Es ist immer später, als man denkt...

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Queequeg
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#1 Es ist immer später, als man denkt...

Beitrag von Queequeg » Di 28. Jul 2015, 15:05

Thema abgetrennt aus: Lebt wohl,...


closs hat geschrieben:Um es in meinen Worten zu sagen (ich habe es bereits oft genug gesagt): Der Atheismus/Agnostizimus ist die Grundlage des modernen gesellschaftlichen Designs - wer en mode sein will, ist nicht christlich. - Das an sich ist keiner Wallung wert.


Das erinnert mich immer an den argumentativen Fluchtinstinkt der christlichen Ideologen, die die Massenaustritte der Deutschen, aus den Kirchen, mit allem möglichen Verschleiern, Kaschieren, Umdeuten und Überspielen.

Die Schuld ist im antichristlichen Zeigtgeist zu suchen, natürlich auch im "kirchenfeindlichen" Mainstream, im dekadenten Volk sowieso und nicht zuletzt bei den Antichristen. Wobei hier alles grundsätzlich Antichrist ist, was sich nicht dem Eiferer-Kollektiv der Kleriker anpasst oder unterordnet.

Erinnert mich immer an die Betonköpfe des "real existierenden Sozialismus", auch die christlichen Generalstäbler haben keinen Bezug mehr zum einfachen Volk, kein Ohr mehr für die wirklichen Nöte und Probleme der Massen, auch nicht für das einfache Kirchenvolk.

Nun denn, nicht das diese ideologische Flucht vor dem einenen Volke dann irgendwann einmal wieder hier endet:

"Als Papst Paul IV. am 18. August 1559 starb, feierte dies das römische Volk wie ein Volksfest. Der Palast der Inquisition wurde eingeäschert, die Gefangenen befreit, die Marmorstatue des Papstes auf dem Kapitol zerstört. Den mit der Tiara geschmückten Kopf wälzten übermütige Knaben durch die Straßen und warfen ihn in den Tiber."
(Aus: Sonntagsblatt, Evangelische Wochenzeitung für Bayern, 16.8.2009, Nr. 33)

Es ist immer später, als man denkt. Das personifiziert dann auch den guten, alten closs.

Novas
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#2 Re: Es ist immer später, als man denkt...

Beitrag von Novas » Di 28. Jul 2015, 15:25

Was soll überhaupt dieser finstere Ungeist, das alle User und ich meine alle User, die nicht im Geiste einer gewissen Religion hier Weben und Streben, das diese dann präventiv in die Nähe des "dritten Reiches" gerückt werden, und das vorsätzlich

Dann sollte man fragen: woher kommt solch eine (sehr menschliche) emotionale Reaktion? Ich war früher selbst einige Jahre im agnostizistisch/atheistischen Gefilde aktiv (genauer gesagt ich habe Werbung für die Giordano Bruno Stiftung gemacht) und ich sympathisiere auch mit Bestrebungen einer religionsfreien Spiritualität. Wer könnte auch (abgesehen von einzelnen Fanatikern) etwas dagegen haben?

Etwas ganz anderes ist aber ein Atheismus, der nur ein Produkt des materialistischen Zeitgeistes ist und keine höheren Werte mehr kennt, der alles religiös/spirituelle verachtet ( die Möglichkeit einer anderen Lebensweise), der nicht konstruktiv Kritik übt, sondern von vornherein destruktiv (vielleicht sogar mit demagogischen Tendenzen) was tatsächlich menschenverachtend ist, nennen wir es beim Wort.

Denn dann wird dem Subjekt (dem So-Sein eines Menschen - genauer die in jedem von uns wirkende autonome Vernunft, Intuition und Lebenserfahrung) der Wert abgesprochen. Wenn mich meine Wahrheitssuche zum Christen und Dich zum Atheisten macht, dann kann ich das akzeptieren, solange man mich nicht ent-mündigen möchte - und mir jemand seine eigene Wahrheit auftischt und meine verachtet ;)
Zuletzt geändert von Novas am Di 28. Jul 2015, 15:30, insgesamt 2-mal geändert.

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Queequeg
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#3 Re: Es ist immer später, als man denkt...

Beitrag von Queequeg » Di 28. Jul 2015, 15:25

Pluto hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:Nein, wir, also wir sind eindeutig nicht von mehr als 1000 Jahren christlicher Werte geprägt,...
Nicht so schnell, Queequeg!
Selbstverständlich ist die Gesellschaft in Deutschland von christlichen Werte geprägt. Erst vor Kurzem wurde die Bibel für den Eid des Kanzlers abgeschafft. Und der Staat bezahlt (zum Leidwesen vieler Atheisten) immer noch das Gros der Kosten der beiden großen Kirchen, sowie deren Einrichtungen (KiTas, Krankenhäuser usw.).

Hihi, gut, wenn du das unter christliche "Werte" einordnest, das selbst die Bischofsgehälter vom Staat bezahlt werden und die "Kriegspfaffen" der Bundeswehr auch, dann bezeichne das dann ruhig weiter als christliche "Werte".

Und das hier:

Und der Staat bezahlt (zum Leidwesen vieler Atheisten)

das stimmt nun schon überhaupt nicht. Denn selbst immer mehr Christen, hier allen voran einflussreiche Katholiken und evangelische Intellektuelle, diese stemmen sich mit allen Mitteln immer mehr dagegen, das der Staat die Kirchen in diesem schon wahnvollen Ausmaße subventioniert.
Viele Christen haben erkannt, das dieses Abhängigsein, dieses Am-Tropfhängen vom Staat keine guten Früchte bringen kann. Da ist schon im christlichen Denken vieles in Bewegung gekommen, was man früher kaum für möglich gehalten hätte.

Denn auch immer mehr Christen sehen in der (finanziellen) Abhängigkeit der Kirchen vom Staat eines der großen Grundübel für den Niedergang des Christentums überhaupt. Allerding, ein Bischof, der unter Umständen mal so bis zu 12.000 Euro* "verdienen" kann..., hier sehen wir dann auch schon die Heraudforderungen, vor denen das Christentum der Zukunft steht.

Du machst es dir hier wieder einmal sehr einfach.

*Die Summe von 12.000 Euro Gehalt mag manchen User hier als böse Atheistenpropaganda erscheinen, ich empfehle dann das Studium dieser Seite:

http://www.stop-kirchensubventionen.de/bischoefe.html

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Queequeg
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#4 Re: Es ist immer später, als man denkt...

Beitrag von Queequeg » Di 28. Jul 2015, 15:57

Novalis hat geschrieben:
Was soll überhaupt dieser finstere Ungeist, das alle User und ich meine alle User, die nicht im Geiste einer gewissen Religion hier Weben und Streben, das diese dann präventiv in die Nähe des "dritten Reiches" gerückt werden, und das vorsätzlich

Dann sollte man fragen: woher kommt solch eine (sehr menschliche) emotionale Reaktion? Ich war früher selbst einige Jahre im agnostizistisch/atheistischen Gefilde aktiv (genauer gesagt ich habe Werbung für die Giordano Bruno Stiftung gemacht) und ich sympathisiere auch mit Bestrebungen einer religionsfreien Spiritualität. Wer könnte auch (abgesehen von einzelnen Fanatikern) etwas dagegen haben?


Wo uns dann manchmal die Lebenswege so hinführen, bemerkenswert.

Wir können die von dir angesprochene Thematik gerne vertiefen, allerdings nicht in diesem Thread, eröffne einen "Neuen" und wir fahren dort fort.

Primär ist für mich hier anderes entscheidend. Ich denke, du verstehst das.

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#5 Re: Es ist immer später, als man denkt...

Beitrag von closs » Di 28. Jul 2015, 16:07

Queequeg hat geschrieben:Wurde dieses Thema, in dem der User Catholic um Rat bat, wurde dieses Thema nun von christlicher oder atheistischer Seite auf die Schiene des dritten Reiches gefahren?
Zunächst einmal: Dieser Vergleich kam ja nicht von mir, wie Du richtig erkannt hast - ich pflege dann eher sybillinisch anzumerken, dass der Schoß, der noch fruchtbar ist, sich heute wo ganz anders öffnet, als sich mancher das denkt.

Meine Frau sagt dann immer, ich sollte Klartext reden, weil mich sonst keiner versteht - worauf ich antworte, wenn ich so reden würde, dass mich jeder versteht, dürfte ich meines Lebens nicht mehr sicher sein. :lol:

Davon abgesehen, dass es in Deutschland üblich ist, bei jeder Gelegenheit Maßstäbe des 3. Reiches als mahnendes Beispiel zu erwähnen, hat es sich genauso etabliert, dass man das lassen solle. - Insofern kann man darüber streiten, ob man heute beobachtete Verhaltensweisen partout mit dem Faschismus korrelieren sollte - andererseits sollte man spätestens seit dem Fall Wulff wissen, dass sich psychologisch (wir sprechen nicht historisch, sondern über das, was man mit dem Volk machen kann) in den letzten 80 Jahren nicht so arg viel geändert hat.

Queequeg hat geschrieben:Was sagst du?
Zum Thema "Strafrecht" kann ich mich nicht äußeren, weil ich da relativ unbewandert bin - mit "Beleidigung" und "Verleumdung" wäre da sicherlich was zu machen. - Aber da man sich bei Bedarf dem Forum entziehen kann, kann man sich auch solchen Angriffen entziehen.

Queequeg hat geschrieben:Zurückgeschossen..., in Sinn und Wort wird man da schon sehr nachdenklich.
Dazu stehe ich aber. - Es klingt zwar aggressiv, soll aber darauf hinweisen, dass hier einige regelmäßig ziemlich scharf schießen - und zwar NICHT mit Argumenten. - Sieh es einfach mal: Es ist ab und zu an der Zeit, auf gleicher Ebene zu reagieren, damit einige kapieren, was ihre Ebene oft ist - und das hat ja, schaut man sich die Diskussion an, ganz gut geklappt.

Queequeg hat geschrieben:Nun denn, nicht das diese ideologische Flucht vor dem einenen Volke dann irgendwann einmal wieder hier endet:
Damals waren es Christen, die das (vermutlich mit gutem Grund - Stichwort: Renaissance-Päpste) gemacht haben. - Heute ist es kein inner-christlicher Konflikt, sondern eine Art Kulturkampf zweier konkurrierender Weltanschauungen. - Das ist nicht Flucht, sondern Dagegen-Halten eines David (mehr sind die Kirchen heute nicht mehr) gegen den säkularen Mainstream-Goliath.

Queequeg hat geschrieben:Das erinnert mich immer an den argumentativen Fluchtinstinkt der christlichen Ideologen
Wie an anderer Stelle erwähnt: Den Kirchen ist die Lage bekannt. - Bereits vor 20 Jahren hat mir ein katholischer Funktions-Träger gesagt, dass man überm Daumen von ca. 3% authentischer Christen ausgehe - also Diaspora. - Vor dieser Einsicht flüchtet niemand.

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#6 Re: Es ist immer später, als man denkt...

Beitrag von closs » Di 28. Jul 2015, 16:15

Queequeg hat geschrieben:Nein, wir, also wir sind eindeutig nicht von mehr als 1000 Jahren christlicher Werte geprägt, ich lade dich hiermit herzlich ein, tiefstes Atheistenland zu erkunden. Der aktuelle Stand, der an der akutuellen Bevölkerung hier anteiligen Christen beträgt laut offiziellen Angaben 15%.
Das ist kein Argument, sondern erinnert eher an den Zwerg, der auf die Schulter des Riesen steigt und zu ihm sagt: "Ich bin größer als Du".

Queequeg hat geschrieben:Ebensowenig wie das Christentum der sinnenlos eifernden Fanatiker, der Dogmenbesessnen, der menschenverachtenden christlichen Ideologen und der biblizistischen Pharisäer, die sich gerne in die Zeiten "glühender" Autodafes zurücksehnen
Das entspricht nicht der Realität der großen Amtskirchen - wenn es irgendwelche Denominationen gibt, bei denen es so ist, spielen sie keine Rolle (in Deutschland).

Pluto hat geschrieben: Und der Staat bezahlt (zum Leidwesen vieler Atheisten) immer noch das Gros der Kosten der beiden großen Kirchen, sowie deren Einrichtungen (KiTas, Krankenhäuser usw.).
Diese Behauptung ist mehrfach falsifiziert, steckt aber aufgrund fleißiger Medien-Manipulation tief im Volk.

Pluto hat geschrieben:Richtig, aber das römische Recht wurde durch das Mittelalter bis iin die heutige Zeit von christlichen Werten beeinflusst, und zwar sehr stark.
Zustimmung.

Queequeg hat geschrieben: das selbst die Bischofsgehälter vom Staat bezahlt werden
Diese Verrechnung von SChulden mit Gehältern finde ich ebenfalls sehr, sehr unglücklich - auch viele Bischöfe würden vorziehen, ihr Geld von der Kirche zu bekommen und die Schulden buchhalterisch ordentlich als solche auszuweisen. - Kein Ruhmesblatt.

Queequeg hat geschrieben:das der Staat die Kirchen in diesem schon wahnvollen Ausmaße subventioniert
Der Staat subventioniert die Kirchen im wesentlichen NICHT - Du bist fehl-informiert.

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Queequeg
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#7 Re: Es ist immer später, als man denkt...

Beitrag von Queequeg » Di 28. Jul 2015, 17:01

closs hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:Wurde dieses Thema, in dem der User Catholic um Rat bat, wurde dieses Thema nun von christlicher oder atheistischer Seite auf die Schiene des dritten Reiches gefahren?
Zunächst einmal: Dieser Vergleich kam ja nicht von mir, wie Du richtig erkannt hast - ich pflege dann eher sybillinisch anzumerken, dass der Schoß, der noch fruchtbar ist, sich heute wo ganz anders öffnet, als sich mancher das denkt.

Meine Frau sagt dann immer, ich sollte Klartext reden, weil mich sonst keiner versteht - worauf ich antworte, wenn ich so reden würde, dass mich jeder versteht, dürfte ich meines Lebens nicht mehr sicher sein. :lol:

Davon abgesehen, dass es in Deutschland üblich ist, bei jeder Gelegenheit Maßstäbe des 3. Reiches als mahnendes Beispiel zu erwähnen, hat es sich genauso etabliert, dass man das lassen solle. - Insofern kann man darüber streiten, ob man heute beobachtete Verhaltensweisen partout mit dem Faschismus korrelieren sollte - andererseits sollte man spätestens seit dem Fall Wulff wissen, dass sich psychologisch (wir sprechen nicht historisch, sondern über das, was man mit dem Volk machen kann) in den letzten 80 Jahren nicht so arg viel geändert hat.

Queequeg hat geschrieben:Was sagst du?
Zum Thema "Strafrecht" kann ich mich nicht äußeren, weil ich da relativ unbewandert bin - mit "Beleidigung" und "Verleumdung" wäre da sicherlich was zu machen. - Aber da man sich bei Bedarf dem Forum entziehen kann, kann man sich auch solchen Angriffen entziehen.

Queequeg hat geschrieben:Zurückgeschossen..., in Sinn und Wort wird man da schon sehr nachdenklich.
Dazu stehe ich aber. - Es klingt zwar aggressiv, soll aber darauf hinweisen, dass hier einige regelmäßig ziemlich scharf schießen - und zwar NICHT mit Argumenten. - Sieh es einfach mal: Es ist ab und zu an der Zeit, auf gleicher Ebene zu reagieren, damit einige kapieren, was ihre Ebene oft ist - und das hat ja, schaut man sich die Diskussion an, ganz gut geklappt.

Queequeg hat geschrieben:Nun denn, nicht das diese ideologische Flucht vor dem einenen Volke dann irgendwann einmal wieder hier endet:
Damals waren es Christen, die das (vermutlich mit gutem Grund - Stichwort: Renaissance-Päpste) gemacht haben. - Heute ist es kein inner-christlicher Konflikt, sondern eine Art Kulturkampf zweier konkurrierender Weltanschauungen. - Das ist nicht Flucht, sondern Dagegen-Halten eines David (mehr sind die Kirchen heute nicht mehr) gegen den säkularen Mainstream-Goliath.

Queequeg hat geschrieben:Das erinnert mich immer an den argumentativen Fluchtinstinkt der christlichen Ideologen
Wie an anderer Stelle erwähnt: Den Kirchen ist die Lage bekannt. - Bereits vor 20 Jahren hat mir ein katholischer Funktions-Träger gesagt, dass man überm Daumen von ca. 3% authentischer Christen ausgehe - also Diaspora. - Vor dieser Einsicht flüchtet niemand.

Mhhh, das sind dann Worte, die Queequeg nicht bemeckern kann, und nun sage mir, wie soll ich dann heute in den Schlaf kommen?

Besonders das hier:

Davon abgesehen, dass es in Deutschland üblich ist, bei jeder Gelegenheit Maßstäbe des 3. Reiches als mahnendes Beispiel zu erwähnen, hat es sich genauso etabliert, dass man das lassen solle. - Insofern kann man darüber streiten, ob man heute beobachtete Verhaltensweisen partout mit dem Faschismus korrelieren sollte - andererseits sollte man spätestens seit dem Fall Wulff wissen, dass sich psychologisch (wir sprechen nicht historisch, sondern über das, was man mit dem Volk machen kann) in den letzten 80 Jahren nicht so arg viel geändert hat.

Nicht nur der Fall Wulf hat viele Menschen erschreckt und aufgeschreckt, ich denke da auch an den Absturz der MH-17, den Ukraine-Krieg und an vieles mehr, hier offenbaren sich dann postdemokratische Tendenzen, die nicht viel gutes ahnen lassen.

Meine Frau sagt dann immer, ich sollte Klartext reden, weil mich sonst keiner versteht - worauf ich antworte, wenn ich so reden würde, dass mich jeder versteht, dürfte ich meines Lebens nicht mehr sicher sein.

Also hat auch deine Frau deine unsterbliche Liebe zu jesuitischen Spohistereien erkannt?
(Scherzo.)
Bei uns ist es ganz genau anders herum...

Wie an anderer Stelle erwähnt: Den Kirchen ist die Lage bekannt. - Bereits vor 20 Jahren hat mir ein katholischer Funktions-Träger gesagt, dass man überm Daumen von ca. 3% authentischer Christen ausgehe - also Diaspora. - Vor dieser Einsicht flüchtet niemand.

stimmt, das dürfte so ungefähr die wirkliche Anzahl der Christen sein, in Deutschland, die man Christen nennen darf.
(Obwohl ich mich bei dieser Definition nicht wirklich wohl fühle.)
Hat der katholische Funktionsträger auch an die vielen kleinen Hauskirchen und Hauskreise gedacht, von denen ich selbst nur das vorbildlichste berichten kann?
Oder an die Christen, die zwar der Kirchen "fluchen", aber trotzdem Christen geblieben sind, trotz Kirchenaustritt?

Mir erzählte einmal ein katholischer Würdenträger doch etwas schon angehobenen Ranges, wäre die katholische Kirche nicht der zweitrgrößte Arbeitgeber in Deutschland, die Masse der Kirchenaustritte wären nicht nur katastrophal, sondern tödlich.

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#8 Re: Es ist immer später, als man denkt...

Beitrag von Queequeg » Di 28. Jul 2015, 17:14

closs hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:Nein, wir, also wir sind eindeutig nicht von mehr als 1000 Jahren christlicher Werte geprägt, ich lade dich hiermit herzlich ein, tiefstes Atheistenland zu erkunden. Der aktuelle Stand, der an der akutuellen Bevölkerung hier anteiligen Christen beträgt laut offiziellen Angaben 15%.
Das ist kein Argument, sondern erinnert eher an den Zwerg, der auf die Schulter des Riesen steigt und zu ihm sagt: "Ich bin größer als Du".

Es erinnert mich daran, da ich auch oft in Skandinavien bin (liegt vor der Haustür), das gerade in diesen "antichristlichen" Ländern einen verhältnismäßig hoher Lebensstandard herrscht, ein vorblidliches soziales und demokratisches Gefüge und auch ohne Glauben und Kreuz die Menschen einen hohen moralischen Standard haben.

Ich denke, wir brauchen jetzt nicht das katholische Italien, oder die katholischen Philippinen..., gerade die sekulären Staaten (westliche Hemisphäre) haben sehr gut bewiesen, das der Zweg des Riesen nie wirklich bedurfte.

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#9 Re: Es ist immer später, als man denkt...

Beitrag von Queequeg » Di 28. Jul 2015, 17:36

closs hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:das der Staat die Kirchen in diesem schon wahnvollen Ausmaße subventioniert
Der Staat subventioniert die Kirchen im wesentlichen NICHT - Du bist fehl-informiert.

Hier muss ich dir dann sagen - du sagst die Unwahrheit und ich werde das hier grundlegend nachweisen:

Neue Berechnungen: Staat stützt Kirchen mit Milliarden

Deutschlands Kirchen erhalten aus der Staatskasse jährlich rund 19 Milliarden Euro. Nach SPIEGEL-Informationen ist das wesentlich mehr als bislang bekannt.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 27683.html

Gottesstaat Deutschland: Kirchenfinanzierung aus Steuermitteln

Die christlichen Kirchen in Deutschland werden Jahr für Jahr mit über 15 Milliarden Euro aus Steuermitteln subventioniert. Hiermit ist nicht die Kirchensteuer gemeint, die zusätzlich mit fast 10 Milliarden Euro pro Jahr zu Buche schlägt. Auch die Unterstützung sozialer Einrichtungen der katholischen Caritas und der evangelischen Diakonie ist in dem Betrag nicht enthalten. Diese Zuschüsse summieren sich jährlich auf weitere 50 Milliarden Euro.

https://www.freitag.de/autoren/aredlin/ ... uermitteln

Unsinnige Steuersubventionen - Milliardensegen für die Kirchen

https://daserste.ndr.de/panorama/archiv ... e7860.html

jetzt einmal dazu ein ernsteres Wort an dich, closs, solltest du hier wieder ausweichen, das Thema umbiegen, das Thema verwässern oder hier die einfachsten Tatsachen mit "parusieverzögernden Mechanismen und Strategien" abtun, dann folgt Seite, auf Seite, auf Seite mit immer wieder neuen Beweisen, die hier eindeutig aufzeigen das du die Unwahrheit sagtest.

Und hier speziell für dich und die Christen, die meinen, ohne Kirche gebe es keine (christliche) Sozialfürsorge mehr, dem sie dieser Artikel empfohlen, denn auch das ist eine Lüge, denn auch hier lassen sich die Kirchen vom Staat aushalten und haben immer eine sehr "offene" Hand:

SOZIALINSTITUTION KIRCHE: Milliardenschwere Mogelpackung

http://www.focus.de/politik/deutschland ... 44337.html

wie gesagt, das Thema ziehen wir durch, oder du kannst auch, als aufrechter Christ einfach zugeben, das du dich geirrt hast. Ich habe damit kein Problem, denn nichts ist menschlicher, als sich auch einmal zu irren.

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#10 Re: Es ist immer später, als man denkt...

Beitrag von closs » Di 28. Jul 2015, 18:58

Queequeg hat geschrieben:hier offenbaren sich dann postdemokratische Tendenzen, die nicht viel gutes ahnen lassen.
Nee - Du bist intelligent genug, um zu wissen, dass der Fall Wulff für Volks-Manipulaiton steht, der Flugzeug-Absturz für eine Einzeltat eines kranken Menschen und der Ukraine-Krieg für einen (absehbaren) neuen Ost-Wet-Konflikt. - Um ersteres ging es hier im Kontext von vor 80 Jahren.

Queequeg hat geschrieben:Bei uns ist es ganz genau anders herum...
Deine hat es NICHT erkannt? :o

Queequeg hat geschrieben:Oder an die Christen, die zwar der Kirchen "fluchen", aber trotzdem Christen geblieben sind, trotz Kirchenaustritt?
Ja - deshalb das Wort "authentisch" - übersetze das so in etwa mit "voll dabei".

Queequeg hat geschrieben:die Masse der Kirchenaustritte wären nicht nur katastrophal, sondern tödlich.
Für wen? :!:

Queequeg hat geschrieben: gerade die sekulären Staaten (westliche Hemisphäre) haben sehr gut bewiesen, das der Zweg des Riesen nie wirklich bedurfte.
Heute (erst mal) nicht mehr - historisch schon.

Queequeg hat geschrieben:Deutschlands Kirchen erhalten aus der Staatskasse jährlich rund 19 Milliarden Euro. Nach SPIEGEL-Informationen ist das wesentlich mehr als bislang bekannt.
Diese Zahl ist bekannt - bei genauerem Hinschauen reduziert sich das auf unter 1 Milliarden, die als Schulden-Tilgung anzusehen sind.

Queequeg hat geschrieben:dann folgt Seite, auf Seite, auf Seite mit immer wieder neuen Beweisen, die hier eindeutig aufzeigen das du die Unwahrheit sagtest.
Keine Sorge - dieses Thema hatten wir schon mal. - Klingt aber nach neuem Thread.

Queequeg hat geschrieben: oder du kannst auch, als aufrechter Christ einfach zugeben, das du dich geirrt hast.
Wenn das für Dich als aufrechter Säkularist auch gilt, gilt die Wette. ;)

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