ThomasM hat geschrieben:
Der Begriff Selbsttäuschung macht nur Sinn, wenn es eine absolute Wahrheit gibt und ich diese kenne, denn nur gegen ein solches Absolutum kann eine Selbsttäuschung - und dann auch noch eine kollektive, also eine, die alle Menschen gleich trifft, erkannt werden. Wenn allerdings der Erkennungsprozess selbst der Selbsttäuschung unterliegt, dann gerät man in einen unendlichen Zirkel, aus dem es kein Entkommen gibt.
Thomas
Selbsttäuschung gibt es in allen Lebensbereichen. Davor ist niemand gefeit. Gefährlich werden kollektive Selbsttäuschungen-wie im Filmbeitrag beschrieben- wenn sie Legenden und Mythen aufbauen, die politischen Sprengstoff in sich bergen, wie das bei der Dolchstoßlegende der Fall war. Durch diese kollektive Selbsttäuschung wurde bereits die Lunte für den 2. Weltkrieg gelegt.
Oder in der Politik: wir wissen alle, daß Politiker vor Wahlen nicht immer die reine Wahrheit sage, trotzdem lassen wir uns gerne belügen.
Oder im Sport: wir wissen alle, daß in fast allen Sportarten gedopt wird, möchten aber dennoch das Image vom sauberen Sport aufrecht erhalten wissen.
Relgionen und andere Esoterik auch sind aber geradezu prädestiniert für Selbsttäuschung, da es hier nicht Nachweisbares oder Greifbares gibt. Sie sind geradezu angewiesen auf die Selbsttäuschung, da gerade in Religionen gilt: die Wahrheit ist das, worauf man sich geeinigt hat.