Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsinn?

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sven23
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#81 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von sven23 » So 28. Sep 2014, 08:32

closs hat geschrieben:Natürlich wäre das so. - Aber die Achtung der Frau ist doch kein Produkt moderner Flügel-Stutzerei der Kirchen.

Betrachtet man die Äußerungen der Kirchenmänner, muß man genau dieses vermuten. Und schließlich bezogen sie ihre "Weisheiten" aus der Bibel.

Frauen schulden keiner einzigen Religion Dank für auch nur einen Impuls der Freiheit.
(Susan Brownell Anthony, am. Pionierin der Frauenbewegung, 1820-1906)



closs hat geschrieben: Die Meinung der säkularen Welt zum Christentum ist eigentlich ein Reflex gegenüber einem natürlichen Feind und sagt mehr über den Reflektierenden als über das Reflektierte aus. (fällt mir gerade spontan ein).

Seit Konstantin wurden Heuchelei und Gewalt zum Kennzeichen der Kirchengeschichte, wurde der Massenmord zur Praxis einer Religion. Einen zu töten war strikt verboten, Tausende umzubringen ein gottgefälliges Werk. Das Ganze nennt man nicht Geisteskrankheit, das Ganze heißt Christentum.
(Karlheinz Deschner, dt. Schriftsteller)

Kirchen sind durchaus kein notwendiges Übel, aber das Übel folgt notwendig daraus.
(Karlheinz Deschner, dt. Schriftsteller)

Ich will durchaus anerkennen, daß sich die Kirchen gewandelt haben. Aber dies folgte weniger aus Einsicht in die Fehler der Vergangenheit, sondern ist dem Machtverlust durch Säkularisierung geschuldet. Die Vergangenheit ist wie sie ist, da gibt es nichts zu beschönigen.

Es gäbe wenig Gläubige auf der Welt, kennten sie ihre Glaubensgeschichte so gut wie ihr Glaubensbekenntnis.
(Karlheinz Deschner, dt. Autor u. Historiker, *1924)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
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#82 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von closs » So 28. Sep 2014, 10:30

sven23 hat geschrieben:Frauen schulden keiner einzigen Religion Dank für auch nur einen Impuls der Freiheit. (Susan Brownell Anthony, am. Pionierin der Frauenbewegung, 1820-1906)
Wie soll eine Frauenrechtlerin des 19. Jh. in dieser Frage zur Klärung beitragen? Sie spricht im Sinne ihrer Interessen.

sven23 hat geschrieben:Karlheinz Deschner
Deschner hat genügend wunde Punkte gefunden - dafür ist ihm zu danken. - Seine Bonmots aber als satisfaktionsfähige Aussagen im geistig-theologischen Sinne zu bewerten, halte ich für zuviel der Ehre.

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sven23
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#83 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von sven23 » So 28. Sep 2014, 10:45

closs hat geschrieben:Wie soll eine Frauenrechtlerin des 19. Jh. in dieser Frage zur Klärung beitragen? Sie spricht im Sinne ihrer Interessen.

Sie spricht ein wahres Wort aus. Die Aussage ist unabhängig von ihrer Eigenschaft als Frauenrechtlerin
richtig.

closs hat geschrieben: Deschner hat genügend wunde Punkte gefunden - dafür ist ihm zu danken. - Seine Bonmots aber als satisfaktionsfähige Aussagen im geistig-theologischen Sinne zu bewerten, halte ich für zuviel der Ehre.

Wunde Punkte ist gut: das historische Christentum ist in großen Teilen eine einzige klaffende Wunde.
Und ich denke auch nicht, daß es Deschners Intention war, das Christentum inhaltlich im geisti-theologischen Sinn zu bewerten, sondern er schaute sich an, was das Christentum historisch angerichtet hat. Also was haben die geistig-theologischen Inhalte in der Welt bewirkt. Und da siehts sehr finster aus.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Janina
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#84 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von Janina » So 28. Sep 2014, 12:12

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Vielleicht sind sie auch sozial traumatisiert, pädophil oder latent schwul.
Das kann auch für Physiker gelten.
Dafür ist das aber nicht Einstellungsvoraussetzung.

2Lena
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#85 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von 2Lena » So 28. Sep 2014, 12:19

Frauen schulden keiner einzigen Religion Dank für auch nur einen Impuls der Freiheit. (Susan Brownell Anthony, am. Pionierin der Frauenbewegung, 1820-1906)

Warum hat die gute Susan nicht die Inhalte der Bibel geklärt?
Sämtliche Argumente der "Frauenfeindlichkeit" resultieren aus fehlerhaft interpretierten Bibelstellen. Es ist doch nicht die Religion daran schuld, genausowenig wie die "Medizin" für Fehldiagnosen bei Krankheiten schuld ist.

Allerdings - ich gestehe das ein - hilft auch das "Erkannthaben" nicht viel weiter, wenn es nicht an den "Mann" gebracht werden kann. Das erlebe ich grade frustriet und stehe somit etwas ratlos da.

Mit welchen Mitteln, mit welchen Sprüchen sehen die Menschen die vielen Irrtümer denn ein, die begangen wurden. Was meint ihr dazu? Mein Wunsch ist, die Leute nehmen eine Schaufel, beerdigen est mal alles Leid bringende und pflanzen dann die neuen Wünschträume darauf.

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#86 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von 2Lena » So 28. Sep 2014, 12:24

Es gäbe wenig Gläubige auf der Welt, kennten sie ihre Glaubensgeschichte so gut wie ihr Glaubensbekenntnis. (Karlheinz Deschner, dt. Autor u. Historiker, *1924)

Wenn Menschen das Glaubensbekenntnis (als Summe allen Wissens des NT und AT - das Wissens um den Menschen) erfahren und anwenden können, dann dienen sie ihrem Schöpfer mit großer Freude. Dann schütteln sie über die "Glaubensgeschichte" den Kopf.
Da werden sie dann fragen: Warum haben wir das nicht gleich erforscht ...
Zitat: (2Lena, * 1946) :lol:

P.S. glaubt ja nicht, dass mit dem Auswendiglernen des Glaubensbekenntnisses das alles läuft. Es geht um die *Auslegung des gesamten AT, um alles was im NT dort zusammengefasst wurde und von dort aus als Zusammenfassung in den ganz kurzen Text geflossen ist. Es geht um viel Wissen - und der ganzen Summe. Aber, nur eine Spitze ist zu sehen. Da kann man auch sagen: Das bisschen glaube ich ganz fest.

--

Es ist nicht so dass Benz oder Porsche das Auto erfunden haben. So hat man das in meinen Kindertagen in den Schulen den Kleinen "verraten". Huch, und dann kam die Enttäuschung: Seit Tausenden von Jahren gab es Fahrzeuge und lange vor der Patentanmeldung (Benzinmotor 1886) Antriebe mit Dampf, andere Verbrennungsmotoren und auch "Elektkroautos". Eine breite Basis von verschiedenen Berufen, Materialien und Ideen war nötig, um die Technik zu entwickeln. Auf der ganzen Welt wurde daran in vielen Einzelheiten gearbeitet. Geniale Ingenieure hatten große Pläne. Die gezielte Vermarktung und damit die weitere Erforschung eines Zweigs, bei dem viele Ingenieure und tüchtige Arbeiter mitwirkten - gab dann den Ausschlag, dass Deutschland mit Mercedes-Benz ein großer Erfolg wurde.

ThomasM
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#87 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von ThomasM » So 28. Sep 2014, 14:11

Magdalena61 hat geschrieben: Wenn die Kirche ihr gewachsenes, auf ihrem Bibelverständnis, auf Beobachtungen und Erfahrungen basierendes ideelles Fundament aufweicht oder gar aufgibt, dann kann sie den Menschen nicht mehr Wegweiser und Halt sein.
Nein, das ist für mich falsch ausgedrückt.
Wenn die Kirche ihr gewachsenes, auf ihrem Bibelverständnis, auf Beobachtungen und Erfahrungen basierendes ideelles Fundament nicht den Anforderungen und Fragen der aktuellen Zeit anpasst, DANN kann sie kein Wegweiser und Halt für die Menschen mehr sein, denn dann verliert sie ihre Aussagekraft in der Zeit.

Dabei ist der Weg, diese Anpassung durchzuführen problematisch und schwierig. Man kann es übertreiben mit der Anpassung (siehe evangelische Kirche zu der man sagen muss "wer nach allen Seiten hin offen ist, der kann nicht ganz dicht sein") oder man kann sich der Anpassung verweigern (siehe katholische Kirche). Tatsächlich muss man den schmalen Mittelweg gehen, sich anpassen und dabei die Grundlage des Geistes Gottes behalten.

Nur dann wird man jede Generation neu begeistern können und auch weiter die gute Nachricht verbreiten können.

Magdalena61 hat geschrieben: Alleine die Gesetze und Vorgaben zum Umgang mit Babys und Kleinkindern haben sich innerhalb der letzten 30 Jahren teilweise genau ins Gegenteil verkehrt. Die Menschen sind aber immer noch dieselben und die Voraussetzungen, die erforderlich sind, damit Kinder körperlich und seelisch gesund aufwachsen können, haben sich eigentlich auch nicht geändert.
Nun, auch hier sieht man die Notwendigkeit der Anpassung. Ein Extrembeispiel der letzten Monate sind die Geschehnisse um die Sekte "die zwölf Stämme". Die begründen ihre Kindesmisshandlungen biblisch, dass man sein Kind züchtigen muss. Wer die Bibel wörtlich versteht, muss auch das alte Familienbild mit dem Vater als absoluter Herscher, der Frau und Kind verkaufen und misshandeln darf, wie es ihm beliebt, hochhalten. Es ist aber nicht das Bild, das Gott MEINT. Daher ist heutzutage eben eine körperliche Züchtigung in der Erziehung tagbu, was aber nicht heisst, dass man nicht auf das Kind Druck ausüben muss (Grenzen setzen), denn ohne Druck kann man nicht erziehen (bei meinem Sohn war der Druck das Internet. Er bekam Computerverbot, wenn er nicht gehorchte. Das hat bei ihm gewirkt).

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

ThomasM
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#88 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von ThomasM » So 28. Sep 2014, 14:38

Magdalena61 hat geschrieben: Die Aussagen der Bibel müssen erst einmal richtig verstanden werden :? . Daran hapert es oft...
Sorry, aber wer definiert denn, was "richtig" ist? Mit der Aussage erzeugst du doch erst die Probleme, du löst keine.

Magdalena61 hat geschrieben:
Auch ich will ein Beispiel nennen: Geschlechtsverkehr vor der Ehe.
?
Mit wie vielen Partnern?
Na ja, ich ging erst einmal von einer normalen Liebesbeziehung zwischen Mann und Frau aus. Aber du hast Recht. Auch andere sexuelle Praktiken müssen bedacht werden, von der Homosexualität bis hin zum Swinger Club.
Man kann als Christ solche Praktiken ablehnen. Aber wenn man das tut, dann bitte NICHT mit der Begründung "ist in der Bibel verboten" oder "ist nicht natürlich" oder "Gott will das nicht". Das sind doch nur alles Aussprüche, die sagen "ich habe keine Ahnung, warum das verboten ist. Ich folge hier lediglich Befehlen." Eine erbärmliche Begründung.
Wenn man das ablehnt, dann mit einer Begründung, die sich auf das Liebesgebot bezieht, dem zentralen Gebot Gottes.
Wieso also widerspricht z.B. eine homosexuelle Beziehung dem Liebesgebot Gottes? Du wirst arge Probleme haben, deine Meinung zu untermauern.

Magdalena61 hat geschrieben: Eine Legalisierung vorehelichen Geschlechtsverkehrs in einer auf Konsum und Genuß ausgerichteten Wegwerfgesellschaft begünstigt den Mißbrauch anderer Personen zur Befriedigung der eigenen Begierde.
Das ist falsch.
Eine patriarchalische Familienstruktur mit einem familiären Ehrebegriff begünstigt Mißbrauch. Das ist in vielen Untersuchungen klar geworden. Da wo der Mann das unangefochtene "Haupt der Familie" ist, dort geschieht Mißbrauch und Mißhandlung. In aufgeklärten Familien gibt es das auch, aber in geringerem Maß.

Magdalena61 hat geschrieben: Hat er seinen Spaß gehabt, lässt das Interesse am Objekt seiner Begierde merklich nach. Das war früher schon so, aber die Gesellschaft verurteilte ein solches Verhalten-- heute wird der Täter entschuldigt und das Opfer kann zusehen, wie es wieder heil wird.
Erstens hat die Gesellschaft dieses Verhalten früher nur bei Frauen verurteilt, bei Männern war es ganz normal, dass sie sich erst einmal "die Hörner" abgestoßen haben.
Zweitens gehst du davon aus, dass Frauen dieses Verhalten nicht an den Tag legen, was schlicht falsch ist. Ich hatte diese Diskussion mal mit meiner eigenen Schwester (nicht-christlich), die mich fragte, was denn dabei ist, mit jemanden ins Bett zu gehen, von dem man genau weiß, dass das niemand für immer ist. Ich habe versucht, ihr meine christlich geprägte Sicht dagegen zu halten, aber ich bin nicht sicher, ob ich durchgedrungen bin.
Drittens ist das eigentliche Problem nicht der Sex. Für zwei Liebende ist Sex etwas vollkommen selbstverständliches. Es ist die Frage, was der Wert von Beziehungen ist, welcher Wert Treue hat usw. Diese Fragen muss man als Christ vom Sex abtrennen, sonst kann man das nicht ernsthaft diskutieren.

Magdalena61 hat geschrieben: Heute haben wir aber das Problem der wachsenden Unfähigkeit einer zunehmenden Anzahl von Menschen, sich dauerhaft zu binden und Beziehung zu leben. Wer offiziell verheiratet ist, der kann nicht so einfach aus einer Partnerschaft aussteigen. Also muß oder wird er sich zunächst darum bemühen, mit seinem Partner klar zu kommen.
Bei dem ersten Satz stimme ich zu. Mit der Freizügigkeit (die ich begrüße) ist auch die Fähigkeit verloren gegangen, den Wert einer treuen Beziehung zu betonen (obwohl viele junge Menschen diesen von sich aus erkennen). Christen sollten aufhören, die körperlichen Aspekte zu betonen und sich mehr auf die zweiten Aspekte konzentrieren.

Aber sag nicht, dass es nicht einfach ist, eine Ehe heutzutage zu scheiden. Die Praxis sieht anders aus. Man trennt sich einfach, lebt sein Zerrüttungsjahr und kann sich gütlich geeinigt wieder auf die eigenen Wege begeben. Probleme gibt es nur, wenn man sich streitet. Aber die gibt es auch, wenn man keinen Trauschein hat. Das machen sich die Leute nur nicht klar.
Was fehlt ist das Bewusstsein, dass eine Beziehung Höhen und Tiefen hat und dass man den Willen haben sollte, sich durch die Tiefen hindurch zu kämpfen.
Ich bin mit meiner Frau jetzt 26 Jahre verheiratet und wir hatten ein paar Krisen. Aber unser Wille, das zusammen durchzustehen, hat uns auch zusammengehalten. Diesen Willen sehe ich bei zu vielen Paaren nicht mehr.

Gruß
Thomas
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#89 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von Catholic » So 28. Sep 2014, 14:53

ThomasM hat geschrieben: Ich bin mit meiner Frau jetzt 26 Jahre verheiratet und wir hatten ein paar Krisen. Aber unser Wille, das zusammen durchzustehen, hat uns auch zusammengehalten. Diesen Willen sehe ich bei zu vielen Paaren nicht mehr.

Gruß
Thomas

Thomas,das ist eine - wie ich finde - wichtige Aussage,die Du gemacht hast,denn heute ist die Grundhaltung,man könne sich ja wieder trennen "wenn`s nicht mehr klappt/wenn man sich auseinandergelebt hat" leider gerade unter jungen Menschen recht weit verbreitet.
Und das liegt meines Erachtens auch an eine Beziehungs-oder genauer - Bindungsunfähigkeit.
Möchten die Paare noch ein Leben lang zusammenbleiben "in guten wie in schlechten Tagen!"?

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sven23
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#90 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von sven23 » So 28. Sep 2014, 16:46

del
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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