Macht Religion die Menschen moralisch besser?

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sven23
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#81 Re: Macht Religion die Menschen moralisch besser?

Beitrag von sven23 » So 23. Jun 2013, 17:16

Naqual hat geschrieben: Eigentlich müssten sich alle Religiöse nach den humanistischen Idealen verhalten. Sonst wird's inkonsequent im Glauben.


Gut erkannt. :clap:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Abischai
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#82 Re: Macht Religion die Menschen moralisch besser?

Beitrag von Abischai » Mo 24. Jun 2013, 00:12

Nein, absolut nicht gut erkannt.
Wer im Christentum Humanismus sucht und findet, hat einen Fehler im Christentum gesucht und gefunden.
Aber was bitte hat das mit dem Glauben und dem Leben eines Christen zu tun?

Das ist doch nichts weiter als eine Forderung nach Mode!

Im 3. Reich mußte jeder Christ Nationalsozialist sein, sonst war er kein Christ, meinten die Nationalsozialisten und deren Steigbügelhalter.
Bei Honnecker mußte jeder Christ Sozialist sein, sonst war er kein Christ, meinten die Sozialisten und deren Steigbügelhalter.
In der Gegenwart muß jeder Christ Humanist sein, sonst ist er kein Christ, meinen die Humanisten und deren Steigbügelhalter.
Wo ist da der Witz?

Nein ! Das Mäntelchen in den Wind hängen, war in meiner Kindheit ein Schimpf, heute scheint das wieder "inn" zu sein, cool !
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

Martinus
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#83 Re: Macht Religion die Menschen moralisch besser?

Beitrag von Martinus » Mo 24. Jun 2013, 02:11

Seitenlange Beiträge dazu :clap: :clap: was denn jetzt: Ja :thumbup: oder Nein :thumbdown:

Mt 5,37 Euer Ja sei ein Ja und euer Nein ein Nein! Alles, was darüber hinausgeht,nervt .....manchmal.....
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Abischai
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#84 Re: Macht Religion die Menschen moralisch besser?

Beitrag von Abischai » Mo 24. Jun 2013, 02:21

JEIN, hatte ich doch gesagt!
Religion macht niemanden besser, höchstens für das jeweilige religiöse System angepaßter, und damit relativ gut.
Der Glaube an den Gott der Bibel, so wie die Bibel ihn propagiert, der macht den Menschen besser.

Die scheinbare Frage, also die nach dem Glauben an Jesus Christus, ist mit "JA" zu beantworten, wörtlich genommen, also nach Religion gefragt, muß man sagen "NEIN".

Daß Glaube an Jesus und Religion nicht vereinbart sind, daß dieser Glaube also eine exclusive Stellung gegenüber aller Religion hat, das verstehen nur diejenigen, die davon eben was verstehen, das sind hier im Forum aber nicht viele.
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Martinus
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#85 Re: Macht Religion die Menschen moralisch besser?

Beitrag von Martinus » Mo 24. Jun 2013, 02:25

Abischai hat geschrieben: Die scheinbare Frage, also die nach dem Glauben an Jesus Christus, ist mit "JA" zu beantworten, wörtlich genommen, also nach Religion gefragt, muß man sagen "NEIN".

das ist eine Aussage :chapeau: Bei einigen Beiträgen weiß ICH am Ende oft nicht " was hat der Schreiber jetzt zu dem Thema gesagt"
Angelas Zeugen wissen was!

Sola
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#86 Re: Macht Religion die Menschen moralisch besser?

Beitrag von Sola » Mo 24. Jun 2013, 11:46

Hallo
Zu diesem Thema finde ich, lohnt es sich vom systemtheoretischen Ansatz N. Luhmanns über die gesellschaftliche "Funktion der Religion" nachzudenken. Ist zwar schon sehr lange her, seit ich mich mal damit beschäftigt habe, aber mir ist dadurch vieles klarer geworden.

Danach ist die gesellschaftliche Funktion der Religion nicht die Offenbarung einer Transzendenz, sondern die Beschäftigung mit dem dem "Sinn". Der Sinn ist dabei die positive Setzung all dessen, was als "gut" angesehen wird vor der "Negativfolie" des "Schlechten, Bösen. Diese "Setzung" der Wertmasstäbe ist ist "angreifbar", dadurch dass der Mensch sein Erleben und Handeln nicht immer als "sinnvoll" begreifen kann. Und die Funktion der Religion ist nach Luhmann die Vermittlung dessen, was "sinnvolles" Handeln und Erleben ermöglicht, wo die "positive Sinnsetzung" ihre Grenzen hat, der "sinnvolle" Umgang mit der "Negativität".
In den "primitiven" Religionen durch konkret "repräsentierende" Rituale und in den "höher entwickelten" Religionen durch abstrahierende Reflexion.

Also insofern macht die Religion einen Menschen nicht moralisch besser, er kann sich auch völlig ohne Religion an moralischen Prinzipien ausrichten. Die (reflektierende) Religion erklärt, inwiefern moralisches Handeln mit dem Sinn des Lebens zu tun hat und wie mit den Grenzen der Sinnerfahrung umzugehen ist.

Das kann Menschen insofern zu besserem moralischen Tun verhelfen, weil sie es aus Einsicht tun und nicht einfach eine gesellschaftliche Forderung erfüllen, die ihren eigenen Wünschen widerspricht. Und macht den Menschen in seinem Tun und Erleben nicht abhängig vom positiven Ergebnis; er kann nicht nur dann "Sinnerfüllung" erleben, wenn sich der gewünschte Erfolg des Tuns einstellt. Deshalb müssen Ideale auch nicht auf das "Machbare" heruntergeschraubt werden, um nicht unweigerlich in die Frustration zu führen.
Gruss
Sola
Liebe Grüsse
Sola

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#87 Re: Macht Religion die Menschen moralisch besser?

Beitrag von Naqual » Mo 24. Jun 2013, 12:26

Abischai hat geschrieben:Nein, absolut nicht gut erkannt.
Wer im Christentum Humanismus sucht und findet, hat einen Fehler im Christentum gesucht und gefunden.
Aber was bitte hat das mit dem Glauben und dem Leben eines Christen zu tun?

Die Werte des Humanismus sind eine Konkretisierung der Nächstenliebe Gottes und Jesus im gesellschaftlichen Raum.
z.B. Menschenwürde, rechtliche Gleichheit aller vor dem Staat, Gleichheit von Mann und Frau, Religionsfreiheit, etc.
Toleranz gegenüber Andersdenkenden (also sie nicht deswegen zu drangsalieren), Gewissensfreiheit und Gewaltfreiheit sind Grundprinzipien des Humanismus.
Nicht umsonst waren viele Christen bei der Entwicklung des Humanismus dabei.
Der Humanismus selbst ist keine Religion und hat Gott nicht als Glaubensgegenstand. Jedoch die Prinzipien für ein menschliches Zusammenleben wird von ihm richtig erkannt und beschrieben.

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Naqual
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#88 Re: Macht Religion die Menschen moralisch besser?

Beitrag von Naqual » Mo 24. Jun 2013, 12:31

Hi Sola,
Sola hat geschrieben:Zu diesem Thema finde ich, lohnt es sich vom systemtheoretischen Ansatz N. Luhmanns über die gesellschaftliche "Funktion der Religion" nachzudenken. Ist zwar schon sehr lange her, seit ich mich mal damit beschäftigt habe, aber mir ist dadurch vieles klarer geworden. ...

Luhmann ist etwas kompliziert und setzt eigentlich schon ein gesellschaftswissenschaftliches oder wissenschaftstheoretisches Studium voraus. Und selbst dann ist er noch .......puuuuh. ;)

Stimmt, was Du schreibst.

Ergänzend: ob die Religion einen Menschen moralisch besser macht, hängt dann aber auch davon ab, welche Werte sie effektiv vermittelt, die man als moralisch korrekt versteht.

Hemul
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#89 Re: Macht Religion die Menschen moralisch besser?

Beitrag von Hemul » Mo 24. Jun 2013, 14:09

Martinus hat geschrieben:Seitenlange Beiträge dazu :clap: :clap: was denn jetzt: Ja :thumbup: oder Nein :thumbdown:

Mt 5,37 Euer Ja sei ein Ja und euer Nein ein Nein! Alles, was darüber hinausgeht,nervt .....manchmal.....

Hi Martinus!
Bei mir bekommst Du wie gewohnt eine klare Antwort! ;)
Religion bedeutet, "Form der Anbetung". Im laufe der Menschheitsgeschichte hat es sich erwiesen, dass nur die "WAHRE" Religion in Verbindung mit dem "WAHREN" Gott Menschen veranlassen konnte moralisch
sittliche Werte im Leben auch anzuwenden. Bei all den anderen Religionen, wo die Anbetung nur "FORMSACHE" war und ist,(s. dazu Maleachi 3:18 u. 2.Tim. 3:5) kann jeder im Gesamtpaket das völlige Gegenteil beobachten.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Abischai
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#90 Re: Macht Religion die Menschen moralisch besser?

Beitrag von Abischai » Mo 24. Jun 2013, 16:32

Religion kommt von religio und heißt "Rückverbindung". Das besagt, daß der Mensch sich auf den Rückweg macht, den verlorenen Kontakt zu Gott wieder herzustellen.
In der Bibel steht, daß man in den Tagen Enoschs begann, den Namen Jahweh anzurufen. Das ist im Wortsinne also pure Religion und sehr richtig.
Heute steht Religion aber im Konkurrenzkampf zum Glauben. Das schlichte "sich auf den Weg machen", wie der Verlorene Sohn sich auf den Weg gemacht hat, zurück zum Vater, das ist völlig verloren gegangen.

Genaugenommen wäre richtige Religion heute das, daß der Mensch sich in der richtigen Richtung auf den Weg macht, zurück zum Vater. Und genau dazu hat der Herr Jesus gesagt: "ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater außer durch mich."

Fazit: alle Religion vorbei an Jesus ist per Definition zum Scheitern verurteilt, weil die sich nicht wirklich ehrlich und aufrichtig hin zu Gott auf den Weg macht, sondern versucht an anderer Stelle über den Zaun zu klettern, das geht nicht.
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