Gott und Wissenschaft, ein Widerspruch?

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dvdk
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#1 Gott und Wissenschaft, ein Widerspruch?

Beitrag von dvdk » So 12. Mai 2013, 18:45

Manche sind der Meinung: Wissenschaft und Gott, das geht nicht. Wissenschaft ist eine ernstzunehmende Angelegenheit, die nichts mit einem Glauben an Gott zu tun habe. Hier gehe es schließlich um Wissen und nicht um Glauben. Ich sehe das nicht so. Wenn es einer ernst zu nehmenden Wissenschaft um Wahrheit geht, um Dinge wie sie sind, dann stehen sie einem ernstzunehmenden Gottesglauben sehr nahe, weil es auch ihm um Wahrheit geht, nämlich um Dinge wie sie sind.

In Bezug auf die Wahrheit zeugte Jesus immer wieder, das er das Licht, die Wahrheit und das Leben sei und das dijenigen, die in seinem Wort blieben die Wahrheit erkennen würden und das diese Wahrheit sie befreien würde.

Was hat das mit Wissenschaft zu tun?

Wir lesen in der Bibel, dass er dem Sturm gebot, und er gehorchte. Wir lesen weiter, wie er Kranke heilte und sogar einen stinkenden Lazarus wieder von den Toten auferweckte. Er bewies, dass er die Elemente beherrschte und die Naturgewalten ihm gehorchten. Und er sagte, dass wir die Wahrheit, also auch die Ursache seiner Macht selbst über den Tod, erkennen würde, wenn ...

Das wird von der Wissenschaft ignoriert. Welche Folgen das im 19. Jahrhundert hatte, möchte ich am Beispiel Semmelweiß darlegen. Zu seiner Zeit starben sehr viele Frauen in den Krankenhäusern an Kindbettfieber. Die Ursache war die Übertragung von Bakterien durch Körperkontakt.

Hätten die Herren Professoren jener Zeit die Bibel studiert, dann wäre ihnen folgende Verse nicht entgangen:
Levitikus 15 hat geschrieben:1 Der Herr sprach zu Mose und Aaron:
2 Redet zu den Israeliten und sagt zu ihnen: Wenn ein Mann einen Ausfluss aus seinem Körper hat, so ist dieser Ausfluss unrein.1
3 Hat er diesen Ausfluss, so besteht seine Unreinheit, ob sein Körper den Ausfluss fließen lässt oder ihn zurückhält; bei ihm liegt Unreinheit vor.
4 Jedes Lager, auf das sich dieser Mann legt, und jeder Gegenstand, auf den er sich setzt, ist unrein.
5 Wer sein Lager berührt, muss seine Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend.
6 Wer sich auf einen Gegenstand setzt, auf dem der Leidende saß, muss seine Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend.
7 Wer den Körper des Leidenden berührt, muss seine Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend.
8 Wenn der Kranke eine reine Person anspuckt, muss sie ihre Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend.
9 Jeder Sattel, den der Kranke benutzt, ist unrein.
10 Jeder, der irgendeinen Gegenstand berührt, der unter dem Kranken war, ist unrein bis zum Abend. Wer einen solchen Gegenstand trägt, muss seine Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend.
11 Jeder, den der Kranke berührt, ohne zuvor seine Hände mit Wasser abzuspülen, muss seine Kleider waschen, sich in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend.
12 Ein Tongefäß, das der Kranke berührt, muss zerbrochen und jedes Holzgerät mit Wasser abgespült werden.
13 Wird dieser Mann von seinem Ausfluss rein, soll er sieben Tage bis zu seiner Reinigung zählen. Danach muss er seine Kleider waschen, seinen Körper in Quellwasser baden und ist dann rein.
Hier geht es um nässende Wunden und darum, wie damit umzugehen sei. Die gelehrten Herren hätten hier eine Grundlage für ihr Studium, wie man mit von Bakterien kontaminierte Körperflüssigkeit umgehen müsse. Sie haben die Bibel nicht ernst genommen, sie haben Mose nicht ernst genommen, es war ihnen nicht wissenschaftlich genug. Als Folge davon starben Tausende Frauen.

Ich sehe das Problem nicht darin, dass Bibel und Wissenschaft nicht geht, sondern darin, das es Wissenschaftler gibt, die nicht an Gott glauben und die Wissenschaft für ihren Unglauben instrumentalisieren und das es Gläubige gibt, die die Bibel nicht verstehen und aus ihrem falschen Bibelverständnis die Wissenschaft ablehnen.

Gott ist ein Gott aller Wahrheit und schließt wissenschaftliche und religiöse Wahrheit mit ein.
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discipulos
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#2 Re: Gott und Wissenschaft, ein Widerspruch?

Beitrag von discipulos » So 12. Mai 2013, 21:03

Das Problem zwischen Glauben und Wissenschaft ist die Voraussetzung der Naturwissenschaft, dass Übernatürliches nicht wissenschaftlich sei. Damit schließt die Naturwissenschaft von vornherein aus, dass Gott auf eine nicht den bekannten Naturgesetzen entsprechende Weise in den Ablauf der geschichtlichen Ereignisse eingegriffen haben kann. Jedenfalls wird es nicht in die Forschung einbezogen.
Damit wird das Ergebnis der wissenschaftlichen Forschung von vornherein beeinflusst, denn es wird ja vorausgesetzt, dass es z. B. keine Schöpfung gegeben haben kann, dass niemand durch ein Wunder von einer Krankheit geheilt wird oder dass kein Mensch von den Toten auferstehen kann.
Da Gott eine Realität unserer Welt ist, wird also das naturwissenschaftlich gewonnene Ergebnis verfälscht.

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#3 Re: Gott und Wissenschaft, ein Widerspruch?

Beitrag von Pluto » So 12. Mai 2013, 22:02

dvdk hat geschrieben:Manche sind der Meinung: Wissenschaft und Gott, das geht nicht. Wissenschaft ist eine ernstzunehmende Angelegenheit, die nichts mit einem Glauben an Gott zu tun habe. Hier gehe es schließlich um Wissen und nicht um Glauben. Ich sehe das nicht so.
Hi dvdk,

Ich auch nicht.

Wie ich finde, hat die Bibel sehr viel Wertvolles in Sachen Lebensberatung und allgemeine Wahrheit zu bieten. Was ihr aber fehlt ist die Aktualität der modernen Wissenschaft, Das kann man ihr nicht verdenken, ist sie doch ein Buch was schon vor langer Zeit fertiggeschrieben wurde.

Bibel und Wissenschaft können sich vertragen. Doch dazu müssen die Menschen die die Bibel als wissenschaftliches Lehrbuns oder historisschen Tatsachenbericht verstehen, umdenken lernen. Wenn man akzeptiert, dass Dinge wie die Schöpfung, die Sintflut, der brennende Dornenbusch, der Exodus, die Plagen der Ägypter als schöne Metaphern angesehen werde müssen, und anerkennt dass die wissenschaftlichen Erkenntnissen der Gegenwart weitaus besser geeignet sind, dann sind fast alle Widersprüche vom Tisch.

Frage:
Wieso sollte man eigentlich annehmen, dass Gott Wunder schafft, in dem er für kurzzeiti die Naturgewalten außer Kraft setzt, welche er doch für uns geschaffen hat? Wenn er sie Sonne anhält, bis die Schlacht um Jericho geschlagen ist... wenn er je nach Lust und Laune, das eine oder das andere Wunder vollbrächte, dann wäre er in meinen Augen ein willkürlicher beliebiger und auch ungerechter Gott, an den ich erst recht nicht glauben könnte.

Wollen hoffen dass, wenn es ihn gibt, er ncht so ist.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#4 Re: Gott und Wissenschaft, ein Widerspruch?

Beitrag von Pluto » So 12. Mai 2013, 22:22

discipulos hat geschrieben:Das Problem zwischen Glauben und Wissenschaft ist die Voraussetzung der Naturwissenschaft, dass Übernatürliches nicht wissenschaftlich sei. Damit schließt die Naturwissenschaft von vornherein aus, dass Gott auf eine nicht den bekannten Naturgesetzen entsprechende Weise in den Ablauf der geschichtlichen Ereignisse eingegriffen haben kann. Jedenfalls wird es nicht in die Forschung einbezogen.
Hi discipulos,
Erst mal, herzlich willkommen in unserem neuen Forum! :)

Du sprichst hier die Frage nach dem methodolgisch naturalistischen Ansatz in der Wissenschaft an, und fragst ob dies richtig sei. Ich denke schon, dass dies der richtige Ansatz ist, denn die Wissenschaft hat sich selbst den Auftrag erteilt, sich vorurteillos an messbare Beobachtungen und Tatsachen zu halten. Und ich denke jeder Christ wird mir Recht geben, wenn ich sage, dass Gott nicht messbar ist. Was sollte die Wissenschaft also über Gott annehmen? Welches Bild soll sie sich von Gott machen? Die Standardantwort lautet hier, du sollst dir gar kein Bild von Gott machen. Aber macht das nicht Gott am Ende beliebig und willkürlich? Könnte er dann nicht für jeden von uns etwas anderes bedeuten?
Siehst du, mit solchen Ansätzen, kann aber die Wissenschaft nicht fertig werden.


discipulos hat geschrieben:Da Gott eine Realität unserer Welt ist, wird also das naturwissenschaftlich gewonnene Ergebnis verfälscht.
Ist Gott tatsächlich eine solche Realität?

Manchmal scheint es mir so, als hätte Gott dieses Unviversum nur deshalb geschaffen, um unseren Glauben zu prüfen. Dann scheint er die Frage stellen zu wollen, ob wir Menschen in der Lage sind, trotz mangelnder und mangelhafter Belege wirklich an Ihn zu glauben?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#5 Re: Gott und Wissenschaft, ein Widerspruch?

Beitrag von discipulos » Mo 13. Mai 2013, 11:27

Hallo Pluto,

vielen Dank für die nette Begrüßung! Wir kennen uns schon von 2jesus.de, dort bin ich vollker2007, aber schon lange nicht mehr aktiv.

Pluto hat geschrieben:... die Wissenschaft hat sich selbst den Auftrag erteilt, sich vorurteillos an messbare Beobachtungen und Tatsachen zu halten. Und ich denke jeder Christ wird mir Recht geben, wenn ich sage, dass Gott nicht messbar ist.

Wie kann die Naturwissenschaft denn vorurteilslos arbeiten, wenn sie Übernatürliches für nicht existent erklärt bzw. es in der Forschung nicht berücksichtigt? Denn wenn es höhere Wesen, Engel, Dämonen und Gott wirklich gibt - wovon ich fest überzeugt bin - muss das wissenschaftliche Weltbild doch ein Zerrbild der Realität sein.
Ich gebe dir Recht, dass es schwierig ist, die Realität Gottes zweifelsfrei nachzuweisen - jedenfalls nicht so, dass man es in der Art von Wissenschaftlern diskutieren kann. Für mich selbst habe ich die Gewissheit, dass Gott existiert und ich kann das an Beispielen belegen, wo ich Gottes Handeln erlebt habe. Ob Du mir das glauben wirst, ist eine andere Frage, denn meine Erlebnisse sind subjektiv. Das ist offensichtlich eines seiner Prinzipien, ich glaube, wir Menschen sollen ihm vertrauen, auch wenn uns die letzte Sicherheit fehlt und wir darum immer wieder in Versuchungen geraten. In diesem Punkt stimmen wir ja überein.

Pluto hat geschrieben: Was sollte die Wissenschaft also über Gott annehmen? Welches Bild soll sie sich von Gott machen? Die Standardantwort lautet hier, du sollst dir gar kein Bild von Gott machen. Aber macht das nicht Gott am Ende beliebig und willkürlich? Könnte er dann nicht für jeden von uns etwas anderes bedeuten?
Siehst du, mit solchen Ansätzen, kann aber die Wissenschaft nicht fertig werden.

Wie meinst du den letzten Satz? Ist es ein Eingeständnis der Grenzen wissenschaftlicher Erkenntnisse?

Ich glaube, das Wesen Gottes ist in der Tat zu vielfältig, als dass es sich in Thesen erfassen lässt. Aber das Gebot, dass wir uns kein Bild von Gott machen sollen, verstehe ich nicht so, dass wir uns keine Vorstellung machen sollen sondern, dass wir kein Standbild hinstellen, dass wir anbeten. Und ich verstehe es als die Warnung, unsere Vorstellung von Gott zu eng zu fassen, weil in der Tat andere Menschen andere Facetten seines Wesens entdecken. Damit es nicht beliebig wird gibt es die Bibel. Aber das führt weg vom Thema.
Gott selbst kann man sicher nicht zum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen machen, aber seine Spuren in der Geschichte kann man sehr wohl aufspüren. Das Aktualitätsprinzip ist dafür ein Hindernis.

Pluto hat geschrieben:
discipulos hat geschrieben:Da Gott eine Realität unserer Welt ist, wird also das naturwissenschaftlich gewonnene Ergebnis verfälscht.
Ist Gott tatsächlich eine solche Realität?

Ich habe ja bereits gesagt, dass ich Gott für real halte und ich bin der Meinung, dass er seine Spuren hinterlassen hat.

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#6 Re: Gott und Wissenschaft, ein Widerspruch?

Beitrag von dvdk » Mo 13. Mai 2013, 11:51

Pluto hat geschrieben:Ich denke schon, dass dies der richtige Ansatz ist, denn die Wissenschaft hat sich selbst den Auftrag erteilt, sich vorurteillos an messbare Beobachtungen und Tatsachen zu halten.
Und so hat sie sich vorurteilslos selbst beschränkt. Mit diesem Auftrag hat sie Gott aus der Wissenschaft ausgeschlossen, weil sie Gott weder beobachten noch messen kann.

Das bedeutet aber nicht, dass es keinen Gott gibt oder dass er sich nicht finden ließe. Es ist letztendlich nur eine Frage der eigenen Sicht. Es kommt nicht nur darauf an dass man sieht, sondern auch wie man sieht.

Es gibt Menschen, die haben Augen, aber sie sehen nicht, sie haben Ohren und hören nicht. Stelle einen Botaniker vor eine Eiche und er wird botanisch erklären, was eine Eiche ist. Stelle einen Poeten vor eine Eiche und er wird auch erklären, was eine Eiche ist. Aber er sieht es anders. Und ein Holzfäller wird es noch anders erklären.

Und so ist die Wissenschaft in Sachen Gott auf eigenen Wunsch schlichtweg blind und taub.
Windhauch ...

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#7 Re: Gott und Wissenschaft, ein Widerspruch?

Beitrag von Pluto » Mo 13. Mai 2013, 18:17

discipulos hat geschrieben:Wie kann die Naturwissenschaft denn vorurteilslos arbeiten, wenn sie Übernatürliches für nicht existent erklärt bzw. es in der Forschung nicht berücksichtigt?
Hi discipulos,
Die Wissenschaft berückichtigt alles was messbar ist. Aber ihr sind Grenzen gesetzt. Was man nicht beobachten kann, darauf kann die Wissenschaft auch keine Rücksicht nehmen.

discipulos hat geschrieben:Denn wenn es höhere Wesen, Engel, Dämonen und Gott wirklich gibt - wovon ich fest überzeugt bin - muss das wissenschaftliche Weltbild doch ein Zerrbild der Realität sein.
Sorry wenn ich direkt frage, aber aus welcher Logik heraus soll denn die Wissenschaft die Existenz solche Wesen anerkennen; sie sind doch alle so beliebig! Wo zieht man da die Grenze? Wenn sie existieren, warum nicht auch Russels orbitale Teekanne, das rosarote Einhorn oder Pumuckl?
Das FSM wurde letzttlich extra dafür erfunden um die Belibigkeit solcher Märchengestalten wie Engel und Dämonen aufzuzeigen.

discipulos hat geschrieben:Ich gebe dir Recht, dass es schwierig ist, die Realität Gottes zweifelsfrei nachzuweisen -
Schwierig sagst du?
Das halte ich für die Untertreibung des Jahres! :lol:

discipulos hat geschrieben:Für mich selbst habe ich die Gewissheit, dass Gott existiert und ich kann das an Beispielen belegen, wo ich Gottes Handeln erlebt habe.
Da Proble mit solchen Gewissheiten ist, dass sie immer persönlich und subjektiv bleiben. Aber die Wisssenschaft kann nur intersubjektive Erkenntisse erfassen.


discipulos hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Könnte er dann nicht für jeden von uns etwas anderes bedeuten? Siehst du, mit solchen Ansätzen, kann aber die Wissenschaft nicht fertig werden.
Wie meinst du den letzten Satz? Ist es ein Eingeständnis der Grenzen wissenschaftlicher Erkenntnisse?
Das kannst du so sehen, wenn du willst, aber ich sehe es eher als Ablehnung von Gottes Exstenz.

discipulos hat geschrieben:Gott selbst kann man sicher nicht zum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen machen, aber seine Spuren in der Geschichte kann man sehr wohl aufspüren.
Gottes Spuren?

Welcher Art sollen die sein? Meinst du die Wunder Gottes, die Übergabe der 10 Gebote, der brennende Busch oder die Heilungen durch Jesus, die alle von der vorüberegehenden Außerkraftsetzung von Naturgeseten ausgehen? Solche Wunder machen Gott dochj erst recht zur willkürlichen und beliebigen Figur.

Eine solchen Gott wollen wir uns doch nicht allen ernstes vorstellen, oder?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#8 Re: Gott und Wissenschaft, ein Widerspruch?

Beitrag von Pluto » Mo 13. Mai 2013, 18:46

dvdk hat geschrieben:Und so hat sie sich vorurteilslos selbst beschränkt. Mit diesem Auftrag hat sie Gott aus der Wissenschaft ausgeschlossen, weil sie Gott weder beobachten noch messen kann.
Genau. Das sagte ich schon im letzten Post. So kann sich jeder den Gott vorstellen den er gerne möchte. Eine solche Erklärung für Gott, welche so breit ist, wird willkürlich, was für unser Verständnis des Wesens Gottes wertlos erscheint. Damit wird Gott zur beliebigen Figur der Gläubigen. Damit können sie ihn zu allem machen was sie möchten aber erklären lässt sich damit leider gar nichts... weder was Gott ist, noch was er darstellt.

dvdk hat geschrieben:Das bedeutet aber nicht, dass es keinen Gott gibt oder dass er sich nicht finden ließe. Es ist letztendlich nur eine Frage der eigenen Sicht. Es kommt nicht nur darauf an dass man sieht, sondern auch wie man sieht.
Nun... ich denke, man muss zuerst überhaupt erkennen können, bevor man die Existenz deuten kann.

dvdk hat geschrieben:Stelle einen Botaniker vor eine Eiche und er wird botanisch erklären, was eine Eiche ist. Stelle einen Poeten vor eine Eiche und er wird auch erklären, was eine Eiche ist. Aber er sieht es anders. Und ein Holzfäller wird es noch anders erklären.
Ja schon. Aber die Eiche besitzt eine eigene Wahrheit, die Niemadn ergründen kann. Die Aufgabe der Wissenschaft ist es nun sich dieser Wahrheit so weit wie öglich anzunähern. Die Frag ist also welcher der drei Männer in deiner Geschichte die am besten können.


dvdk hat geschrieben:Und so ist die Wissenschaft in Sachen Gott auf eigenen Wunsch schlichtweg blind und taub.
Weißt du dvdk, das stört mich nicht im Geringsten, so lange die Wissenschaft uns in der Wahrheitssuche weiter bringt. :P
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#9 Re: Gott und Wissenschaft, ein Widerspruch?

Beitrag von dvdk » Mo 13. Mai 2013, 20:08

Pluto hat geschrieben: Genau. Das sagte ich schon im letzten Post. So kann sich jeder den Gott vorstellen den er gerne möchte. Eine solche Erklärung für Gott, welche so breit ist, wird willkürlich, was für unser Verständnis des Wesens Gottes wertlos erscheint. Damit wird Gott zur beliebigen Figur der Gläubigen. Damit können sie ihn zu allem machen was sie möchten aber erklären lässt sich damit leider gar nichts... weder was Gott ist, noch was er darstellt.
Hier sprichst Du ein Problem an, dass das Konzil zu Nizäa mit sich brachte. Das Ergebnis dieses Konzils war ein Gott ohne Gesicht, der irgendwo und nirgends sein konnte.

Nun... ich denke, man muss zuerst überhaupt erkennen können, bevor man die Existenz deuten kann.
Der Glaube kommt aus der Predigt. Ich meine, wir brauchen zuerst eine klare und einfach zu verstehende Lehre über die Existenz, um dann erkennen zu können. Komm und siehe, hat Jesus einmal gesagt. Oder auch: folge mir nach. Aber das schrieb ich an anderer Stelle auch schon oft genug.
Ja schon. Aber die Eiche besitzt eine eigene Wahrheit, die Niemadn ergründen kann. Die Aufgabe der Wissenschaft ist es nun sich dieser Wahrheit so weit wie öglich anzunähern. Die Frag ist also welcher der drei Männer in deiner Geschichte die am besten können.

Schau Dir mal meinen Avatar an. Er besteht aus Stein. Ein Bekannter von mir hat ihn bearbeitet und einen Kopf herausgemeißelt. Naturwissenschaftlich ist es immer noch ein Stein, ein behauener Stein. Sicherlich kann man auch sein Alter messen. Der Stein könnte schon sehr alt sein. Und trotzdem ist er nicht nur ein Stein. Er symbolisiert etwas. Der Künstler hat sich etwas dabei gedacht. Für ihn sind Steine lebendig und sie sagen ihm etwas. So ist es auch mit der ganzen Schöpfung. Nehmen wir einen Baum. Auch er hat symbolischen Wert. Seine Wurzeln finden Nahrung und Halt im Boden. Christus sprach in einem Gleichnis von guten und nahrhaften Böden und auch von trockenen und steinigen Böden. Die Krone der Bäume hebt sich hoch empor zum Licht, das dem Baum Lebenskraft spendet. Auch die reinen Quellen haben symbolhaften Charakter. das reine Wort Gottes ist so eine Quelle lebendigen Wassers. So ist die ganze Schöpfung also nicht nur reine Naturwissenschaft sondern auch ein Zeugnis für die Existenz eines lebendigen Gottes. So können wir von unseren Freunden, den Bäumen eine ganze Menge lernen. Einerseits brauchen auch wir festen und nahrhaften Grund unter den Füßen, anderseits müssen auch wir uns zum Licht strecken, um Lebensenergie zu tanken. Das Wort Gottes ist das Licht, dass uns die Lebensenergie gibt, die wir brauchen um nicht nur als "Brennholz" herumzustehen.

Weißt du dvdk, das stört mich nicht im Geringsten, so lange die Wissenschaft uns in der Wahrheitssuche weiter bringt. :P
Na ja, in Bezug auf die irdischen Dinge vielleicht ...
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#10 Re: Gott und Wissenschaft, ein Widerspruch?

Beitrag von Pluto » Di 14. Mai 2013, 01:07

dvdk hat geschrieben:Hier sprichst Du ein Problem an, dass das Konzil zu Nicäa mit sich brachte. Das Ergebnis dieses Konzils war ein Gott ohne Gesicht, der irgendwo und nirgends sein konnte.
Hä? Das hat doch mit Nicäa nicht das geringste zu tun. Das liegt seit jeher in der Natur Gottes, dass er beliebig ist, weil jeder ihn sich so vorstellen kann wie er/sie gerade will.

dvdk hat geschrieben:Der Glaube kommt aus der Predigt. Ich meine, wir brauchen zuerst eine klare und einfach zu verstehende Lehre über die Existenz, um dann erkennen zu können.
Ich sehe das Gegenteil; der einfache Glaube wird mit jede Menge Rituale und Doktrin verkompliziert. Bestes Beispiel ist die Dreifaltigkeit, die in Nicäa zur reinen Lehre der Bibel hinzugedichtet wurde, damit alles etwas runder und komplexer erscheint. Das macht die Sache glaubwürdiger.

dvdk hat geschrieben:Schau Dir mal meinen Avatar an.
Dass diese Büste mehr als ein Stein ist, leuchtet auch einen Agnostiker wie mir ein. Der Stein wurde durch Meschenhand zum Symbol umfuktioniert. Die Eiche ist aber kein Symbol im gleichen Sinn, außer wir erheben sie dazu (wie im Ausdruck "deutsche Eiche").
Ich sehe aber sonst keinerlei Bewandtnis zwischen dem Baum und dem Avatar, noch sehe ich wie es die Wahrheit über Baum beeinflusst. Das ist die Aufgabe der Wissenschaft die Wahrheit zu erforschen und Modelle zu bauen, die die Welt möglichst gut getreu erklären sollen.

dvdk hat geschrieben:
Weißt du dvdk, das stört mich nicht im Geringsten, so lange die Wissenschaft uns in der Wahrheitssuche weiter bringt. :P
Na ja, in Bezug auf die irdischen Dinge vielleicht ...
Was gibt es denn sonst, was wir erkennen könnten?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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