Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

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Pflanzenfreak
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#71 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von Pflanzenfreak » So 22. Jan 2017, 15:29

Pluto hat geschrieben:Bisher ist noch Keiner auf die eigentliche Threadfrage eingegangen: Warum sind so viele Wissenschaftler Atheisten?
... vielleicht weil sie noch immer den Stein des Weisen suchen?

ThomasM
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#72 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von ThomasM » So 22. Jan 2017, 16:08

Pluto hat geschrieben:Bisher ist noch Keiner auf die eigentliche Threadfrage eingegangen: Warum sind so viele Wissenschaftler Atheisten?
Ich sehe das folgendermaßen:

Wissenschaftler (zumindest Naturwissenschaftler) verwenden von Berufs wegen einen methodischen Ansatz, der den methodischen Atheismus grundlegend enthält. Es geht methodisch um Messbarkeit, objektiv nachweisbare Prozesse, mathematische Modelle, Vorhersagen und Experimente. Ein Rückgriff auf Gott ist da von vorne herein per Definition ausgeschlossen.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Wissenschaftler sein kein 9-5 Job ist, man muss diesen Beruf leben, man muss - insbesondere, wenn man erfolgreich sein will, in ihm eintauchen.
Ich weiß auch aus eigener Erfahrung, dass wissenschaftliche Probleme sehr anhänfglich sind, man wird sie nicht los, wenn man Feierabend hat, man denkt über sie nach auch wenn man Freizeit hat oder sogar im Schlaf.

Das bedeutet: die Methodik wird zum Lebensinhalt. Man benutzt sie dann automatisch auch für Lebensbereiche, für die sie nicht gemacht ist.
Für die Liebe und den Umgang mit dem Partner (zumindest bei den Nerds), die Weltanschauung, die Politik usw.

Deshalb sind Wissenschaftler oft auch schlechte Kommunikatoren, sie können oft schlecht mit Menschen umgehen. Natürlich gibt es gute Kommunikatoren, aber ich glaube sie sind es statistisch weniger als in anderen Berufen.

Ebenso ist es im Umgang mit dem Glauben. Da der methodische Atheismus in die Methode eingebrannt ist, ist der Schluss auf den realen Atheismus leicht und einfach.
Wenn auch logisch falsch.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Helmuth
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#73 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von Helmuth » So 22. Jan 2017, 16:26

Bei den Wissenschaften muss man ja grob zwischen den Natur- und den Geisteswissenschaften unterscheiden. Un da liegt der erste Haken. Denn die Natur lässt sich anhand von genauer Beobachtung erforschen, man kann Gesetzmäßigkeiten beobachten und wie schon erwähnt messen und überprüfen.

Aber der Geist? Wo setzte man hier an? Es gibt zwar auch beobachtbare Verhaltensmuster und dgl., aber man kann sie nicht exakt reproduzieren wie gesetzmäßige physikalische Vorgänge. Menschen, auch ein und dieselben, reagieren sicher ähnlich aber immer wieder anders und völlig unerwartet. Wie will man z.B. erforschen, warum ein Irrer auf eimal die Idee hat, er müsse sich mit einem Sprengürtel umgürtet in ein Kaufhaus stelle und sich selbst und andere in die Luft sprengen? Weil Allah es so will? Oder ein andere er müsse mit einem Heißluftballon 39km in die Höhe fahren und wieder runterspringen. Nur um zu beweisen dass er es kann?

Hier finde ich eine bemerkeswerte Fesstellung in der Bibel. Da Gott lt. Bibel Geist ist, lässt er sich per Definition nicht erforschen. Und wir sind ihm ja ähnlich. Daher sind Geisteswissenschaften für mich von vornherein im Grunde genommen gar keine Wissenschaften, sondern bestenfalls Studien. Es fehlt die Grundlage, die Gott nun einmal nicht legt. That's it, und damit gibt es m.E. kein Wissen in diesem Bereich. Oder sagen wir so: Das Wissen über naturwissenschafltich Vorgänge unterscheidet sich komplett von einem vermeintlichen Wissen über den Geist.

Und hier scheitern m.E. Athesten daran, dass sie das nicht akzeptieren können. Sie glaube etwas zu "wissen" und wissen doch nichts.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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Pluto
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#74 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von Pluto » So 22. Jan 2017, 18:01

Helmuth hat geschrieben:Bei den Wissenschaften muss man ja grob zwischen den Natur- und den Geisteswissenschaften unterscheiden. Und da liegt der erste Haken. Denn die Natur lässt sich anhand von genauer Beobachtung erforschen, man kann Gesetzmäßigkeiten beobachten und wie schon erwähnt messen und überprüfen.
Vielleicht hat das mit meinen englischen Wurzeln zu tun, aber ich bin ein Gegner dieser Trennung in Natur- und Geisteswissenschaften.
Ich ziehe ein Trennung in experimentelle und geschichtliche Wissenschaft vor. Physik und Chemie sind typische experimentelle Wissenschaften. Hinzu kommen Teile der Pharmafoschung, sowie Teile der Künste. Bildhauer und Maler können schließlich immer wieder experimentieren, bis das Ergebnis vorliegt.
Anders verhält es sich bei den geschichtlichen Wissenschaften. Sie umfassen nicht nur die Geschichtsforschung, sondern die Archäologie, Paläontologie, Astronomie und Evolutionsbiologie. Diesen Wissenschaften gemein ist die Tatsache, dass man nur beobachten kann. Man kann die Geburt eines Sterns nicht von Vorne ablaufen lassen, oder ausgestorbene Tiere wider zum Leben erwecken, genausowenig wie man das römische Reich wider auferstehen lassen kann.

Helmuth hat geschrieben:Aber der Geist? Wo setzte man hier an? Es gibt zwar auch beobachtbare Verhaltensmuster und dgl., aber man kann sie nicht exakt reproduzieren wie gesetzmäßige physikalische Vorgänge.
Gute Frage! Ein Ergebnis der modernen Hirnforschung, ist, dass man überhaupt nicht wissen kann was ein anderer denkt, oder empfindet. Wir können es zwar an der "Körpersprache" erahnen, aber wissen können wir es nicht.

Helmuth hat geschrieben:Wie will man z.B. erforschen, warum ein Irrer auf eimal die Idee hat, er müsse sich mit einem Sprengürtel umgürtet in ein Kaufhaus stelle und sich selbst und andere in die Luft sprengen?
Da ist man heute schon sehr weit. Meist handelt es sich um religiöse Fanatiker, dieglauben sie kommen dafür in ihren Himmel weil Gott (Allah) es ihnen befohlen hat.

Helmuth hat geschrieben:Oder ein andere er müsse mit einem Heißluftballon 39km in die Höhe fahren und wieder runterspringen. Nur um zu beweisen dass er es kann?
Er hat sich dies zum Lebensziel gemacht. Das ist anderwo ähnlich. Einer setzt sich in de Kopf F1-Weltmeister zu werden, ein anderer will Extrembergsteiger werden und der Dritte bereitet sich auf ein Leben nach dem Tod vor.
Alles verständliche Ziele unter dem Gesichtspunkt, dem an sich sinnlosen Leben, selbst einen Zweck, bzw ein Ziel zu geben.
Was soll daran falsch sein?

Helmuth hat geschrieben:Hier finde ich eine bemerkenswerte Feststellung in der Bibel. Da Gott lt. Bibel Geist ist, lässt er sich per Definition nicht erforschen. Und wir sind ihm ja ähnlich.
Woran liegt es denn, dass wir Gott ähnlich sind?
Liegt es daran, dass Gott uns in seinem Ebenbild erschaffen hat, oder hat sich der Mensch Gott geschaffen?
Das ist die große Trennung zwischen Gläubigen und Ungläubigen.

Helmuth hat geschrieben:Daher sind Geisteswissenschaften für mich von vornherein im Grunde genommen gar keine Wissenschaften, sondern bestenfalls Studien. Es fehlt die Grundlage, die Gott nun einmal nicht legt. That's it, und damit gibt es m.E. kein Wissen in diesem Bereich.
Genau so sehe ich das auch. :thumbup:
Deshalb immer wieder meine Frage, warum meinen Theologen eigentlich, dass sie Wissenschaft betreiben?

Helmuth hat geschrieben:Oder sagen wir so: Das Wissen über naturwissenschafltich Vorgänge unterscheidet sich komplett von einem vermeintlichen Wissen über den Geist.
Naja... ist das was wir Geist nennen, nicht letztlich auch nur ein Produkt des Gehirns?

Helmuth hat geschrieben:Und hier scheitern m.E. Athesten daran, dass sie das nicht akzeptieren können. Sie glaube etwas zu "wissen" und wissen doch nichts.
Wo führt diese Argumentation hin? Führt sie dahin, dass Gläubige die Atheisten für Menschen zweiter Klasse halten, denen etwas fehlt?
Ist das nicht in gewissem Sinne Rassismus?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Novas
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#75 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von Novas » So 22. Jan 2017, 18:07

ThomasM hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Bisher ist noch Keiner auf die eigentliche Threadfrage eingegangen: Warum sind so viele Wissenschaftler Atheisten?
Ich sehe das folgendermaßen:

Wissenschaftler (zumindest Naturwissenschaftler) verwenden von Berufs wegen einen methodischen Ansatz, der den methodischen Atheismus grundlegend enthält. Es geht methodisch um Messbarkeit, objektiv nachweisbare Prozesse, mathematische Modelle, Vorhersagen und Experimente. Ein Rückgriff auf Gott ist da von vorne herein per Definition ausgeschlossen.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Wissenschaftler sein kein 9-5 Job ist, man muss diesen Beruf leben, man muss - insbesondere, wenn man erfolgreich sein will, in ihm eintauchen.
Ich weiß auch aus eigener Erfahrung, dass wissenschaftliche Probleme sehr anhänfglich sind, man wird sie nicht los, wenn man Feierabend hat, man denkt über sie nach auch wenn man Freizeit hat oder sogar im Schlaf.

Das bedeutet: die Methodik wird zum Lebensinhalt. Man benutzt sie dann automatisch auch für Lebensbereiche, für die sie nicht gemacht ist.
Für die Liebe und den Umgang mit dem Partner (zumindest bei den Nerds), die Weltanschauung, die Politik usw.

Deshalb sind Wissenschaftler oft auch schlechte Kommunikatoren, sie können oft schlecht mit Menschen umgehen. Natürlich gibt es gute Kommunikatoren, aber ich glaube sie sind es statistisch weniger als in anderen Berufen.

Ebenso ist es im Umgang mit dem Glauben. Da der methodische Atheismus in die Methode eingebrannt ist, ist der Schluss auf den realen Atheismus leicht und einfach.
Wenn auch logisch falsch.


Vielen Dank für diese klaren Worte von Dir :thumbup: wenn Du das sagst, hat das ein anderes Gewicht, weil Du "vom Fach" bist. Mich würde nun noch interessieren, wie Du den Sprung in den Glauben geschafft hast, kannst Du dazu noch etwas sagen?

Das bedeutet: die Methodik wird zum Lebensinhalt. Man benutzt sie dann automatisch auch für Lebensbereiche, für die sie nicht gemacht ist.
Für die Liebe und den Umgang mit dem Partner (zumindest bei den Nerds), die Weltanschauung, die Politik usw.

Wie die Serie "the Big Bang Theory" auf sehr belustigende Weise auf die Schippe nimmt.

Novas
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#76 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von Novas » So 22. Jan 2017, 18:19

Pflanzenfreak hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Bisher ist noch Keiner auf die eigentliche Threadfrage eingegangen: Warum sind so viele Wissenschaftler Atheisten?
... vielleicht weil sie noch immer den Stein des Weisen suchen?

Da ist was dran. Die Voraussetzung des Glaubens ist das Eingeständnis, dass die Wirklichkeit durch Rationalität alleine nicht ausreichend erklärt werden kann. Welcher Wissenschaftler gibt soetwas schon gerne zu? :P

Helmuth
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#77 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von Helmuth » So 22. Jan 2017, 18:25

Pluto hat geschrieben: Woran liegt es denn, dass wir Gott ähnlich sind?
Das ist Erkenntnis, die Gott vermittelt. Kein Wissen aus menschlicher Leistung heraus, sondern durch Offenbarung Gottes.

Pluto hat geschrieben: Liegt es daran, dass Gott uns in seinem Ebenbild erschaffen hat, oder hat sich der Mensch Gott geschaffen?
Falls ich mir einen "Gott" erdenke", womit du meinst, dass man sich damit etwas einbildet, d.h. eine Vorstellung als Produkt der Phantasie macht, dann müsste man mir zuerst wiederum erklären, wer wiederum die Möglichkeit zur Phantasiebildung ermöglicht hat? Das kannst du also bis zum St. Nimmerleinstag weiterspinnen, es wird sich dir so nie erschießen. Denn das ist eben was Geist ausmacht. Ist eben nichts Materielles.

Pluto hat geschrieben: Das ist die große Trennung zwischen Gläubigen und Ungläubigen.
Tja, ein verhängnisvoller Fehler sich falsche Vorstellungen zu machen. Und jetzt mal anders gefragt: Was hat es bislang eingebracht Gott zu negieren? Und was könnte es einbringen, Gott anzunehmen? Nichts geringeres als ewiges Leben.

Also rein von der Vernunft her braucht man mir die Frage heute kein 2.x stellen, sich zwischen dem Nichts, der Leere bzw. Finsternis, die auf einem nach diesem Leben wartet, oder dem kommenden ewigen Leben zu entscheiden. Was verlierst du also?

Ach, eh nur dieses ewige Leben, Na, wenn dir das unbedingt lieber ist. Aber bitte bedenke nur eins: Es wird nicht schmerzfrei werden, soweit steht auch dies geschrieben. Auch das hat Gott bereits offenbaren lassen. Schuld daran ist unsere Sünde. Hätten wir die nicht, würden wir nicht sterben. Daher brauchst du Jesus, davon loszukommen.

Meine Definfiton: Wissen geschieht durch Offenbarung Gottes. Anders entsteht kein (menschliches) Wissen.
Zuletzt geändert von Helmuth am So 22. Jan 2017, 18:31, insgesamt 1-mal geändert.
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#78 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von Novas » So 22. Jan 2017, 18:30

Pluto hat geschrieben: Liegt es daran, dass Gott uns in seinem Ebenbild erschaffen hat, oder hat sich der Mensch Gott geschaffen?

Beides.

Helmuth
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#79 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von Helmuth » So 22. Jan 2017, 18:33

Novalis hat geschrieben: Beides.
Na, dann zirkuliere mal weiter, denn das führt wie bereits ausgeführt zu nichst. Aber es kann ja noch werden. Gott gibt niemand so schnell auf, er ist ja die Liebe.
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#80 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von NIS » So 22. Jan 2017, 18:34

Ich glaube,
Gott wollte sich selbst im Menschen erfahren,
daher hat er den Menschen zu seinem Ebenbild erschaffen und im Paradies versucht!
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