Im Spannungsfeld zwischen Säkularismus und Scharia

Säkularismus
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piscator
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#81 Re: Im Spannungsfeld zwischen Säkularismus und Scharia

Beitrag von piscator » Mi 30. Mai 2018, 09:40

closs hat geschrieben:
piscator hat geschrieben:Was willst du da noch genau anschauen? Diese Statistik erscheint mir sehr detailliert
Ja - aber meine Fragen beantwortet sie nicht - siehe Beispiel USA.
Ich schätze, dass man es dir nie recht machen kann :lol: . Siehe die Diskussionen zur Homöopathie und zum Impfen.
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piscator
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#82 Re: Im Spannungsfeld zwischen Säkularismus und Scharia

Beitrag von piscator » Mi 30. Mai 2018, 09:58

closs hat geschrieben:Aber WARUM zieht es die Migranten in die Ballungsräume? - Richtig: Weil dort billige Arbeitskräfte gebraucht werden. - Also man braucht die meisten der Migranten.
Migranten ziehen in erster Linie dahin, wo schon andere Migranten aus ihrer Heimat wohnen. Dann gibt es auch keine großen Probleme mit der fremden Sprache und den fremden Gebräuchen. Unterhaltung - möglichst umsonst - ist auch schön, die gibt es auf dem Dorf nicht so, wie in der Stadt. Das merke ich hier in meiner Gegend sehr deutlich. In den Talgemeinden gibt es Supermärkte, Tankstellen mit 24 h Öffnungszeiten, S-Bahn, frequentierte Dorfplätze und den relativ einfachen Zugang nach Stuttgart. Dazu in den Dorfkernen jede Menge alter Häuser, die relativ günstig zu mieten sind.

Auf den Gemeineden auf den Höhen des Schwäbischen Walds gibt es kaum Migranten, dort ist es denen einfach zu langweilig. Das Ganze kann man 1:1 auf die Assis anwenden, Kleinkriminelle, Drogenabhängige, Sprayer und Randalierer leben im Tal in der Anonymität, die Gemeinden auf den Höhen haben diese Probleme kaum.

Man kann das auf einen Nenner bringen: Möglichst nicht da wohnen, wo man einfach zu Fuß hinkommt. Sonst wimmelt es dort von Einwegspritzen, Flaschenscherben und verschmierten Hauswänden. Und zum Badesee oder zum Grillplatz sollte man auch mindestens 500 Meter zu Fuß gehen müssen, sonst sind die fest in der Hand bestimmter Großfamilien. Der Standbetreiber in der Nachbarschaft ist dabei der Dumme. Man geht zwar dort aufs Klo, kauft aber nichts, weil das ja nicht halal sein könnte.

Angenehm fallen allerdings die jungen Syrer auf. Die sind meist höflich, lernen Deutsch und suchen Kontakt. Woran das wohl liegt?
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closs
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#83 Re: Im Spannungsfeld zwischen Säkularismus und Scharia

Beitrag von closs » Mi 30. Mai 2018, 15:30

piscator hat geschrieben:Ich schätze, dass man es dir nie recht machen kann :lol: . Siehe die Diskussionen zur Homöopathie und zum Impfen.
Wenn aus meiner Sicht entscheidende Fragen ausgelassen werden, ist an Deiner Beobachtung was dran.

piscator hat geschrieben:Das merke ich hier in meiner Gegend sehr deutlich. In den Talgemeinden gibt es Supermärkte, Tankstellen mit 24 h Öffnungszeiten, S-Bahn, frequentierte Dorfplätze und den relativ einfachen Zugang nach Stuttgart.
Klar - die Leute dürfen ja nicht mal arbeiten. - Was sollen sie machen?

piscator hat geschrieben:Das Ganze kann man 1:1 auf die Assis anwenden, Kleinkriminelle, Drogenabhängige, Sprayer und Randalierer leben im Tal in der Anonymität, die Gemeinden auf den Höhen haben diese Probleme kaum.
Allein diese Assoziation ist sehr gefährlich - der humboldtsche Bildungsstand von Migranten ist sicherlich nicht unter dem deutschen Durchschnitt.

piscator hat geschrieben:Angenehm fallen allerdings die jungen Syrer auf. Die sind meist höflich, lernen Deutsch und suchen Kontakt. Woran das wohl liegt?
Wir haben auch mit Eritreern gute Erfahrungen gemacht. --- Woran das liegt? Vielleicht daran, dass man eigentlich lieber zuhause wäre.

SilverBullet
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#84 Re: Im Spannungsfeld zwischen Säkularismus und Scharia

Beitrag von SilverBullet » Mi 30. Mai 2018, 20:19

closs hat geschrieben:Das Kopftuch doch auch nicht - was willst Du damit sagen?
Ich habe es bereits gesagt, kannst es ja nachlesen.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Es geht hier aber um Regionalkultur und nicht um Bundes-Identität.
Die hergebrachten Regional-Kulturen in D sind nicht vom Islam bedroht
Du hast komplett den Faden verloren – es ging um die Aussage des Bundespräsidenten.

closs hat geschrieben:Richtig - aber das tun die Türken doch auch, wenn sie in den öffentlichen Raum gehen: Bei roter Ampel stehen bleiben
Bei roter Ampel stehen bleiben, soll ein Zeichen von Integration sein?
Willst du jetzt nur noch ein Affentheater aufführen?

closs hat geschrieben:Ja - da kommt das alles her. - Aber wir leben in Deutschland, wo das Kopftuch eine kulturelle Identitäts-Größe ist
Was hast du an dem Wiki-Auszug nicht verstanden?
Die Absonderung, insbesondere die Verschleierung der Frau ist nach weit verbreiteter Ansicht ein wesentlicher Bestandteil der Gesellschafts- und Normenordnung des Islam.
=> keine kulturelle Grösse, sondern ein Gesellschaftsordnungswerkzeug.

closs hat geschrieben:Deine Anforderungen sind so tief gesteckt, dass sie das gerade noch hinkriegen.
…
ich halte Dich tatsächlich nicht für einen AfD-ler. - Aber eigentlich müsste man erwarten, dass Deine Haltung von einem verbiesterten Christen kommt - warum kommt das von einer Seite, die sich in Eigensicht als liberal und aufgeklärt versteht?
Meine Haltung soll der eines verbiesterten Christen gleichkommen, weil meine Anforderungen so tief gesteckt sind, dass sie auch Leute noch umsetzen können, die nicht wissen in was sie sich integrieren sollen?

Du schreibst eigenartige Beiträge…

closs
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#85 Re: Im Spannungsfeld zwischen Säkularismus und Scharia

Beitrag von closs » Mi 30. Mai 2018, 20:59

SilverBullet hat geschrieben:Bei roter Ampel stehen bleiben, soll ein Zeichen von Integration sein?
Geh mal nach Frankreich, dann weißt Du, dass es so ist. Wenn Du Dich da nicht diesbezüglich integrierst, bist Du nach einer Woche tot - denn da hält das Auto beileibe nicht immer an, wenn die Fußgängerampel grün ist. :D

SilverBullet hat geschrieben:keine kulturelle Grösse, sondern ein Gesellschaftsordnungswerkzeug.
Das überlappt sich doch. - Der Unterschied ist, dass es dort Sanktionen gibt, wenn man sich kulturell unangepasst präsentiert. - Und das sollen wir in Deutschland nachmachen, indem wir Frauen verbieten, Kopftuch zu tragen?

SilverBullet hat geschrieben:Meine Haltung soll der eines verbiesterten Christen gleichkommen
Aus dieser Ecke würde man es erwarten - richtig. - Mir gefallen weltanschauliche Vorschriften im öffentlichen Raum nicht - wäre ich am Ende liberaler und aufgeklärter als Du? :angel:

SilverBullet
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#86 Re: Im Spannungsfeld zwischen Säkularismus und Scharia

Beitrag von SilverBullet » Mi 30. Mai 2018, 22:09

closs hat geschrieben:Geh mal nach Frankreich, dann weißt Du, dass es so ist.
schön, du hast dich also auf Quatschniveau eingeschossen – naja, wenn es dir Spass macht…

closs hat geschrieben:Der Unterschied ist, dass es dort Sanktionen gibt, wenn man sich kulturell unangepasst präsentiert. - Und das sollen wir in Deutschland nachmachen, indem wir Frauen verbieten, Kopftuch zu tragen?
Von Gesetzen hast allein du gesprochen und du tust es auch hier wieder – nicht vergessen!

Ich sage nur, dass es sich um eine Nicht-Integration handelt und zwar um eine „saftige“.

Einzelfälle werden als „exotisch“ betrachtet, mehr nicht.
Bei gesteigertem Aufkommen ist jedoch der Konflikt vorprogrammiert – das habe ich schon ganz am Anfang gesagt.

closs hat geschrieben:wäre ich am Ende liberaler und aufgeklärter als Du?
ich würde eher sagen, du hast es gerade mit roten Ampeln – da ist es regelrecht egal, was du darin für eine „Leistung“ entdecken können möchtest…

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#87 Re: Im Spannungsfeld zwischen Säkularismus und Scharia

Beitrag von closs » Mi 30. Mai 2018, 22:33

SilverBullet hat geschrieben:Ich sage nur, dass es sich um eine Nicht-Integration handelt und zwar um eine „saftige“.
Aber doch nur nach Deinem Gusto - das wird doch quer durch die Bevölkerung ganz unterschiedlich gesehen.

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#88 Re: Im Spannungsfeld zwischen Säkularismus und Scharia

Beitrag von Novas » Mi 30. Mai 2018, 23:12

SilverBullet hat geschrieben:Ich sage nur, dass es sich um eine Nicht-Integration handelt und zwar um eine „saftige“

Das Gerede von der „Integration“ klingt zwar vernünftig, ist aber häufig ziemlich inhaltsleer. Was genau ist damit gemeint? „Integration“ ist nicht „Assimilation“. Gute Politik beginnt mit einer „Richtigstellung der Begriffe“ so sagte mal Konfuzius. Deutschland ist ein Einwanderungsland und dadurch verändert sich auch die deutsche Gesellschaft.
Die Idee, dass alle Bürger gleich sein müssen, ist ein Relikt aus Zeiten des Totalitarismus und passt nicht zum Wesen der Demokratie.

Hier meldet sich Verweigerung zu Wort, Weigerung eine neue gesellschaftliche Wirklichkeit zu akzeptieren, Ablehnung eines Lern- und Veränderungsprozesses, von dem man doch dunkel ahnt, dass er unvermeidlich ist.

Es ist ja kein Wunder, dass die Zustimmung für Sarrazin nicht in erster Linie aus den unteren Schichten der Gesellschaft kommt. Sie kommt von denen, denen es erträglich geht, sehr erträglich, und die deshalb wollen, dass alles so bleibt wie es ist. Aber auch hier gilt der bekannte Spruch Erich Frieds: "Wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt."

~ Rainer Oechslen
qantara.de: Mythos Integration / Eine Korrektur

Qantara ~ eine großartige Seite, die machen sehr gute Arbeit :thumbup:

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#89 Re: Im Spannungsfeld zwischen Säkularismus und Scharia

Beitrag von SilverBullet » Do 31. Mai 2018, 10:13

Novalis hat geschrieben:Das Gerede von der „Integration“ klingt zwar vernünftig, ist aber häufig ziemlich inhaltsleer. Was genau ist damit gemeint? „Integration“ ist nicht „Assimilation“. Gute Politik beginnt mit einer „Richtigstellung der Begriffe“ so sagte mal Konfuzius.
Aha, dann lieferte also der jeweilige Politiker mit „Integration ist nicht Assimilation“ keine gute Politik, denn er sagt ja nicht, was „Integration“ in Bezug auf das Leben in Deutschland ist.

Ist (für uns) nicht weiter schlimm, denn es handelt sich nicht um einen deutschen Politiker.

Novalis hat geschrieben:Deutschland ist ein Einwanderungsland und dadurch verändert sich auch die deutsche Gesellschaft.
Keine Ahnung, von der Raumausnutzung her, habe ich zumindest nicht den Eindruck, dass zur Besiedelung unbedingt zusätzliche Menschengruppen benötigt werden.

Deutschland ist ein Bund vieler Kulturen und somit können sich selbstverständlich Menschen anderer Kultur integrieren –> das klingt doch schon mal gar nicht schlecht.

Diese Integration ist aber (auch wenn es Spielräume gibt) keine beliebig festlegbarere Definition, sondern es ist bei Interaktion mit Angehörigen anderer Kulturen, das Herausnehmen der eigenen Regionalität.

Falls du integrierter Deutscher bist, dann kannst du unter Garantie in einem (von dir aus) weit entfernten Teil Deutschlands anrufen oder dich sogar dort aufhalten und bei einer Interaktion mit einem Eingeborenen ( :-) ) wird es dieser schwer haben (oder es vielleicht sogar gar nicht schaffen) deine Herkunft einzuschätzen – er wird dich eventuell explizit fragen müssen, wo du herkommst (bezogen auf Deutschland).

Das ist nicht inhaltsleer, sondern du weisst genau, was du machen musst.
Wenn du es durchführst, verhältst du dich integriert.

Wenn man bei einem Deutschen an „der Präsentation seiner Kultur“ vorbeischauen muss, um den neutralen Menschen zu erkennen, dann ist dieser Deutsche nicht integriert. Wenn aber die Regionalkultur des anderen keine Rolle spielt, bzw. er klar signalisiert, dass sie keine Rolle spielen soll, dann liegt Integration vor.

Es ist anstrengend zwischen einem Menschen und der gesamten Tradition und Geschichte „dahinter“ zu unterscheiden. Integrierte Deutsche vermeiden diese Anstrengung, indem sie sich gegenseitig nicht damit belasten.

Wie ich gesagt habe, nimmt man diese Anstrengung in Einzelfällen ohne Probleme auf sich, es kann sogar interessant sein (Stichwort: Exotik).
Dies ändert sich aber, wenn es ständig zur Anstrengung kommt und der/die jeweilige(n) Gegenüber keine Anzeichen zeigt/zeigen, diese Anstrengung zu vermeiden.
Beispiel: „Wecken“ und „Schrippen“.

Wenn man unter diesem Gesichtpunkt „das Kopftuch“ hernimmt, dann ist klar, dass ein integrierter Deutscher durch die von einer Religionsorganisation aufgebaute und vertretene Barriere (Verschleierung) hindurchschauen muss, um dem Menschen neutral zu begegnen.
=> Man muss etwas ignorieren, um zu einer neutralen Umgangsform zu kommen (und beim „Kopftuch“ ist dies sogar die explizite Absicht)

Wenn man in „längeren“ Zeitabständen „einmal“ eine derartige Begegnung hat, ist es egal.
Was aber, wenn man an einem Ort wohnt, an dem man langsam selbst zur „Ausnahme“ wird?
=> Konflikt

Novalis hat geschrieben:Qantara ~ eine großartige Seite, die machen sehr gute Arbeit
Ach ja?
Was ist, laut dieser Seite, „Integration“ und in wiefern kann man dies auf „Wecken und Schrippen“ anwenden?

piscator
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#90 Re: Im Spannungsfeld zwischen Säkularismus und Scharia

Beitrag von piscator » Do 31. Mai 2018, 12:41

closs hat geschrieben:
piscator hat geschrieben:Ich schätze, dass man es dir nie recht machen kann :lol: . Siehe die Diskussionen zur Homöopathie und zum Impfen.
Wenn aus meiner Sicht entscheidende Fragen ausgelassen werden, ist an Deiner Beobachtung was dran.
Die Frage stellt sich, ob tatsächliche entscheidende Fragen ausgelassen werden oder ob das nur eine Methode deinerseits ist, dein Weltbild mit aller Gewalt durchzusetzen.
closs hat geschrieben:Klar - die Leute dürfen ja nicht mal arbeiten. - Was sollen sie machen?
Warum sollen die nicht arbeiten dürfen? Ich sprach nicht von Asylbewerbern.
closs hat geschrieben:Allein diese Assoziation ist sehr gefährlich - der humboldtsche Bildungsstand von Migranten ist sicherlich nicht unter dem deutschen Durchschnitt.
Ehrlich? Ist das nicht wieder linkes Wunschdenken? Ah so ja, du beist ja kein Linker. Du redest so, denkst so, aber links bist du nicht. :lol:
closs hat geschrieben:Wir haben auch mit Eritreern gute Erfahrungen gemacht. --- Woran das liegt? Vielleicht daran, dass man eigentlich lieber zuhause wäre.
Das kann ich nicht beurteilen. Aber vielleicht verwenden diese Menschen ihre Energie lieber darauf, Deutsch zu lernen, sich einen Job zu suchen und sich unter die einheimische Bevölkerung zu mischen, anstatt darauf zu achten, dass ihre Frauen auch schön Islam-konform verhüllt sind.

Wobei man in den nächsten Jahren mit Sicherheit ein interessantes soziales Experiment beobachten kann, wenn die integrationsbereiten jungen Neuankömmlinge die hier vom Aufstockungs-Hartz4 lebenden türkischen Totalversager der vierten Generation in allen Belangen überholen. :lol:
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