Kann man Christ sein, ohne gleichzeitig Humanist zu sein?

Säkularismus
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Mia
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#1 Kann man Christ sein, ohne gleichzeitig Humanist zu sein?

Beitrag von Mia » Sa 4. Mai 2013, 08:53

abgetrennt aus: Schlechte Gesellschaft verdirbt gute Sitten?
Magdalena61 hat geschrieben:
aber irgend wie müsste es doch zu schaffen sein, den guten Kern zum Vorschein zu bringen?
Ich glaube, Jesus will genau das. Den glimmenden Docht des Hungers nach Leben und Liebe...der in JEDEM Menschen nach Entwicklung und Sättigung drängt, zu einer ruhigen, beständigen, zuverlässig und gleichmäßig brennenden, starken Flamme entfachen, die das Licht der Liebe in das Leben anderer Menschen und in der Welt leuchten lässt. (Die poetische Sprache der Bibel drückt in wenigen Worten oftmals so viel aus, deswegen liebe ich sie).

Und mit Prädikaten wie "schlecht" um sich werfen und diese großzügig auf die Nächsten zu verteilen... damit sollte man wohl besser zurückhaltend sein. Von wegen Splitter und Balken und Bumerang.
Es wird immer so viel auf den "Humanismus" geschimpft, als sei dieser Zweig menschlichen Bemühens, die Welt ein Stückchen besser zu machen, "des Teufels" und direkt aus der Hölle. Dabei übersieht man, dass Gott sich hier (meiner Meinung nach) einen "säkularen" Diener geschaffen hat, der es solchen Menschen, die nicht glauben können ermöglicht, ihre Sehnsucht nach dem "Guten", ihre Ideale... irgendwo zu kanalisieren, und diese, wenn sie von Kirchen und Christen enttäuscht und traumatisiert wurden, trotzdem zu leben.

Die Werte des Humanismus funktionieren sozusagen u.a. als "Ersatzreligion", als "Motivationshilfe" und als "Sicherheitsnetz", das vielleicht den einen oder anderen Gewaltakt auffangen und verhindern kann.
LG
Ich muss das ganze noch mal Zitieren, weil es so... mir fehlen die Worte... es drückt einfach nur aus, wie ich es auch empfinde.
Jeder sollte mit seinem Leben die Welt ein klein wenig besser machen, ich denke und hoffe das Bedürfnis steckt doch in jedem von uns. Man muss sich nur die Generatinoen vor uns anschauen, sie hatten oft Mals nur ein Ziel, meine Kinder sollen es mal besser haben, dafür haben sie in den unmöglichsten Situationen durchgehalten.
Das hat mich doch auch sehr erstaunt, wie man Glauben kann, dass das des Teufels sei? Wenn ich mich mit Religionen und Glaube befasse hab ich einfach nur das Gefühl, da läuft mächtig was schief.

LG Mia

Pluto
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#2 Re: Schlechte Gesellschaft verdirbt gute Sitten?

Beitrag von Pluto » Sa 4. Mai 2013, 14:57

Eine Zeit lang habe ich mich als Humanist bezeichnet, bis ich merkte, dass es nichts weiter ist als gelebte Menschlichkeit. Warum sollte nicht jeder Mensch unabhängig von seinem Glauben Humanist sein können.
Für mich gibt es deshalb ebenso christliche wie säkulare Humanisten.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Heliaia
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#3 Re: Schlechte Gesellschaft verdirbt gute Sitten?

Beitrag von Heliaia » Sa 4. Mai 2013, 15:34

Pluto hat geschrieben:Eine Zeit lang habe ich mich als Humanist bezeichnet, bis ich merkte, dass es nichts weiter ist als gelebte Menschlichkeit. Warum sollte nicht jeder Mensch unabhängig von seinem Glauben Humanist sein können.
Für mich gibt es deshalb ebenso christliche wie säkulare Humanisten.
:clap:
ja,die gibt es wohl
nur bislang fand ich im "real life" kaum christliche (echte )Humanisten
aber was nicht ist kann ja noch -hoffentlich -werden :P
hier zumindest sind wohl schon ein paar vorhanden :D
immerhin ;)
An individual who breaks a law that conscience tells him is unjust, and who willingly accepts the penalty of imprisonment in order to arouse the conscience of the community over its injustice, is in reality expressing the highest respect for the law

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Magdalena61
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#4 Re: Schlechte Gesellschaft verdirbt gute Sitten?

Beitrag von Magdalena61 » Sa 4. Mai 2013, 16:34

Mia hat geschrieben:Das hat mich doch auch sehr erstaunt, wie man Glauben kann, dass das des Teufels sei? Wenn ich mich mit Religionen und Glaube befasse hab ich einfach nur das Gefühl, da läuft mächtig was schief.
Weil im säkularen Humanismus Gott ausgeklammert wird. Der Mensch steht im Mittelpunkt.
Die Bibel lehrt nicht Errettung durch (gute) Werke, durch ein vorbildliches Leben, sondern durch den Glauben (an Gott und an das Erlösungswerk Christi). Aus dieser Perspektive gesehen sind die Bedenken derjenigen Christen, die sagen: Ohne Evangelium kann der Humanismus nicht "erretten" schon berechtigt.

Meine Meinung: Es muß doch nicht immer heißen: Entweder- oder, sondern es kann auch mal heißen: Zuerst... dann. Dabei denke ich an die Schafe und die Böcke, von denen beide Gruppen nicht ahnten, mit wem sie es in Wirklichkeit zu tun hatten.

Andere Frage: Wie kann man Menschlichkeit/ Nächstenliebe leben, ohne Humanist zu sein? Geht das denn?
LG
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closs
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#5 Re: Kann man Christ sein, ohne gleichzeitig Humanist zu sein

Beitrag von closs » Sa 4. Mai 2013, 16:48

Neulich bin ich mal drauf gestoßen, warum sich einige Christen rühmen, NICHT Humanisten zu sein. - Sie glauben, dass Humanismus so eine Art soziale Übung für Ungläubige ist, die von Gott wegführt. - Insofern: Mit Sprache kann man alles machen - das gilt nicht nur für die BIbel.

blindflug
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#6 Re: Kann man Christ sein, ohne gleichzeitig Humanist zu sein

Beitrag von blindflug » Sa 4. Mai 2013, 17:29

Der Humanismus orientiert sich am Wert und der Würde des Menschen, menschliches Wohl und Glück sind dabei die höchsten Werte. Wenn "4religion" sich auf die Fahnen geschrieben hat, allen Religionen zu ihrem "Recht" zu verhelfen, mag das ja akzeptabel sein. Wer sich jedoch an Jesus Christus orientiert, der kann kein Humanist sein, denn er muss auch damit rechnen, dass sein Glück und sein Wohlergehen eben nicht das höchste Gut sind.

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#7 Re: Kann man Christ sein, ohne gleichzeitig Humanist zu sein

Beitrag von Mia » Sa 4. Mai 2013, 17:55

Ehrlich gesagt ist mir das so ziemlich egal was ich bin, ich trage nicht mal einen Ehering, weil ich keine Fesseln will, und ich mag mich nicht Atheist oder Humanist nennen und muss dann irgend wo nachschauen, ob ich mich als Atheist so oder so verhalten darf oder ob ich dieses oder jenes denken muss, das ist meine persönliche Art von Freiheit, dass meine Gedanken frei sind! :D ich passe in keine Schublade :D

Es ist mir schlicht unmöglich was zu lieben was für mich nicht Real ist, ein Gott hat sich eben in meinem Leben noch nicht bemerkbar gemacht, dass heißt aber nicht dass ich deshalb andere Menschen be- oder verurteile, die an einen Gott Glauben.

LG Mia

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#8 Re: Kann man Christ sein, ohne gleichzeitig Humanist zu sein

Beitrag von Pluto » So 5. Mai 2013, 01:33

blindflug hat geschrieben:Der Humanismus orientiert sich am Wert und der Würde des Menschen, menschliches Wohl und Glück sind dabei die höchsten Werte.
Hi blindflug,

Siehst du denn im Humanismus eine Verletzung irgendwelcher christlicher Werte?

blindflug hat geschrieben:Wenn "4religion" sich auf die Fahnen geschrieben hat, allen Religionen zu ihrem "Recht" zu verhelfen...
Woher hast du das? Soweit ich weiss haben wir so was nirgendwo geschrieben, und es ist auch nicht unsere Absicht allen Religionen zu ihrem Recht zu verhelfen.
Ich sehe vielmehr unser Anliegen, Brücken zu bauen zwischen den Menschen und einen bescheidenen Beitrag zur Versöhnung zwischen Gläubigen und Ungläubigen zu leisten.

blindflug hat geschrieben:Wer sich jedoch an Jesus Christus orientiert, der kann kein Humanist sein, denn er muss auch damit rechnen, dass sein Glück und sein Wohlergehen eben nicht das höchste Gut sind.
Das verstehe ich nicht.

Es geht doch im Humanismus nicht um das eigene Wohl, sondern um das Wohl der Mitmenschen; das ist gelebte Nächstenliebe. Was soll daran schlecht sein?
Wärst du so gut, und würdest da etwas weiter ausholen. Vielleicht in de du, deine Ablehnung des Humanismus als unchristlich genauer erklärst?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#9 Re: Kann man Christ sein, ohne gleichzeitig Humanist zu sein

Beitrag von closs » So 5. Mai 2013, 02:28

blindflug hat geschrieben:Wer sich jedoch an Jesus Christus orientiert, der kann kein Humanist sein, denn er muss auch damit rechnen, dass sein Glück und sein Wohlergehen eben nicht das höchste Gut sind.
Ja - das ist das, was weiter oben gemeint habe - es gibt für Außenstehende unerhört unbekannte Definitionen dessen, was man landläufig "Humanismus" nennt.

Lieber Blindflug: "Humanismus" im allgemeinen Verständnis ist die säkulare Erscheinungsform des "Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst". - Und jetzt sage Du doch mal: Welche Definition ist Dir geläufig? - Es kann ja alles ein Mißverständnis sein.

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Magdalena61
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#10 Re: Kann man Christ sein, ohne gleichzeitig Humanist zu sein

Beitrag von Magdalena61 » So 5. Mai 2013, 02:47

closs hat geschrieben:Neulich bin ich mal drauf gestoßen, warum sich einige Christen rühmen, NICHT Humanisten zu sein. - Sie glauben, dass Humanismus so eine Art soziale Übung für Ungläubige ist, die von Gott wegführt.
Und WENN es eine "soziale Übung" wäre, was wäre so schlimm daran?
Ist die Qualität der gelebten Nächstenliebe schlechter, wenn jemand sich nicht an der Bibel orientiert, aber trotzdem "tut, was das Gesetz fordert"?

Meines Wissens bringen manche Christen "den Humanismus" (ich setzte mal Anführungszeichen, weil es da verschiedene Strömungen gibt) mit "Freimaurern" in Verbindung, unter der Prämisse: "Freimaurer = Satanist".
blindflug hat geschrieben:Wer sich jedoch an Jesus Christus orientiert, der kann kein Humanist sein, denn er muss auch damit rechnen, dass sein Glück und sein Wohlergehen eben nicht das höchste Gut sind.
Meinst du wirklich?

Gott möchte, dass allen Menschen "geholfen" wird 1. Tim. 2,4... Jesus will uns das LEBEN geben und "volle Genüge" Joh. 10,10 -- eine Steigerung der hier beschriebenen Lebensqualität kann ich mir nicht vorstellen. Bereits das erste Buch der Bibel erzählt von der Geschichte Gottes mit den Menschen... es geht die ganze Zeit, bis zu den letzten Zeilen, um den Menschen, dem Gott das Heil schenken will. Deshalb die vielen Worte.
"Heil" ist nicht ausschließlich medizinisch gemeint. :)
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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