Wie aktuell ist heute George Orwells "1984"?

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piscator
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#91 Re: Wie aktuell ist heute George Orwells "1984"?

Beitrag von piscator » Mi 26. Jul 2017, 13:54

fin hat geschrieben: Wie dieses Bild zb. zeigt ...

Bild
http://bc02.rp-online.de/polopoly_fs/po ... 181937.jpg
Na klar :D
Das ist eine Waffen-, Pellets- und Katzenstreusammlung. Ganz klar :lol:
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Novas
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#92 Re: Wie aktuell ist heute George Orwells "1984"?

Beitrag von Novas » Mi 26. Jul 2017, 16:22

piscator hat geschrieben:
fin hat geschrieben:Die Rocker scheinen dem typischen Milieu also entwachsen zu sein, das wirft ein ganz neues Licht auf den alten Adovokaten :D
Rocker ist man, wenn man bestimmte Werte vertritt, das mit dem Milieu ist ein Vorurteil.

:thumbup:

Lage ein flächendeckendes Überwachungsnetz aufzubauen. Die arbeiten zurzeit mit der Überwachung der Kommunikation, in Teilbereichen, etwa zur Terrorismusüberwachung, ja, aber gegen die ganze Bevölkerung? Nein

Spätestens nach den Enthüllungen der NSA-Überwachungsmaßnahmen durch den Whistleblower Edward Snowden im Juni 2013 sagen die Fakten etwas anderes. Die Bevölkerung hat seitdem nachweisbar ihr Verhalten verändert.


Die Suchanfragen für verdächtige Begriffe bei Wikipedia sind nach dem NSA-Skandal eingebrochen. Das lässt sich durch den Chilling-Effekt erklären: Menschen schränken ihr an sich legales Verhalten ein, wenn sie überwacht werden.

Menschen vermeiden Verhaltensweisen, die sie unter Umständen verdächtig machen könnten, sobald sie wissen, dass sie überwacht werden – und das sogar bei eigentlich legalen Handlungen. Diese als Chilling-Effekt bekannt Hypothese erhält nun neuen Auftrieb. Wie Jon Penney vom Oxford Internet Institute der University of Oxford herausgefunden hat, brachen nach den Enthüllungen der NSA-Überwachungsmaßnahmen durch den Whistleblower Edward Snowden im Juni 2013 die Aufrufe potenziell suspekter Einträge auf Wikipedia massiv ein.
spektrum.de: Snowden-Enthüllungen führten zu Selbstzensur

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fin
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#93 Re: Wie aktuell ist heute George Orwells "1984"?

Beitrag von fin » Mi 26. Jul 2017, 17:14

-- und schwuppdiwupp --

closs hat geschrieben:
fin hat geschrieben:Würdet ihr Euch (freiwillig) chippen lassen, weil es zb. den Joberhalt ermöglicht?
Wenn es reversibel wäre, evt. ja. Einfach mal ausprobieren ... -
Lese ich richtig, einfach mal ausprobieren: wie Überraschungsseier, ne Tüte Brausepulver oder neue Eissorte?!

closs hat geschrieben: Aber es könnte auch sein, dass ich mich von Anfang an stur stelle und lieber auf den Job verzichte - aus grundsätzlichen Erwägungen wäre das auch der richtige Weg.
Das beruhigt mich ein wenig, wobei deine Vorrede nicht gerade für Souveränität spricht - vermutlich reicht bereits ein handsigniertes Buch von Buber auf dem Schreibtisch ;) und aus die Maus!

Novaly the Lion hat sich auch schon einsacken lassen ...

Novalis hat geschrieben:
piscator hat geschrieben:Rocker ist man, wenn man bestimmte Werte vertritt, das mit dem Milieu ist ein Vorurteil.
:thumbup:
Es braucht nur irgendeine Größe mit Status Werten daherzukommen und schwuppdiwupp ...

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Heißt der junge Padawan 'Novaly die Kutte' :shock:

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#94 Re: Wie aktuell ist heute George Orwells "1984"?

Beitrag von closs » Mi 26. Jul 2017, 17:28

fin hat geschrieben:Lese ich richtig, einfach mal ausprobieren: wie Überraschungsseier, ne Tüte Brausepulver oder neue Eissorte?!
Ich halte es bei mir zwar für unwahrscheinlich, aber ich weiß, was der Mensch alles in Not tun kann. Unsere Empörungskultur ist auch ein Stück Wohlstandsphänomen. Lass es den Menschen mal richtig schlecht gehen: Erst dann zeigt sich Charakter.

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#95 Re: Wie aktuell ist heute George Orwells "1984"?

Beitrag von Novas » Mi 26. Jul 2017, 17:49

closs hat geschrieben:
fin hat geschrieben:Lese ich richtig, einfach mal ausprobieren: wie Überraschungsseier, ne Tüte Brausepulver oder neue Eissorte?!
Ich halte es bei mir zwar für unwahrscheinlich, aber ich weiß, was der Mensch alles in Not tun kann. Unsere Empörungskultur ist auch ein Stück Wohlstandsphänomen. Lass es den Menschen mal richtig schlecht gehen: Erst dann zeigt sich Charakter.

Am Ende kann niemand dem Gesetz von Saat und Ernte entfliehen. Das ist ein beruhigender Gedanke ;) niemand entgeht seiner eigenen Wahrheit: in diesem Leben und darüber hinaus. Seitdem ich das verstanden habe konzentriere ich mich auf meinen eigenen Weg. Wer auf andere mit dem ausgestreckten Zeigefinger zeigt, der deutet mit drei Fingern seiner Hand auf sich selbst.

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#96 Re: Wie aktuell ist heute George Orwells "1984"?

Beitrag von fin » Mi 26. Jul 2017, 17:59

-- Oh, Hoffnung --

closs hat geschrieben:
fin hat geschrieben:Lese ich richtig, einfach mal ausprobieren: wie Überraschungsseier, ne Tüte Brausepulver oder neue Eissorte?!
Ich halte es bei mir zwar für unwahrscheinlich, aber ich weiß, was der Mensch alles in Not tun kann. Unsere Empörungskultur ist auch ein Stück Wohlstandsphänomen. Lass es den Menschen mal richtig schlecht gehen: Erst dann zeigt sich Charakter.

Das hast du gut auf den Punkt gebracht!

Ich weiß nicht, wie es dir (oder auch anderen Mitlesern) ergeht, aber ich sehe/empfinde in so machen Momenten eine wahrlich dunkle Zukunft auf uns zurollen - mich hat auch der letzte Beitrag von Andreas '...', die ersten Worte heute, die mich wahrlich angesprochen haben, nicht weil sie '...' klingen, sondern weil etwas Wahres durch sie spricht, etwas, das mir auf eine Art ganz hilflos erscheint und doch ganz deutlich zum Ausdruck bringt, daß es zu er/sterben droht.

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#97 Re: Wie aktuell ist heute George Orwells "1984"?

Beitrag von closs » Mi 26. Jul 2017, 19:52

fin hat geschrieben:Ich weiß nicht, wie es dir (oder auch anderen Mitlesern) ergeht, aber ich sehe/empfinde in so machen Momenten eine wahrlich dunkle Zukunft auf uns zurollen
Dafür gibt es in der Tat Anzeichen - aus meiner Sicht gab es nie eine Zeit, in der der Mensch so sehr Gott ersetzen wollte wie heute - sozusagen "Babel im Quadrat".

Andererseits mache ich mir überhaupt keine Sorgen, da eh alles in unserer Welt der Zeit unterworfen ist - konkret: Ob jemand in dunklen Zeiten mit 10 Jahren oder in hellen Zeiten mit 100 Jahren stirbt, ist für den Betroffenen komplett egal - es sind immer nur die Zurückbleibenden, die Grund zur Trauer haben.

Was die Natur und deren - zum Teil - grausamen Gesetze angeht: Christlich gesehen ist auch die Natur von den Folgen des sog. "Falls" betroffen - insofern ist das nichts Neues. - Zudem: Wir dürfen heute, wenn wir uns wieder mal über eine Grausamkeit (durchaus zu Recht) empören, nie vergessen, dass es in früheren Zeiten üblich war, heute mit seinen Kumpels in die Schlacht zu gehen und zu wissen, dass morgen nur noch die Hälfte leben wird - die Joystick- und Drohnen-Kriege sind eine distanzierende Einrichtung, die neu ist.

Uns ist die Alltäglichkeit der Gewalt abhanden gekommen - das ist gut, aber auch Luxus - und Nährboden für Empörungskultur vom Sessel aus.

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#98 Re: Wie aktuell ist heute George Orwells "1984"?

Beitrag von R.F. » Do 27. Jul 2017, 11:13

fin hat geschrieben: - - -
Ich weiß nicht, wie es dir (oder auch anderen Mitlesern) ergeht, aber ich sehe/empfinde in so machen Momenten eine wahrlich dunkle Zukunft auf uns zurollen - mich hat auch der letzte Beitrag von Andreas '...', die ersten Worte heute, die mich wahrlich angesprochen haben, nicht weil sie '...' klingen, sondern weil etwas Wahres durch sie spricht, etwas, das mir auf eine Art ganz hilflos erscheint und doch ganz deutlich zum Ausdruck bringt, daß es zu er/sterben droht.
Der Schrift zufolge ist das Leben auf dieser nur noch für kurze Zeit bestehenden Erde ein dramatisches Geschehen. Selbst die dem Gott der Bibel nahe stehenden Menschen wie Noah, Jakob oder David mussten diese Erfahrung machen.

piscator
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#99 Re: Wie aktuell ist heute George Orwells "1984"?

Beitrag von piscator » Do 27. Jul 2017, 12:38

fin hat geschrieben:Ich weiß nicht, wie es dir (oder auch anderen Mitlesern) ergeht, aber ich sehe/empfinde in so machen Momenten eine wahrlich dunkle Zukunft auf uns zurollen - mich hat auch der letzte Beitrag von Andreas '...', die ersten Worte heute, die mich wahrlich angesprochen haben, nicht weil sie '...' klingen, sondern weil etwas Wahres durch sie spricht, etwas, das mir auf eine Art ganz hilflos erscheint und doch ganz deutlich zum Ausdruck bringt, daß es zu er/sterben droht.
Das Gefühl kenne ich, es geht mir manchmal genau so, ohne das ich das rational erklären kann.
Ich vermute mal, dass das daran liegt, das es mir recht gut geht und ich mir eine weitere Verbesserung meiner Situation nicht so richtig vorstellen kann. Und da überwiegt dann die latent vorhandene Angst vor Verschlechterungen bzw. einen Abrutschen.
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#100 Re: Wie aktuell ist heute George Orwells "1984"?

Beitrag von R.F. » Do 27. Jul 2017, 13:01

Das Thema des Threads lautet “Wie aktuell ist heute George Orwells 1984".

Dazu https://de.wikipedia.org/wiki/1984_(Roman):

Die Welt ist in die drei verfeindeten Machtblöcke Ozeanien, Eurasien und Ostasien aufgeteilt, die sich in dauerhaftem Krieg miteinander befinden. Die Handlung des Romans spielt in Ozeanien, das Nord- und Südamerika, die britischen Inseln, Australien und das südliche Afrika umfasst, wobei Winston Smith im „Landefeld 1“, also England, lebt.
- - -
Die drei Supermächte
Ozeanien ist eine der drei verbleibenden Supermächte der Welt, neben Eurasien und Ostasien. Ozeanien besteht aus den früheren Staaten Amerikas, Großbritannien, Australien und dem südlichen Teil von Afrika, Eurasien aus Europa und Russland, insgesamt von der iberischen Halbinsel bis zur Beringstraße. Ostasien besteht aus China, Korea, der Mongolei und Japan. Ozeanien befindet sich stets mit mindestens einer der beiden anderen Mächte im Krieg; es geht dabei jedoch ausschließlich um die Ablenkung der Bevölkerung und niemals wirklich um das umkämpfte Territorium oder die Vernichtung der Feinde. Letzteres erscheint durch das absolute Kräftegleichgewicht ohnehin unmöglich. Eurasien ist durch seine riesigen Landflächen geschützt, Ozeanien durch die Ausdehnung des Atlantischen und des Pazifischen Ozeans, Ostasien durch die Gebärfreudigkeit und den Fleiß seiner Bewohner.

Hatte Orwell die heutige Situation richtig vorhergesehen?

Ich behaupte seit langem, dass die künftige Front entlang des ehemaligen Atlantikwalls verlaufen würde. Die zunehmenden Unstimmigkeiten mit den USA und Großbritannien (Brexit) deuten in diese Richtung.

Die Gefährdung der wirtschaftlichen Beziehungen verhindert vorläufig gewaltsame Konflikte zwischen Kontinental-Europa und den Anglo-Kelten. Die Abhängigkeit Europas von russischen Rohstoffen, in erster Linie Erdgas und Erdöl, wird trotz stärkerer Engagements der USA auf dem europäischen Energie-Markt bleiben.

Der eigentliche Auslöser für den Zusammenbruch der Beziehungen zwischen Kontinental-Europa und anglo-keltischen Völkern wird der Auftritt des “Großen Bruders” sein. Nachzulesen in erster Linie im 13. Kapitel der Apokalypse.

Selbstverständlich weisen auch weitere Entwicklungen auf das Erstarken eines weiteren Gegners Europas hin. Eben gerade geht durch den Konflikt mit der Türkei ein wichtiger Frontstaat verloren.

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