Wieso fragst Du? - WEIL die Folgen dieselben wären.Pluto hat geschrieben:Wenn du das meinst, warum zögerst du dann noch?
Natürlich ist es innerhalb des materialistischen Ansatzes falsifizierbar. - Es ist logischerweise auch dann unter dem geistigen Ansatz falsifizierbar, wenn das "Cogito" die "Res extensa" als "real" annimmt - genau das macht doch Descartes.Pluto hat geschrieben:Es ist auf zig Arten falsifizierbar
Er sagt (ich auch), dass im ersten Schritt (voraussetzungs-frei) nichts sicher gewusst sein kann, außer das "Ich-bin". - Seine Schlussfolgerung ist vernünftigerweise jedoch NICHT, dass deshalb die "Res extensa" "irreal" seien - ganz im Gegenteil. - Er sagt vielmehr, dass man auch Erkenntis-Methodik für die "res extensa" entwickeln kann, wenn man - obwohl man es streng genommen nicht WISSEN kann - diese "Res extensa" als "real" annimmt.
Genau das macht auch Popper - und Descartes hätte Freude an Popper - schließlich hat er selbst naturwissenschaftlich und methodisch gearbeitet. - Der Unterschied zwischen Descartes und dem Materialismus liegt darin, dass Descartes WEISS, dass man außer dem "Ich-bin" nichts setzungsfrei wissen kann. - Popper wird es (vermute ich, weiss es aber nicht) AUCH wissen - aber seine Jünger scheinen es nicht zu wissen.
Das ändert nichts an den Ergebnissen der naturwissenschaftlichen Methodik, aber es führt zu Selbst-Verkerkerung des materialistischen Denkens. - Denn während Descartes erkennt, dass die "Res extensa" unter einem geistigen Vorbehalt "real" sind, meint der Materialismus, dass es diesen Vorbehalt nicht gibt - das führt dann dazu, dass bspw. Darki meint, die "Res cogitantia" seien ZUSATZ-Annahmen.
Selbst darum müsste man nicht streiten - ginge damit nicht eine Negierung jeglichen Geistes (im traditionell-transzendenten Sinne) einher. - Denn WENN man die "Res extensa" als erste Ebene versteht (und nicht das "Cogito") UND dafür einen Kritischen Rationalismus als Maßstab anlegt (was voll ok ist), kann es Geist nach den Regeln des KR nicht geben, weil er nicht im Dasein falsifizierbar ist - also ist er (laut KR) irrelevant.
Descartes würde mutmaßlich sagen: "Schade, dass ich die KR damals nicht gekannt habe - super. - Aber bitte kommt nicht auf die Idee, die KR auf den Geist anzuwenden - das ist die erste Ebene ("Cogito") und somit eine eigene Kategorie. - Damit wäre Descartes aus meiner Sicht erkenntnis-theoretisch und ontologisch weiter als das 21. Jh.
KR als Methodik ist super ok. - Wenn sich KR aber als Philosophie versteht, MUSS er eine materialistische Philosophie sein - damit aber fällt das 21. Jh. geistig vor Descartes zurück. - Das ist exakt mein Frust - weil dies nicht erkannt wird im Schatten einer materialistisch durchgestylten Gesellschaft und einer materialistischen Philosophie, die sich ja sogar als Beitrag zum "Fortschritt" versteht. - Insofern ist dies Anlass genug darauf hinzuweisen, dass zivilisatorisch-technischer Fortschritt einhergehen kann mit geistigem Rückschritt.
Reine Denkübung.Pluto hat geschrieben:Genau das bezweifle ich.
"Ein prüfendes und vergleichendes Nachdenken" (wik) ??? - Das wäre aus meiner Sicht Sprachverwirrung.Pluto hat geschrieben:Auch das ist eine Reflektion über das ICH.
Das meine ich aber auch. - Ist das gefühlte (nicht reflektierende) "Ich-bin" nicht auch ein inhärenter Drang gemäß des menschlichen Wesens?Pluto hat geschrieben:Woher wissen wir ob das Baby bewusst an die Brust "will"? Ist es nicht eher der inhärente Drang zur Nahrung
Selbst ein Embryo nimmt wahr, dass es von etwas anderem, mit dem es EINS ist, verbunden ist. - Das "da mama - hier ich" ist doch kein bewusstes Denken, dass das Kleinst-Kind den Satz "da mama - hier ich" geistig formulieren könnte (sprachlich eh nicht). - Das ist ein bewusstloses Identitäts-Gefühl - wie bei Adam im Paradies.Pluto hat geschrieben: Aber solches bewusstes Denken beginnt nicht sofort nach der Geburt, sonder erst einige Zeit später.
Vermutlich liegt das daran, dass Du am Begriff "Bewusst-Sein" hängen bleibst - dann würde ich Dir auch zustimmen. - Ich spreche vom bewusstlosen Identitäts-Gefühl.Pluto hat geschrieben:Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das nicht stimmt.
Egal - wenn es sich durchsetzt, da wissenschaftlich nachgewiesen, wird man in 50 Jahren angemotzt, wenn man darauf besteht, dass es erstmal nur 2 Geschlechter gibt - "Rückständig", "nachweisbar falsch", "x-mal falsifiziert" wird man dann hören.Pluto hat geschrieben:Wie kommt man auf so was?
Nein. - Allerdings können sie in verschiedenen Chiffren das Richtige sagen - oder auch ganz einfach falsch sein. - Beliebig sind sie subtantiell ganz sicher NICHT - allerdings können sie unter methodischen Gesichtspunkten so erscheinen. - Denn auch hier wieder: Atomistisch kann man bei solchen Fragestellungen keine Blumentöpfe gewinnen.Pluto hat geschrieben:.. weil solche Antworten beliebig sind.
Zumindest zwei Gründe, warum die Versuchs-Anordnung blödsinnig ist:Pluto hat geschrieben:Weißt du eine bessere Schlussfolgerung?
a) Wenn etwas von Geist geschaffen ist, muss es nicht Geist haben (Ein Brötchen besteht ja auch nicht aus Bäckern).
b) Fände man (bspw.) EEG-Signale, würde man das nicht geistig deuten, sondern materialistisch.
Es kann also aus zwei Gründen nichts rauskommen.
Wobei die Gefahr besteht, dass Du keine geistige Ratio anerkennst, weil sie nicht falsifizierbar ist. - Also auch da wenig Hoffnung auf Erfolg.Pluto hat geschrieben:Genau darum forder ich von von dir auch rationale Begründungen.
Das ist aber eine Re-Aktion, NACHDEM der Materialismus postuliert hat, Geist sei Folge von Materie. - Die Naturwissenschaft nickt dabei, weil sie gar nicht zu einem anderen Ergebnis kommen KANN - und schon sind Wissenschaft und Weltanschauung wieder miteinander verrührt.Pluto hat geschrieben:Das will sie doch gar nicht. Es wird ihr doch bloß von der spirituellen Fraktion aufgezwungen.
Auch hier sollte man - zur Entlastung der Naturwissenschaft - erwähnen, dass sie nicht selten falsch interpretiert wird - konkret: Von meinem Kumpel, der Ordinarius für Neuro-Psychologie ist, habe ich NIE das Wort "Geist "gehört - er findet das unprofessionell, was meinen heftigen Beifall gefunden hat. - Er sagt, dass er nur neuronale Vorgänge beobachten kann und gar nicht nach "Geist" sucht, weil dieses Wort in seiner Disziplin nichts zu suchen hat. - Natürlich stellt er - wie alle anderen seiner Kollegen auch - fest, dass es Korrelationen zwischen Hirn-Komplexität und kognitiven/emotionalen/ja sogar subjektiv als transzendent wahrgenommenen Eigenschaften gibt. - Aber er würde nie auf die Idee kommen, den Satz zu formulieren: "Geist ist Folge von Materie", weil er professionell genug ist, um zu wissen, dass die Wissenschaft solche Aussagen prinzipiell (!) nicht hergibt.
Jetzt aber kommt wieder die Rezeption in der Philosophie und der Gesellschaft und tut genau das - und da grenzt sich aller Erfahrung nach die Naturwissenschaft nicht deutlich genug davon ab. - Und dann kommt es halt zu deutlichen Worten etwa von Kardinal Schönborn.
Aber doch nur innerhalb ihrer Disziplin. - Sie kann doch nicht ihre Definition von "Bewusstsein" nicht gleichsetzen mit dem, was etwa die Fundamental-Theologie unter "Identität" versteht. - Tut sie es, stülpt sie ein durch sie Objektiviertes einer anderen Sache über. - Das meine ich mit "Gefahr", weil solche Stockfehler zu Verirrungen einer ganzen Gesellschaft führen können, wenn diese schräge Aufpropfung dort als wissenschaftlichen "Wahrheit" missverstanden wird.Pluto hat geschrieben:Die Naturwissenschaft ist ein Objektivierungswerkzeug.
Diese Ethik hat aber Grundlagen - nähme sie die Aussage, dass der Mensch erst mit eigenem Bewusstsein ein solcher sei UND dieses Bewusstsein erst mit ca. 18 Monaten sei, wäre man auf der sicheren Seite, wenn man Kinder unter einem Jahr zu Wurst verarbeiten würde.Pluto hat geschrieben:Das ist eine Frage der Ethik.

Umgekehrt dürfen die Grundlagen aber auch nicht so diffus sein, dass man sagt: "Achja - des macht mer doch nit". - Also: Was sind die Grundlagen der Ethik, die verbieten, Kinder bis zu einem Jahr zu Wurst zu verarbeiten, weil sie erst mit ca. 18 Monaten ein Bewusstsein bilden?
Unter geistigen Gesichtspunkten hat man es da leichter - da ist nämlich die geistige Identität der Person bereits mit der Zeugung vollständig existent - nur eben noch nicht im Dasein ausdrucks-fähig, weil dazu noch das entsprechend ausgebaute Gehirn fehlt.
Das beantwortet die Frage nicht. - Mir geht es darum, ob ein Flugzeugbauer es akzeptieren würde, wenn ihm ein Biologe reinredet. - Wenn er es NICHT akzeptieren würde: Würde man dann von einem "Denkverbot" gegenüber dem Biologen sprechen? - Oder wäre nicht wahrscheinlicher, dass man ihm sagt: "Hast Du sie noch alle". ---??? ---Pluto hat geschrieben:Das Problem erledigt sich von selbst.