Janina hat geschrieben: ↑Sa 11. Jan 2020, 11:52
Das Heilsversprechen ist, dass es gesund wäre (warum man dann aus der Apotheke essen muss, fällt niemandem auf), und tatsächlich die Welt retten würde.
Das "aus der Apotheke essen" ist aber kein vernünftiges Gegenargument. Ob eine Ernährungsweise gesund ist oder nicht hat
per se überhaupt nichts damit zu tun, wie das, was man zu sich nimmt, hergestellt wurde. Es gibt keine Regel und kein Naturgesetz nach dem man feststellen kann, dass etwas gesünder oder ungesünder ist, nur weil man weiß, dass es durch Synthese oder durch Mikroorganismen gewonnen oder aus Pflanzen, Pilzen oder Tieren entstammt oder wie stark es verarbeitet wurde (Beispiel: grüne Bohnen - gekocht - sind wohl gesund; weniger stark verarbeitet, nämlich ungekocht, sind sie aber giftig).
Man kann nur empirisch herausfinden, welche Arten der Ernährung gesünder sind. Es gibt da keine "hard and fast rules".
Und bei so breiten Klassen wie "omnivor" vs. "vegan" ist das unmöglich. Niemand weiß, wie die perfekte vegane Ernährung und die perfekte omnivore Ernährung aussieht. Es gibt allerdings keine Belege, dass eine vegane Ernährung grundsätzlich ungesünder wäre. Da ist auch dein "in die Apotheke laufen" ein Null-Argument.
Im übrigen: Da den meisten Schlachttieren Vitamin B12 zugefüttert wird, kann man sich den Umweg auch sparen und es gleich selbst nehmen.
Beim ethischen Veganismus, auf das sich dieses Gerichtsurteil bezieht, geht es jedenfalls gar nicht darum, dass vegane Ernährung gesünder ist (nur dass sie nicht ungesünder ist. Denn wäre sie das, müsste man menschliches Leben vs. tierisches Leben gegeneinander abwägen anstatt nur menschliche Gaumenfreude vs. tierisches Leben).
Und genauso geht es auch nicht um die "Welt retten". Natürlich ist in der Praxis der aller- allermeiste menschliche Fleischkonsum
EXTREM umweltschädlich. Aber wenn alle Jubeljahre ein Mensch ein (in Massen vorkommendes) wildes Tier isst, dann wäre das immer noch omnivor, jedoch wahrscheinlich nicht mehr umweltschädlich. Das sind aber Details; bei den Milliarden Menschen auf der Erde ist der Zustand wohl noch nicht erreicht, wenn 99% Veganer sind und 1% so viel Tierprodukte essen wie jetzt üblich.
Ein Transzendenzbezug ist nicht nötig und würde Buddhisten diskriminieren, denn die haben auch keinen.
Und Karma, Nirvana sind nicht transzendent?