Zum 125. Geburtstag Adolf Hitlers

[Yusuke]

Hallo Sven,

Kann man so nicht sagen. die Massen mit Reden in seinen Bann zu ziehen, hat schon einen entscheidenen Einfluß auf seinen Erfolg gehabt.[...]

Vielleicht habe ich mich unklar ausgedrückt, aber ich habe nicht sagen wollen, das seine Rhetorik schlecht gewesen ist oder so. Viel mehr wollte ich deutlich machen, das der Grund eben nicht allein bei Hitlers "guten Rhetorik" zu suchen ist, sondern es ist einfach einer von vielen Gründen.

Er traf mit dem, was er sagte und wie er es sagte den Nerv der Zeit.

Genau, er traf mit seinen Worten den Nerv der Zeit, weil so viele Faktoren damit hineinspielen: Frustration des dt. Volkes nach dem Krieg, die große Wirtschaftskrise (1929), aber auch der Frust gegen die dt. Regierung (Abneigung gegen die Sozialdemokraten!). Es ist einfach vielschichtiger, meinst du nicht auch?

Nicht wirklich. Mit österreichischer Geburtsurkunde und österreichischem Paß ist man höchsten deutschsprachig, aber kein deutscher Staatsbürger. In die deutsche Armee hat er sich für den 1. Weltkrieg reingeschmuggelt.

Ist diese Sichtweise nicht etwas kurzsichtig, Sven? - Oder sind die Kinder, der sog. deutschen Spät-Aussiedler, die seit Katharina der Großen aus Deutschland gezogen sind und erst später wieder nach Deutschland kamen, keine deutschen Kinder mehr, weil sie nicht in Deutschland geboren sind? Ich kann diese Logik nicht ganz teilen. - Konkret: Was waren denn Hitlers Eltern - Deutsche oder Österreicher?

Edit: Das bringt mich zur nächsten Frage: Wann ist man eigentlich "Deutscher", "Österreicher" oder "Russe"? Wenn ich im Territorium des jeweiligen Landes geboren wurde oder ist es von der Nation der Eltern abhängig?

[Abischai]

Dafür gibt es klare Regeln.
Das Deutsche Volk, also die sich im Deutschen Reich als Bund zusammengeschlossen haben, gaben sich die Regeln dazu. Hier gilt z.B. das Deutsche Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz. Und darin ist geregelt, wer im Sinne der Gesetzgebung "Deutscher" ist. Wenn nach Generationen "vererbt" wurde, daß man Deutscher ist, weil die Eltern es sind, dann gilt das fortführend auch für die Kinder. Eindeutig ist das nicht mehr, wenn von der Seite ein ausländischer Elternteil dazu kommt. Hier weiß ich das nicht so genau. Aber wer in einem deutschen Staat geboren ist, oder wer mehr als 10 Jahre in einem deutschen Staat gelebt hat, der ist Deutscher. Wenn irgendwann mal diese Definition geändert wird, dann ist das so. Aber gegenwärtig gilt dieses Gesetz noch, auch wenn es Leute gibt, die das Gesetz geändert haben, illegaler weise, damit ist es also nicht geändert und gilt nach wie vor. Ob man sich an das Gesetz hält, das steht auf einem anderen Blatt.

Adolf Hitler hat weder Deutsche Eltern, noch ist er in Deutschland geboren. Er hat aber zweifelsfrei länger als 10 Jahre in Deutschland gelebt. Ob er also von seinem theoretischen Recht Gebrauch gemacht hat und die Deutsche Staatsangehörigkeit beantragt hat, weiß ich nicht. Die Annexion Österreichs hat diese unklare Lösung nicht beseitigt, denn diese Annexion war ungültig.

[piscator]

Die Einbürgerung Adolf Hitlers erfolgte am 25. Februar 1932 durch den Freistaat Braunschweig.

Jetzt fällt mir doch ein Stein vom Herzen. Wäre Hitler Österreicher geblieben, müssten wir womöglich den Zweiten Weltkrieg
wiederholen.

[closs]

Was veranlasste so viele Deutsche Bürger damals, sich ihm, einen gebürtigen Österreicher anzuschliessen? War es nur sein Charisma als Redner, oder steckte mehr dahinter?

Ob er als Österreicher wahrgenommen wurde, weiß ich gar nicht. - Jedenfalls war sein Deutsch nicht als österreichischer Akzent erkennbar.

Natürlich steckte mehr dahinter: Jahrhunderte langer Kampf um die deutsche Nation - Erringung der Deutschen Einheit nach dem Französischen Krieg 1871 (Versailles) - Gründerjahre (auch dank französischer Reparations-Zahlungen) - endlich institutionell gefasstes nationales Selbstbewusstsein - Verlust der deutschen Identität durch den Rücktritt Kaiser Wilhelms - Kapitulation (wieder in Versailles) - Underdog-Zeit in den 20. Jahren - und jetzt kommt einer, der neben dem Nestor des Ancien Régime (Hindenburg) ein neuer deutscher Kaiser, der halt jetzt "Führer" heisst, ist - Restitution des nationalen Stolzes.

Und wenn da ein Hype ist, springt die Masse auch auf. Insofern hat sich nichts geändert - man erinnere sich nur an den Fall Wulff und andere Fälle in der jüngeren Vergangenheit. Der einzige wahrlich entscheidende Unterschied zu damals ist, dass unser Grundgesetz so gut ist, dass solche Hypes nicht unbegrenzt eskalieren können.

[Abischai]

Das mit dem Grundgesetz ist schön, aber nicht real. Denn man muß es auch einhalten, hältst Du Dich daran? Die wenigsten tun das, weil sie zunächst einmal nicht wissen was darin steht, außerdem wissen sie nicht mehr welche Version, die sind ja immer mal überarbeitet worden...
Wenn also jemand daherkommt und behauptet einfach, das Gesetz habe keine Gültigkeit mehr, dann widerspricht dem niemand, weil alle denken, daß wäre schon in Ordnung so. Und so ist uns das mit dem GG ergangen, das gibt es sozusagen gar nicht mehr wirklich.

Und wenn jetzt irgendein Diktator aufträte, so wäre das GG vorsorglich schon mal dahingehend geändert, daß man mit diesem GG dem Diktator nicht mehr entgegentreten dürfte, was ursprünglich möglich war. Eine GG-Änderung nun aber mit den Ermächtigungsgesetzen zu vergleichen, wäre spitzfindig.

[Pluto]

Und wenn jetzt irgendein Diktator aufträte, so wäre das GG vorsorglich schon mal dahingehend geändert, daß man mit diesem GG dem Diktator nicht mehr entgegentreten dürfte, was ursprünglich möglich war.

Keine Sorge...
So einfach wie in der ehemaligen DDR geht das in der BRD nicht.

Das Grundgesetz (GG) als deutsche Bundesverfassung kann nur durch ein den Text des Grundgesetzes ausdrücklich änderndes Bundesgesetz mit den Stimmen von zwei Dritteln der Mitglieder des Deutschen Bundestages (421 von zurzeit 631 Mitgliedern)[1] und mit zwei Dritteln der Stimmen des Bundesrates (derzeit 46 von 69 Stimmen)[2] geändert werden. Alle Änderungen, die den bundesstaatlichen Aufbau in Länder oder die grundsätzliche Mitwirkung der Bundesländer bei der Gesetzgebung ändern sollen, sind verboten. Unzulässig sind auch die Änderungen der Grundsätze der Art. 1 (Menschenwürde) und Art. 20 (Staatsaufbau) (Art. 79 Abs. 3 GG – sog. Ewigkeitsgarantie). Kommt es doch zu einer solchen unzulässigen Änderung, entsteht verfassungswidriges Verfassungsrecht.

[jupi]

Naja - Braunau ist kulturell deutsch - und Hitler hat in der deutschen Armee gedient.

Du meinst wohl kulturell österreichisch und Hitler war sozusagen ein Söldner in der deutschen Armee .
http://www.braunau.at/system/web/starts ... ?sprache=1
Da steht braunau .at und nicht braunau.de,oder?

[Abischai]

@Pluto
Du irrst, bzw. Wikipedia irrt, und Du verläßt Dich darauf. Du mußt diese Quelle prüfen. Dazu ist es aber notwendig, daß Du die Möglichkeit in Betracht ziehst, daß diese Quelle falsch sein könnte.

Die Bundesregierung oder der Bundesrat oder wer auch immer "Bundes~" hat überhaupt nicht das Recht, dieses Grundgesetz zu ändern, wenn es das GG ist, wie es gedacht war. Reden wir allerdings von der Vereinssatzung der sog. "BRD..." dann kann die natürlich auch wie eine solche Satzung behandelt werden, das geht Dich und mich dann überhaupt nichts an, nur zum Schien werden wir in Kenntnis gesetzt, aber die Rechtsgrundlage ist eine gänzlich andere.

Das GG ist bereits dahingehend geändert worden, daß der "Widerstand" nicht mehr vorgesehen ist. Der Kreisprozeß der sich zwischen Legislative und Lege abspielt, erfolgt nur noch innerhalb des Zirkels eines keineswegs gewaltengeteilten Machtapparates.

Der Satz "Alle Macht geht vom Volke aus" stimmt defacto nicht mehr, tatsächlich geht alle Macht von einer Minderheit aus, die wenn überhaupt, dann allenfalls eine verschwinden geringe Teilmenge des Volkes ist und das ganze Volk diktatorisch im Schwitzkasten hält.: Die Bank und die Medien.

[closs]

Da steht braunau .at und nicht braunau.de

Wenn DAS ein Argument wäre ....

Zur Erinnerung: Es gab seit den Ottonen ein Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation, das das definiert hat, was man deutsche Kultur nennt. Dies hat sich auch nicht durch die Napoleonische Zeit geändert - bis heute in kulturellen Dinge nicht. Die Bayern sind den Österreichern in Sprache und Kultur näher als den "Preußen". - Und ob schon mal jemandem aufgefallen ist, dass Peter Handke Österreicher ist?

Rausreden können wir uns Deutsche damit ganz bestimmt nicht.

[piscator]

Die Bundesregierung oder der Bundesrat oder wer auch immer "Bundes~" hat überhaupt nicht das Recht, dieses Grundgesetz zu ändern, wenn es das GG ist, wie es gedacht war. Reden wir allerdings von der Vereinssatzung der sog. "BRD..." dann kann die natürlich auch wie eine solche Satzung behandelt werden, das geht Dich und mich dann überhaupt nichts an, nur zum Schien werden wir in Kenntnis gesetzt, aber die Rechtsgrundlage ist eine gänzlich andere.

Das heisst nicht BRD sondern Deutschland und das Grundgesetz ist eine Verfassung und keine Vereinssatzung. Die garantiert dir, dass du deinen seltsamen Kult ohne Behinderung leben kannst.

Das GG ist bereits dahingehend geändert worden, daß der "Widerstand" nicht mehr vorgesehen ist. Der Kreisprozeß der sich zwischen Legislative und Lege abspielt, erfolgt nur noch innerhalb des Zirkels eines keineswegs gewaltengeteilten Machtapparates.

Dazu bitte eine Quelle

Der Satz "Alle Macht geht vom Volke aus" stimmt defacto nicht mehr, tatsächlich geht alle Macht von einer Minderheit aus, die wenn überhaupt, dann allenfalls eine verschwinden geringe Teilmenge des Volkes ist und das ganze Volk diktatorisch im Schwitzkasten hält.: Die Bank und die Medien.

Blödsinn.