Rechthaberei

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Pluto
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#11 Re: Rechthaberei

Beitrag von Pluto » Di 15. Mär 2016, 09:54

closs hat geschrieben:Aber nur deshalb, weil sie innerhalb von Systemen denken, die nur das beinhalten, was im gewissen Rahmen wissbar ist. - Im Grunde handelt es sich nicht um eine Ausweitung, sondern ganz im Gegenteil um eine Selektion des systematisch Wissbaren.
Auch das ist nichts weiter als eine besserwisserische Vermutung die von einer reinen Illusion nicht zu unterschieden ist.
Haben wir denn etwas Besseres als die um für (Auf-)Klärung zu sorgen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#12 Re: Rechthaberei

Beitrag von closs » Di 15. Mär 2016, 10:10

Pluto hat geschrieben:Auch das ist nichts weiter als eine besserwisserische Vermutung die von einer reinen Illusion nicht zu unterschieden ist.
Es ist ein analytisch-logischer Satz.

Pluto hat geschrieben:Haben wir denn etwas Besseres, als die, um für (Auf-)Klärung zu sorgen?
Das versuchen auch Christen jeden Tag.

Es gibt eine naturwissenschaftliche Aufklärung - darin ist das heutige Epochen-Denken recht stark. - Es gibt aber auch eine geistige Aufklärung - darin hapert es weitgehend in unserer heutigen Welt.

Pluto
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#13 Re: Rechthaberei

Beitrag von Pluto » Di 15. Mär 2016, 10:29

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Auch das ist nichts weiter als eine besserwisserische Vermutung die von einer reinen Illusion nicht zu unterschieden ist.
Es ist ein analytisch-logischer Satz.
Eine sehr seltsame Logik, die du da vertrittst! :o

closs hat geschrieben:Es gibt eine naturwissenschaftliche Aufklärung - darin ist das heutige Epochen-Denken recht stark. - Es gibt aber auch eine geistige Aufklärung - darin hapert es weitgehend in unserer heutigen Welt.
Nicht umsonst war die kopernikanische Wende eine Aufklärung im geistigen Sinn.
Eine rein geistige Aufklärung ohne Wissenschaft gibt es nicht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#14 Re: Rechthaberei

Beitrag von closs » Di 15. Mär 2016, 11:17

Pluto hat geschrieben:Eine rein geistige Aufklärung ohne Wissenschaft gibt es nicht.
Interpretiert man Wissenschaft so, wie Du es tust, würde ich dieser Behauptung widersprechen.

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lovetrail
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#15 Re: Rechthaberei

Beitrag von lovetrail » Di 15. Mär 2016, 11:34

Hallo erbreich!

Ja ich nehme manchmal den Impuls zur Rechthaberei in mir wahr. Und ich nehme es auch bei anderen wahr. Ist manchmal keine angenehme Wahrnehmung (bzw Selbstwahrnehmung).

Zwei Dinge möchte ich aber zu bedenken geben:

1. Wir sind hier in einem öffentlichen Diskussionsforum, wo der Fokus darauf liegt, Sachverhalte und Überzeugungen eben zu erörtern und gegenüberzustellen. In einem privaten Gespräch winke ich da oft viel früher ab, aber öffentlich geht es ja nicht nur um den Gesprächspartner sondern auch um den Leser, der vermutlich an einer umfangreichen Darstellung mehrerer Seiten interessiert sein könnte.

2. Aus buddhistischer Sicht (mit anderen ontologischen Grundannahmen wie beim Christentum) stellt sich das Beharren auf einer bestimmte Wahrheit, bzw das Überzeugen wollen des anderen von einer bestimmten Wahrheit anders dar, als aus christlicher Sicht. Was aus christlicher Sicht eine menschenfreundliche Mahnung des Anderen sein kann, das ist aus buddhistischer Sicht vermutlich schon ein "Anhaften".

Man kann natürlich unschwer erkennen, dass unsere postmoderne Sichtweise des Primats von Toleranz und des Sein Lassens des Anderen das Beharren auf einer bestimmten Wahrheit ebenfalls eher als Rechthaberei oder sogar als totalitär (bzw als Wegbereiter von Gewalt) ansieht.

LG lovetrail
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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#16 Re: Rechthaberei

Beitrag von Pluto » Di 15. Mär 2016, 11:37

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Eine rein geistige Aufklärung ohne Wissenschaft gibt es nicht.
Interpretiert man Wissenschaft so, wie Du es tust, würde ich dieser Behauptung widersprechen.
Inwiefern?
Beispiele?!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Savonlinna
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#17 Re: Rechthaberei

Beitrag von Savonlinna » Di 15. Mär 2016, 11:38

closs hat geschrieben:Jedes Weltbild meint, es besser zu wissen.
Nein! Ein Weltbild kann verstanden werden als für diese eine eigene Person notwendig, aber als nicht auf andere übertragbar.
Das ist das, was Erbreich geschrieben hat.

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#18 Re: Rechthaberei

Beitrag von erbreich » Di 15. Mär 2016, 11:39

sven23 hat geschrieben:Ansonsten ist das Denken essentiell, weil es bestimmt, wie sich Gesellschaften entwickeln und gestalten.
Es bestimmt auch, wie sich das denkende Individuum entwickelt und gestaltet. Es ist ein Kreislauf: Das Individuum beeinflusst das Denken der Gemeinschaft und die Gemeinschaft beeinflusst das Denken des Individuums. Und aus dem Denken (den Anschauungen) gestaltet sich die "Welt".

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#19 Re: Rechthaberei

Beitrag von erbreich » Di 15. Mär 2016, 11:50

Savonlinna hat geschrieben:Ein Weltbild kann verstanden werden als für diese eine eigene Person notwendig, aber als nicht auf andere übertragbar.
Das ist das, was Erbreich geschrieben hat.
Ja, so ist es. Ich möchte allerdings auch die Nichtübertragbarkeit nicht absolut setzen - wir übertragen (beeinflussen) notwendig und werden auch beeinflusst (s. vorherigen post an sven). Wir sollten dies aber nicht fordern oder gar erzwingen wollen. Ob, was und wieviel unserer Anschauung auf unser Gegenüber übertragen wird, ist quasi nicht unsere Sache.

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Savonlinna
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#20 Re: Rechthaberei

Beitrag von Savonlinna » Di 15. Mär 2016, 12:04

erbreich hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Ein Weltbild kann verstanden werden als für diese eine eigene Person notwendig, aber als nicht auf andere übertragbar.
Das ist das, was Erbreich geschrieben hat.
Ja, so ist es. Ich möchte allerdings auch die Nichtübertragbarkeit nicht absolut setzen - wir übertragen (beeinflussen) notwendig und werden auch beeinflusst (s. vorherigen post an sven). Wir sollten dies aber nicht fordern oder gar erzwingen wollen. Ob, was und wieviel unserer Anschauung auf unser Gegenüber übertragen wird, ist quasi nicht unsere Sache.

Ich meinte mit meinem obigen Satz auch die Forderung, dass die eigene Weltsicht auf die anderen zu übertragen sei.
Allerdings denke ich, dass es schon auch "unsere Sache" ist, ob andere die eigene Sicht übernehmen oder nicht.

Wir wissen - und ich sehe es auch in diesem Forum -, wie heftig bestimmte Menschen danach begehren, andere Meinungen übernehmen zu können, sozusagen mit Haut und Haar.
Wenn diese Meinungen mit manipulativen Mitteln überzeugend wirken, dann werden sie übernommen, zumindest vielfach.

Ich sehe den Meinungsträger darum in der Verantwortung, manipulative Mittel bei der Darstellung zu unterlassen. Er ist in meinen Augen darum schon mitverantwortlich dafür, wenn andere die eigene Meinung übernehmen.
Und er kann sich desbezüglich sogar schuldig gemacht haben.

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