Aber sicher, das tun sie.Pluto hat geschrieben:Meinst du nicht, dass die Hartz IV Zahlungen stabil und zuverlässig kommen?
Nur - hast du es schon mal versucht, mit diesem Geldbetrag über LANGE Zeit auszukommen? Ich meine damit, wenn das Einkommen schmal ist, kannst du auch nicht auf die Sonderangebote zurückgreifen, die es gäbe um dir das Leben zu erleichtern. Du musst neue Schuhe vom Mund absparen, wenn das alte Paar kaputt ist. Ein kaputtes Fahrrad ist in so einer Situation eine Katastrophe. Das Auto steht in der Garage. Wenigstens ist es dort sicher, macht keinen Unfall und verbraucht kein Benzing.
Spaßeshalber machte ich ein paar Jahre den Versuch: Mit wie wenig Geld ist auszukommen. In der warmen Jahreszeit kam ich auf 30€ (und Gartenprodukte). Die Wohnungskosten und Fahrkarten sind nicht mit gerechnet. Für Bedürftige gibt es in heutiger Zeit umsonst oder ganz billig Secondhand-Waren, die oft besser sind als Neues. Auf dem Land ist das aber schwieriger zu bekommen. Dafür sind vielleicht Lebensmittel anders zu erhalten.
Wer gut haushalten kann, wird mit Hartz IV sicher über die Runden kommen. Ganz anders geht es dagegen Leuten, die öfter ein Bier trinken wollen, unbedingt auf's Oktoberfest müssen, auf ihr Auto und das Gasgeben nicht verzichten wollen. Es gibt solche, die schwach werden bei Versicherungsvertretern und bei schön angezogenen Schaufensterpuppen. Die müssen haben und haben... brauchen einen Kredigt nach den anderen. Dann reicht es nicht mehr für Telefon, Essen und Strom.
Weil du vom Anreiz für die Arbeit schreibst:
Der Wirtschaftsmotor der vergangenen Jahrzehnte waren erstens die Kriegsverluste, die aufgeholt werden mussten, dann geburtenstarke Jahrgänge, die ausgestattet werden wollten. Zweitens kamen viele Erfindungen, die jeder sich wünschte, weil sie das Leben erleichtert haben. Es gab andere Bauweisen, die jeder anstrebte, andere Moden. Jeder musste fortfahren im Urlaub. Dieser Markt ist fast am Auslaufen. Für was lohnt es also zu arbeiten - dass man sich WAS? leisten kann?
Generell ist es so, dass bei fast allem der Umsatz rückläufig ist. Im Augenblick sind noch die Kinder der gebortenstarken Jahrgänge das Mehr an Konsumenten. Deren Eltern sind voll im Erwerbsleben. Dazu kommen eine Reihe von Gastarbeitern, die sich mit viel mehr Waren eindecken. Doch schau dich um auf dem Land. Da wird nicht wegen jeder Kleinigkeit in die Stadt gefahren. Es finden sich Nägel, Bretter, Kochtöpfe und dergleichen noch von Generationen vorher. Allerdings macht der gewandelte Lebensstil (weg von der Eigenversorgung) laufend ein Mehr an Geldmitteln nötig:
Er hat vielleicht mindestens 50 Kühe um "leben" zu können, während früher eine Kuh pro Familie reichte. Natürlich ist die Milchpreisschröpfung dazu gedacht, dass es die Wirtschaft ankurbelt. Man meint, die Leute geben ihr Geld für anderes aus, da sie bei billigerem Essen sparen. In der Hoffnung auf Besserung nimmt der Landwirt Kredite auf, sticht die Konkurrenz aus. Er verkauft das Land. Doch was kommt dann heraus? Die Preise steigen wieder, weil es keine Angebote mehr gibt. Der Dumme wird der Verbraucher sein, der abhängig ist von Lieferungen und Löhnen. Er merkt es ja jetzt schon nicht mal, dass die Böden mit Biogasanlagen verseucht, die Pachten dadurch verdorben werden. Die Ernten kommen viel Gewinn bringender in deren Schlund, statt in hungrige Mägen. Hauptsache, die Strommühle geht rund - damit das Bier kalt bleibt?Pluto hat geschrieben:Wenn aber der Landwirt draufzahlt, sollte er darauf reagieren und weniger statt mehr produzieren.