"Den Planeten ernähren. Energie für das Leben".
Fast 150 Staaten nehmen an der Schau teil. Die Kosten betragen 2,5 Mrd Euro und zahlreiche Korruptionsskandale gab es im Vorfeld. Wer will, kann sich auf knapp zwei Kilometern einmal um den Planeten schlemmen. In der Schau geht es zwar um das Essen, aber die Frage nach dem globalen Hunger wird kaum gestellt.
Zum Eklat kam es deshalb zur Eröffnung, als Papst Franziskus nach den selbstbeweihräuchernden Reden der italienischen Politiker per Lifeschaltung sagte:
"Diese Schau sei doch selbst Teil einer Kultur des Überflusses, des Wegwerfens. Zur Solidarität mit den Armen und zu einer gerechten Entwicklung trage sie nicht bei. Jeder Besucher, der durch die wunderbaren Pavillons schlendere, dürfe die Gesichter der Hungernden nicht vergessen."
Die Zahlen sind den Politikern in der Welt und auch uns allesamt bekannt:
805 Millionen Menschen auf der Welt hungern und Hunderte Millionen essen zu viel oder leiden an massivem Übergewicht, wodurch sie Herzkrankheiten oder Krebs bekommen. Die Produktion von einem Kilo Fleisch benötigt durchschnittlich 20.000 Liter Wasser, während ein Kilo Getreide nur 1.000 Liter benötigt. Die Menschheit produzierte in den vergangenen 15 Jahren ein Viertel der Nahrungsmenge seit Christi Geburt, wobei ein Großteil davon umgehend in den Müll wanderte.
Einzig einige wenige Entwicklungsorganisationen wie "Save the Children" versuchen zwischen den Selbstdarstellungen von Coca-Cola, Lindt oder Ferrero der Werbe-EXPO auf die 200 Mio unterernährten Kinder aufmerksam zu machen.
Auch der Vatikan hat einen Pavillon mit dem Motto "Nicht nur vom Brot allein". In ihm regt ein multimediales Angebot mit Bildern aus fünf Kontinenten zum Nachdenken an über Völlerei und Hunger.
Es ist übrigens der einzige Pavillon der EXPO, wo es nichts zu kaufen gibt.
Servus
