do 17. Jan 2019, 09:51
Für mich erweckt sich eher der Eindruck, dass diese Menschen Masken tragen, um ihre tief verborgenen Gefühle nicht sichtbar werden zu lassen.

Könntest Du auch diese Möglichkeit in Betracht ziehen, Thomas?

Das es Menschen gibt die ihre verborgenen Gefühle aus Respekt dem Mitmenschen gegenüber zurückstellen? Weil sie zu tiefst überzeugt sind, das es nicht zum besseren Verständnis führt, ihre negativen Emotionen zum Vorschein zu bringen. Menschen die sich selber in der Gewalt haben, also Herr über sich sind und sich nicht von ihren Gefühlen bestimmen lassen. Masken hört sich negativ an. Werden sie aus guten Beweggründen getragen, so sehe ich nichts verwerfliches darin.

Menschen die ihre schlechten Gefühle überwinden indem sie trotzdem freundlich bleiben wären somit die Bösen.
Und die Menschen die ihre schlechten Gefühle ausleben und unfreundlich sind so gesehen die ehrlichen.

Mit welchen ist der Umgang gemütlicher :)?
Da es hier (noch?) keine Like/Bedanken-Funktion für einzelne Beiträge gibt: Fühle dich gelikt/bedankt. :D

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