Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Säkularismus
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Queequeg
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#781 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Queequeg » Sa 10. Okt 2015, 18:33

Novalis hat geschrieben::lol:

Kruse3.jpg

Bild

Dieses Kunstwerk steht übrigens, trotz aller "Christenwüterei", immer noch in einem südtiroler Museum.

[sic!]

Novas
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#782 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Novas » Sa 10. Okt 2015, 18:33

Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Du unterschlägst, dass es schon nahezu ewig eine Diskussion darüber und GANZ verschiedene Denkansätze gegeben hat.
Ja, Denkansätze gibt es Viele.
Wie viele davon sind denn erfolgreich?

Sagen wir es so: dein materialistischer Denkansatz passt gut in eine materialistische Politik und Wirtschaft. Da ist er durchaus "erfolgreich".

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Queequeg
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#783 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Queequeg » Sa 10. Okt 2015, 18:37

Novalis hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:Immerhin ist es bedeutend mehr, als deine immer kritikimmunen, immer gegenstandslosen und immer etwas mauligen Einzeiler.

Ich bin sehr kritikfähig und beschäftige mich auch - durch die Bank - mit allen verschiedenen Sichtweien, weil es Spaß macht. Nur wenn ich als "religiöser Spinner" oder "wahnsinnig" bezeichnet werde (das ist hier regelmäßig geschehen) dann wird ein tieferes Gespräch nicht möglich sein.

Ich bezeichnete dich nicht als wahnsinnig und hatte eigentlich versucht, die von deiner Position als Novalis aus (Hardenbergs Schriften) zu verstehen.
Allerdings so human denkend, wie du dich siehst, sehen dich andere, auch aufgeschlossene Menschen, noch lange nicht.

Die blaue Blume wirst du nicht finden, das helfen auch keine Zitate von Rilke, der übrigens ein ausgemachter Faschist war.

Novas
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#784 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Novas » Sa 10. Okt 2015, 18:37

Queequeg hat geschrieben: Dieses Kunstwerk steht übrigens, trotz aller "Christenwüterei", immer noch in einem südtiroler Museum.

[sic!]


Ich wüte überhaupt nicht. Wo denn? Auch so ein Frosch am Kreuz stört mich nicht, ich finde ihn einfach vollkommen überflüssig. Mich stört auch dein persönliches Glaubensbekenntnis nicht. Das bleibt der Freiheit des Einzelnen überlassen.

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Savonlinna
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#785 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Savonlinna » Sa 10. Okt 2015, 18:38

Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Du unterschlägst, dass es schon nahezu ewig eine Diskussion darüber und GANZ verschiedene Denkansätze gegeben hat.
Ja, Denkansätze gibt es Viele.
Wie viele davon sind denn erfolgreich?
Stell Dir vor, Dein Sohn hat Selbstmord gemacht.
Du wirst schier verrückt, kommst nicht klar.
"Warum warum warum" ist das, was permanent in Dir abläuft.

Und dann kommt jemand: "Na, hast du schon Denkansätze, was da los war"?
"Ja, Denkansätze gibt es viele."
"Und - wie viele davon waren erfolgreich?"

Menschlich ein bisschen platt, oder?

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Queequeg
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#786 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Queequeg » Sa 10. Okt 2015, 18:39

Novalis hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben: Dieses Kunstwerk steht übrigens, trotz aller "Christenwüterei", immer noch in einem südtiroler Museum.

[sic!]


Ich wüte überhaupt nicht. Wo denn? Auch so ein Frosch am Kreuz stört mich nicht...

Ich meinte ja auch nicht dich, ich meinte die schäumenden Wohlstandswahrer edelchristlicher Gutmenschlichkeit.

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#787 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Pluto » Sa 10. Okt 2015, 18:57

Savonlinna hat geschrieben:Und dann kommt jemand: "Na, hast du schon Denkansätze, was da los war"?
[...]
Menschlich ein bisschen platt, oder?
Die Frage erscheint mir in der von dir geschilderten Situation schon platt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#788 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » Sa 10. Okt 2015, 19:00

Queequeg hat geschrieben:Religiosität/Aberglauben oder auch das höflichere Wort "Spiritualität" ist als emotional unterlegte Fehlassoziation lediglich ein Nebenprodukt der Evolution.
:lol: :lol: - Das darf man glauben, wenn man will. - Dein Wort "ist" zeigt aber, dass es bei Dir ideologisch-dogmatischen Charakter hat.

SilverBullet hat geschrieben: wie ein Toter, der offensichtlich quietschfidel durch die Botanik hüpft?
Nein - eine Diskussion über das "Wie" ist kontraproduktiv, weil wir gar nicht wissen KÖNNEN, wie das "Wie" ist. - Mir geht es um das "Dass" (es muss doch möglich sein, ein "Dass" ohne "Wie" zu verstehen - oder nicht?)

SilverBullet hat geschrieben:Gehe ich richtig in der Annahme, dass die „Idee“, dass das Gehirn im Grunde nichts als eine Kopplung darstellt und später nicht mehr notwendig sein soll, nicht gerade aus unserer Zeit stammt?
Dieser Gedanke ist alt und auch heute noch aktuell - mit Neurowissenschaften hat das nicht zu tun. - Neurowissenschaft beschäftigt sich mit Funktions-Weisen in der natualistischen Welt.

SilverBullet hat geschrieben:Du stellst Existenz- und Fähigkeitsbehauptungen auf, die ich nicht nachvollziehen kann. (du kannst es auch nicht – richtig?)
Doch, schon. - Aber was nützt es, wenn ich Dir sage, dass es ein inneres WIssen/Spüren für das geben kann, was der Mensch ist/woher er kommt/wohin er geht, wirst Du das psychologisch erklären können - und dann ist die Katze wieder auf den alten Füßen.

SilverBullet hat geschrieben:Ich sehe in diesem „Entwurf“ gigantische Täuschungsgefahren
Die gibt es tatsächlich - man könnte es genauso vortäuschen. - Das heisst aber nicht, dass es nicht doch "echt" ist. - Ihr müsst Euch abgewöhnen, Dinge jenseits des Naturalistischen mit der Denke und dem Maß des Naturalistischen zu messen.

SilverBullet hat geschrieben:Und für das soll ich mein Weltbild, das unauffällig, unspektakulär, nachprüfbar und nach und nach verständlich, auf Basis von Wahrnehmung, also dem, was „ich“ bin, funktioniert, in Frage stellen oder erweitern?
Nicht "für das", sondern für das, was von vielen Kulturen über alle Zeiten mit guten Gründen geglaubt wird. - "Erweitern" heisst doch nicht "zustimmen", sondern erst mal kapieren.

SilverBullet hat geschrieben:Es kommt nicht von ungefähr, dass im „spirituell/religiösen“ Umfeld der Zweifel ein zentrales Thema darstellt.
Richtig - Augustinus und Descartes haben sich lange damit beschäftigt. - Aber das hat halt damit zu tun, dass das "Objekt" in einer anderen (höheren) Dimension ist als wir als "Subjekt" - entweder man verzichtet auf solche Perspektiven (bspw. Naturalismus) oder man geht dieses Risiko ein. - Man kann es sich nicht aussuchen.

SilverBullet hat geschrieben:Wer an der Gültigkeit der Wahrnehmung zweifelt, ist sich bewusst, dass die Vorstellung noch nicht optimal ist.
Das wird sie nie sein - im Bild gesprochen: ein 1-D-Wesen wird nie 3-D "optimal" verstehen können, sondern nur im Gleichnis.

SilverBullet hat geschrieben:Ich traue mich kaum zu fragen, aber wodurch hat man sicher gestellt, dass dieser so genannte „Glaube“ irgendeine Wirkung hat?
Man KANN objektiv nichts sicherstellen, da solche Fragen nicht objektiv lösbar sind - es handelt sich hier um persönliche Erkenntnis, die eintritt oder nicht. - Biblisch würde Paulus sagen:
1. Kor. 13,
12 Wir sehen jetzt <Interpretation: "der Mensch im Dasein"> durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann <Interpretation: "nach dem Daseins-Tod"> aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin.


SilverBullet hat geschrieben:Mir scheint, das Einzige, was du weisst ist, dass du etwas anderes willst, als die materielle Welt.
Von "wollen" kann keine Rede sein. - Die materielle Welt ist die Welt des Daseins, die keiner ersetzen will. - Es geht darum, ob die materielle Daseins-Welt die einzige Existenz-Ebene ist.

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Halman
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#789 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Halman » Sa 10. Okt 2015, 19:30

closs hat geschrieben:Setze Dich im Gedanken-Experiment in die Lage, als seiest Du nach Deinem leiblichen Tod noch die Ich-Existenz "Münek". - Oder in anderen Worten:Wie würdest du, wenn du der Aloisius wärst, der Kathi im Hofbräuhaus vermitteln, was du erlebt hast? - Ist das NICHT von der Vorstellung her "handfest" (was auch immer das ist)?
Offenkundig wird hier strickt verweigert, sich auf Deinen einfachen Gedankengang einzulassen. Stattdessen erfolgt eine fruchtlose Grundsatzdiskussion. Ermüdend.

Also, ich glaube an den Ganztod. Nun sterbe ich und stelle fest, dass meine "Ich-Existenz" weiterlebt, nachdem mein Leib gestorben ist. Nun, in so einem Fall müsste ich konstatieren, dass meine Vorstellung vom Ganztod falsch ist, weil meine Erfahrung etwas anderes vermittelt.
Falls sich zur Schlussfolgerung gelangen würde, dass sich diese Erfahrung nicht naturwissenschaftlich erklären lässt und beim gegenwärtigen Kenntnisstand als übernatürlich eingestuft wird, müsste ich wohl folgern, dass unsere naturalistische Weltsicht unvollständig ist.
Was würde ich Kathi erzählen? Vermutlich etwas ähnliches wie die Leute, die von Nahtoderfahrungen berichten. Ich würde sagen: "Kathi, ich bin gestorben, doch ich war noch dar - unabhängig von meinem Körper."
Nun habe ich aber nur den Anfang des Trickfilmes gesehen. War es so, dass Aloisius im Himmel war und dann auf die Erde zuückkehrte? Nun, dann würde ich, so gut ich kann, von dieser Erfahrung berichten.
Dies ist aber ein rein hypothetisches "was-wäre-wenn-Spiel", welches die zu konstatierenden Prämissen bereits voraussetzt. Insofern ist es nicht besonders spannend. ;)
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#790 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Pluto » Sa 10. Okt 2015, 19:52

closs hat geschrieben:Mir geht es um das "Dass" (es muss doch möglich sein, ein "Dass" ohne "Wie" zu verstehen - oder nicht?)
Über das "Dass" z diskutieren erscheint mir angesichts der totalen Abwesenheit jeglicher Indizien, ziemlich müssig.
Wenn man neugierig ist, dann ist bei solchen vagen Annahmen das "wie" die entscheidende Frage.

closs hat geschrieben:Dieser Gedanke ist alt und auch heute noch aktuell - mit Neurowissenschaften hat das nicht zu tun. - Neurowissenschaft beschäftigt sich mit Funktions-Weisen in der natualistischen Welt.
Warum empfinde ich es immer als ideologische Ausage wenn du das Wort "naturalistisch" auf die Welt beziehst. Der Terminus "Natürliche Welt" passt IMO hier sehr viel besser.

closs hat geschrieben:Aber was nützt es, wenn ich Dir sage, dass es ein inneres WIssen/Spüren für das geben kann, was der Mensch ist/woher er kommt/wohin er geht, wirst Du das psychologisch erklären können - und dann ist die Katze wieder auf den alten Füßen.
Sorry, aber schon die Behauptung, es gäbe ein solches "inneres WIssen/Spüren" halte ich für eine Selbsttäuschung.

closs hat geschrieben:Die gibt es tatsächlich - man könnte es genauso vortäuschen. - Das heisst aber nicht, dass es nicht doch "echt" ist.
Bevor du aber weiter deine Hypothesen verfolgst, solltest du wenigstens darlegen, warum das so sein sollte.
closs hat geschrieben:Ihr müsst Euch abgewöhnen, Dinge jenseits des Naturalistischen mit der Denke und dem Maß des Naturalistischen zu messen.
Im Gegenteil, die Beweislast liegt bei dir, dass du mit deinen Vermutungen richtig liegst.

closs hat geschrieben:Nicht "für das", sondern für das, was von vielen Kulturen über alle Zeiten mit guten Gründen geglaubt wird.
Welche aufgeklärte Kultur glaubt heute noch an die alten Legenden?

closs hat geschrieben:im Bild gesprochen: ein 1-D-Wesen wird nie 3-D "optimal" verstehen können, sondern nur im Gleichnis.
Das Platon Höhlengleichnis gilt in der Fachwelt als überholt. Schon Einsteins Raum-Zeit Verständnis beweist uns das genaue Gegenteil. Mehr noch... Für Theoretiker gehört es zum Alltag mit 20 und mehr Dimensionen zu arbeiten.
Selbst wenn DIR das unmöglich erscheint, ist es für einen entsprechend geschulten Menschen nicht schwierig, mit höheren Dimensionen umzugehen.

closs hat geschrieben:Es geht darum, ob die materielle Daseins-Welt die einzige Existenz-Ebene ist.
Bei einem derart eklatanten Mangel an Belegen, erscheint mir die Hoffnung die Mutter des Gedankens zu sein.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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