SilverBullet hat geschrieben: ↑Mo 8. Feb 2021, 12:23
Grundsätzlich ist es ein schöner Zug, eine schöne Einstellung von dir, in diese Richtung zu denken und da zeigt mein Daumen klar nach oben, schlicht, weil ich dir das zutrauen kann. Aus meiner Sicht bist du hier authentisch und damit glaubwürdig.
Danke für diese positive Einschätzung. Ich bemühe mich ... gelingt mir aber nicht immer.
Grundsätzlich denke ich, dass das Ziel: „Liebe“ in welcher Form auch immer, ohnehin nur angestrebt werden kann. Vollkommen ist kein Mensch damit. Die Absicht „heiligt“ dabei das Streben danach.
SilverBullet hat geschrieben: ↑Mo 8. Feb 2021, 12:23
Kann man auch für solche Situationen sagen, dass das Ziel die Liebe ist bzw. geht es dann um Liebe rund um die angesprochene Person oder stört die angesprochene Person das Zustandekommen von Liebe und deshalb ist Kritik (mit Liebe als zu erreichendem Ziel) angebracht?
Komplizierter Satz, den ich 10 mal lesen musste,(
) um die Frage darin zu vermuten (ob es die richtige ist, wirst du dann wohl am besten erkennen)
Liebe heißt ja nicht, dass man zum einheitlichen Ergebnis kommen muss. Ich würde mal sagen, wenn ich Liebe und Kritik zusammen ausdrücken will, dann versuche ich, die Kritik so anzubringen, dass der Angesprochene zumindest versteht, wo der Punkt liegt, den ich kritisiere. Idealfall wäre, dass derjenige am Ende denkt, er wäre selbst auf das Ergebnis gekommen, und sich für den Anstoß dazu bedankt. …. Dazwischen gibt es dann noch ein paar graue Interpretationen. Perfekt geht Kritik und Liebe möglicherweise nie zu vereinen.
SilverBullet hat geschrieben: ↑Mo 8. Feb 2021, 12:23
Das wäre bestimmt oft eine Art Idealfall, wenn der Unterwiesene von einer guten Intention des Unterweisers ausginge, aber unsere Abwehrhaltung gegenüber Kritik ist durchaus sehr zentral verankert und da würde ich fragen, ob das nicht auch eine gewisse Schutzfunktion darstellt.
Schutz in dem Sinne, dass man nicht "blauäugig" in Gefahrensituationen hineinläuft.
"Liebe als Ziel" wäre bei einer konkreten Kritik, eine Hintergrundabsicht, die aber nicht unbedingt sofort erkennbar sein muss.
Nun gibt es bestimmt auch ganz andere Hintergrundabsichten.
Unterweisung ist nicht NUR Kritik. Sondern manchmal auch eine Anleitung, in Form einer Gebrauchsanweisung oder Einweisung in einen neuen Arbeitsbereich … vielleicht manchmal auch nur Unterhaltung, wo man sich gegenseitig die Meinung sagt … o.ä.
Auch da kann man Liebe zeige, z.B. durch Geduld, wenn man mehrmals erklären muss, oder man den Eindruck hat, derjenige versteht nicht. Das Gegenteil wäre, denjenigen als „Trottel“ zu bezeichnen. Auch hier sind wahrscheinlich die Grautöne eher die Regel.
SilverBullet hat geschrieben: ↑Mo 8. Feb 2021, 12:23
Eine Komplettverallgemeinerung werde ich nicht durchführen können, denn wenn wir jetzt doch nochmal kurz die Bibeltexte verwenden, nicht unter dem Gesichtspunkt "Christentum", sondern als Beispiel dafür, dass es, selbst wenn Liebe explizit erwähnt wird, einen gewissen "Geschmack der Unaufrichtigkeit" geben kann.
Wie wir schon festgestellt haben, funktioniert Liebe eher im Versuch … indem man sie anstrebt. Das mag in manchen Fällen besser gelingen, in anderen weniger gut. Aber ich denke, wenn man grundsätzlich anstrebt, Liebe zu üben, (vielleicht besonders bei schwierigen Fällen sich bewusst dazu entscheidet) dann muss man auch nicht Theater spielen. Manchmal geht so etwas auch dadurch, dass man an schwierigen Stellen zugibt, dass es gerade schwierig ist, zum Ziel zu kommen … warum auch immer.
Bei der Liebe gibt es keine Pauschallösungen für das handeln. Wichtig ist dabei nur, dass man sein Gegenüber als „Mensch“ wahrnimmt, nicht als „Fall“, und so auch seine menschlichen Züge, Stärken und Schwächen … Grenzen versucht zu erkennen und akzeptieren.
Um doch nochmal einen kleinen Bezug zur Bibel herzustellen, verstehe ich die Gebote, die Gott gegeben hat (nicht unbedingt alles, was ihm zugeschrieben wird) genau so: vom Ziel her zu verstehen.
Wobei es auch in der Bibel heißt, dass Gott bis ins Herz sehen kann, und deshalb denke ich, dass Gott auch die vollkommene Liebe geben kann. Weil er alles miteinander vereinen kann: den Menschen, seine Grenzen und seine Fähigkeiten und Schwächen.