Kann man Christ sein, ohne gleichzeitig Humanist zu sein?

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Heliaia
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#41 Re: Kann man Christ sein, ohne gleichzeitig Humanist zu sein

Beitrag von Heliaia » Sa 18. Mai 2013, 13:21

dvdk hat geschrieben: Hier steht der Mensch im Mittelpunkt und ich fürchte, dass diese Grundüberzeugungen eine Menge Egoismus erzeugen. Gibt mir der Zustand unserer westlichen Zivilisation da recht?
es kann für uns Menschen eigentlich vorwiegend nur um uns als Spezies gehen ,oder etwa nicht ?
"Gott " kann man als einen örtlich begrenzten Ausdruck des menschlichen Kollektivbewußtseins betrachten -es war stets in einem Prozess der Weiterentwicklung -was man an dem NT &AT sehen kann
An individual who breaks a law that conscience tells him is unjust, and who willingly accepts the penalty of imprisonment in order to arouse the conscience of the community over its injustice, is in reality expressing the highest respect for the law

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kandyra
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#42 Re: Kann man Christ sein, ohne gleichzeitig Humanist zu sein

Beitrag von kandyra » Sa 18. Mai 2013, 13:30

Heliaia hat geschrieben: "Gott " kann man als einen örtlich begrenzten Ausdruck des menschlichen Kollektivbewußtseins betrachten -es war stets in einem Prozess der Weiterentwicklung -was man an dem NT &AT sehen kann

womit die Projektion ja schon fast bewiesen ist.
Aber jenseits dieser gibt es Gott schon,meiner Meinung nach, nur ist das einfach jenseits unserer Vorstellungskraft, er ist immer anders als wir es uns erdenken können.
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Pluto
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#43 Re: Kann man Christ sein, ohne gleichzeitig Humanist zu sein

Beitrag von Pluto » Sa 18. Mai 2013, 13:43

kandyra hat geschrieben:Aber jenseits dieser gibt es Gott schon,meiner Meinung nach, nur ist das einfach jenseits unserer Vorstellungskraft, er ist immer anders als wir es uns erdenken können.
Das erscheint mir unlogisch.

Wie können wir denn eine Meinung haben, über etwas was wir uns nicht vorstellen können (jenseits unserer Vorstellungskraft ist)?
Dass Gott immer anders ist als wie wir ihn uns denken können ist eine sinnleere Aussage, die ihn zum völlig beliebigen Objekt menschlicher Fantasie mach.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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dvdk
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#44 Re: Kann man Christ sein, ohne gleichzeitig Humanist zu sein

Beitrag von dvdk » Sa 18. Mai 2013, 13:59

sven23 hat geschrieben: Nun, die westliche Zivilisation basiert doch, wie immer gesagt wird, auf der christlich-abendländischen Tradition. Dann darf man auch nicht das Ergebnis beklagen.

Wenn der Mensch im Humanismus im Mittelpunkt der Überlegungen steht, dann heißt das lediglich, daß die Dinge für den Menschen da sind und nicht umgekehrt.
Wenn man sich die orthodoxen Juden betrachtet mit ihren über 600 Geboten, dann kann man den Eindruck gewinnen, daß der Mensch einzig und allein für die Gesetze da ist. Das kanns doch nun wirklich nicht sein.
Ja, sie beruht. Aber seit der Renaissance sind viele humanistische Elemente dazugekommen. Sie haben die Gesellschaft ohne Zweifel vorangebracht, aber den Menschen auch von Gott entfremdet. Heute pochen viele Menschen auf ihre Menschenrechte, auf ihre Selbstbestimmung und ihre individuelle Entwicklung. In diesem Strom werden alle moralischen Schranken über Bord geworfen. Die Gesellschaft zerbricht und löst sich auf. Individualinteressen sind gefragt und der Gemeinsinn geht verloren.

Schließlich steht ja jeder in seinem eigenen Mittelpunkt und alles dreht sich um ihn.

Das ist dann nicht mehr christlich, wobei die Frage im Raum steht, was denn eigentlich christlich ist.
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kandyra
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#45 Re: Kann man Christ sein, ohne gleichzeitig Humanist zu sein

Beitrag von kandyra » Sa 18. Mai 2013, 14:04

Pluto hat geschrieben:Das erscheint mir unlogisch.
.

ja logisch erscheint es Dir unlogisch...

Pluto hat geschrieben: Wie können wir denn eine Meinung haben, über etwas was wir uns nicht vorstellen können (jenseits unserer Vorstellungskraft ist)?

wer ist "wir"?

Pluto hat geschrieben: Dass Gott immer anders ist als wie wir ihn uns denken können ist eine sinnleere Aussage, die ihn zum völlig beliebigen Objekt menschlicher Fantasie mach.

neneei, ganz und gar nid, aber es wirkt so auf Dich...ich kann es erklären, müsste aber etwas weiter ausholen...zu wie viel bist du bereit zu lesen?
Ich mach mal ne Kurzfassung, weil ich denke, Du willst weder lang noch kurz verstehen, lach..

Der Mensch hat ein polares Bewusstsein, dass bedeutet er kann nur in Schwarz-Weiss denken, nicht in Einheit, in Ganz oder vollständig, er denkt in entweder-oder.
In der Bibel gibt es das Ding mit der Sünde, wo es eigentlich nicht um Sünde im Sinne von etwas "Tun" geht, sondern davon den Punkt nicht treffen zu können.
Ein Punkt hat keine Dimension, er ist nur Punkt . Punkt. :D
Ich amüsiere mich....aber weiter.
Also den Punkt nicht treffen können ist die Sünde, also ein Zustand in dem wir durch unser polares Bewusstsein sind, also die Trennung von der Einheit, diese ist jenseits der Polarität oder DIE Polarität zur Polarität, also Gott oder wie man es nennen will.
Den Punkt nicht treffen bedeutet, der Mensch kann ihn nicht denken, er muss in entweder-oder denken, gehta slo am Punkt immer vorbei, weil der Punkt (Gott) nicht denkbar ist für ein polares Denken.

Ein Beispiel, es gibt so Bilder mit zwei Aspekten, mal sehn ob ich eins finde bei google:

hier ist eins:
http://cdn.grin.com/images/preview-obje ... _LARGE.png

das kannst Du nur entweder oder betrachten, schau mal hin!

Bei Fragen kann ich auch länger ausholen, aber Du nimmst es eh nicht an, deshalb, Du weist ja, die Zeit ist kostbar. ;) :Herz:
Gott kann nicht erfasst werden, er ist jenseits unserer Denkmöglichkeiten.
Man kann darüber streiten WIE Gott ist, aber nicht ob Gott ist, denn er ist zwingend da, jenseits der Polarität, sonst gäbe es diese ja auch nicht.
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dvdk
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#46 Re: Kann man Christ sein, ohne gleichzeitig Humanist zu sein

Beitrag von dvdk » Sa 18. Mai 2013, 14:06

Heliaia hat geschrieben: es kann für uns Menschen eigentlich vorwiegend nur um uns als Spezies gehen ,oder etwa nicht ?
"Gott " kann man als einen örtlich begrenzten Ausdruck des menschlichen Kollektivbewußtseins betrachten -es war stets in einem Prozess der Weiterentwicklung -was man an dem NT &AT sehen kann
Ja, es geht um uns Menschen. Wenn allerdings jeder nur sich selbst im Mittelpunkt sieht weil er ja als Mensch im Mittelpunkt steht und dabei vergißt, das es auch andere Menschen gibt, dann haben wir ein Problem.

Man kann Gott als einen örtlich begrenzten Ausdruck des menschlichen Kollektivbewußtseins betrachten. Ich sehe das anders.
Windhauch ...

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kandyra
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#47 Re: Kann man Christ sein, ohne gleichzeitig Humanist zu sein

Beitrag von kandyra » Sa 18. Mai 2013, 14:10

Pluto hat geschrieben: Dass Gott immer anders ist als wie wir ihn uns denken können ist eine sinnleere Aussage,

um nochmal zu de thema Du und Ich-Botschaften etwas zu sagen und es hier gleich als Beispiel zu nehmen, so wäre es nach dieser Art der Kommunikation jetzt förderlicher gewesen zu sagen:"
"Dass Gott immer anders ist als wie wir ihn uns denken können empfinde ich als eine sinnleere Aussage."

Statt einfach zu sagen, sie sei sinnleer, da Du Dir ja vorstellen können musst, dass sie nicht sinnleer ist für mich, sonst würde ich nicht so darüber reden und dann würdest du meine Worte nicht entwerten.

http://greentaru.wordpress.com/2012/02/ ... tschaften/
es wäre für alle von Vorteil sich das mal anzuschauen,danach kann man ja daran üben, passt gut zum Forum was in einer Übungsphase ist..
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Demian
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#48 Re: Kann man Christ sein, ohne gleichzeitig Humanist zu sein

Beitrag von Demian » So 19. Mai 2013, 07:04

Das stimmt zwar teilweise, ist aber spirituell und ideengeschichtlich fernab der eigentlichen Sinngebung. Mit Gott ist schon etwas qualitativ Anderes gemeint, als eine kollektive Aufsummierung menschlichen Bewusstseins; das, selbstredend, höchst hinfällig ist. Man kann zwar sagen, dass der christliche Mythos, von der Menschwerdung Gottes, auch die Menschwerdung des Menschen beschreibt ( Segel gesetzt gen Unendlichkeit* ), aber Gott ist nicht als eine kollektive Fußnote, sondern als ein Mehr zu begreifen.

Heliaia hat geschrieben: "Gott " kann man als einen örtlich begrenzten Ausdruck des menschlichen Kollektivbewußtseins betrachten -es war stets in einem Prozess der Weiterentwicklung -was man an dem NT &AT sehen kann

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