Wo wohnt Gott?

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Pflanzenfreak
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#11 Re: Wo wohnt Gott?

Beitrag von Pflanzenfreak » Sa 20. Jul 2013, 00:34

Pluto hat geschrieben: irdrische Ziele
Hi Pluto,
oh, ein neues Fremdwort. Und was bedeutet es ?
Ich hab fei nur das Fazit vom Link erwähnt. Ohne jegliche eigene Meinungskundgabe....

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seeadler
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#12 Re: Wo wohnt Gott?

Beitrag von seeadler » So 21. Jul 2013, 20:01

Sola hat geschrieben:Bei religiösen Menschen ist dieses "Prinzip" (zumindest teilwese) bewusst und wird reflektiert - über die Frage nach Sinn und Ziel des Lebens und der Rolle des "Ich".
Bei Atheisten läuft das in der Regel eher unbewusst ab und wird meist "ignoriert" und abgestritten. Aber auch Atheisten können genauso in eine "Sinnkrise" kommen; dadurch wird offensichtlich, wie sehr auch sie von einem strukturgenden Sinnprinzip abhängig sind - nur, dass sie es nicht ausdrücklich "Gott" nennen und meistens erst hinterfragen, wenn es den Bach runter geht...

bevor auch dein Beitrag wieder im Smalltalk untergeht, und das Forum sich fragen muss, ob hier wirklich eine ernsthafte Diskussion zustande kommen kann .... ein guter Beitrag von dir Sola...

auch wenn ich dabei noch keinen Bezug zu der threadfrage sehe,(allerdings auch nicht aus den anderen Beiträgen); bzw scheinst du hier das Pferd anders aufsäumen zu wollen. Würde mich freuen, noch mehr Kommentare von dir zu lesen!

Ich denke - in Bezug zu deiner Aussage - ein Atheist sollte sich hin und wieder ernsthaft frage, ob er denn wirklich Atheist ist oder schon immer war. Denn manschmal sehe ich die vermehrte Beschäftigung mit rationaler anfassbarer Naturwissenschaft auch als eine Flucht, sich mit dem in einem brodelnden Geist auseinander setzen zu wollen. Denn als Christ und eigentlich sich intensiv mit den Schriften und den Glauben auseinandersetzender weiß ich zu gut, dass der Heilige Geist bereits bei jedem Menschen auch in seinem Unterbewusstsein einhakt und ihn zu (er)wecken versucht, ihn also für die stimme Gottes empfänglich zu machen versucht. Natürlich haben wir da noch die berühmte andere Person in uns, das andere ich, das biblisch gesehen "Fleisches-ich", welches wie der Ausdruck schon sagt lieber alles anfassen und sich damit beschäftigen will, was er real zu fassen bekommt.....
Dabei merken viele leider nicht, dass sie schon hier auch dem Geist in ihnen ein Gesicht geben, ein Bild fertigen, ein Bild von dem, was in ihnen vor sich geht. Viele wissen es nicht, aber sie beschäftigen sich ihr ganzes Leben lang auch mit sich selbst, mit der "Sinnfrage" und deshalb auch "Sinnkrise" wie du es nennst. Das fatale daran : Sie projezieren all ihre persönlichen Probleme, mit denen sie nicht wirklich fertig werden auf ihr Umfeld und gestalten es so letzten Endes zu einem Spiegel ihrer Unzulänglichkeit - So ist auch die Suche nach dem allerkleinsten oder dem allergrößten Objekt ebenso eine suche nach sich selbst "wo stehe ich eigentlich?". Doch davor hat man Angst, eine Antwort zu finden. Denn jene Antwort fordert einen heraus sich mit all seinen Ängsten, mit seinem Unbewussten auseinander zu setzen "warum bin ich so, wie ich bin?".... Da ist es doch hilfreich, wenn ich dann ein wissenschaftliches Buch zur Hand nehmen kann, welches sich auch mit meiner Problematik beschäftigt, die ich aber nur bei anderen zu erkennen glaube. So kommt dann auch die berühmte "Dritte Person" ins Spiel, das so genannte "Über-ich", welches dann willkürlich je nach belieben die Gestalt anderer menschen annimmt und mich zwar daran erinnert, dass es eigentlich etwas mit mir zu tun hat.... aber dies kann ja nicht sein, dnen es geht ja nicht um mich, sondern um jenen da....

Der gelebte Glaube fängt nun mal mit der unbarmherzigen schonungslosen Analyse des eigenen Ich an, es schaufelt all das nach oben, was ich begraben wähnte. Und wenn dann jemand kommt, und mir diesen Spiegel vor Augen führt, den ich ständig mit mir herum schleppe - dann kommt die Verteidigungsstrategie und die Flucht in die rationale anfassbare Wirklichkeit.... Wissenschaft ist eigentlich wesentlich bequemer als gelebter Glaube!

Gruß
Seeadler
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

Pluto
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#13 Re: Wo wohnt Gott?

Beitrag von Pluto » So 21. Jul 2013, 20:05

seeadler hat geschrieben:bevor auch dein Beitrag wieder im Smalltalk untergeht, und das Forum sich fragen muss, ob hier wirklich eine ernsthafte Diskussion zustande kommen kann ....
Lieber Seeadler, es wäre schön wenn du auf solche polemischen Seitenhiebe auf das Forum verzichten würdest.

Versuchs doch mal... :)
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Pluto
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#14 Re: Wo wohnt Gott?

Beitrag von Pluto » So 21. Jul 2013, 20:23

seeadler hat geschrieben:Wissenschaft ist eigentlich wesentlich bequemer als gelebter Glaube!
Es ist aber auch sehr viel näher an der Realität. Es ist so wie du neulich gesagt hattest...
seeadler hat geschrieben:Der Glaube hat zunächst einmal nichts mit Vernunft zu tun.
Und genau darin liegt dein Irrtum!
Dass du nicht mit der Vernunft der Wissenschaft, sondern nur mit Glaube und Phantasie glaubst die Welt erklären zu können. Genau das geht nicht...
Denn letztlich ist es die wissenschaftliche Methodik, die uns befähigt Modelle der Welt zu erstellen, die den Fortschritt ermöglichen auf dem wir Zivilisationen errichten können. Das gelingt mit keinem aderen Mittel, schon gar nicht mit dem Idealismus des Glaubens.

Im Übrigen schreibt die Wissenschaft Niemandem sein Weltbild vor. Jedem Wissenschaftler steht es frei, das Weltbild zu wählen was ihm zusagt.
Lass dir sagen, in (fast) jeder Glaubensgemeinschaft (Baptisten, Wiedergeborene, Mormonen, Juden, Moslems und auch Hindus) gibt es Wissenschaftler, und gar nicht mal wenige.
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Magdalena61
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#15 Re: Wo wohnt Gott?

Beitrag von Magdalena61 » So 21. Jul 2013, 22:19

sven23 hat geschrieben:Auf die Frage, wo wohnt Gott, könnte man antworten: im Kopf natürlich, wo sonst? Und nur da.
Man könnte auch anders antworten:
Jer. 66,1 (Schlachter 2000): So spricht der Herr: Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel für meine Füße! Was für ein Haus wollt ihr mir denn bauen? Oder wo ist der Ort, an dem ich ruhen soll?
Da wohnt Gott.
:)

Aus dem von dir verlinkten Artikel "Das Hirn, dein Gott":
Zu guter Letzt deuten Studien in der Evolutions- und Sozialpsychologie darauf hin, dass Menschen eine spezifische Fähigkeit zur Koalitionsbildung haben.
Wir können mit nichtverwandten Individuen stabile Bündnisse unterhalten, die auf gegenseitigem Vertrauen beruhen. Wir können die Vertrauenswürdigkeit von anderen abschätzen und Signale der Verbindlichkeit aussenden, die äußerst schwer zu fälschen sind. Zeit Online
Ja, schön.
Und was hat das jetzt mit Gott und dem Glauben zu tun?
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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#16 Re: Wo wohnt Gott?

Beitrag von Pluto » So 21. Jul 2013, 22:44

Pflanzenfreak hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: irdrische Ziele
Hi Pluto,
oh, ein neues Fremdwort. Und was bedeutet es ?
Sorry, ein kleiner Tippfehler (weil auf dem Laptop getippt).
Sollte "irdische Ziele" heißen.
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barbara
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#17 Re: Wo wohnt Gott?

Beitrag von barbara » So 21. Jul 2013, 23:01

sven23 hat geschrieben:Auf die Frage, wo wohnt Gott, könnte man antworten: im Kopf natürlich, wo sonst? Und nur da.

auf diese Antwort wär ich nie im Leben gekommen. Was soll daran "natürlich" sein...?

Wenn wir schon ein Organ benennen wollen, dann eher das Herz.

Aber natürlich ist Gott all-anwesend.

"Das ist alles nur in meinem Kopf" heißt es in einem Lied und dies trifft in besonderem Maß für Gott zu.
Man kann sogar religiöse Gedanken ziemlich genau im Gehirn verorten.

nein, im Gehirn verorten kann man physische Parameter - die Durchblutung des Gewebes? - aber sicher nicht Gedanken. Über die Gedanken wissen wir nur Bescheid, weil uns das jeweilige Individuum mitteilt, es habe soeben religiöse Gedanken gehabt oder gedenke solche zu produzieren im Lauf des Experiments.

grüsse, barbara

Pluto
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#18 Re: Wo wohnt Gott?

Beitrag von Pluto » So 21. Jul 2013, 23:23

barbara hat geschrieben:Wenn wir schon ein Organ benennen wollen, dann eher das Herz.
Meinst du das jetzt poetisch?
Und was genau soll er dort anrichten, was er nicht viel besser im Gehirn tun könnte?

...aber sicher nicht Gedanken. Über die Gedanken wissen wir nur Bescheid, weil uns das jeweilige Individuum mitteilt...
Ich bin da nicht so sicher, wie lange du recht behalten wirst, ein Jahr oder fünf Jahre oder ein paar mehr vielleicht... aber wir sind auf dem besten Wege, den vollkommen gläsernen Menschen zu schaffen; ganz egal, ob du und ich das jetzt gut finden oder nicht.
Guckst du mal hier: http://www.vice.com/de/read/tech-profes ... nken-lesen
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Sola
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#19 Re: Wo wohnt Gott?

Beitrag von Sola » So 21. Jul 2013, 23:40

Ich denke nicht, dass man zwischen zwischen Kopf und Herz als "Wohnort" Gottes unterscheiden kann; es betrifft den ganzen Menschen.
In erster Linie geht es um den (Heiligen) Geist:
23 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.
Joh 14
Die "Früchte" des Geistes betreffen sowohl den Kopf als auch das Herz: "Liebe, Freude Friede..."
Liebe Grüsse
Sola

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#20 Re: Wo wohnt Gott?

Beitrag von Pluto » So 21. Jul 2013, 23:44

Sola hat geschrieben:Ich denke nicht, dass man zwischen zwischen Kopf und Herz als "Wohnort" Gottes unterscheiden kann; es betrifft den ganzen Menschen.
Da man bekanntlich mit dem ganzen Körper "denkt" und entscheidet, stimme ich dir da zu.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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