Hi Pluto!
Pluto hat geschrieben:
1.) In dem Buch erfährt man nichts Neues. Dawkins wiederholt nur alte Kirchenkritik in elegant formulierter Rhetorik.
Gewiss. Aber
Religionskritik ist nicht deshalb schlecht, weil die Argumente 'alt' sind, oder?
Pluto hat geschrieben:
2.) Er schreibt nur zerstörerisch. Es ist immer einfacher niederzureissen als aufzubauen.
Dawkins ist Humanist. Was also soll an Religion gut sein?
Pluto hat geschrieben:
3.) Andere Autoren (z. Bsp. Dennett) geben sich die Mühe, in die Zukunft zu blicken und Lösungsvorschläge anzubieten.
Dennett ist Humanist. Ich sehe in seiner Religionskritik keinen wesentlichen Unterschied zu Dawkins, er schreibt nur für eine andere Zielgruppe.
Pluto hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben:
Du äußerst hier eine Meinung und ich sage Dir voraus, diese wirst Du nicht hinreichend begründen können ... .
Meinungen hat man. Man muss sie nicht begrüden.
Verzeihe mir, ich habe Dich hier rhetorisch gehörig hereingelegt ... .
Pluto hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben:
Es zählt nicht, aus welchen Standpunkt heraus Dawkins argumentiert und ob dies sich nun konstruktiv und differenziert zu anderen Meinungen verhält. Er liegt entweder richtig oder er liegt falsch. Und nur das ist zu benennen, nicht aber, ob er es jedem recht machen kann.
Was für mich zählt, ist dass er zwar mit brillianter polemischer Rhetorik argumentiert aber niemals in seiner Kritik konkret wird. Er will keine Diskussion in Gang bringen, sondern nur lästern, spotten... niederreissen.
Bitte gib mir doch mal ein betreffendes Beispiel.
Pluto hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben:
Wenn also Deschner "gefühllos in der Geschichte des Christentums wühlt", dann sagst Du damit, dass die Form des Gefühls und sonst nichts darüber entscheidet, ob die Phlogistonhypothese zutrifft oder nicht?!
Nein.
Ein Autor hat die Pflicht auch konstruktiv vorzugehen, und nicht alle Menschen zu vermeintlichen Gegnern zu machen. Kritik ja, aber Pauschalurteile wie "das Christentum ist schlecht" sollten nicht sein.
Konstruktiv vorzugehen, heißt, sich nicht festzulegen. Mithin hat ein Autor geradezu die Pflicht, nicht 'konstruktiv' vorzugehen, sondern über die 'Sache' zu schreiben, die Gegenstand des Sachbuchs ist.
Pluto hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben:
Die alte Welt verdankt ihre Kultur der Demokratie und der Aufklärung trotz Christentum ...
Das Fundment dazu lieferten aber die Mönche in den Klöstern der Kirche. Bereits im 11. Jh., also rund
500 Jahre vor Beginn der Aufklärung, als Kopernikus seine Idee des Heliozentrismus veröffentlichte, waren bereits alle griechischen, arabischen und persischen Schriften ins Latein übersetzt, und standen so anderen Gelehrten in ganz Europa zur Vefügung. Vergiss nicht, Latein war so was wie das Esperanto des Mittelalters.
Das Christentum hatte im Mittelalter das Monopol auf Bildung und wusste das für ihre Zwecke auszunutzen. Wer nicht den Adel angehörte, musste sich also hierzu der Kirche anschließen. So wurdest Du als Kind im Kloster abgegeben und wurdest dann Kleriker. Menschen, die nicht lesen konnten, konnten nicht Priester werden.
Pluto hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben:
Das Christentum avancierte sich als Instrument der Macht,
Ja. Getrieben durch eine kleine machthungrige Gruppe an der Spitze. Das ist aber noch lange keine Grund, alle Christen in Sippenhaft zu nehmen. Würdest u es gerne sehen, wenn man sagen würde "alle Deutschen sind Nazis".
Ja, hinterher waren immer alle Freiheitskämpfer ... . Ohne Aufklärung und Demokratie wäre Europa ein christlicher Gottesstaat.
Pluto hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben:
Wissen ist Macht - besonders in Latein ... .
In einer Zeit wo die allermeisten Menschen ohnehin Analphabeten waren, ist die Sprache des geschriebenen Wortes nicht Mittel zum Machterhalt, sondern zur Kommunikation.
Und weil dies der Kommunikation gar so dienlich ist, haben die Päpste den Bibelverbreitern die Inquisition auf den Hals geschickt?!
Cheers,
Lamarck
„Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.†(Theodosius Dobzhansky)
„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.†(John Maynard Smith)
„Computers are to biology what mathematics is to physics.†(Harold Morowitz)