Pluto hat geschrieben:Ist Skepsis denn nicht ein hinreichenden Beleg, dass es heute keine genügenden Gründe gibt, an Götter zu glauben?
Es gibt in der Tat viele Gründe.
Das fängt damit an, dass der Begriff "Gott" normalerweise nicht hinreichend definiert ist - in D gibt es einen Fußballspieler, der ernsthaft als "Fußball-Gott" bezeichnet wurde - und es gibt Anlass zur Sorge, dass viele Menschen keinen überzeugenden Unterschied zwischen Kohler (so hieß der Fußballer) und Jahwe hätten nennen können.
Das geht damit weiter, dass unsere Zeit extrem daseins- und ich-zentriert eingerichtet ist - das ist an dieser Stelle keine Kritik, sondern einfach eine Feststellung. - Wie soll man da an einer Identität ÜBER sich und an einem Sein jenseits des Daseins orientiert sein KÖNNEN?
Darüber hinaus spielt da noch der Naturalismus eine Rolle, der alles raus-poppert, was nicht daseins-mäßig nachweisbar ist. -
Übrigens: Popper ist ein wirklich kluger Kopf, darf aber eben nicht jenseits seiner Grenzen verwendet werden. - Das ist wie bei Marx, der am Ende schulterzuckend gemeint hat: "Leute, ich bin übrigens KEIN Marxist".
Und zu guter Letzt ist eine Exegese, die über 1500 Jahre Macht-Christentum versaut ist, auch kein "Ticket Entrée" für inhaltliche Beschäftigung mit spiritueller Realität.
Insofern: Erkännte ich es nicht anders, würde ich Deiner Argumentation volle Pulle folgen. - Da gibt es nur eins: Loslassen, System-Ketten abwerfen und wach bleiben - das reicht normalerweise.